Fahrmodis nach Umbau auf Wilbers

[vendeg]

Hallo!

Ich habe mein 19er 1250GSA jetzt im Winter bei Km-Stand 105.000 komplett auf Wilbers-Fahrwerk umbauen lassen. Ich konnte das neue Fahrwerk am WE ausgiebeig auf unterschiedlichsten Strassen/Wegen testen (600 km). Ich erkenne mein Motorrad nicht wieder, die Dämpfung, Fahrverhalten, Kurvenstabilität hat sich um Welten verbessert. Das Motorrad liegt unglaublich satt und ruhig auf der Fahrbahn, die Schaukelei ist weg, es nickt noch weniger beim Bremsen ein, es ist straffer, filtert die Unebenheiten dennoch deutlich besser weg, also es wurde auch noch komfortabel. Wenn ich das nicht selbst spüren würde, würde ich es niemanden glauben. Das Werksfahrwerk war ja während der 105.000 km nie gewartet, war sicherlich schon deutlich ausgeleiert, die Verbesserung ist also für mich enorm. Es gibt einem eine wahnsinnige Sicherheit und Souveränität beim Fahren. Ich will wieder gar nicht runter vom Motorrad, wie damals 2019, als ich sie neue gekauft habe. Schade, dass ich es nicht schon früher geändert habe.
Eine Sache ist mir aufgefallen und wollte fragen, ob es bei jemanden nach der Umbau auch ähnlich verhält. Die Unterschiede der Dämpfung zwischen Dynamic, Road und Enduro sind deutlich geringer geworden. Nur wenn ich es sehr forciere, merke ich ein Unterschied. Früher, beim Serienfahrwerk, waren die Sprünge deutlich grösser. Wenn ich auf Dynamic geschaltet habe, wurde es sehr hart, im Enduro schaukelte das Motorrad so weich wie ein Schiff, Road war dazwischen (so richtig passte aber weder das Eine, noch das Andere :-)). Das ist nicht mehr so, in allen 3 Fahrmodi ist die Dämpfung sehr ähnlich. Eigentlich kann ich alles im Road fahren, glatte Asphalt, schlechte Asphalt, sogar felsige Wege.
Die ESA hat eigentlich somit kein Sinn mehr.

Hat jemand ähnliche Erfahrung gemacht?

 

[GS_Fahrer62]

Ja, habe ich. Bei Km 14000 habe ich auch auf das Wilbers umgerüstet. Jetzt 39000
Deine Erfahrungen kann ich soweit bestätigen. Es hängt meiner Meinung nach mit der Grundeinstellung zu meinem Gewicht zusammen.

Ich habe auch das Feedback an den Federbeinen verändert.
Auf Tour mit Koffern beladen habe ich 3 Klicks zu gedreht.

Solo ohne großes Gewicht habe ich von der Grundeinstellung ausgehend 2 Klicks geöffnet.

Jetzt ist Road komfortabler (leichtes Nachwippen), Dynamik passt so für mich sehr gut.

 

[Robber]

Genau so ist es bei meiner auch. Solo fahr ich 2 Klicks und voll beladen 6-8 Klicks. Dann macht ESA auch das was es soll und im Roadbetrieb fährt man komfortabel ohne Nachwippen.

 

[QVIENNA]

Ich habe von Anfang an Wilbers auf der 1250er. Mit den Klicks steuert man ausschließlich die Druckstufe (Einfedern). Meine Einstellung ist 12 (von 15) Klicks.

 

[Frankfurter79]

Darf man erfahren welche Kosten auf einen zukommen wenn man auf Wilbers umrüsten lässt ?

 

[boro]

Darf man erfahren welche Kosten auf einen zukommen wenn man auf Wilbers umrüsten lässt ?

Das kannst Du auf der Seite von Wilbers ganz genau nachlesen...
Wilbers Products GmbH

Wenn ich mal durchklicke komme ich beim WESA Fahrwerk auf:
1548€

Dazu kommt noch 2x129€ für die Verkupplung mit dem originalen ESA Fahrwerk dazu.
Dann ist man also bei insgesamt 1806€ für das WESA Fahrwerk.

Schade, dass es irgendwie keine Oktoberfest Preise mehr gibt. Da hat man 10% sparen können.


Aber egal:
Ich hatte bei meiner V-Strom 650 und meiner R1200GS BJ 2012 ein Wilbers Fahrwerk. Das war immer richtig geil.
Ich muss das auch noch in meine 1250er einbauen. Bin nur noch zu geizig.

Gruß
Jochen

 

[udo_muc]

Dann ist man also bei insgesamt 1806€ für das WESA Fahrwerk.

Kommen da noch Einbaukosten dazu ?

Da bin ich ja froh, dass ich mit dem GSA (2022) Fahrwerk zufrieden bin.

Haette aber trotzdem eine Frage:

Kann man bei der Konfiguration der GS/GSA sparen (kein ESA ? ) damit es nicht ganz so teuer wird ?

 

[Andi#87]

Ja sicher. Das eine hat aber mit dem anderen nix zu tun. Das ESA (next Gen.) arbeitet auch mit Wilbers Federbeinen genauso weiter (Gut oder schlecht). Da Wilbers aber die ESA Elektronik und Mechanik an seine eigenen Federbeine adaptiert, können sie manuell eingreifen. (Eben besagtes Rädle für die Druckstufe). Der Rest bleibt so, wie sich der BWM Ingschenör das ausgedacht hat

 

[Tpauli1977]

Kommen da noch Einbaukosten dazu ?

Da bin ich ja froh, dass ich mit dem GSA (2022) Fahrwerk zufrieden bin.

Haette aber trotzdem eine Frage:

Kann man bei der Konfiguration der GS/GSA sparen (kein ESA ? ) damit es nicht ganz so teuer wird ?

Japp….Einbaukosten kommen noch dazu….waren in meinem Fall mit der Abstimmung ca .400 Euro…
Ich habe mich beraten lassen- Wilbers oder Tractive…..und für mein Einsatzzweck war das Tractive besser geeignet…..und es ist auch bei dem Tractive so….Road/Dynamik/ Enduro rücken näher zusammen….
Auch geändert hat sich bei mir durch die persönliche Abstimmung…..

• alleine auf Min….
• mit Gepäck solo oder sozia auf Auto
• mit Sozia und vollem Gepäck auf Max
• Solo mit vollen Alukoffern auf Auto ist die Federvorspannung ca .10mm vorgespannt…..beim Kollege mit Orginalfahrwerk und voll beladene Koffern Federvorspannung ganz ausgefahren

Fährt sich auch viel agiler und stabiler mit dem Tractive Fahrwerk….Haupt Störgrund Orginal war die Wipperei schon bei 16000 km Laufleistung

 

[vendeg]

Kommen da noch Einbaukosten dazu ?

Da bin ich ja froh, dass ich mit dem GSA (2022) Fahrwerk zufrieden bin.

Haette aber trotzdem eine Frage:

Kann man bei der Konfiguration der GS/GSA sparen (kein ESA ? ) damit es nicht ganz so teuer wird ?

Man baut so viel - eigentlich unnötiges - Zeug, Zubehör an seine GS. Wenn man das summiert, kommt man auf deutlich mehr, als ein Wilbers-Fahrwerk. Wenn ich wählen müsste, würde ich heute das Geld eindeutig in das Fahrwerk investieren. Man hat viel mehr davon. Schade, dass ich das nicht viel früher getan habe. Wilbers macht eigentlich in meiner Augen auch die ESA-Spielerei überflüssig. Ich habe es schon oft gelesen, wollte aber nicht glauben, aber es ist wirklich so. Ein passender Grundsetup mit wertigen und auf den Fahrer angepassten Elementen ist deutlich mehr Wert, als eine elektronische Verstellbarkeit, wo keine der Einstellungen so richtig passt, weil das Hardware mittelmässig ist. Es sei denn, man ist wirklich 75-80 kg, und fährt mit wenig Gepäck rum. Dynamic ist für mich bis auf wirklich guten Strassen zu hart, Road ist unstabil, schauckelt zu sehr und ist mit Sozius wirklich zu weich, in Enduro schlägt im Gelände schnell durch, wenn man es etwas zügiger vorangehen lässt.
Mein Kumpel (115 kg) stieg im Herbst von einer TÜ auf einer neuen 1250GSA um, Er ist bis auf das Fahrwerk sehr happy. Er ist ziemlich enttäuscht vom Fahrwerk, da auch ihm keiner der Fahrmodis so richtig passt.

 

[vendeg]

Genau so ist es bei meiner auch. Solo fahr ich 2 Klicks und voll beladen 6-8 Klicks. Dann macht ESA auch das was es soll und im Roadbetrieb fährt man komfortabel ohne Nachwippen.

Danke, ich probiere es am WE aus!

 

[Frankfurter79]

Kommen da noch Einbaukosten dazu ?

Da bin ich ja froh, dass ich mit dem GSA (2022) Fahrwerk zufrieden bin.

Haette aber trotzdem eine Frage:

Kann man bei der Konfiguration der GS/GSA sparen (kein ESA ? ) damit es nicht ganz so teuer wird ?

Ich glaube du musstest ein Vergleich machen, ich hatte mal eine Fireblade und dachte eigentlich das Motorrad fährt sich perfekt, bis ich dann mal eine vom Bekannten fahren durfte, die hatte ein umgebautes und abgestimmtes Fahrwerk, das war wie ein völlig anderes Motorrad, dachte immer diese Spielereine seien eher für Leute die viel Rennstrecke fahren ... aber das Fahrverhalten auf öffentlichen Straßen war einfach viel stabiler und sicherer.

Meine neue GSA habe ich nun vor länger zu behalten daher spiele ich mit dem Gedanken Wilbers einbauen zu lassen.

 

[boro]

Kommen da noch Einbaukosten dazu ?

Ja, habe ich in meiner Aufzählung vergessen zu erwähnen.
Ich hatte den Umbau auf Wilbers bei beiden Motorrädern selber gemacht. Daher habe ich es vermutlich vergessen zu schreiben.


Gruß
Jochen

 

[VT_Michel]

Ja, habe ich in meiner Aufzählung vergessen zu erwähnen.
Ich hatte den Umbau auf Wilbers bei beiden Motorrädern selber gemacht.

Und wie hast Du das mit dem Verkuppeln gemacht ?

 

[udo_muc]

Meine neue GSA habe ich nun vor länger zu behalten daher spiele ich mit dem Gedanken Wilbers einbauen zu lassen.

Danke, ich glaube das ist der springende Punkt!

Wenn man öfter wechseln möchte, dann macht das in meinen Augen wenig Sinn, weil das neue Fahrwerk zu sehr customized ist. Das wird potentielle Käufer abschrecken oder man bekommt nix für die 2000 Euro Ausgabe.

Hoffentlich werde ich nie von Wilbers durch Probefahrt angefixt und wie gesagt, beruhigend, dass ich mit meinen 100 KG als Solofahrer mit wenig Gepäck mit dem Fahrwerk zufrieden bin. Ich habe mich arrangiert, fand aber das 2017er 1200 GSA LC Fahrwerk besser.

 

[Frankfurter79]

Hoffentlich werde ich nie von Wilbers durch Probefahrt angefixt und wie gesagt, beruhigend, dass ich mit meinen 100 KG als Solofahrer mit wenig Gepäck mit dem Fahrwerk zufrieden bin. Ich habe mich arrangiert, fand aber das 2017er 1200 GSA LC Fahrwerk besser.

Ich fürchte genau für solche einen Zweck ist so ein abgestimmtes Fahrwerk ideal mein Profil ist ähnlich, mit voller Montur komme ich auch auf ca. 100kg, fahre zu 95% alleine und mit eher weniger Gepäck, da bringt eine Abstimmung und anderes Fahrwerk auf genau diese Parameter richtig viel.

 

[Ralf_GSX1400]

Da ich mich aus diversen Gründen gegen den Kauf der 1300er GSA entschieden habe befindet sich meine 1250er gerade beim Umbau auf das Wilbersfahrwerk.

 

[boro]

Und wie hast Du das mit dem Verkuppeln gemacht ?

Ich muss das genauer schreiben:

Habe die Wilbers Federbeine über einen Zwischenhändler bestellt. Die werden aber nicht zu Dir geliefert, sondern bleiben erst einmal bei Wilbers.
Dann kriegst Du einen Zettel, wo Du Deine Daten (Gewicht, wie viel Solo oder Sozius Betrieb, wie oft mit wieviel Gewicht Gepäck und Fahrweise usw.) einträgst.

Du baust Deine alten Federbeine aus und schickst sie zu Wilbers zusammen mit dem Zettel mit Deinen Daten.
Bei Wilbers wird der ESA Anteil an die neuen Federbeine montiert und Du kriegst nach ca. 10 Tagen die neuen Federbeine zugeschickt. Die sind dann mit Deinem ESA verkuppelt. Warum auch immer, war der alte Schrott auch dabei.

Orange= neu / Weiß = die alten Federbeine

Dann heißt es wieder schrauben.

Da ich älter und fauler werde, aber gottlob auch mehr Geld als früher zu Verfügung habe, würde ich das nächstes Mal das ganze vermutlich über eine Werkstatt machen lassen.
Man muss aber sagen, dass der Aus- und Einbau der Federbeine bei der 1200er kein großes Problem war. Ich denke, bei der 1250er sieht es ähnlich aus.

Gruß
Jochen


P.S. So war das jedenfalls 2016. Ich denke nicht, dass sich im Procedere was geändert hat.

 

[Ralf_GSX1400]

Nein der Ablauf ist auch Heute noch so und da ich weder Zeit noch Lust habe wird der Umbau durch eine Fachwerkstatt gemacht.

 

[Andi#87]

Früher hat Wilbers das auch mal gemacht. Mann musste halt nach Nordhorn fahren