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Gast 74423
Gast
Hallo alle miteinander
Seit August dieses Jahres stolzer Besitzer einer BMW GS 1200 Adventure Ozeanblau. Aufgrund der stattlichen Erscheinung habe ich sie "Brünhild" genannt, Brunhild oder Brunhilde wie im Nibelungenlied. Es war eigentlich Liebe auf den ersten Blick, allerdings nicht frei von Irrungen und Wirrungen, wie sich das für Verliebte gehört.
Eigentlich, eigentlich war ich nach einer kurzen Liaison mit der hochgelobten Ténéré 700 auf der Suche nach einer neuen Begleiterin, obwohl ich den Verlust der Yamaha bedauerte, hatte ich doch schon ein Ur-Modell, die XTZ 750. Aber nach anfänglicher Euphorie hielt der Alltag Einzug: Sitzbank eine Qual, Windschutz mau und die "leichte" Ténéré hatte doch mehr um die Hüften als gedacht. Mit Hauptständer, Gepäckträger, Motorschutz wog sie dann doch auch 220 Kilogramm. Da ich halt mehrheitlich Strasse fahre und bei mir im Berner Oberland gleich um die Ecke Susten, Grimsel, Jaun, etc. locken, war ich mit den 73 PS und der Kopflastigkeit durch den hohen Tank nicht wirklich happy. Kurz: Ich das falsche Motorrad für mein Fahrprofil gekauft, mehr gibts da nicht zu sagen. 1,2,3, verkauft, durch den grossen Hype kriegt man die Teile gut weg, ich habe das Gerät 1:1 weiterverkauft. Danach fing die Sucherei an: KTM 890 Adventure mit etwas mehr Punch? Gefahren bin ich die 890 SMT, die mir gut gefallen hat. Doch hin und wieder eine Schotterpassage, das sollte schon sein. Dann bin ich eine "alte" GS 1150 gefahren und der Boxer hat mir sehr gut gefallen. Die Optik aber weniger. Also weiterschauen, weiterschauen, fahren. Die GS 850 hatte ich für einen Tag und war eigentlich begeistert. Gegenüber den vielen Vorbehalten "China Ware etc." fand ich das Gerät sehr ausgewogen, in der aktuellen Trophy-Bemalung optisch ganz ok. Dann stand plötzlich Brünhild vor mir, eine Gestalt wie aus der Mythologie: unnahbar, wuchtig, unbesiegbar. Also Probefahrt vereinbart, 68 000 Kilometer hatte die Gute auf dem Tacho, lückenloses Serviceheft, kein Geländeeinsatz, Farbe meiner Wahl. Es war schon Ende Juni. "Gut, die kaufe ich mir", sagte ich mir, sonst ist der Sommer vorüber und ich bin wieder allein, allein. Doch der Motorradhändler musste mich um ein paar Wochen vertrösten. Zuwenig Personal, Ferienzeit, späte Prüftermine beim Strassenverkehrsamt: "Schade, ich sehe von einem Kauf ab", waren meine Worte. Und als ich mit dem Wagen vom Händler wegfuhr, da zwinkerte mir Brünhild mit ihrem LED-Scheinwerfer zu und es traf mich mitten ins Herz. Wie könnte ich eine solche Dame jemals stehen lassen? Ich fuhr weiter, im Rückspiegel verschwand Brünhild immer mehr und zu allen Unbill spielte das Radio noch "Nothing Compares" von Sinéad O'Connor ... es war definitiv um mich geschehen!
Nun ist Brünhild meine Gefährtin geworden, einige Abenteuer haben wir schon bestritten. Ich nutze Sie für mittlere Ausfahren, meist im Solobetrieb. Ausgerüstet ist die GS mit allem, was die Aufpreisliste damals hergab, Quickshifter, kupplungsfreies Hinauf- und hinabschalten, elektronisches Fahrwerk, Heizgriffe, Seitenkofferträger. Nachgerüstet habe ich noch das Cradle, um mein Smartphone einzuspannen. Meist eigentlich nur, damit ich die aktuelle Geschwindigkeitsbegrenzung sehe. In der ist man ja eigentlich immer zu schnell. Einen kleinen Werkzeugkoffer habe ich noch montiert, darin befindet sich ein Nothilfeset, Wasserflasche, etc. Mir gefällt der bärige Antritt, das hohe Drehmoment, mit dem man ganz entspannt "bummeln" kann und natürlich der Komfort und Windschutz. Einzig beim Rangieren merkt man dann halt, dass Brünhild doch eine ziemliche Wuchtbrumme ist. Ich hoffe jetzt, dass unsere Romanze länger dauert und ich auch noch eine mehrtägige Tour absolvieren kann. Wenns wieder wärmer wird, tanzen Brünhild und ich über Susten, Furka, Grimsel...
Hoffentlich habe ich euch nicht zu sehr gelangweilt. Wenn solche Texte zu lang sind, Admin bitte löschen und abmahnen, ich bin da etwas unbedarft.
Tipps, Tricks rund um die GS 1200 sind immer willkommen, man sieht sich.
Gruss Fritz
Seit August dieses Jahres stolzer Besitzer einer BMW GS 1200 Adventure Ozeanblau. Aufgrund der stattlichen Erscheinung habe ich sie "Brünhild" genannt, Brunhild oder Brunhilde wie im Nibelungenlied. Es war eigentlich Liebe auf den ersten Blick, allerdings nicht frei von Irrungen und Wirrungen, wie sich das für Verliebte gehört.
Eigentlich, eigentlich war ich nach einer kurzen Liaison mit der hochgelobten Ténéré 700 auf der Suche nach einer neuen Begleiterin, obwohl ich den Verlust der Yamaha bedauerte, hatte ich doch schon ein Ur-Modell, die XTZ 750. Aber nach anfänglicher Euphorie hielt der Alltag Einzug: Sitzbank eine Qual, Windschutz mau und die "leichte" Ténéré hatte doch mehr um die Hüften als gedacht. Mit Hauptständer, Gepäckträger, Motorschutz wog sie dann doch auch 220 Kilogramm. Da ich halt mehrheitlich Strasse fahre und bei mir im Berner Oberland gleich um die Ecke Susten, Grimsel, Jaun, etc. locken, war ich mit den 73 PS und der Kopflastigkeit durch den hohen Tank nicht wirklich happy. Kurz: Ich das falsche Motorrad für mein Fahrprofil gekauft, mehr gibts da nicht zu sagen. 1,2,3, verkauft, durch den grossen Hype kriegt man die Teile gut weg, ich habe das Gerät 1:1 weiterverkauft. Danach fing die Sucherei an: KTM 890 Adventure mit etwas mehr Punch? Gefahren bin ich die 890 SMT, die mir gut gefallen hat. Doch hin und wieder eine Schotterpassage, das sollte schon sein. Dann bin ich eine "alte" GS 1150 gefahren und der Boxer hat mir sehr gut gefallen. Die Optik aber weniger. Also weiterschauen, weiterschauen, fahren. Die GS 850 hatte ich für einen Tag und war eigentlich begeistert. Gegenüber den vielen Vorbehalten "China Ware etc." fand ich das Gerät sehr ausgewogen, in der aktuellen Trophy-Bemalung optisch ganz ok. Dann stand plötzlich Brünhild vor mir, eine Gestalt wie aus der Mythologie: unnahbar, wuchtig, unbesiegbar. Also Probefahrt vereinbart, 68 000 Kilometer hatte die Gute auf dem Tacho, lückenloses Serviceheft, kein Geländeeinsatz, Farbe meiner Wahl. Es war schon Ende Juni. "Gut, die kaufe ich mir", sagte ich mir, sonst ist der Sommer vorüber und ich bin wieder allein, allein. Doch der Motorradhändler musste mich um ein paar Wochen vertrösten. Zuwenig Personal, Ferienzeit, späte Prüftermine beim Strassenverkehrsamt: "Schade, ich sehe von einem Kauf ab", waren meine Worte. Und als ich mit dem Wagen vom Händler wegfuhr, da zwinkerte mir Brünhild mit ihrem LED-Scheinwerfer zu und es traf mich mitten ins Herz. Wie könnte ich eine solche Dame jemals stehen lassen? Ich fuhr weiter, im Rückspiegel verschwand Brünhild immer mehr und zu allen Unbill spielte das Radio noch "Nothing Compares" von Sinéad O'Connor ... es war definitiv um mich geschehen!
Nun ist Brünhild meine Gefährtin geworden, einige Abenteuer haben wir schon bestritten. Ich nutze Sie für mittlere Ausfahren, meist im Solobetrieb. Ausgerüstet ist die GS mit allem, was die Aufpreisliste damals hergab, Quickshifter, kupplungsfreies Hinauf- und hinabschalten, elektronisches Fahrwerk, Heizgriffe, Seitenkofferträger. Nachgerüstet habe ich noch das Cradle, um mein Smartphone einzuspannen. Meist eigentlich nur, damit ich die aktuelle Geschwindigkeitsbegrenzung sehe. In der ist man ja eigentlich immer zu schnell. Einen kleinen Werkzeugkoffer habe ich noch montiert, darin befindet sich ein Nothilfeset, Wasserflasche, etc. Mir gefällt der bärige Antritt, das hohe Drehmoment, mit dem man ganz entspannt "bummeln" kann und natürlich der Komfort und Windschutz. Einzig beim Rangieren merkt man dann halt, dass Brünhild doch eine ziemliche Wuchtbrumme ist. Ich hoffe jetzt, dass unsere Romanze länger dauert und ich auch noch eine mehrtägige Tour absolvieren kann. Wenns wieder wärmer wird, tanzen Brünhild und ich über Susten, Furka, Grimsel...
Hoffentlich habe ich euch nicht zu sehr gelangweilt. Wenn solche Texte zu lang sind, Admin bitte löschen und abmahnen, ich bin da etwas unbedarft.
Tipps, Tricks rund um die GS 1200 sind immer willkommen, man sieht sich.
Gruss Fritz
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