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TomTom-Biker
Gast
Lesebuch 5. Schuljahr? Hängt davon ab wann Du im 5. Schuljahr warst. Bei mir war es damals "der Jäger aus Kurpfalz, der daher reitet und sein Wild erlegt". Heute würde da zugegebenermaßen was anderes drin stehen, je nach Zeitgeist und allgemeinen Tenor. Was, weiß nicht, ich habe solche Bücher nicht, mein Jüngster ist auch schon 28. Ein bißchen weniger Zeitgeist und dafür etwas mehr Rücksbesinnung wäre für einige allerdings auch nicht schlecht, nicht nur was dieses Thema anbelangt.Ja Thomas - du beschreibst uns den Jäger sehr gut - so stelle ich mir eine
Darstellung des Jägers im Lesebuch des 5. Schuljahres vor !!
Dann gib doch mal eine Antwort darauf,warum denn die Jägerschaft in der Bevölkerung ( nicht nur Motorradfahrern )so ein schlechtes Image hat !
Etwas kann ich dir dazu helfen : Vor ungefähr 40 Jahren hatte der Jäger ,warum auch immer,ein hohes Ansehen ! Es erschien vielen Leuten als ein elitärer Zirkel,zu dem man zugehören wollte ! Da Jagd aber etwas mit Pasion zu tun hat,diese aber nicht auf den Bäumen wächst,war die Jägerschaft in kurzer Zeit von lauter Gastwirten ,Schlachtermeister und Doktoren durchsetzt. Der Normalo merkte sehr schnell,daß sich hier etwas verändert hatte ,und zwar zum Negativen. Die Jagden wurden immer teurer und die Jagdinhaber immer anmaßender - sie bewegten sich in ihrem neuen Hobby wie in ihrem übrigen Leben. Nicht mehr miteinander - - durchsetzen hieß alsbald die Devise ,sich behaupten,dem Anderen mal die eigenen Rechte klar machen !Und das Hunde nicht erschossen werden,wenn sie nicht gerade wildern,daß entspricht auch mehr deinem Goodwillverhalten gegenüber deiner Freundin als der Realität !Erschossen an der Leine - Jäger erlegt Kuh - Jäger bedroht Wanderer mit vorgehaltener Waffe usw.usw. - list du denn keine Zeitungen ? Ich brauch mich da nicht auf Zeitungsberichte verlassen - ich hab sie selber erleben müssen- in ihrer Arroganz und Ignoranz ! Nein - natürlich sind nicht alle gleich - aber Gesetze wegen Geschwindigkeitsübertretungen wurden auch nur wegen der Ausnahmen erlassen !
Bleib ganz cool und vor allem bei deiner Freundin ! Du scheinst ja mit ihr eher die Ausnahme zu haben ....
Ich stimme Dir an der Stelle zu, daß eine Jagdpacht zu besitzen kein billiges Vergnügen ist, zumal wenn man neben der Pacht auch noch die Kosten für den laufenden Unterhalt inklusive Wildschaden mit einrechnen muß. Einer der Gründe, warum meine Freundin (keine Ärztin sondern eher eine kleine Normalverdienerin) seit etwa 6 Jahren keine Pacht mehr hat. Je nach Größe und Lage der Pacht können das schon mal 5 - 10 kEuro/a sein. Aber man kann sich auch eine Pacht mit einem anderen teilen, dann kostet es nur noch die Hälfte. Das kann man sich dann auch als Normalsterblicher mit Durschnittseinkommen noch leisten, wenn, wie Du so schön sagst, man es als Passion sieht, die es auch sein sollte. Und nur damit geht es dann auch denn man muß sich da schon ganz schön einschränken. Außerdem ist es zeitintensiv und läßt somit keine Spielräume mehr für andere Dinge nebenher zu. Wer ist dazu heute noch bereit. Das ist der zweite Grund neben den relativ hohen Kosten warum meine Freundin die Flinte ins Korn geworfen hat (bildlich gesprochen, tatsächlich sind die im Stahlschrank) und stattdessen heute lieber zum Motorradschlüssel greift. Ganz unschuldig bin ich dabei allerdings auch nicht gewesen.
Um nicht falsch verstanden zu werden. Mir geht es nicht darum einen Stand in den Himmel zu heben und ihn auf eine Ebene neben Mutter Theresa zu stellen. Ich wehre mich nur gegen diese Allgemeinverurteilung ohne über den Sinn und Zweck des jagdlichen Treibens genauer nachgedacht zu haben. Insbesondere der kürzliche Fernsehbericht über die Wildschweinplage in Berlin und diese vermeintliche Tierliebe, bei der Ursache und Wirkung komplett miteinander verwechselt wird, gepaart mit fehlender Einsicht (oder ist es einfach nur Dummheit) und die gleichzeitig Jäger in Verruf bringt, weil sie nach Ansicht der Tierschützer dort die Tiere aus reiner Spaß am ballern töten.
Ich bin auch kein Befürworter irgenwelcher Hobbyjäger, die neben ihren sonstigen Hobbys auch noch eine Jagd haben, sei's aus Prestigegründen oder nur darum mal einen kapitalen Bock zu schießen. Sondern ich denke an die Jäger die ihrer Aufgabe mit Leidenschaft nachgehen. Und die gibt es eben auch heute noch und nicht nur in Schulbüchern aus den 60igern. Um genauer zu sein, eigentlich kenne ich nur solche. Und interessanterweise ist keiner von denen Arzt, Rechtsanwalt oder Unternehmer, was jetzt allerdings nicht repräsentativ sein muß. Wie umgekehrt allerdings auch nicht.
Natürlich gibt es auch schwarze Schafe, die solchige oder von mir aus Kühe erschießen. Dann allerdings mit Sicherheit nicht absichtlich. Und wenn das mehrmals auftreten sollte, dann wäre das auch Grund genug über die Befähigung nachzudenken. Nur wo kein Kläger, da kein Richter. Aber sobald es vor Gericht geht, wird es dann auch ernst, schon allein des Waffenbesitzes wegen.
Was Hunde abschießen anbelangt hatte mir meine Freundin vor einiger Zeit mal mitgeteilt, daß dies zu einem ziemlichen Ärger mit den Behörden führen kann, Anzeige vorausgesetzt, und daß aus diesem Grund heraus sich jeder Jäger genau überlegt ob er das macht oder nicht. Es gibt auch Menschen (Jöäger sind eben auch nur Menschen), die halt nicht darüber nachdenken und die werden dann halt drüber nachgedacht. Es soll auch schon Zeitgenossen gegeben haben, die einem erschossen haben nur weil man an der Ampel mal nach rechts geschuzr hat (zumindest in Amerika). Ergo, Idioten gibt es überall.
Was mich an den Beiträgen hier ärgert, ist die Tatsache, das etwas nicht rechtmäßiges getan wird (fahren auf nicht erlaubten Strecken) und nicht die Nichtrechtmäßigkeit in Frage gestellt wird (zumindest von einigen nicht), sondern die Reaktion derjenigen, die das mißbilligen. Und die Gründe dafür sind auch schnell ausgemacht; der Abschuß wird vermiest. Und das sind für mich dann verdrehte Tatsachen. Aber wie bereits gesagt, ... die gibt es halt überall.
So, jetzt muß ich für meine Jägerin was kochen. Die erlegte Kuh von oben.
Gruß
Thomas