Hallo zusammen,
ich kann dem Klaus nur zustimmen. Unbeschadet einen Pass rauf kommen fast alle, den Pass runter wird sehr oft unterschätzt.
Es standen zu Jugoslawien Zeiten am Wurzenpass nicht ohne Grund die Schilder mit 1.Gang einlegen und den unübersehbaren Totenköpfen drauf!!!
Fahre seit knapp 20 Jahren alle drei Jahre neue Autos mit Dieselmotor und bin damit auch immer mal wieder mit Anhänger in den Bergen unterwegs.
Ein Diesel mit Anhänger dran hat beim Anfahren am Berg auch mal schnell die Kupplung verraucht.
Gerade die modernen Diesel haben damit gern mal Probleme.
2005 bin ich wegen Stau auf der Tauernautobahn mit einem neuen Ford Mondeo Tournier mit dem 2.0 96Kw Diesel und einem Anhänger mit Tandem Achse erst über Obertauern und dann weiter über den Katschberg nach Kärnten gefahren.
Wir waren zu zweit im Mondeo zuzüglich Gepäck für 14 Tage und je zwei Motorradanzüge usw.
auf dem Anhänger standen zwei E.ATV 950 Adventure Quads -
www.eatv.de -
Die beiden Quads hatten ca. 500Kg.
Der Anhänger war ein neuer Barthau Plattformanhänger mit tiefen Fahrwerk und Tandem Achse gebremst. Leergewicht war 550Kg.
Berg auf lief das Gespann perfekt, am Tauernpass habe ich sogar noch zweimal überholen können.
Bevor es dann den Katschberg rauf ging hab ich kurz angehalten und alle hinter mir vorbei gelassen.
Dann bis in den zweiten Gang geschaltet, Vollgas und nicht mehr angehalten den Katschberg rauf ... da kannst du zuschauen wie selbst bei einem Diesel die Temperaturanzeige ruck zuck steigt!
Kannte das bisher nur vom Benziner, selbst mein damaliger 6 Zylinder Omega hatte im Solo Betrieb bei der Wassertemperatur in der Nacht zugelegt. Ok war Gepäck für 3 Wochen und zwei Surfbrettern nebst Segeln usw. voll gepackt.
Also zurück zum Mondeo Gespann.
Hat soweit alles geklappt, der Diesel hat das geschafft.
Als es dann den Katschberg gen Kärnten runter ging, ging es maximal mit dem 1. Gang und immer mal zusätzlich bremsen. Die vier Bremsen am Anhänger haben einen tollen Job gemacht und wir kamen gut in Kärnten an.
Im Jahr drauf ein ähnliches Spiel.
Neuer Mondeo Tournier 2.0 Diesel 96Kw.
Dieses Mal allerdings mit einem neuen gebremsten Einachs Anhänger und darauf standen eine neue 12er GSA und eine F650GS Single.
Der Anhänger hat so ca. 250Kg Leergewicht und die beiden Bikes zusammen maximal 450Kg.
Also man eben ca. 300Kg leichter aber nur eine gebremste Achse!!!
Am Tauerpass war das Überholen kein Problem, am Katschberg erst mal alle vorbei gelassen und dan wieder Vollgas bis maximal in den 2. Gang geschaltet.
Hoch ging es erneut problemlos, musste auch nicht anhalten.
Dann, trotz nur im ersten Gang gerollt, kam der „Aha Effekt“ beim runter fahren nach Kärnten!!!
Obwohl das Gespann / der Anhänger ca. 300Kg leichter war, merkte man deutlich die nur eine gebremste Achse!!!
Der Anhänger hat mehr geschoben als der schwere Anhänger im Jahr davor.
Sind diesmal auch gut in Kärnten angekommen ...
Für uns ist seitdem klar:
Wenn es nicht notwendig ist, wird mit dem Gespann kein Pass gefahren.
Berg rauf geht das immer so lange man nicht im Stand wieder in der Steigung anfahren muss. Da kann man schnell mal die Kupplung ab rauchen!!!
Berg ab ist es, was die Sache „spannend macht“!!!
Des Weiteren nerven Gespanne, Womos usw. auf Pässen ... wer überholt die nicht sobald es irgend geht.
Also was man selber nicht mag, sollte man auch nicht machen.
Am Ende zahlt es sich eh nicht aus.
Wer mit einem Gespann unterwegs ist, muss eh mehr Zeit einplanen und auch ggf. Umfahrungen mit einkalkulieren... das ist eben so.
Ach ja, in der Regel haben Fahrzeuge mit hoher Motorisierung auch eine entsprechende Bremsanlage verbaut.
Gleiches gilt für schwere Fahrzeuge.
Beides ist nicht ohne Grund so.
VG Martin
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