Von Saisonkennzeichenfahrern und Pitbullausweichern.
Jetzt gehört die Straße wieder uns allein. Uns, den einzig Wahren. Den Eistrotzern, Platzregenbadern und Motorad-selbst-Aufhebern. Die sich weder von der Witterung, noch von Trends beeinflussen lassen. Toughe Frauen und echte Kerle, die für all die Schlagloch-Ausweicher, Knieschleifer-Abfeiler und Kreisverkehrblinker die statistische Jahreskilometerleistung pro Bike erhöhen.
Denn das Nummernschild mit dem popeligen Zusatz oben rechts in der Ecke scheint en vogue. Annähernd 60 Prozent aller Motorradfahrer schicken ihre Zweiradliebe in den Winter-Vorruhestand. Klar ist es kälter im Januar. Und auf den Straßen manchmal sauglatt. Im günstigsten Fall hat man würzig-roten Salzkontakt. Was den Winterspaß-Ausweichern egal sein kann. Sitzen sie doch im selben Boot mit all den Brezelsalz-Abkratzern, Duschgel-Anwärmern und Motivsockenträgern, die sich abends im Kreise der Motorrad-mit-der-Zahnbürste-Putzer zum Erfahrungsaustausch zusammenrotten. Trotzdem an dieser Stelle eine Anmerkung:
Es wird wärmer, liebe Saisonkennzeichen-Fahrer. Forscher betrauern schmelzende Polkappen, der letzte Sommer protzte mit Hitzerekorden, und vielleicht beschenken uns Dezember und Februar mit fröhlichen 15 Grad und Sonnenschein. Dann werden wir an euch denken. Uns freuen, dass wir nicht an jeden Angstnippel-Bewahrer einen Gruß verschwenden müssen.
Und uns fragen, was ihr für das gesparte Geld eigentlich gekauft habt.
Einen Fischgrätenentferner? Oder einen Nasenhaarschneider?
Obs das wirklich wert war?
(Bericht von Rolf Henniges in der Motorrad vor einigen Jahren)
Fand ich hier mal ganz passend-
Grüße