Moin!
Der Fragesteller fragte unter anderem nach der Fritzbox 7580.
Auch ich hatte vor der Umstellung auf Glasfaser eine Fritzbox 7580 im Einsatz und habe diese weiterhin. Funktioniert super.
Mein Glasfaser-Anschluß bietet 100 Mbit/s beim Download und 50 Mbit/s im Upload (so bestellt).
Inzwischen schiebe ich aus dem Home-Office gelegentlich FEM-Berechnungsdaten in Gigabyte-Größe hin und her, funktioniert mit annehmbarer Geschwindigkeit, wäre mit dem DSL-Anschluß, so wie er sich bei uns darstellte, nicht möglich gewesen.
Die 7580 kann laut AVM am WAN-Anschluß, an den das Glasfasermodem via LAN-Kabel angeschlossen wird ca. 900Mbit/s. Die LAN-Anschlüsse können 1Gbit/s.
Die 7580 sollte also keinesfalls der Flaschenhals im Gesamtsystem sein, sofern man mit dem WLAN zufrieden ist, aber das wäre eine Baustelle unabhängig vom Internetzugang.
Zur Konfiguration der 7580 für Glasfaser gibts bei AVM diese Seite:
FRITZ!Box am Glasfaseranschluss einrichten | FRITZ!Box 7580
Hat bei mir einfach funktioniert, zumal ich meine ehemaligen Zugangsdaten weiterhin behalten habe und daher wenig umstellen mußte.
Zur Geschwindigkeit des WAN-Anschlusses hatte ich diese Seite gefunden
Unterstützte Datenraten am WAN-Anschluss | FRITZ!Box 7580
Im Keller, wo die Glasfaserleitung ankommt, sieht es so aus:
Unter der länglichen Abdeckung kommt die Glasfaserleitung von draußen durch die Wand und enthält, wie ich das verstanden habe, mehrere Einzel-Leitungen.
Der große Kasten ist zwingend, hinter dessen Abdeckung wird eine einzelne Leitung separiert.
Die einzelne Leitung führt in den kleinen Kasten und dieser hat einen Steckanschluß, in den eine weitere Glasfaserleitung gesteckt werden kann, die dann zum Modem führt.
Mir war gesagt worden, das Telekom-Modem sei zwingend, war aber umsonst, wie ich mich zu erinnern glaube.
Vom Telekom-Modem führt dann ein normales LAN-Kabel durch die Decke zum WAN-Anschluß der Fritzbox im Raum darüber.
Mein Ansatz war folgender:
Die Fritzbox bleibt dort im Arbeitszimmer, wo seit 53 Jahren der oberirdische Telefonanschluß ins Haus kam.
Die ganze Glasfasergeschichte bleibt im Keller, wo sie das Wohngefühl optisch nicht beeinträchtigt.
Da ohnehin ein 1...2m langes LAN-Kabel zur Verbindung des Glasfasermodems mit der Fritzbox benötigt wird, ist es egal, ob dieses durch die Kellerdecke führt oder im selben Raum auf dem Fußboden liegt.
Die Anordnung der Glasfaserinstallation im Keller hat den Vorteil, daß niemand beim Staubsaugen an der empfindlichen Glasfaser hängenbleiben kann, die sich dann womöglich nicht ohne fremde Hilfe reparieren läßt.
Ich hatte an einer Aktion der Gemeinde teilgenommen, bei der Interessierte, die sich bis zu einem Stichdatum meldeten, den Glasfaseranschluß kostenlos ins Haus gelegt bekommen sollten. Bis dahin hatte ich an meinem DSL-Anschluß maximal 13 Mbit/s im Download, meistens weniger, oft auch nur einstellig, Upload zum Vergessen.
Die Glasfaser-Geschichte fing damit an, daß im ganzen Dorf die Fußwege aufgebuddelt wurden, die Glasfaserleitungen verlegt und die Gehwegplatten deutlich unebener als zuvor zurückgelegt wurden. Dann war eine Weile Ruhe.
Nach Studium der Telekom-Unterlagen, hatte ich mir vorgestellt, daß ich irgendwie die Maße und Abstände der zu installierenden Geräte erhalten würde und mit einem Fachmann vor Ort die optimale Positionierung und auch die Wanddurchführung in den Keller besprechen würde.
Glücklicherweise ist im Keller genügend Platz, denn gekommen ist es dann so:
An einem Samstagmorgen, vor dem Frühstück, klingelte es an der Haustür. Der Besucher sagte in gebrochenem Deutsch "Wir wollen Glasfaser verlegen". Auf meine Frage, wann, bekam ich die Antwort "Jetzt, wohin?". Ok, ich bin in manchen Dingen flexibel und zeigte ihm an der Außenwand die Position des Arbeitszimmers mit dem Kellerraum darunter. Dann räumte ich schnell den Weg von innen zu der Wand frei, räumte einen Schrank und ein Regal aus und schaffte Platz an der Wand.
Währenddessen machten sich oberirdisch acht(!) Männer aus Montenegro an die Arbeit und schaufelten von Hand einen 23 Meter langen Graben vom Fußweg, unter dem Zaum hindurch, durchs Blumenbeet, durch die Rasenfläche, durch den Gartenweg bis zum Haus. Dorthinein wurde das Leerrohr gelegt und mit einer Wanddurchführung in den Keller geführt. Kenne mich das nicht aus, hoffe, das ist sachgerecht abgedichtet. Bis der Graben wieder verschlossen war, war der Tag rum, ich habe drei Kisten Wasser spendiert und zum Schluß noch 25€ Trinkgeld gegeben.
Einige Wochen später klingelte der Mitarbeiter einer schwedischen Firma an der Tür und wollte den Glasfaseranschluß machen. Der hat dann den großen Kasten an die Wand montiert, das Leerrohr blieb zunächst in einer 5m langen Schleife auf dem Fußboden liegen.
Wieder ein paar Wochen später, im Herbst, es war bereits dunkel und regnete, ging ich aus dem Haus zu einem Zahnarzttermin. Auf dem Weg zum Gartentor stand ein leuchtgelb gekleideter Mann. "Wohnst Du hier?" "Ja" "Wir wollen Glasfaser machen, jetzt." "Jetzt geht nicht, ich muß zum Zahnarzt, in zwei Stunden geht." "Gut, in zwei Stunden hier." Gegen 19:30 war der glebe Mann dann auch wieder vor Ort und mit Hilfe von Kollegen am Verteilerkasten wurde die eigentliche Glasfaserleitung ins Haus geblasen, Leitung und Leerrohr gekürzt und in dem großen Kasten aufgewickelt.
Daraufhin machte ich über die Telelekom-Homepage einen Termin zur Fertigstellung und Inbetriebnahme meines Glasfaseranschlusses ab. An dem Tag nahm ich Urlaub, es erschien jedoch niemand. Auf meine Beschwerde hin wurde mir gesagt, man würde sich bei mir melden.
Stattdessen erschienen dann im Abstand mehrerer Wochen zwei Mitarbeiter verschiedener Firmen und wollten den Glasfaser-Anschlußkasten im Keller anbringen. Es lief dann jeweils so ab, daß ich an der Haustür behauptete, der Kasten sei bereits an der Wand, mir jeweils mit Hinweis auf die eigenen Unterlagen nicht geglaubt wurde, um sich dann vor Ort im Keller darüber zu wundern, daß der große Kasten bereits dort war. Auf meine Anmerkung, ich würde nun auf denjenigen warten, der das kleine Kästchen zum Anschluß des Modems anbringen würde, bekam ich beide Male die sinngemäße Antwort "Auf den warten alle, wann der kommt, weiß keiner.".
Eines Tages erzählte mir dann mein Nachbar, der seinen anberaumten Fertigstellungstermin ca. 1/4 Jahr nach meinem hatte, in der kommenden Woche würde nun sein Glasfaseranschluß fertiggestellt, bei seinem Vater, der ebenfalls deutlich nach mir dran sein sollte, würde es bereits funktionieren.
Daraufhin rief ich bei der Telekom an und fragte, wann es denn bei mir weiterginge. Zur Antwort bekam ich, in meiner Straße sei Glasfaser noch gar nicht verfügbar. Nach dieser Auskunft habe ich dann in einen Gesprächsmodus umgeschaltet, der wider Erwarten dazu geführt hat, daß ich mit einer sehr kompetenten Telekom-Mitarbeiterin verbunden wurde, von der ich den kompletten Namen, Abteilung und persönliche Rückrufnummer erhielt.
Keine Woche später erschien dann ein junger Techniker, der den kleinen Kasten und das Modem anbringen wollte. Zu seiner Überraschung funktionierte es nicht. Wenig später fing er an zu schimpfen, irgendwas sei beim Aufsplitten der Glasfaserleitung falsch gemacht worden, er habe zwar irgendeine Gerätschaft im Auto, mit der man das beheben könne, aber die müsse nah unterhalb des großen Kastens aufgestellt werden. Mit dem alten Kinderspieltisch, zwei Bierkisten und einem Brett klappte auch das.
Das Anstecken der Fritzbox 7580 ca. 9 Monate nach der morgendlichen Grabung im Garten war ein Kinderspiel.