Bin 190 und 90 kg schwer.
Vielen Dank für all die Tipps! Da ich auch sehr sicherheitsbedacht bin und nur was fahren möchte was ich auch gut beherrsche schau ich mich evt wirklich erstmal nach etwas kleinerem um und fahre das ein paar Jahre. Mir ging es tatsächlich eher um die Einschätzung ob ein Anfänger so ein Ding realistisch sicher steuern kann, bin da auch nicht zu stolz zu sagen "das überfordert, ich fahre erst einmal was kleineres."
Wenn ihr euch heute als Fahranfänger etwas holen würdet, unabhängig vom Budget, auf dem es sich gut lernen lässt - was würdet ihr denn wählen? Vg!
Ganz ohne Witz:
Ich bin der Meinung, dass eine Enduro mit um die 50 PS DAS Anfängermobbed wäre.
Darauf gekommen bin ich als ich mehrere Jahre die DR650R fuhr.
Da lernt man alles was man braucht. Da geht On- und Offroad, Stadtverkehr wie Urlaubsreise, das Bremsen und Überholen (aufgrund der geringeren Leistung zwangsweise auch Gelassenheit, eine Eigenschaft, die heutzutage nicht nur mir zu häufig abgeht) - und der Eintopf hatte einen wirklich tollen Sound (nicht Krach!). Wenig bis keine Elektronik die kaputt gehen kann, robuster Aufbau der auch mal was wegsteckt, halt ein einfacher und kostengünstiger Einstieg in das Hobby.
Ausserdem hab ich damals gelernt, dass man auch als Kurzer (bin <1,70m) ein Mobbed mit knappen 90cm Sitzhöhe fahren kann - ganz ohne Tieferlegung.
Und man lernt auch, dass der ganze Schmarrn, den uns irgendwelche Marketingleute als heutzutag unbedingte Notwendigkeit aufzuschwätzen versuchen, ganz und gar nicht notwendig ist, sondern maximal "nice to have".
Nach nunmehr >20 Jahre GS
denk ich aktuell über eine KTM Duke 390 als Downgrade-Fuhrparkergänzung nach.
Die ist klein, leicht, handlich, komplett ohne Machoattitüde. Vermutlich nicht Stammtisch- und Schwanxvergleich-tauglich, aber leider geil.
Ich weiß, das hilft Dir jetzt nicht wirklich.
Da hast du wohl schon einiges erlebt.
Gott sei dank muss man nicht mehr ohne diese Dinge auskommen.
Für mich war es schon wichtig das die GS ABS und andere Dinge hat.
Eine ohne ABS hätte ich mir nicht gekauft.
Durch die Helferlein hat man doch eine gewisses Backup sollte doch etwas daneben gehen.
Warum sollte man heute freiwillig auf etwas verzichtendas der Sicherheit dient.
Als Profi oder Anfänger.
Es ist immer interessant mitzulesen wenn über Reifen geschrieben wird wo beim Beschleunigen die Traktionskontrolle oft oder dauernd eingreift.
Die Diskutanten sind anscheinen keine Anfänger.
Das wird jetzt offtopic:
Wenn sich jemand damit brüstet, das er die TC soundsooft zum Eingriff bringt, handelt es sich entweder um Valentino Rossi (ich verneige mich) oder einen seiner Kollegen oder um einen mit der Dosierung der vorhandenen Leistung seines Fahrzeuges überforderten Grobmotoriker.
Die Frage, ob eine ständig eingreifende TC als Qualifizierung für einen erfahrenen Mobbedfahrer dienen kann würde ich absolut verneinen.
Bei der Kompetenz und den Fähigkeiten der hier versammelten Zweiradfahrer passiert sowas sicher nur auf abgesperrten Strecken und im Renneinsatz.
Obwohl: wir sind hier viele alte Leute, da vergisst schon mal der ein oder andere, was er früher (zu analogen Zeiten) mal gelernt und beherrscht (?) hat.
zurück zum Thema.
Hey, habe jetzt nicht alles gelesen, aber ich kann dir aus erster Hand berichten:
Ich bin ein wenig älter als du und habe letztes Jahr meinen Motorradführerschein gemacht. Mit einem Kollegen hatte ich eine lange Diskussion und er meinte, ich soll mir eine billige Gebrauchte kaufen, weil ich das erste Moped sowieso wegschmeisse.
Hatte mich dann auf eine 850 o.ä. eingeschossen und war massiv enttäuscht nach der Probefahrt und der Händler hat mich dann ein wenig überredet (nach Geschäftsschluss) noch eine Stunde die R1200 GS Adventure zu testen, die sie als gebrauchte da hatten. Draufgesessen, geil gefühlt, eine Stunde absoluten Spass. Bin dann noch eine Woche alles gefahren, auch 1200 wie Tiger, Twin, V85, ... und habe dann die (eigentlich) zu teure, zu schwere, zu große GS gekauft. Lag eigentlich etwas über meinem Budget.
Ich habe jetzt 19.000km runter, war letztens erst auf der RdGA, bin den Finestre, die Assietta und den Sommeiller (alles Mit Reisegepäck und Straßenreifen) gefahren und habe tatsächlich mehrfach zufrieden festgestellt, dass ich für mich die absolut beste Entscheidung getroffen habe und ich freue mich noch immer jedes Mal, wenn ich fahren kann. Habe mein Moped auch noch nicht weggeschmissen - nur im Stand umgefallen ist sie mal schon mal.
Wichtig ist, glaube ich, dass du nicht meinst, mit Kumpels mithalten zu müssen, die schon länger fahren und du selbst dein Tempo wählst. Die Kombination aus Fahranfänger und GS kann funktionionieren, muss aber nicht. Es kommt eben auf deine Art und Fahrweise an. Viele Fahranfänger verunfallen, weil die Fahrpraxis fehlt oder sie sich überschätzen. Gehst du richtig an Sache ran, wirst du vermutlich viel Spass haben.
Mit ABS und den anderen el. Helferlein macht es auch für Fahranfänger manche Dinge sicherer bzw. verzeiht auch manche Fehler eher als die alten abgeranzten Schinken, die man als "Anfängermotorrad" oft vorgeschlagen bekommt. Solange man nicht am absoluten Limit fährt - das kann man aber auch mit einem kleineren Bike und wirft das dann ganz sicher weg. Und sie ist extrem gutmütig.
Für den Anfang wird eine Vollkasko vermutlich recht teuer, aber du kannst es ggf. mal für die ersten Jahre überlegen.
Da fühle ich mich jetzt auch angegriffen. Offensichtlich geht es eben doch und ja, ich bleibe auf den dutzenden Pässen, die ich bisher gefahren bin, auch in engen Kurven auf meiner Spur. Achja, nach 6 Wochen war ich in Hechlingen und wurde zur Kaffeepause erstmal zu den Fortgeschrittenen gesteckt. In der Anfängergruppe waren "alte Hasen" nach 20 Jahren Motorrad schon am Rande ihrer Fähigkeiten.
Eine GS ist kein Motorrad, das man jedem Anfänger empfehlen sollte, aber solche pauschalen Entgleisungen... Sry, aber mit deiner Erfahrung hätte ich eine bedachtere Reaktion erwartet...
Entschuldige, wenn Du Dich auf den Schlipps getreten fühlst.
Der TE redet von 10km in die Arbeit und ab und an eine kleine Tour.
Manchmal hilft eine drastische Wortwahl jemanden aus seinen Träumen zu reißen und in die Realität zu holen.
Du kommst anscheinend mit Deiner Wahl gut zurecht. Das freut mich für Dich persönlich.
Trotzdem halte ich die GS grundsätzlich für kein Anfängermobbed.
Die Kollegen in Hechlingen nehme ich übrigens nicht als Referenz für Zweiradkompetenz.
Als ich im Sommer 21 auf der Rückfahrt aus Franken an einem Sonntag kurz nach Mittag durch Hechlingen fuhr stand da eine ganze Truppe GSsen hinter einer uneinsehbaren Kurve rechts am Straßenrand und waren gerade am Losfahren als ich um die Ecke kam.
Da dachte ich mir: wäre es nicht besser, die Herrschaften lernten erstmal richtig Parken bevor sie ihren eigenen oder den gemieteten fetten Boxer ins Gelände fahren?
Wäre da ein Auto ums Eck gekommen, ich weiß nicht wie das ausgegangen wäre...
Also vergiss bitte, dass jemand der mal in Hechlingen war, auch automatisch ein guter Fahrer ist.