Kannste mal ein bisschen über den Workflow schreiben? Mit nem guten Lack Aus/nachbessern wäre sicherlich ne Alternative zum Pulvern. Dafür muss der alte Lack ja erstmal runter. Und mit ausbessern ist dann auch so ne Sache.
Wäre ne schöne Arbeit für den Winter
Da ich früher schon Auto-Felgen und Spoilerstoßstangen (lange ists her...
) mit der Modellbauspritzpistole sehr passabel gebrusht habe (sah genau so gut aus wie beim Autolackierer) , habe ich mich auch an die GS-Felgen getraut.
Viel Workflow ist da nicht, alles mit reichlich Aceton sehr gründlich und ordentlich abgewaschen (das löst den Originallack leicht, lange und mehrmals mit dem Lappen drüber und der wäre weg) und dann an der HR Felge alles eine gute Stunde mit 500er Naßschleifpapier geschliffen, damit der neue Lack ein leidlich homogen geglättetes Umfeld hat mit Mikrorauhigkeit für gute Haftung.
Alles mit reichlich Wasser abwaschen und trocknen lassen, Bohrungen abkleben oder mit Schrauben verfüllen, damit da, wo kein Lack hinsoll, auch keiner hinkommt.
Dann auf den Wuchtbock mit der HR-Felg inkl. Wuchtadapter, alles was nicht genebelt werden soll (Wuchtbock, Welle, Adapter) abdecken und dann nach einmal vorsichtig mit einem fusselfreiem , sauberen Lappen Staub abwischen und gleich mit korrekt angerührtem und verdünntem 2-K-Autolack airbrushen.
Dass geht auf dem Wuchtbock prima, weil die Felge ja gut drehbar ist.
Wichtig ist bei der Modellbaupistole eine 0,8er Düse, mit einer 0,5er sprüht man sich einen Elch und ausreichend Verdünnung (ca. 15 %) damit die Visko stimmt und die Pistole ausreichend Lackmassenstrom mitnimmt.
So eine 10 Euro Spritzpistole reicht:
man benötigt halt noch einen Kompressor, damit 3-4 bar Arbeitsdruck anstehen. Ich benutze eine ölfreien Airbrush-Doppelkolbenkompressor so etwa wie der hier:
Das VR ist aufwändiger, natürlich Bremsscheiben demontieren (geht mit dem Heißluftgebläse je Schraube 30 Sekunden raufhalten einwandfrei, dann ist keine übermäßige Kraft an dem mikrigen Torx mehr nötig), ABS Ring ebenso ab. Simmerringe/Abdeckscheiben abhebeln, die Lager bleiben drin.
Dann wieder mit Aceton vorreinigen und die Felge schleifen. Die hat an der Nabe ein Hohlprofil, darin kann man nunr reinigen, aber nicht schleifen. Es dauert trotzdem rund 2 Stunden, bis alle Teilflächen sauber angeschliffen sind. Da ist keine Arbeit für Faule, aber mit Methode kommt man voran!
Dann wieder auf den Wuckbock, Schraubenlöcher/Anlageflächen mit Schrauben und großen U-Scheiben füllen/abdecken und wieder spritzen.
Ich habe jeweils nur einen Spritzgang ausgeführt, bei RAL 9005 = tiefschwarz glänzend reicht das und man hat weniger Staubeinschlüsse als bei mehreren Spritzgängen.
Paar Tage warten, bis der Lack die endgültige Härte erreicht hat (meiner muss nicht eingebrannt werden)
und umgekehrt wieder alles montieren.
Ich habe mir so den Reifenservice, die (De-)Montagewerkstatt und den Lackierer gespart und so wahrscheinlich 300-400 Euro gespart (weiß allerdings die akuten inflationären Arbeitspreise nicht, daher vieleicht auch noch mehr) , ich brauchte allerdings außer dem Lack nichts kaufen.
Aber Arbeitszeit ist es schon viel, mit allem mindestens 10 Stunden, eher mehr.
Wer ALLES kaufen muss, für den lohnt es wahrscheinlich nicht, ich hatte schon alles, da wir weiß gepulverte Aluzäune ums Haus haben, da sind immer mal Ausbesserungsarbeiten an einzelnen Teilen nötig und so wurde die Grundausstattung zum professionellen Ausbessern oder Neuspritzen von Einzelteilen angeschafft.
An Lack habe ich wohl kaum 200 ml benötigt, ein halber Liter wäre also dicke genug.