Hallo Zusammen,
da sind ja seit meinem letzten Eintrag vom 17.10. noch jede Menge Kommentare gekommen, die ich gerade erst gelesen habe, freut mich, wie das läuft, Danke, Danke!
Ich kann euch jetzt Vollzug bestätigen und was meine Erfahrung ist.
Den Hinweis mit dem verbogenen Ständer kann ich seit dem Ausbau bestätigen.
Mich hatte schon irritiert (aber da schleichend kam, einfach ignoriert), dass ich die Kiste beim Aufbocken immer zusätzlich zu mir ziehen musste, da sie die Tendenz hatte, von mir weg zu kippen.
Vor Ausbau hab ich daher jemanden gebeten, das Ding am Lenker mal mit spitzen Fingern in der Waage zu halten und hab den Ständer per Hand runtergeklappt. Siehe da, mit dem linken Ständerfuß bereits am Boden war der rechte noch min. 2 cm davon entfernt.
Das erklärt, warum das Aufbocken so mühselig wurde, da dieses zusätzliche Ziehen zu mir den Kraftaufwand bedeutend steigerte, ... und nicht nur meine Senilität!!
Ich gehe davon aus, dass dieses Verbiegen nach über 28 Jahren und 140tkm (zum großen Teil mit Fernreisebeladung), die ich das Ding fahre, nicht auszuschließen ist. Ich mach da BMW keinen Vorwurf draus. Die Ständerlagerung war's nicht, die ist nach wie vor ohne viel Spiel.
Also hat mir der beste Mechaniker in der nahen freien Autowerkstatt (ein Afghane ohne Ausbildung aber mit vielen Jahren Improvisationserfahrung auf Toyota in seiner Heimat) sekundenschnell und gekonnt den Ständer im Schraubstock eingespannt und per Rohrverlängerung (kalt!) ins Lot gebracht.
(den Tipp, das Rohr zu erwärmen, halte ich nicht für gut, macht das Material auch auf Dauer weicher)
Da mir die Sache mit der Ständerkürzung aber nach wie vor plausibel und sinnvoll schien, hab ich weitergemacht. Hier ein paar Bilder zum Ablauf:
Falls es gelungen ist, waagerecht zu fotografieren ahnt man hier, wie sich der Ständer verzogen hatte:
Anhang anzeigen 643970
per Hand gesägt (nicht ganz gerade, aber o.k.)
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erster gedrehter Bolzen einseitig stramm eingeführt
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komplett gestrahlt
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und geschweißt:
Anhang anzeigen 643982
Einbau des neu beschichteten Ständers (jetzt bestes Stück an der Q!) und die beiden ausgesägten Rohrstücke. Hinterrad ist jetzt wie geplant nur noch 2 cm (und nicht mehr 6 cm) über dem Boden:
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Tatsächlich lässt sich die Q jetzt mit vergleichsweise wenig Kraft aufbocken.
Wie das jetzt anteilig kam, weiß ich natürlich nicht. Durch das Ständer Kürzen kommt man natürlich mit dem Ständer auch erst später am Boden an und verkürzt den zurückgelegten Hebelweg, was wiederum die Kraft erhöht. Ich gehe aber davon aus, dass die um 4 cm reduzierte Aufbockhöhe bedeutend mehr die Kraft reduziert.
Jetzt hab ich nur ein kleines Problem. Seit der Maßnahme muss ich dem Ständer beim Abbocken, wenn das Motorrad vom Ständer ist, noch einen kleinen Schubs geben, damit die Federn ihn hochziehen. Hatte erst einen Schreck bekommen und gedacht, das Oberteil verkehrt gedreht auf die Ständerenden geschweißt zu haben, so dass die Ösen, in die die Federn eingehängt sind, jetzt in die falsche Richtung zeigen und die Federn nicht mehr ganz so wie geplant wirken. Hatte schon eine Lösung, wie ich das ohne erneute Arbeiten am Ständer korrigieren könnte. Aber Vergleich der Fotos vorher/nachher zeigte, dass da nichts falsch rum angeschweißt ist. Schmieren half bisher auch nicht.
Muss ich mir nochmal in Ruhe ansehen, könnte den TÜV stören. Oder hat einer noch eine Idee?
Wie auch immer, seit Anfang der Woche bin ich im passiven Teil meiner Altersteilzeit angekommen (ha!) und der Plan ist, ab Februar über Italien nach Griechenland und in die Türkei zu fahren und irgendwann im Mai zurückzukehren. Muss schließlich meine verbleibende Restlaufzeit nutzen.
Ich wünsche auch allen Schöne Weihnachtsfeiertage und kommt gesund und munter ins Neue Jahr!
Alles Liebe, Klaus