Ich bin dieses Jahr von Hamburg nach Wien mit dem Autozug gefahren.
Wie es der Zufall wollte saß ein Angestellter der ÖBB (mit Frau auf Urlaubsreise) mit im Abteil und wir plauderten ausgiebig über den Vergleich DB-ÖBB, speziell die Autozüge.
Ich kann es nicht belegen, aber der Mann schien fundiertes Wissen über die strategische Planung seines Unternehmens zu haben.
1. Aussage: Die ÖBB schreibt operativ keine roten Zahlen. Und das, obwohl in den Ausbau kräftig investiert wird. Dafür werden auch Kredite aufgenommen (deren Zins und Tilgung die ÖBB stemmt) und über Bürgschaften besichert.
2. Aussage: Auch das Autotransportnetz wird weiter ausgebaut. Dafür dient auch das vor ca. zwei Jahren eröffnete neugebaute Autozug- (und Nachtzug-)terminal am Wiener Hbf, das ich dann bewundern konnte.
3. Über das Konzept: "Es gibt keine Autozüge, sondern planmäßige Nachtzüge", denen bei Bedarf Autofrachtanhänger angehängt werden, ist eine gute Skalierbarkeit des Wagenmaterials gegeben.
Letzters macht die Buchung zunächst auch etwas unübersichtlich. Man bucht den Nachtzug und dann den Motorradtransport getrennt dazu.
Kurz: Hier wird die Inkompetenz der Deutschen Bahn und die seit dem Börsentraum(a) völlig verfehlte Zielrichtung sehr deutlich.
Fast unnötig zu sagen, dass der Preis deutlich günstiger war, als die spätere Rückfahrt von München mit der DB (beides Wochentag). Und das bei besserem Service, gepflegten Sanitäranlagen, 4-Personenabteil und... pünklich auf die Minute.