
Intermezzo
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- Modell
- 2 x Boxer, 2 x Eintopf mit zunehmend weniger Laufleistung/Jahr, dafür mit mehr Pedal-Kilometer
Diese Erfahrung hatte ich auch schon. Und nach 2 km habe ich umgedreht und für es diesen Tag auch sein lassen. Ein Bauchgefühl halt, eines das zwar selten zu verspüren ist, aber für mich Grund genug war diesem Bauchgefühl zu folgen....Kinners..ist doch alles wie immer im Leben eine Frage der Dosis und des richtigen Zeitpunktes...
Ich hab Tage wo ich aus der Garage rausfahre / aus dem Zelt krabbel und der Schalter sich einfach nicht umlegen will.
Da merk ich schon nach den ersten Metern bzw schon vorher beim anplünnen das ich an dem Tag mal lieber konservativ bis defensiv fahre oder das Mopped auch gleich wieder abstelle - an anderen Tage bekomm ich den Hals nicht voll
Andreas
Das hat nichts mit Feigheit oder Angst zu tun, eher mit Vorsicht.
So sehe ich das auch wenn ich erwartete schwierige Strecken vor mir habe, bei denen gewisses Können und auch Vorsicht geboten sind. Solche Strecken, i. d. R. sind das Offroad-Passagen, gehe ich dann auch mit Respekt an und fahre sowas grundsätzlich auch nie alleine. Da mir oft passende Mitfahrer fehlen, verpasse ich hier sicherlich dann auch das eine oder andere. Was mich einerseits ärgert, anderseits aber auch mit Überzeugung nicht mache und somit letztlich damit auch kein Problem habe.
Was ich oft unterwegs erlebe sind Fahrer deren fahrerisches Können oft hinter dem zurück bleibt was eigentlich erforderlich wäre und die sich damit einem Risiko aussetzen das es bei genauerer Betrachtung eigentlich nicht wert ist. Da wird oft geglaubt, daß ein Samstag Hechlingen fit für den Rest der Welt macht. Es geht halt immer solange gut, solange es gut geht. Und danach ist man der Held. Eine etwas bessere Selbsteinschätzung des eigenen Könnens, verbunden mit einer ehrlichen Risikoeinschätzung wäre m. E. oft nicht verkehrt.
Und eine gute Vorbereitung auf das was man vorhat. Als wir 2011 zu dritt in Albanien waren, eine ganz neue Erfahrung, hatten wir neben technischen Vorbereitungen, hierzu zählte beispielsweise das Reparieren von Reifen inkl. Reifendemontieren sowie Maßnahmen zur provisorischen Reparatur von durchgeschlagenen Zylinderkopfdeckeln, Erste-Hilfe-Kurse besucht. Etwas was ich nebenbei bemerkt und unabhängig vom Reiseziel jedem nur dringend empfehlen kann. Es hätte zumindest bei einer Erstversorgung und bei bestimmten Verletzungen schon mal ein Stück weiter gebracht. Wir hatten unsere Kenntnisse nicht anwenden müssen. Es ist alles sturz- und verletzungsfrei abgegangen. Dennoch denke ich, daß es wichtig war sich vorher drüber Gedanken.
So wie es bei vielen Dingen im Leben es sicherlich nicht verkehrt ist mal vorher drüber nachzudenken, als es einfach zu tun. Und drüber nachzudenken heißt ja nicht zwangsläufig, daß man es anschließend sein läßt. Auch die Oma im Nachbarort kann man in dunkler Nacht und im Schneegestöber besuchen. Insbesondere wenn man jung und verliebt ist und die Oma damals noch keine Oma war. Liebe mach bekanntermaßen blind. Über das was wir in jungen Jahren oft gemacht haben brauchen wir wohl nicht zu reden. Manches davon war sicherlich nicht rational begründbar.
Trotz aller Gedanken, die auch ich mir mittlerweile mache, es ist vielleicht auch eine Frage der Reife und Erfahrungen bestimmte Dinge zu hinterfragen. Ich bin allerdings der letzte, der auf die Idee mit dem fehlenden Handyempfang gekommen wäre. Obwohl ich auch schon einmal mit verlorener Truppe und ohne Handyempfang in der "Wildnis" gestanden habe. Gelernt hab ich daraus vorher zu vereinbaren, wie man sich in so einem Fall verhält. Auch eine Frage der Erfahrung bzw. der Vorsorge.
Gruß Tom