Natürlich regelt der Markt das, und zwar nach den Gesetzen des Markts:
Wenn ein Anbieter die Wahl hat, mit 1 km Leitung 1000 Leute zu versorgen und durch entsprechende Verträge Einnahmen zu generieren, die ja auch die Kosten der Verlegung decken, oder in einer anderen Gegend mit dem km nur 100 Leute zu versorgen, dann ist doch klar, wo die Präferenzen sind und vernünftigerweise auch sein müssen, wenn der Unternehmer gegenüber der Konkurrenz bestehen will.
Erst, wenn alle km, die je 1000 Leute versorgen, gelegt sind, macht es unternehmerisch Sinn, km zu verlegen, die weniger Leute versorgen.
Bis hierher habe ich beschrieben, wie der Markt grundsätzlich arbeitet.
Weiter ist klar, dass der km, dessen Kosten auf 100 Abnehmer umgelegt werden, für den einzelnen Abnehmer teurer ist als der km, der 1000 Abnehmer versorgt.
Auf die Kurzformel gebracht heißt das: Für die Dörfler wird es teurer und es dauert auch länger, bis sie dran sind.
Bei anderen Infrastrukturelementen ist das ja auch so - nehmen wir mal das Einkaufen: Ich habe mindestens 3 Supermärkte im 500-m-Radius, kann da zu Fuß hingehen. Jemand in einem abgelegenen Dorf könnte aber 20 km fahren müssen (einfach) und findet da vieleicht nur einen Supermarkt, quasi einen Monopolisten. Einkaufen ist also viel schwieriger und unter mehreren Aspekten teurer (Fahrtkosten, Fahrzeit, evtl. höhere Preise).
Ist das nun gerecht ?
Müsste man den Dörflern nicht kostenloseMotorräder zum Einkaufen stellen oder wenigstens einen Fahrtkostenzuschuss ("9-Euro-Ticket" oder/und "Tankrabatt") ?
Da findet die Politik wechselnde Antworten, die eben auch Ausbauziele beschreiben, die sich von denen, die der freie Markt schaffen würde, unterscheiden. Da geht es um die Frage, wann die Dörfer dran sind und ob die Abnehmer mehr zahlen sollen, deren Versorgung teurer ist.
Zum Einen kann man mit regionalen Subventionen die unternehmerische Kostenrechnung auf Kosten der Steuerzahler beeinflussen
Das Andere sind Vorschriften in der Art "Für jeden Kilometer für 1000 Anschlüsse müsst ihr aber auch einen für 100 Anschlüsse verlegen. Was dann darauf hinaus läuft, dass die Teilnehmer, für leicht zu versorgen waren, für die anderen mit blechen müssen. Die Frage wird dadurch nicht einfacher, wenn man nicht nur fragt,
ob überhaupt versorgt, sondern mit welcher Geschwindigkeit.
Wie der Link zeigt, muss ich gar keine Antwort geben, weil sie mir gegeben wird.
Die Fragen sind ja nicht neu, gelten ja auch fürs Handynetz oder gar fürs Festnetz. Kann man einem Anbieter zumuten, auf seine Kosten eine kilometerlange Leitung für viellecht zigtausende von Euro zu einem einsamen Gehöft zu legen, dann aber nur "normale" Gebühren zu nehmen, die das niemals refinanzieren ? Wo ist die Grenze ? War das früher einfach, als die Deutsche Bundespost als staatliches Monopolunternehmen ohne Rücksicht auf die Gesetze des Markts quasi als Behörde geregelt hat.
Bring' ich es mal auf die Kurzform:
Sollte Robinson Anspruch auf Glasfaser haben ?