Grundsaetzlich, bei 10 kg Unterschied wuerde ich mir nicht allzu grosse Sorgen machen. Eventuell die Federvorpannung ein bischen mehr zudrehen, und fertig. Bei 10 kg Unterschied braucht man nichts an der Daempfung zu machen.
Wenn Du aber die Einstellung fuer Dich individuell optimieren moechtest: Vorgeschlagene Einstellungen sind immer nur als ein Startpunkt gemeint. Du kannst anhand des einsinkens der Federung beim aufsitzen nachpruefen, ob bei Dir die Federung im richtigen Arbeitsbereich liegt, und eventuell nachregulieren. Die richtige Federeinstellung ist die Grundvoraussetzung fuer ordentliches Fahrverhalten. Die Daempfungseinstellung ist zum Teil auch Geschmackssache.
Moegliche Vorgehensweise:
Check erst mal alle Einstellungen darauf, dass sie sich auf der Werkseinstellung befinden (Standardeinstellung). Dann Erfahrungen sammeln, wie bei der F 800 GS Aenderungen an Zugstufendaempfung und Federung wirken.
Federung:
Einsacken messen, d.h. den Federweg von voll ausgefedert (Helfer, Heck hochheben) zu in Schutzkleidung aufsitzen messen. Der Messwert soll zwischen 25 - 35 % des gesamten Federweges betragen. Mit der Federvorspannung einstellen. Ueber den Daumen gesagt ist 35 % besser, wenn Du's eher komfortabel magst und weniger zu zweit faehrst, 25 % bei eher sportlichen Beduerfnissen oder haeufigem Soziusbetrieb. Bitte keine Kopfschmerzen wegen der %-Werte bekommen! Nur wenn es weit ausserhalb dieses Fensters liegt, dann braucht man eine andere Feder (wird bei Dir nicht der Fall sein).
Dann teste die Daempfung:
1. zwei Klicks oder eine halbe Umdrehung mehr zu (was immer bei der F 800 GS das System ist), ausgehend von der Standardstellung, und fahre Probe
2. danach drehe sie zwei Klicks ausgehend von der Standardstellung auf (oder eine halbe Umdrehung), probefahren.
Was passiert bei 1.?
- die Karre liegt straffer
- mehr harte Fahrbahnstoesse kommen durch
- reagiert knackiger
- fuehlt sich handlicher an.
Mehr Zugstufendaempfung ist gut fuer sportliche Fahrweise und glatte Strassen.
Was passiert bei 2.?
- kurze Stoesse von der Fahrbahnoberflaeche werden besser ausgefiltert
- Fahrwerk fuehlt sich etwas indirekter und nicht so knackig an
- mehr Fahrkomfort.
Weniger Zugstufendaempfung ist gut fuer unebene Wegstrecken.
Mit zu wenig Federvorspannung (oder zu weicher Feder) und zuviel Zugstufendaempfung faehrt sie auf glatten Strassen wie ein Cadillac, reagiert aber bei Bodenwellen und vor allem in unebenen Kurven stuckerig und bockig. Das ist wie viele japanische Motorraeder ab Werk kommen.
Im Zweifelsfall die Federvorspannung eher Richtung "mehr", und Zugstufendaempfung lieber etwas zu weich als zu hart einstellen. Nun viel Spass beim heraustuefteln, was fuer Deinen Fahrstil die beste Einstellung ist.