sampleman
Hatte heute meinen Einstand
Hab' ja jetzt eine BMW, da darf ich auch nach Garmisch, habe ich mir gedacht und mich heute Vormittag auf mein Spandauer Schwermetall geschwungen, das Navi gestartet und bin losgefahren. Eigentlich ist es ziemlich blöd, eine solche Veranstaltung an einem Wochenende ausgerechnet in Garmisch zu machen, denn es gibt aus Deutschland eigentlich nur zwei Wege dahin, den schönen über die B11 (Kesselberg) und den direkten über die A95. Und der Kesselberg ist am Wochenende in Richtung Süden für Motorräder gesperrt. Also einen Kompromiss zwischen "schön fahren" und "ankommen" gesucht und folgenden gefunden:
A95 bis Abfahrt Murnau, dann über Oberammergau in Richtung Linderhof, von dort zum Plansee, dann auf die Fernpassstraße, und dann über Grainau von Westen nach Garmisch. Nette Fahrt, und spätestens ab Oberammergau wurde die Zahl der Krafträder mit Propeller auf dem Tank doch schon auffällig. Als ich dann, so gegen halb eins, in GAP ankam, musste ich erst mal Dinge sehen, die ich nicht sehen wollte. Das Pärchen auf der R12GS aus Reutlingen, das vor der Einfahrt nach GAP so flüssig unterwegs war, stellte sich beim Einparken auf dem Parkplatz so ungeschickt an, dass die Sozia erst beim Absteigen fast das ganze Gerät umgerissen hätte und anschließend ihren Göttergatten am Gepäckträger rückwärts in die Parklücke zerren musste, weil er allein das nicht hinbekam. Oder auch betagte Herren, die mit hochrotem Kopf neben der neuen K1600 standen und mit fuchtelndem Finger dozierten, dass diese ganze neue Elektronik doch ganz, ganz schlecht sei (Dass sie dies auf schwäbisch taten, machte die Sache nicht besser).
Als ich aufs Gelände kam schien irgendwie schon etwas die Luft heraus aus der ganzen Veranstaltung. Mir waren bereits auf dem Hinweg die ungezählten BMWs aufgefallen, die mir mit Campinggepäck hinten drauf entgegenkamen. Klar, wenn man in Hessen oder nördlich wohnt, dann muss man sich beizeiten auf den Heimweg machen.
Ich habe dann ein bisschen in der Gegend herumgeschaut, ein nettes Gespräch mit den Jungs von Siebenrock gehabt, mich über die Taurus-Vierrad-BMWs gewundert und die Monotracer bestaunt, bin dann aber recht schell wieder gegangen. Beim Wiederfinden meines Krades half mir ein "Auto-Finder", eine App für mein Android-Handy. Dort erinnerte ich mich an eine Route von GAP nach Riva del garda, die noch in meinem Navi schlummert. Sie nimmt statt der B2 und der 177 nach Innsbruck eine hübsche Nebenstrecke über Leutasch. Diese wollte ich fahren, dann über Seefeld, Scharnitz und den Kesselberg wieder zurück nach MUC. Gesagt, getan, aufgerödelt, Navi verdrahtet, Aufgesessen und - Bock startet nicht.
Nach einigem Suchen habe ich dann gefunden, dass einer den Killschalter betätigt hatte - menno, wie lustig!
Dann kam ich zu der einzigen wirklich merkwürdigen Begebenheit auf der ganzen Tour: Ich fuhr auf der B2 in Richtung Innsbruck. Bei Klais bin ich dann abgefahren auf die (sehr nette) Nebenstrecke nach Mittenwald. Vor mir fuhr jemand auf einer schwarzen R11GS (genau wie meine), und am Straßenrand stand einer mit einer F800R und einer Warnweste an und schaute blöd, hinten drauf eine Sozia. Vor uns waren ein paar andere BMWs auf der Bahn, vielleicht eine Gruppe? Naja, wie ich vielleicht 50 Meter an der wartenden F800 vorbei bin, legt der Mann einen Kavalierstart hin und überholt mich (eins von zwei Motorrädern, das mich heute überholt haben). Ich denke mir nix böses, der Mann will vielleicht bei seiner Gruppe bleiben. Nach ein paar hundert Metern kommt die erste ernstzunehmende Kurve. Der Mann zieht in die Straßenmitte und bremst total runter, dann öttelt er um die Kuve, dann gibt er wieder Vollgas und zieht weg. Wohlgemerkt, das war eine Kurve, die sogar ich mit meinen tiefergesetzten Rasten komplett ohne Stress und ohne Bremsen fahre - natürlich nur dann, wenn mich nicht vorher einer zusammenbremst. Bis Mittenwald geht das Spielchen so weiter: Die Gruppe vor uns fährt in gepflegtem Blümchenpflückertempo ohne StVO-Gefahr voran, er geht vor jeder Kurve in die Eisen und gibt hinterher wieder Vollgas - und versaut uns, die wir hinter ihm fahren, immer komplett die Linie.
Nach ein paar Kurven ist mir das zu blöd, ich gehe absichtlich so weit vom Gas, dass ich die Gruppe fast nicht mehr sehe, dann beschleunige ich wieder. Es nutzt aber nichts, die Gruppe ist zu langsam, und Kaffeetrinken will ich in der Pampa auch nicht. Wie wir nach Mittenwald kommen, schickt mich das Navi direkt durch die Stadtmitte (die ist aber gesperrt, weil die ganze Straßendecke weg ist, alles nur Schotter). Vor mir biegt die Gruppe ab und nimmt einen anderen Weg. Ich wittere meine Chance und fahre durch die Baustelle - und komme am Ende exakt in dem Moment heraus, als mir die Gruppe inklusive der durchgeknallten Warnweste vor der Nase lang fährt.
Am Ortsausgang von Mittenwald geht die L14 weg, ein nettes, kleines Gebirgssträßchen, das nach Leutaschmühle führt. Dasselbe Spiel: Die Gruppe fährt ganz manierlich voran, und der Lumpensammler in der Müllabfuhrjacke macht an jeder Kurve dicht und bremst uns aus. Ich will mir die Strecke nicht versauen lassen und greife an: Ich rücke dem Burschen auf den Pelz und mache mich durch Hupen bemerkbar. Da fährt er zur Seite und gibt mir ein Zeichen, dass ich überholen soll, was ich dann sofort tue. Den Rest der Gruppe überhole ich zwei Kilometer später auf einer Geraden. An ihrer Spitze fährt einer mit einer Warnweste vom BMW-Orga-Team, also war das offenbar eine geführte Tour von den BMW-Days.
Meine Frage: Ist das Verhalten des Lumpensammlers irgendwie rational zu erklären? Macht man so was, um eine Gruppe vorm Überholtwerden zu schützen oder was?
Mein Fazit: BMW Days nur noch mit Übernachtung, und dann abends sich voll die Kante geben. Ansonsten fahre ich dafür nicht nochmal 400 km.
Hab' ja jetzt eine BMW, da darf ich auch nach Garmisch, habe ich mir gedacht und mich heute Vormittag auf mein Spandauer Schwermetall geschwungen, das Navi gestartet und bin losgefahren. Eigentlich ist es ziemlich blöd, eine solche Veranstaltung an einem Wochenende ausgerechnet in Garmisch zu machen, denn es gibt aus Deutschland eigentlich nur zwei Wege dahin, den schönen über die B11 (Kesselberg) und den direkten über die A95. Und der Kesselberg ist am Wochenende in Richtung Süden für Motorräder gesperrt. Also einen Kompromiss zwischen "schön fahren" und "ankommen" gesucht und folgenden gefunden:
A95 bis Abfahrt Murnau, dann über Oberammergau in Richtung Linderhof, von dort zum Plansee, dann auf die Fernpassstraße, und dann über Grainau von Westen nach Garmisch. Nette Fahrt, und spätestens ab Oberammergau wurde die Zahl der Krafträder mit Propeller auf dem Tank doch schon auffällig. Als ich dann, so gegen halb eins, in GAP ankam, musste ich erst mal Dinge sehen, die ich nicht sehen wollte. Das Pärchen auf der R12GS aus Reutlingen, das vor der Einfahrt nach GAP so flüssig unterwegs war, stellte sich beim Einparken auf dem Parkplatz so ungeschickt an, dass die Sozia erst beim Absteigen fast das ganze Gerät umgerissen hätte und anschließend ihren Göttergatten am Gepäckträger rückwärts in die Parklücke zerren musste, weil er allein das nicht hinbekam. Oder auch betagte Herren, die mit hochrotem Kopf neben der neuen K1600 standen und mit fuchtelndem Finger dozierten, dass diese ganze neue Elektronik doch ganz, ganz schlecht sei (Dass sie dies auf schwäbisch taten, machte die Sache nicht besser).
Als ich aufs Gelände kam schien irgendwie schon etwas die Luft heraus aus der ganzen Veranstaltung. Mir waren bereits auf dem Hinweg die ungezählten BMWs aufgefallen, die mir mit Campinggepäck hinten drauf entgegenkamen. Klar, wenn man in Hessen oder nördlich wohnt, dann muss man sich beizeiten auf den Heimweg machen.
Ich habe dann ein bisschen in der Gegend herumgeschaut, ein nettes Gespräch mit den Jungs von Siebenrock gehabt, mich über die Taurus-Vierrad-BMWs gewundert und die Monotracer bestaunt, bin dann aber recht schell wieder gegangen. Beim Wiederfinden meines Krades half mir ein "Auto-Finder", eine App für mein Android-Handy. Dort erinnerte ich mich an eine Route von GAP nach Riva del garda, die noch in meinem Navi schlummert. Sie nimmt statt der B2 und der 177 nach Innsbruck eine hübsche Nebenstrecke über Leutasch. Diese wollte ich fahren, dann über Seefeld, Scharnitz und den Kesselberg wieder zurück nach MUC. Gesagt, getan, aufgerödelt, Navi verdrahtet, Aufgesessen und - Bock startet nicht.
Nach einigem Suchen habe ich dann gefunden, dass einer den Killschalter betätigt hatte - menno, wie lustig!
Dann kam ich zu der einzigen wirklich merkwürdigen Begebenheit auf der ganzen Tour: Ich fuhr auf der B2 in Richtung Innsbruck. Bei Klais bin ich dann abgefahren auf die (sehr nette) Nebenstrecke nach Mittenwald. Vor mir fuhr jemand auf einer schwarzen R11GS (genau wie meine), und am Straßenrand stand einer mit einer F800R und einer Warnweste an und schaute blöd, hinten drauf eine Sozia. Vor uns waren ein paar andere BMWs auf der Bahn, vielleicht eine Gruppe? Naja, wie ich vielleicht 50 Meter an der wartenden F800 vorbei bin, legt der Mann einen Kavalierstart hin und überholt mich (eins von zwei Motorrädern, das mich heute überholt haben). Ich denke mir nix böses, der Mann will vielleicht bei seiner Gruppe bleiben. Nach ein paar hundert Metern kommt die erste ernstzunehmende Kurve. Der Mann zieht in die Straßenmitte und bremst total runter, dann öttelt er um die Kuve, dann gibt er wieder Vollgas und zieht weg. Wohlgemerkt, das war eine Kurve, die sogar ich mit meinen tiefergesetzten Rasten komplett ohne Stress und ohne Bremsen fahre - natürlich nur dann, wenn mich nicht vorher einer zusammenbremst. Bis Mittenwald geht das Spielchen so weiter: Die Gruppe vor uns fährt in gepflegtem Blümchenpflückertempo ohne StVO-Gefahr voran, er geht vor jeder Kurve in die Eisen und gibt hinterher wieder Vollgas - und versaut uns, die wir hinter ihm fahren, immer komplett die Linie.
Nach ein paar Kurven ist mir das zu blöd, ich gehe absichtlich so weit vom Gas, dass ich die Gruppe fast nicht mehr sehe, dann beschleunige ich wieder. Es nutzt aber nichts, die Gruppe ist zu langsam, und Kaffeetrinken will ich in der Pampa auch nicht. Wie wir nach Mittenwald kommen, schickt mich das Navi direkt durch die Stadtmitte (die ist aber gesperrt, weil die ganze Straßendecke weg ist, alles nur Schotter). Vor mir biegt die Gruppe ab und nimmt einen anderen Weg. Ich wittere meine Chance und fahre durch die Baustelle - und komme am Ende exakt in dem Moment heraus, als mir die Gruppe inklusive der durchgeknallten Warnweste vor der Nase lang fährt.
Am Ortsausgang von Mittenwald geht die L14 weg, ein nettes, kleines Gebirgssträßchen, das nach Leutaschmühle führt. Dasselbe Spiel: Die Gruppe fährt ganz manierlich voran, und der Lumpensammler in der Müllabfuhrjacke macht an jeder Kurve dicht und bremst uns aus. Ich will mir die Strecke nicht versauen lassen und greife an: Ich rücke dem Burschen auf den Pelz und mache mich durch Hupen bemerkbar. Da fährt er zur Seite und gibt mir ein Zeichen, dass ich überholen soll, was ich dann sofort tue. Den Rest der Gruppe überhole ich zwei Kilometer später auf einer Geraden. An ihrer Spitze fährt einer mit einer Warnweste vom BMW-Orga-Team, also war das offenbar eine geführte Tour von den BMW-Days.
Meine Frage: Ist das Verhalten des Lumpensammlers irgendwie rational zu erklären? Macht man so was, um eine Gruppe vorm Überholtwerden zu schützen oder was?
Mein Fazit: BMW Days nur noch mit Übernachtung, und dann abends sich voll die Kante geben. Ansonsten fahre ich dafür nicht nochmal 400 km.