Mit der Erfindung der Eisenbahn setzte auch eine Kritiklawine ein. Ärzte befürchteten, dass mit der Eisenbahn auch psychische Störungen einhergehen könnten. Die Ersetzung von animalischer durch mechanische Kraft sahen Teile der Gesellschaft als große Gefahr an. Mit 3D-Druckern scheint es ähnlich. Während es für manche nur ein sinnloses Spielzeug zum Drucken von Figürchen ist, fragen sich andere, wie sie jemals ohne einen 3D-Drucker leben konnten. Zu denen zähle wohl ich.
Ich drucke fast ausschließlich Gebrauchsteile. Vornehmlich aus ABS, da dieser Werkstoff robust, witterungs- und UV-unempfindlich sowie schleifbar ist. Leider aber auch schwer zu verarbeiten, denn ABS neigt dazu, sich vom Druckbett zu lösen und zu verziehen (speziell große Werkstücke). Deshalb benötigt man eine Einhausung, im Idealfall temperaturgeregelt, sowie weitere Maßnahmen zur Haftungsverbesserung, wie z.B. ABS-Slurry. Meine Einhausung ist ein Ikea Schrank, mein Drucker ein billiges ‚Kassenmodell‘ (< 150,- EUR), meine 3D-CAD Software ist kostenlos (Freecad). Soll heißen: Das gesamte Hobby ist billig, aber stromintensiv. Die Teile des abgebildeten 3D-Schwenkkopf eines 5-Achsen Kamera Robots drucken ca 72 h, bei ca. 100W Verbrauch. Wegen ‚Putlers‘ Krieg ruhen deshalb auch momentan einige komplexere Projekte.
Auf den Fotos ein paar frischere Projekte. Ein ‚Macro-Slider‘ und der ‚3D-Kopf‘ eines Kamerarobots, einmal als 3D-Datei und als fertiges Werkstück.