@Alex Mayer
Die Frage nach "Pubs" (o.ä.) in Skandinavien lässt sich, je weiter nördlich, um so deutlicher, mit einem klaren "Nein" beantworten.
Aber da kann man, so man will, wochenlang allein sein, von den erforderlichen Einkaufs-/Tank-/Fährenkontakten mal abgesehen, die lassen sich nun mal nicht vermeiden. O. allenfalls dann, wenn man sich eine Hütte auf einer kleinen Insel mietet und sich mit ausreichend Proviant eingedeckt nur darauf aufhält o. sich zu Fuß in die Wildnis begibt (geht bereits im Rondane, 400km nördl. Oslo, noch nördlicher noch besser), nur lässt sich nicht Proviant für Wochen mitschleppen. Hab ich schon ausprobiert, Fisch gefangen bis er mir aus den Ohren rauskam, Elche u. Rentiere, Füchse u. anders Getier beobachtet ... irgendwann hört der Spaß auf.
Und, wie bereits erwähnt wurde, es fehlt jemand, mit dem man sich austauschen kann. Später dann, wieder zuhause, fehlt jemand, der sich dabei befunden hat, mit dem man in mal der Erinnerung kramen kann z.B. beim Betrachten von Bildern. Leute, die nicht dabei waren, haben meist nur kurzzeitig Interesse daran u. sind häufig nach sehr kurzer Zeit gelangweilt, wenn sie nicht zumindest die gleiche Erfahrung gemacht haben.
Kontakte lassen sich aber gerade da knüpfen, denn wenn man da Leute trifft, die länger einsam wohnen, möchten diese meist trotz der Möglichkeiten des Fernsehens u. Radios immer wieder gern etwas über "die Welt" aus dem Mund eines "richtigen" Menschen hören, meine Erfahrung (aber sowas ist mir selbst in den Vogesen bei den verbliebenen "Resten" deutschsprachiger ???(hard to understand, n'est-ce pas?
) Bewohner passiert.
Kontakte zu anderen Mopedfahrern? Hab ich bisher immer problemlos gefunden. Irgendwann in den 90ern (des letzten Jahrhunderts
) hat mich eine größere Harleytruppe auf dem Rückweg von San Gimignano zum Gardasee im Einbahnstraßengewirr von Prato verloren. Ich bin dann auf die Autobahn, hab irgendwo vor Bologna auf der Tanke eine nette BMW-Truppe aus Bamberg getroffen. Die lachten herzlich über mein "Schicksal"
und luden mich ein, mit ihnen zusammen zum Gardasee zu fahren, sie wollten in ein Hotel im Norden des Sees, ich zum
Albergo Al Papa in San Benedetto im Süden des Sees. Da sind wir dann gemeinsam gefahren, mit einem kleinen Umweg Richtung Padua, weil der "Heizer"
der Truppe die Autostrada nach Mailand geflissentlich ignorierte und weiter Richtung Nordosten fuhr. Naja, kein Problem, ein paar Espresso u. Cappus, nette Unterhaltung dabei
, noch etwas mehr Autobahn u. Bundesstraße standen wir dann gemeinsam im sintflutartigen Regen im Stau auf der Autostrada bei Verona (der trockene Platz unter der Brücke war durch einen Sattelschlepper blockiert
), gemeinsam suchten wir die unter viel Wasser verborgene Straße an der Autobahnabfahrt (geschlossene Wasserdecke
, o. Hinweise auf Bordsteinkanten u. andere "Unterwasserfallen"
), kurze Abschied am Al Papa ...
Passt schon, wenn man etwa die gleiche Wellenlänge hat
.
Man kann allein sein wenn man will, Kontakte zu knüpfen geht m.E. aber genauso, wenn man den Fremden offen u. freundlich gegenüber tritt (und diese überhaupt Kontakt haben wollen).
Mit sich selbst, Bäumen etc. reden?
Kein Problem, ich red doch sowieso fast nur mit mir
(mit mir komm ich gut klar, der Rest der Menschheit ist's ...
)
Grüße
Uli