Ich möchte mal eine Lanze für die Ärzte brechen (meine beiden Eltern waren Ärzte)
und ihnen Mut machen zu Sorgfalt und zur Dokumentation eben dieser:
Spricht man mal mit einem Arzt über mögliche Risiken eines Eingriffs, so spürt
man eine verhaltene Aggressivität gegen (Euch) Juristen, die (uns) Ärzten höchste
Aufklärungs- und Prüfungspflichten auferlegen.
Ich unterstelle jedem Arzt erst einmal, dass er heilend tätig sein will und nicht aus
Bequemlichkeit "pfuscht". Das gehört zu seinem Selbstverständnis.
Es gibt natürlich Ausnahmen. Die erkennt man aber nicht sofort.
Deshalb bedarf es eines Regulativs, das nicht nur den Patienten sondern auch den
redlichen Arzt schützt. Das sehe ich in der Dokumentation und den Aufklärungsfragebögen,
deren Inhalt selten noch diskutiert wird. Das ist eigentlich noch relativ einfach. Dass
ein Arzt nach Art von "mash", eines Kriegshospitals, mehr Behandlungen ohne die
durch Dokumentation fehlende Zeit vornehmen könnte, ist klar, schützt ihn aber nicht.
Also muss die Zeit aufgewandt werden, müssen Blutuntersuchungen vor Blutinfusionen,
u.s.w., gemacht werden. Auch wenn es sich im Einzelfall als nachträglich nicht erfor-
derlich herausstellt, wird das allgemeine Vertrauen der Patienten stark verbessert,
wenn man aus einer Dokumentation herauslesen kann, dass der Arzt alles versucht
hat und zwar nach den Regeln seiner Kunst.
Macht das weiter so!