Mal was zu Achgut: Einer der Gründungs-Herausgeber von Achgut ist Dirk Maxeiner - angeblich ist er auch die treibende Kraft hinter „Fridays for Hubraum“. Wir sind per du, seit wir gemeinsam im Ringier-Verlag gearbeitet haben, ich als Redakteur beim fotoMagazin, er als Chefredakteur bei „Natur“. Maxeiner gab sich damals als der große Streiter für die Umwelt, hatte aber damals einen alten Ami-V8 daheim in Augsburg in der Garage stehen - was natürlich niemand wissen durfte. Zuvor war er Leitender Redakteur bei der „Auto Zeitung“ gewesen... Für Geld machte der gute Dirk schon damals alles.
Es gibt so einen pseudophilosophischen Ausspruch: „Die Welt, sie will belogen werden!“ Das hat sich Achgut zum Motto genommen. Auffällig ist, dass dort vor allem Journalisten das Sagen haben, die den Zenit ihres Schaffens bereits seit geraumer Zeit überschritten haben: Tichy, Broder, Mattussek und eben Maxeiner. Sie alle sind im guten Rentenalter und sollten, so sie ihr Geld nicht komplett bescheuert ausgegeben haben, ihre Schäfchen definitiv im Trockenen haben. Aber ich glaube, sie können mit ihrem Bedeutungsverlust nicht umgehen. Ich merke ja selbst, wie ich als leitender Redakteur einer kleinen Fachzeitschrift von PR-Leuten umgarnt werde, das schmeichelt dem Ego. Was meint ihr, wie das ist, wenn man Chefredakteur eines wichtigen, überregionalen Magazins ist? Und wie, wenn man das plötzlich nicht mehr ist?
Leute von der intellektuellen Flughöhe eines Kruisrs werfen Journalisten dann, wenn sie etwas schreiben, was ihnen nicht ins Weltbild passt, gern vor, sie würden irgendwas ja nur schreiben „um ihre Auflage zu steigern“. Und genau das macht Achgut. Sie schreiben das, was Leute wie Kruisr gerne hören wollen, anderswo aber nicht zu hören kriegen. Viele Menschen - zum Beispiel ich - finden das verwerflich. Und den Machern von Achgut ist es gelungen, diesen Umstand genial zu nutzen, indem sie sich permanent als Opfer einer linken Meinungsdiktatur gerieren. Und sie fordern ihre Unterstützer dazu auf, sie mit einem Solidarbeitrag zu unterstützen. Beim letzten Mal, als ich geguckt habe, waren das glaube ich 65 Euro pro Jahr. Aus verlagskaufmännischer Sicht ein interessanter Ansatz, um nicht vorhandene Werbeeinnahmen zu kompensieren (Ich meine, welche Marke, die bei Trost ist, will denn da werben?).
Mit Aufrichtigkeit und Wahrheit hat das Ganze nix zu tun. Ich halte die ganze Bande für abgebrüht genug, dass sie aus ihrer langjährigen Berufserfahrung wissen, dass die Leser ohnehin nur das glauben, was ihnen in den Kram passt. Also melken sie sie eben auf die Art und Weise.
Viele Grüße vom Sampleman