Dora9
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- R1100 GS fürs Ferne, XT660Z fürs Grobe und Cali Jackal fürs Ebene
Kaffeefahrt zum Col du Parpaillon – oder „Mit der fetten Alten und der noch älteren Schlanken ins Abenteuer“
Juni 2022 – Eigentlich ist alles klar und geplant. Rund um den 18.08. wollen meine Freunde Stefan und Peter mit mir gemeinsam unseren Traum, den Col du Parpaillon zu fahren endlich umsetzen. Der Plan war aus Tirol startend einen langen Ritt bis nach Turin zu machen, um dann in zwei Tagen gemütlich die Seealpen zu erkunden und dann am vierten Tag wieder der lange Ritt nach Hause. Mit dabei ein wenig Offroad und ansonsten jede Menge Teer und Pässe. Übernachtet wird, wo man gerade stehen bleibt und mit drei BMW GS (meine 1100er Brunhilde, eine 1200er und eine 1250er) waren wir auf alles vorbereitet. Aber erstens kommt es immer anders, und zweitens als man denkt.
Anfang Juli bekomme ich einen Anruf von Peter. Du, die Kuh ist klinisch tot. Von hinten abgeschossen und in einen LKW geschoben. Ihm ist wie durch ein Wunder kaum etwas passiert aber das HAG ist jetzt unterm Fahrersitz. Er muss leider passen. Sehr schade, aber nach so einem Unfall braucht man gar nicht diskutieren, Peter hat seine Schutzengel 2022 aufgebraucht. Stefan und ich beschließen die Tour dennoch zu zweit zu fahren. Als mein Handy weitere zwei Wochen später klingelt, und Stefans Name am Display steht, da ahne ich schon Böses. „Du, ich muss absagen. Meine Frau hat mich in einer ungünstigen Situation erwischt. Wir müssen jetzt einiges klären. Bis August wird’s aber sicher nix.“. Stellt sich heraus, dass Stefan leider nicht nur hin und wieder gerne fremde Motorräder Probe fährt, sondern manchmal auch andere Ehefrauen.
Kacke. Was jetzt? Mit einer dunklen Gewitterwolke über dem Kopf sitze ich vor Brunhilde und ärgere mich. Allein ist mir eine solche Tour mit der Dicken dann doch zu heiß, schließlich bin ich mit einem Big Bike noch nie auf Schotter gefahren. Meine letzte Schotterpiste habe ich vor gut 20 Jahren und 20kg mit der Honda Transalp bestritten. Horrorszenen aus YouTubes „Offroad Bike Fails“ verstärken meine Angst. In einem Akt der Verzweiflung greife ich auf Facebook zurück. Warum nicht mal wieder neue Leute kennenlernen? Vielleicht finden sich ein paar Begleiter und, sind wir ehrlich, wie groß ist die Chance, dass sich gleich mehrere Massenmörder oder Kannibalen melden?
Jetzt muss man dazu aber wissen, dass Stefan, Peter und ich eher von der extremeren Sorte sind. Aufstehen um 5, um 7 auf dem ersten Pass, schlafen im Zelt, Essen aus der Konserve und Wasser aus dem Bach. Im Jahr 2022 jemanden zu finden, der bei sowas mitmacht, und dann auch noch sein geliebtes Bike über handballgroße Steine jagen würde, ist dann schon eine ziemliche Herausforderung.
Mit einer gewissen „jetzt ist eh schon alles wurscht“ Einstellung wurde daher folgender unsympathischer Text auf Facebook in drei Gruppen (Motorradfreunde Tirol, GS Freunde Deutschland und Moto Guzzi Freundeskreis) gepostet.
Hallo die Runde,
Ich plane im August zwischen 18 und 23 von Tirol startend den Col de Parpaillon zu fahren. Tatsächlicher Start hängt von den Wetterverhältnissen am Col d P. ab. Ich träume schon lange davon und dieses Jahr solls passieren.
Die Streckenführung wäre so +/- diese hier:
https://goo.gl/maps/FHsF49DoPDoGHCMP7
Nachdem mir meine zwei anderen Mitreisenden jetzt kurzfristig abgesagt haben, einer hat das Moped zerlegt, beim anderen hängt der Haussegen wegen einem "intimen sonderausritt" schief, suche ich einen, eine, divers, wieauchimmer, gerne auch 2+, die mit mir dieses Abenteuer angehen wollen. Für eine Solo Tour habe ich zu viel Respekt vor dem Pass.
Bevor Frau, Mann, Divers aber gleich feuchte Augen bekommt und ja schreit, bitte weiterlesen:
1. Die Kiste wird an vier Tagen, drei Nächten durchgezogen. Das heißt zwischen 400 und 500km pro Tag. Tagwache ist gegen 05.00. Möglichst viele KM rein bekommen, bevor die Lederkombi zum Kelomat wird. Wem das zu viel oder zu früh oder zu doof ist
-> leider nicht kompatibel.
2. Der Col du Parpaillon ist ein Schotter - Offroadpass. Für jene, die noch nie auf Schotter oder ähnlichem gefahren sind, ist er nicht der beste Partner zum entjungfern. Videos auf YT ansehen, sacken lassen, Respekt bekommen, in die Schottergrube fahren, ein paarmal umfallen, mehr Respekt bekommen, mit Gepäck nochmal in die Schottergrube, noch mehr umfallen. Entscheiden ob Kompatibel oder...
-> leider nicht kompatibel
3. Der Col du Parpaillon ist ein Schotter - Offroadpass die Zweite.
Wer angst davor hat, dass
4. Der Col du Parpaillon ist ein Schotter - Offroadpass die Dritte: Wenns geil ist, dann fahren wir ihn nochmal. In umgekehrter Richtung. Wer diese Option nicht möchte
-> leider nicht kompatibel
5. Übernachtung vorwiegend im Zelt. Vielleicht sogar am Col. D.h. Kaffee vom Gaskocher, Essen aus der Dose. Ein Glas vernünftigen Rum am Abend spendier ich. Wer keinen Rum mag, leider nicht kompatibel, würde aber ein Auge zudrücken.
6. Ich bleib hin und wieder stehen, um Fotos zu machen. Kann auch mal öfter sein, denn ja, ich bin eine Insta-Schlampe (Philipp Amann (@foo_ridr) • Instagram photos and videos). Wen das nervt...
-> leider nicht kompatibel.
Wer bis hierher gelesen hat und mich trotzdem noch nicht vollends unsympathisch findet , ein passendes Bike und in besagtem Zeitraum lust auf eine unvergessliche Reise hat, PN me!
PS: Auch wenn man schon Californias auf dem Col de P. gesichtet hat... ich nehme das Ganze mit der BMW in Angriff...
Wenn sich da auch nur einer meldet, dann passt das, hab ich mir gedacht.
Im Handumdrehen hatte ich neben vielen positiven, aber auch negativen Kommentaren auch einige potenzielle Begleiter und mit den ersten fünf wurden tiefergehende Gespräche geführt. Es war schon drei Wochen vor dem geplanten Start, und erfreulicherweise zeigten sich einige spontan genug, sich auf einen Wetterbedingten Start einzulassen. Während dieser Gespräche fiel immer wieder die berechtigte Frage, wenn schon der Col. du Parpaillon, warum dann nicht gleich auch die Ligurische Grenzkammstraße? Ja warum eigentlich nicht? Gepriesen im Denzel und hey, wenn ich schon das erste mal seit Jahrzehnten wieder Offroad fahre, dann ist es egal ob ich am Col du. P. oder dem LGKS umfalle. Dann planen wir den eben mit ein und so kristallisierte sich nach stundenlangem Brüten über dem Denzel, einer old School Landkarte und dem Internet langsam eine sehr interessante Strecke heraus.
Tag 1 – Samstag 20.08.2022 „The Long Shot”
Start in Telfs, dann über das Stilfser Joch und anschließend ein Sprint inkl. Autobahn zum Campingplatz Camping Sole Langhe Südwestlich von Asti.
Distanz: 537km
Zeit: 07:25
Tag 1 - The Long Shot – Google My Maps
Tag 2 – Sonntag 21.08.2022 „Die berüchtigte LGKS“
Distanz: 237km
Zeit: ???
Start am Campingplatz, Einstieg in die LGKS bei Limonetto. Fahrt nach Süden und nach Ende des LGKS Richtung San Remo. Von dort dem Meer entlang bis zum Campingplatz Vallecrosia
Tag 2 - Der LGKS – Google My Maps
Als Vorgeschmack:
Tag 3 – Montag 21.08.2022 „Ein Hauch Monaco und jede Menge Pässe“
Distanz: 286KM
Zeit: 7:27
Vom Campingplatz am Meer entlang nach Monaco, um einmal teure Luft zu schnuppern, dann Richtung Norden und jede Menge Pässe und „Gorges“ erkunden. Campingplatz entweder vor oder nach dem Col. d. Bonette (oder mal wild sein und auf dem Bonette?)
Tag 3 - Ein Hauch von Monaco und jede Menge Pässe – Google My Maps
Tag 4 – Dienstag, 22.08.2022 „Der berühmte Col d. Parpaillon und die erste Etappe heim“
Distanz: 435km
Zeit: 7:27h
Aufbruch Richtung Norden Col d Parpaillon, Col d’Izoard und dann ab über die Autobahn nach Osten zum Comosee.
Tag 4 - Der Col du Parpaillon und die erste Etappe heim – Google My Maps
Weiterer Vorgeschmack:
Tag 5 – “The Last Hop Home”
Distanz: 400km
Zeit: 7:09
Ab nach Hause über das Stilfser Joch – Timmelsjoch – Ötztal – Telfs
Tag 5 - Ein paar Pässe heim – Google My Maps
Wie bei jeder Tour haben wir uns natürlich nicht ganz an diese Route gehalten, es kommt ja immer was dazwischen, aber im großen und ganzen stimmt sie.
Nach einigen Tagen und Gesprächen waren von den ursprünglich fünf Teilnehmern noch zwei übrig. Zwei waren sich dann doch nicht so sicher, ob sie Offroadtauglich sind, und der Dritte sah sich dann doch nicht in einem Zelt schlafen. Gut, dann fahren wir eben zu dritt. War ja auch der ursprüngliche Plan. Geblieben waren Wolfgang, ein freundlicher Oberösterreicher mit seiner KTM Adventure (mit Baujahr 2006 der Jüngling unter den Bikes) und Petra mit ihrer Maja, einer 1987er BMW R100 GS. Zusammen mit meiner R1100GS aus 1996 also ein schöner Youngtimer Ausflug mit insgesamt 76 Jahren auf dem Buckel. Hat auch was.
Der große Tag rückte immer näher und der Plan war, dass Petra und Wolfgang am Freitag anreisen und wir dann am Samstag gemeinsam losstarten. So hatten alle ihre beruflichen Termine platziert und es gab keinen Spielraum mehr. Leider meinte es der Wettergott dann aber nicht gut mit uns.
Die Medien kündigten für den Süd-Bayrischen und Tiroler Raum „Sintflutartige Unwetter“ an und die Tiroler Bundesregierung sprach sogar die Empfehlung aus, am Freitag daheim zu bleiben. Gut, dass Bayern und Oberösterreicher nicht auf die Tiroler Bundesregierung hören, denn Wolfgang wagte trotzdem den langen Ritt aus Oberösterreich nach Tirol und Petra legte sattelte ihre Maya in der Nähe von München und machte sich auf den Weg. So prüften beide die Wassersäule ihrer Regenkleidungs aufs Äußerste und kamen nass bis auf die Knochen in der Tiroler Pension an. Besorgt blickten wir alle drei, zwei in der Pension und einer zuhause, auf das Regenradar. Haben wir eine Chance auf eine trockene Fahrt in der Früh? Zumindest finden Petra und Wolfgang ein wenig Zeit sich persönlich kennenzulernen und haben gleich ein gemeinsames Gesprächsthema: Wo zur Hölle hängen wir die Sachen zum Trocknen auf?!
Juni 2022 – Eigentlich ist alles klar und geplant. Rund um den 18.08. wollen meine Freunde Stefan und Peter mit mir gemeinsam unseren Traum, den Col du Parpaillon zu fahren endlich umsetzen. Der Plan war aus Tirol startend einen langen Ritt bis nach Turin zu machen, um dann in zwei Tagen gemütlich die Seealpen zu erkunden und dann am vierten Tag wieder der lange Ritt nach Hause. Mit dabei ein wenig Offroad und ansonsten jede Menge Teer und Pässe. Übernachtet wird, wo man gerade stehen bleibt und mit drei BMW GS (meine 1100er Brunhilde, eine 1200er und eine 1250er) waren wir auf alles vorbereitet. Aber erstens kommt es immer anders, und zweitens als man denkt.
Anfang Juli bekomme ich einen Anruf von Peter. Du, die Kuh ist klinisch tot. Von hinten abgeschossen und in einen LKW geschoben. Ihm ist wie durch ein Wunder kaum etwas passiert aber das HAG ist jetzt unterm Fahrersitz. Er muss leider passen. Sehr schade, aber nach so einem Unfall braucht man gar nicht diskutieren, Peter hat seine Schutzengel 2022 aufgebraucht. Stefan und ich beschließen die Tour dennoch zu zweit zu fahren. Als mein Handy weitere zwei Wochen später klingelt, und Stefans Name am Display steht, da ahne ich schon Böses. „Du, ich muss absagen. Meine Frau hat mich in einer ungünstigen Situation erwischt. Wir müssen jetzt einiges klären. Bis August wird’s aber sicher nix.“. Stellt sich heraus, dass Stefan leider nicht nur hin und wieder gerne fremde Motorräder Probe fährt, sondern manchmal auch andere Ehefrauen.
Kacke. Was jetzt? Mit einer dunklen Gewitterwolke über dem Kopf sitze ich vor Brunhilde und ärgere mich. Allein ist mir eine solche Tour mit der Dicken dann doch zu heiß, schließlich bin ich mit einem Big Bike noch nie auf Schotter gefahren. Meine letzte Schotterpiste habe ich vor gut 20 Jahren und 20kg mit der Honda Transalp bestritten. Horrorszenen aus YouTubes „Offroad Bike Fails“ verstärken meine Angst. In einem Akt der Verzweiflung greife ich auf Facebook zurück. Warum nicht mal wieder neue Leute kennenlernen? Vielleicht finden sich ein paar Begleiter und, sind wir ehrlich, wie groß ist die Chance, dass sich gleich mehrere Massenmörder oder Kannibalen melden?
Jetzt muss man dazu aber wissen, dass Stefan, Peter und ich eher von der extremeren Sorte sind. Aufstehen um 5, um 7 auf dem ersten Pass, schlafen im Zelt, Essen aus der Konserve und Wasser aus dem Bach. Im Jahr 2022 jemanden zu finden, der bei sowas mitmacht, und dann auch noch sein geliebtes Bike über handballgroße Steine jagen würde, ist dann schon eine ziemliche Herausforderung.
Mit einer gewissen „jetzt ist eh schon alles wurscht“ Einstellung wurde daher folgender unsympathischer Text auf Facebook in drei Gruppen (Motorradfreunde Tirol, GS Freunde Deutschland und Moto Guzzi Freundeskreis) gepostet.
Hallo die Runde,
Ich plane im August zwischen 18 und 23 von Tirol startend den Col de Parpaillon zu fahren. Tatsächlicher Start hängt von den Wetterverhältnissen am Col d P. ab. Ich träume schon lange davon und dieses Jahr solls passieren.
Die Streckenführung wäre so +/- diese hier:
https://goo.gl/maps/FHsF49DoPDoGHCMP7
Nachdem mir meine zwei anderen Mitreisenden jetzt kurzfristig abgesagt haben, einer hat das Moped zerlegt, beim anderen hängt der Haussegen wegen einem "intimen sonderausritt" schief, suche ich einen, eine, divers, wieauchimmer, gerne auch 2+, die mit mir dieses Abenteuer angehen wollen. Für eine Solo Tour habe ich zu viel Respekt vor dem Pass.
Bevor Frau, Mann, Divers aber gleich feuchte Augen bekommt und ja schreit, bitte weiterlesen:
1. Die Kiste wird an vier Tagen, drei Nächten durchgezogen. Das heißt zwischen 400 und 500km pro Tag. Tagwache ist gegen 05.00. Möglichst viele KM rein bekommen, bevor die Lederkombi zum Kelomat wird. Wem das zu viel oder zu früh oder zu doof ist
-> leider nicht kompatibel.
2. Der Col du Parpaillon ist ein Schotter - Offroadpass. Für jene, die noch nie auf Schotter oder ähnlichem gefahren sind, ist er nicht der beste Partner zum entjungfern. Videos auf YT ansehen, sacken lassen, Respekt bekommen, in die Schottergrube fahren, ein paarmal umfallen, mehr Respekt bekommen, mit Gepäck nochmal in die Schottergrube, noch mehr umfallen. Entscheiden ob Kompatibel oder...
-> leider nicht kompatibel
3. Der Col du Parpaillon ist ein Schotter - Offroadpass die Zweite.
Wer angst davor hat, dass
- das Moped mal umfällt
- der Lack nen Kratzer bekommt
- die Garantie es nicht abdeckt
- der BMW Kundendienst nicht um die ecke ist
- seine CB500 vielleicht nicht 100% geeignet ist
- seine Pirelli Sport Demon ungeeignet sind
- er mal die Mcguyver Nummer an seinem Moped abziehen und vlt. mit einer Kugelschreibermine und einem Faden eine Sicherung überbrücken muss...
4. Der Col du Parpaillon ist ein Schotter - Offroadpass die Dritte: Wenns geil ist, dann fahren wir ihn nochmal. In umgekehrter Richtung. Wer diese Option nicht möchte
-> leider nicht kompatibel
5. Übernachtung vorwiegend im Zelt. Vielleicht sogar am Col. D.h. Kaffee vom Gaskocher, Essen aus der Dose. Ein Glas vernünftigen Rum am Abend spendier ich. Wer keinen Rum mag, leider nicht kompatibel, würde aber ein Auge zudrücken.
6. Ich bleib hin und wieder stehen, um Fotos zu machen. Kann auch mal öfter sein, denn ja, ich bin eine Insta-Schlampe (Philipp Amann (@foo_ridr) • Instagram photos and videos). Wen das nervt...
-> leider nicht kompatibel.
Wer bis hierher gelesen hat und mich trotzdem noch nicht vollends unsympathisch findet , ein passendes Bike und in besagtem Zeitraum lust auf eine unvergessliche Reise hat, PN me!
PS: Auch wenn man schon Californias auf dem Col de P. gesichtet hat... ich nehme das Ganze mit der BMW in Angriff...
Wenn sich da auch nur einer meldet, dann passt das, hab ich mir gedacht.
Im Handumdrehen hatte ich neben vielen positiven, aber auch negativen Kommentaren auch einige potenzielle Begleiter und mit den ersten fünf wurden tiefergehende Gespräche geführt. Es war schon drei Wochen vor dem geplanten Start, und erfreulicherweise zeigten sich einige spontan genug, sich auf einen Wetterbedingten Start einzulassen. Während dieser Gespräche fiel immer wieder die berechtigte Frage, wenn schon der Col. du Parpaillon, warum dann nicht gleich auch die Ligurische Grenzkammstraße? Ja warum eigentlich nicht? Gepriesen im Denzel und hey, wenn ich schon das erste mal seit Jahrzehnten wieder Offroad fahre, dann ist es egal ob ich am Col du. P. oder dem LGKS umfalle. Dann planen wir den eben mit ein und so kristallisierte sich nach stundenlangem Brüten über dem Denzel, einer old School Landkarte und dem Internet langsam eine sehr interessante Strecke heraus.
Tag 1 – Samstag 20.08.2022 „The Long Shot”
Start in Telfs, dann über das Stilfser Joch und anschließend ein Sprint inkl. Autobahn zum Campingplatz Camping Sole Langhe Südwestlich von Asti.
Distanz: 537km
Zeit: 07:25
Tag 1 - The Long Shot – Google My Maps
Tag 2 – Sonntag 21.08.2022 „Die berüchtigte LGKS“
Distanz: 237km
Zeit: ???
Start am Campingplatz, Einstieg in die LGKS bei Limonetto. Fahrt nach Süden und nach Ende des LGKS Richtung San Remo. Von dort dem Meer entlang bis zum Campingplatz Vallecrosia
Tag 2 - Der LGKS – Google My Maps
Als Vorgeschmack:
Tag 3 – Montag 21.08.2022 „Ein Hauch Monaco und jede Menge Pässe“
Distanz: 286KM
Zeit: 7:27
Vom Campingplatz am Meer entlang nach Monaco, um einmal teure Luft zu schnuppern, dann Richtung Norden und jede Menge Pässe und „Gorges“ erkunden. Campingplatz entweder vor oder nach dem Col. d. Bonette (oder mal wild sein und auf dem Bonette?)
Tag 3 - Ein Hauch von Monaco und jede Menge Pässe – Google My Maps
Tag 4 – Dienstag, 22.08.2022 „Der berühmte Col d. Parpaillon und die erste Etappe heim“
Distanz: 435km
Zeit: 7:27h
Aufbruch Richtung Norden Col d Parpaillon, Col d’Izoard und dann ab über die Autobahn nach Osten zum Comosee.
Tag 4 - Der Col du Parpaillon und die erste Etappe heim – Google My Maps
Weiterer Vorgeschmack:
Tag 5 – “The Last Hop Home”
Distanz: 400km
Zeit: 7:09
Ab nach Hause über das Stilfser Joch – Timmelsjoch – Ötztal – Telfs
Tag 5 - Ein paar Pässe heim – Google My Maps
Wie bei jeder Tour haben wir uns natürlich nicht ganz an diese Route gehalten, es kommt ja immer was dazwischen, aber im großen und ganzen stimmt sie.
Nach einigen Tagen und Gesprächen waren von den ursprünglich fünf Teilnehmern noch zwei übrig. Zwei waren sich dann doch nicht so sicher, ob sie Offroadtauglich sind, und der Dritte sah sich dann doch nicht in einem Zelt schlafen. Gut, dann fahren wir eben zu dritt. War ja auch der ursprüngliche Plan. Geblieben waren Wolfgang, ein freundlicher Oberösterreicher mit seiner KTM Adventure (mit Baujahr 2006 der Jüngling unter den Bikes) und Petra mit ihrer Maja, einer 1987er BMW R100 GS. Zusammen mit meiner R1100GS aus 1996 also ein schöner Youngtimer Ausflug mit insgesamt 76 Jahren auf dem Buckel. Hat auch was.
Der große Tag rückte immer näher und der Plan war, dass Petra und Wolfgang am Freitag anreisen und wir dann am Samstag gemeinsam losstarten. So hatten alle ihre beruflichen Termine platziert und es gab keinen Spielraum mehr. Leider meinte es der Wettergott dann aber nicht gut mit uns.
Die Medien kündigten für den Süd-Bayrischen und Tiroler Raum „Sintflutartige Unwetter“ an und die Tiroler Bundesregierung sprach sogar die Empfehlung aus, am Freitag daheim zu bleiben. Gut, dass Bayern und Oberösterreicher nicht auf die Tiroler Bundesregierung hören, denn Wolfgang wagte trotzdem den langen Ritt aus Oberösterreich nach Tirol und Petra legte sattelte ihre Maya in der Nähe von München und machte sich auf den Weg. So prüften beide die Wassersäule ihrer Regenkleidungs aufs Äußerste und kamen nass bis auf die Knochen in der Tiroler Pension an. Besorgt blickten wir alle drei, zwei in der Pension und einer zuhause, auf das Regenradar. Haben wir eine Chance auf eine trockene Fahrt in der Früh? Zumindest finden Petra und Wolfgang ein wenig Zeit sich persönlich kennenzulernen und haben gleich ein gemeinsames Gesprächsthema: Wo zur Hölle hängen wir die Sachen zum Trocknen auf?!
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