Moin moin,
das die Jungs deutlich freundlicher geworden sind, kann ich bestätigen.
Gruss, Mike
Wettberwerb belebt das Geschäft und führt u. a. dazu sich kundenfreundlicher zu orientieren.
In Darmstadt hatten wir vor vielen Jahren -zu dem Zeitpunkt als die Welt noch in Ordnung war- nur eine Prüfstelle nämlich den TÜV. Dekra, GTÜ usw. gabe es noch nicht, bzw. die durften solche Prüfungen nicht durchführen.
Es gab eine riesige Prüfanlage mit ca. 5-6 durchgängigen Bahnen. Ein Haufen Beschäftigter, riesige Fahrzeugschlangen in mehreren Reihen und halbwegs vernünftige Wartezeiten nur nach Voranmeldung.
Außerdem jede Menge Prüfer, die höchstwahrscheinlich gerne Beamte geworden wären und stur und unflexibel ihre Arbeit machten.
Das hat sich tatsächlich geändert!
Heute gibt es in Darmstadt zwei kleine Prüfanlagen des TÜV, jede mit ca. 2 - 3 Mann besetzt. Und natürlich Dekra und GTÜ und davon mehrere zur Auswahl.
Die Prüfer sind freundlich hilfsbereit und insbesondere als Motorradfahrer lassen sich interessante Gespräche führen, sofern der Prüfer selbst Motorrad fährt. Darunter leidet nicht die Qualität der Prüfung, geschaut wird immer noch genau, aber nicht jeder Mangel wird gleich an die große Glocke gehängt und führt sofort zum Ausschluß. Wie beispielsweise mein abgefahrener Hinterreifen, den ich vergessen hatte zu wechseln, bei dem ich allerdings versprach dies umgehend zu tun. Ich bekam die Plakette, ohne wieder vorfahren zu müssen. Ist halt auch eine Frage wie seriös man selbst rüber kommt.
Desweiteren meine Prüfung mit meiner Baghira und einem Lenker bei dem nur ein Gutachten vorlag. Es war Samstag-Morgen, 9:00 Uhr. Wenig Betrieb. Zwei Prüfer saßen auf der Bank. Einer sagte ich können schon mal mein Motorrad holen. Ich fuhr Richtung bank, blinkte, hupte, betätigte das Fernlicht und machte die Maschine mit dem Seitenständer aus. Diese Prüfpunkte waren damit erledigt. Notaus-Schalter noch, Lenkkopflager und die Reifen. Meine mitgeführte Freigabebescheinigung für die Reifen machte die Sache zum Kinderspiel. Ein Blick in das Gutachten für den Lenker und die Bemerkung ich solle das mitführen, heute wäre Samstag, ein Prüfingenieur nicht da und man konne da eh jetzt nichts machen, erledigte auch diesen Punkt. Noch der Agastest 2,5 % und die obligatorische Probefahrt, bei der ich beim Aufsteigen hilfsbereit war, da der Prüfer, er war nicht der größte, wohl alleine nicht die 93 cm hohe Sitzbank hätte besteigen können.
Dann noch etwas Plaudern wo er her kommt und wie blöd es ist Samstags Dienst zu schieben und daß er aber bald Feierabend hätteund morgen wäre ja auch noch schönes Motorradwetter und das war's.
Zu meiner Kraftfahranfangszeit wäre so etwas undenkbar gewesen. Die Leute sind einfach lockerer geworden. Möglicherweise liegt es auch daran, daß ich nun meist der Ältere bin und man Älteren gegenüber eher zuvorkommend ist als einem 20jährigen, der zudem auch noch eine große Klappe hat.
Also ich bin mit dem TÜV mitlerweile zufrieden. Ich fahre Samstagmorgens hin. Da ist es leer und die Leute noch gut drauf. Außerdem liegt der TÜV bei mir gerade um die Ecke.
Ich versuche meine Fahrzeuge allerdings auch in Ordnung zu halten. Wer allerdings mit einem Motorrad hinfährt, von dem er im Vorhinein schon weiß, daß das eine oder andere zum Streitpunkt werden könnte, braucht sich nicht zu wundern wenn ihm der TÜV-Segen verwahrt bleibt. Das ist doch logisch, diese Genauigkeit der Prüfung wird auch von mir erwartet.
Gruß Thomas