Ich frag nur, weil ich bei BMW manchmal eine bemerkenswerte Hartnäckigkeit feststelle, was das Ignorieren von eingebauten Mängeln und Fehlern betrifft. Meine RR hat wie kürzlich hier von mir beschrieben nur 62'000 km gemacht. Dann waren Einlassnockenwelle und Krümmerklappe am Ende. Beides Probleme, die bei der RR von Anbeginn weg immer wieder aufgetreten sind. Bereits im Februar 2012 schrieb MOTORRAD im Dauertest zur S 1000 RR: "Doch dann gingen die Zipperlein los. Den Anfang machte die Einlassnockenwelle, bei der eine Nocke und der dazugehörende Schlepphebel stark abgehobelt waren und andere Nocken bereits Verschleiß zeigten. [...] Und zu guter Letzt musste wegen einer ausgeschlagenen Abgasklappe im Interferenzrohr die komplette Krümmeranlage mit Vorschalldämpfer getauscht werden." Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass ausgerechnet die Testmaschine und meine RR die gleichen Symptome zeigen? Mit sieben Jahren Entwicklungszeit, die dazwischen liegt sollte man annehmen, dass BMW solch gravierenden Qualitätsprobleme längst im Griff habe, aber vielleicht ist die RR auf Grund der Konzeption als Rennstreckenfahrzeug ja nicht für 50'000 km ausgelegt. Bei mir hieß es nämlich bloß: "Wir haben keine anderen Kunden mit einer derartigen Laufleistung, deswegen können wir nicht beurteilen, ob das normal ist." Als Reaktion auf mein enttäuschtes Kundenfeedback hab ich dann immerhin von BMW ein Schreiben erhalten, wo mir versichert wird, dass der Konzern bemüht sei, die Qualität fortwährend zu verbessern und dass meine Erfahrungen hierfür sehr wertvoll seien und dass sie mir zum Trost einige Accessoires aus ihrem Sortiment beilegen würden.
Immerhin hab ich jetzt zwei Schlüsselanhänger für meine neue S 1000 R: einen von meinem Freundlichen (in Grau, passend zur Fahrzeugfarbe) und einen in Schwarz (aus dem BMW Motorrad Sortiment). Meine topgepflegte und äußerlich wie neu dastehende RR in BMW-Motorsportfarben fährt jetzt irgendwo in Polen oder im Sudan, weil eine Instandsetzung nicht mehr lohnt ...
Gruß
Serpel