Hi Edda,
evt. helfen Dir meine Erfahrungen ein wenig (obwohl die ja eigentlich selber machen soll, sagt man...
)
Nachdem ich vor 20 Jahren längere Touren durch Europa auf einer G/S mit Sozia und Gepäck immer sehr komfortabel fand (nach meiner XT500 und Tenere) kam irgendwann die lange Pause und dann vor 3 Jahren so der Wiedereinstieg mit ner 1150 GSA. Mit dem Gerät sind meine Frau und ich dann vollbeladen wieder durch verschiedene Länder gegondelt (passt gut der Begriff, zur GSA...), sorglos, bequem, mit ABS Ankerbremsen usw.
Dann habe ich die Q im September 2007 verkauft und mir wieder eine G/S geholt, fertiggemacht mit den TT Boxen, Pack-Rack hinten drauf und kleinen Tankrucksack (sh. pics). Dann diesen Sommer knapp 5.000 Km zum Eingewöhnen durch Südosteuropa zu zweit.
Umgestiegen, weil ich wieder etwas näher an das 'eigentliche Kradfahren' ran wollte, Du hast die Idee, keine Firlefanz wie Elektronik etc., vor allem aber war mir die GSA in einigen Situationen zu schwer. Außerdem bin ich anscheinend schon an der Schwelle zur Vergreisung und somit der Suche nach meiner positiv erlebten Vergangenheit... Also die G/S und back to the roots. Andere kaufen sich ne Harley.
Auf der GSA
- musste ich nicht so vorausschauend fahren im Zwei-Menschen Betrieb
- konnte ich auf der Bahn mal eben schnell überholen und auch im Verkehrsfluss mitschwimmen
- War das ABS rückblickend doch in einigen wenigen Situationen mental beruhigend
- hat mich aber auch genau das ABS Blinken ab und zu beunruhigt , z.B. spät abends an der Verdon Schlucht...
- Hatte ich in 2 Jahren nicht eine Panne und auch keinen Defekt (ABS Blinken ging immer 'von alleine' weg)
- hats mir auch Spaß gemacht
Auf der 22 Jahre jungen G/S
- habe ich eine Doppelscheibe vorne und den schwimmenden Bremsnocken hinten - und muß trotzdem immer gut Abstand halten
- dreh ich auf der Bahn auf Dauer ungern über 4.000, trotz langem 5. Gang, meint: das 'mitschwimmen' im modernen Straßenverkehr erfodert auch bei Überholvorgängen etwas mehr Geduld/Planung
- musste ich für den gelassenen Soziabetrieb ein langes Rahmenheck mit einer TT Bank montieren
- vermisst meine Frau immer noch die tiefergelegten Soziusrasten der 1150er
- ist die Maschine wie vor 20 Jahren saubequem und passt
- vermisse ich den Telelever so gar nicht...
- schaue ich immer wieder gerne auf die Vergaser runter und höre die Ventile rasseln
- führe ich als Bedenkenträger auch im Urlaub Generator mit Abdrückschraube, Diodenplatte, Zündspule und diverse andere Dinge mit, an die ich bei der GSA nie gdacht habe
Meine Frau meint sie sitzt insgesamt bequem, tiefere Rasten wären schöner (wie erwähnt - übrigens meine sind tiefer, bei 1,86 schon besser). Voll beladen läuft die Q schön geradeaus, in Serpentinen ist sie so nicht wirklich handlich
)
Bei der G/S habe ich jetzt seit April auf 10.000 Km einen defekten Simmerring am HAG gehabt und einen Liegenbleiber wegen ver. Zündspule (Massekontakt am Rahmen, aber nie wirklich geklärt).
Also: eigentlich bin ich nur gefahren, dieses Jahr war ein echt positiver Wiedereinstieg auf 2V
.
Mein persönliches Fazit zur Zeit: Für mich fahraktiver, Verzicht auf die o.a. GSA Eigenschaften war nach kurzer Eingewöhnung gegessen. Leistung genügt mir persönlich und bei meinem fahrerischen Können auf allen Wegen und Straßen voll. Ich geh da nicht zurück.
Gruß und viel Spaß (tu es...)
Einar