Mal einen durchziehen

[*Topas*]

Ich habe mehrere Bekannte/ Freunde an den Dreck verloren. Als Jugendliche angefangen, waren sie als junge Erwachsene blöd gekifft und das Leben das Klo runtergespült Das vergesse ich mein Leben nicht. Ich finde die Freigabeentscheidung grundverkehrt, wir verlieren damit eine Generation.

dann sollten wir mit den selben Argumenten auch die anderen Drogen entsprechend behandeln

 

[*Topas*]

Das ist leider ein großer Irrtum. Aber das werden wir alle in den kommenden Jahren ausbaden.

machen wir bereits - in allen Bereichen,

IV Rentner - mit Mitte 20
Gestrauchelt, abgestürzt - den Halt und Ausweg im Rausch gesucht - der Gesellschaft aufs Budget gelegt. Alkohol.

Zahlenmässig in der Altersgruppe, bei Canabis eher niedrig - der grosse Batzen fängt später an, relevant zu werden.

Suchtverhalten ist vielfältig - die Betroffenen sollen aber nicht krimminalisiert werden, wie beim Alkohol auch.

Alkoholismus ist als Krankheit anerkannt.

 

[Goofy196]

Moin,
Danke an @*Topas* für den fein differenzierten Beitrag.
Dem möchte ich eigentlich nur noch hinzufügen, dass der Hauptteil der intensiven und kontroversen Debatte um die Legalisierung (auch von Fachleuten aller Professionen) sich weniger um das "ob" sondern um das "wie" drehten.
Stichpunkte:

• Bedarfsdeckung über die Clubs wird schwierig, da die starken Reglementierungen unterliegen (z.B. max. 500 Mitglieder), was die Austrocknung des Schwarzmarktes für den Anfang wohl utopisch macht.
• Abstandsregelungen zu Schulen, Kitas, etc. schwierig bzw. personalintensiv in der Kontrolle.
• Amnestieregelungen werden die, ohnehin schon grenzwertig belastete Justiz, nochmal zusätzlich Zeit und Arbeit kosten.

Worauf ich insbesondere hoffe, ist der Effekt, dass die Ware fürderhin einer gewissen Kontrolle unterliegt, was die Inhaltsstoffe angeht. Für mich unvergessen, als Ende des letzten Jahrhunderts ein Schlauberger auf die glorreiche Idee kam, Hasch zur Gewinnmaximierung im großen Stil mit Fensterkitt zu verschneiden. In Folge trudelten dann die Konsumenten mit üblen Atemwegs-Verätzungen bei uns in den Kliniken ein.

Die jetzt angedachten Grenzwerte von 25 g reichen selbst einem Profi Kiffer für einen ganzen Monat. Das ist der falsche Ansatz

25g darf ich dabei haben, zuhause darf ich 50g und 3 lebende Pflanzen haben. Ich kann Dir aber versichern, dass die von Dir bemühten "Profi-Kiffer" da im monatlichen Konsum immer noch drüber liegen.

 

[Zörnie]

Hab ich auch nicht behauptet, genau das Gegenteil ist der Fall. Wieso wird immer mit Alkohol argumentiert?
In Unmengen genossen ist das schädlich und gefährlich, also warum legalisiere ich eine weitere Droge, die Auswirkungen auf den Gemütszustand und meine geistige Gesundheit hat.?

Korrekt. Alkohol wird zu recht immer mehr reglementiert und niemand würde es heute so zulassen.
Aber eine weitere gefährliche Droge wird legalisiert und damit verharmlost.

 

[FF-GS]

Man merkt: hier sind wieder echte Experten unterwegs…

Definitiv, ich konnte es als junger Erwachsener bei einem Brüderpaar live miterleben.

 

[Zörnie]

machen wir bereits - in allen Bereichen

Ja. Und angeblich gelten ja Abstandsgebote und Therapiemöglichkeiten sollen ausgebaut werden. Nichts wird geschehen.

 

[*Topas*]

das ist eine andere Baustelle.

 

[rd07]

Jeder soll selbst entscheiden ob er Alk trinkt oder nicht, kifft oder nicht. Es geht niemand mit dem Vorsatz zum Wirten oder Dealer abhängig zu werden. Dass es trotzdem oft so endet ist aber unbestreitbar. Problematisch wird es dann, wenn Familie und Umfeld dadurch mit hineingezogen werden. Wenn sich diese dann zurückziehen dann beginnt das grosse Verständnisgejammer: Man kann doch diese Menschen nicht in ihrem Elend allein lassen. Diese müssen in der Familie aufgefangen werden. Nur die Familie kann ihnen wieder Halt geben .... und was sonst nicht alles von Fam und Umfeld erwartet wird. Wie oft die Familie vorher schon belogen und betrogen und aufgrund der Sucht hintergangen wurde, danach fragt niemand. Und dass Familienglück und Psyche von Angehörigen, Unfallopfern und anderer Geschädigter oft zerstört werden, dafür werden keine Argumente gefunden. Der "Täter" wollte ja gar nicht abhängig werden. Ist halt einfach so passiert. Da kann man schon ein bisschen Verständnis von Familie und Umfeld erwarten, oder?
Da fällt mir noch ein, ob legal oder illegal, das Zeug muss gekauft werden. Die Geldbeschaffungskriminalität wird deshalb unverändert bleiben, befürchte ich. Ich bin ein Gegner der Freigabe von Cannabis und kann es nicht verstehen dass due Freigabe erfolgt statt darüber nachzudenken wie man Drogenkonsum verhindern kann.

 

[*Topas*]

Diese müssen in der Familie aufgefangen werden. Nur die Familie kann ihnen wieder Halt geben .... und was sonst nicht alles von Fam und Umfeld erwartet wird. Wie oft die Familie vorher schon belogen und betrogen und aufgrund der Sucht hintergangen wurde

Erlebe ich bei Alkoholikern sehr oft.

Da ist der Freundeskreis oft auch sehr tolerant, trinkt man doch selbst gern mal einen über den Durst.

Wenn man sieht, wie vielen Trinkern der Führerschein genommen wird….. jetzt werden eben noch die obendrauf kommen, die kiffen. Die Trinker hören deswegen mit dem Saufen nicht auf

Die Säufer dürfen legal saufen - nur halt nicht fahren - Kiffer auch nicht - dafür legal rauchen... Gleichbehandlung - wo ist der Widerspruch?

 

[westi677]

Korrekt. Alkohol wird zu recht immer mehr reglementiert und niemand würde es heute so zulassen.
Aber eine weitere gefährliche Droge wird legalisiert und damit verharmlost.

Unter strengen Auflagen.
Alkohol kann man immernoch bedenkenlos in jedem Laden kaufen, Zigaretten zudem noch an Automaten. Wen interessiert es, wenn ich 30 Flaschen Schnaps dabei habe? Richtig, niemanden.
Wir können es gerne so machen, dass man Alkohol und Zigaretten auch nur noch in gewissen Läden kaufen kann und die Menge zu Hause und unterwegs begrenzt ist.
Dann, und nur dann sind die Regeln diesbezüglich bei diesen Suchtmitteln annähernd gleich.
Es wird keiner dazu gezwungen, Cannabis zu konsumieren, genauso wenig wie man Alkohol oder Zigaretten konsumieren muss. Und wer es will/braucht macht es sowieso. Jetzt halt unter bestimmten Voraussetzungen legal.

 

[*Topas*]

Wir können es gerne so machen, dass man Alkohol und Zigaretten auch nur noch in gewissen Läden kaufen kann und die Menge zu Hause und unterwegs begrenzt ist.

Analog zum Canabis - am gleichen Ort

Wir nennen es Drugstore

 

[Christian Achberger]

Doch es hat was damit zu tun -- die Legalisierung holt die Droge ans Tageslicht und man kann drüber reden!

Ansonsten müsste Alkohol konsequenterweise auch verboten werden.

btw: werden Kiffer im Rausch im Durchschnitt wesentlich weniger aggressiv wie Säufer

Und die Schäden, die Alkohol monetär in der Gesellschaft anrichtet, muss Kiffen erst mal erreichen!

 

[gstrecker]

Das ist leider ein großer Irrtum. Aber das werden wir alle in den kommenden Jahren ausbaden.

Cannabis wird seit Jahrtausenden in verschiedenen Kulturen regelmäßig konsumiert. Und diese Kulturen gibt es immer noch. Das Deutsche Abendland wird durch die Legalisierung nicht untergehen.

 

[AmperTiger]

Korrekt. Alkohol wird zu recht immer mehr reglementiert und niemand würde es heute so zulassen.
Aber eine weitere gefährliche Droge wird legalisiert und damit verharmlost.

Genau diese Verharmlosung richtet den Schaden an. Cannabis ist und bleibt eine Einstiegsdroge. So gut wie jeder HeroinAbhängige hat einmal mit Cannabis angefangen. Das heißt aber in Umkehrschluss nicht, dass jeder CannabisKonsument auch Heroinabhängig wird.
Ich habe lange genug beruflich mit allen Arten von Drogenabhängigen zu tun gehabt, vom 16jährigen der sich auf irgendeinem Scheißhaus den Goldenen setzte, bis zum bekannten Musiker, der nach Auftritten eine Tüte rauchte, einfach um vom Adrenalin runterzukommen. Seine Bandkollegen haben gesoffen, er gekifft. Er war in deutlich besserem Zustand.

Wenn es dabei bliebe, dass Erwachsene sich verantwortungsvoll ab und zu einen Rauch gönnen, würden alle Gegenargumente relativ schnell verpuffen.
Das ist wie mit dem Glas Wein nach der Arbeitswoche. Kein Problem.

Bei Alkohol sehe ich durch die doch sehr unterschiedliche Menge an Alkoholgehalt (Bier gegen Schnaps) eine weite Bandbreite an genussvollen Konsum abgedeckt. Bei Erwachsenen spricht überhaupt nichts gegen ein Bier am Abend.
Bei Cannabis hast du bei entsprechenden Zug immer deine „5 Schnaps“ im Kopf. Das ist ja auch das Ziel vom Kiffen, der Rausch.
Dieses Ziel habe ich bei 2 Bier am Abend nicht. (Übrigens trinke ich, fast ausschließlich leichtes, alkoholreduziertes Bier)

 

[*Topas*]

Cannabis ist und bleibt eine Einstiegsdroge

nö - zu allgemein und nicht zutreffend

 

[*Topas*]

So gut wie jeder HeroinAbhängige hat einmal mit Cannabis angefangen

Diese Kandidaten - haben so gut wie alles eingeworfen - Alkohol inklusive.

Sex Drugs Rock`n Roll... war doch alles schon mal da..

Wenn es dabei bliebe, dass Erwachsene sich verantwortungsvoll ab und zu einen Rauch gönnen, würden alle Gegenargumente relativ schnell verpuffen.
Das ist wie mit dem Glas Wein nach der Arbeitswoche. Kein Problem.

Konsens gefunden und ab jetzt legal

Bei Cannabis hast du bei entsprechenden Zug immer deine „5 Schnaps“ im Kopf. Das ist ja auch das Ziel vom Kiffen, der Rausch.
Dieses Ziel habe ich bei 2 Bier am Abend nicht. (Übrigens trinke ich, fast ausschließlich leichtes, alkoholreduziertes Bier)

deine eigenen Erfahrungen in aller Ehren - sind nicht allgemeingültig. Und man muss sich auch nicht mit kastriertem Bier rechtfertigen.

Jeder Mensch hat andere Toleranzen / Rezeptoren - für Noxen.
Der eine fällt nach 2 Bier um und mag nicht mehr - der Andere lässt es laufen.
Auch sind die Trigger individuell verschieden.

Nicht Jeder - braucht das selbe....

Das individuelle Erlebnis sollte jedem zugesprochen werden.

Ob Bier, Schnaps oder der Joint.

Zumal der Cannabisrausch ebenso schnell verfliegen kann... je nach Gestaltung der Tüte.

2 Bier / 2 Joints... jeder, wie er mag

 

[AmperTiger]

nö - zu allgemein und nicht zutreffend

Ich gabe mich lange genug beruflich mit Heroinabhäbgigen beschäftigt, wirklich fast jeder hat mit Haschisch angefangen.

 

[sneaky_p]

Die beiden Einstiegsdrogen sind und bleiben Alkohol und Nikotin.
Ich lese hier genau denselben Blödsinn, wie er seit Jahrzehnten gegen eine andere Drogenpolitik vorgebracht wird. Solche „Experten“ lassen sich nicht überzeugen. Muss man auch nicht mehr, jetzt ist es nämlich endlich soweit.

 

[finepixler]

Unter strengen Auflagen.
Alkohol kann man immernoch bedenkenlos in jedem Laden kaufen, Zigaretten zudem noch an Automaten. Wen interessiert es, wenn ich 30 Flaschen Schnaps dabei habe? Richtig, niemanden.

Vor kurzem war ich im BayWa in Hanau um einen neuen Rechen zu kaufen. Direkt an den Kassen steht dort auf etwa 10m Länge eine Auswahl an diversen Alkoholika. In einem Baumarkt! Warum?

Die Hürden, um an Alkohol zu gelangen, sind in Deutschland extrem niedrig aufgestellt. In Bayern wird es als Kulturgut verkauft. Da wird bereits im familiären Kreis dem Grünschnabel ein kleines Gläschen zur „Angewöhnung“ eingeschenkt. Am politischen Aschermittwoch der CSU wurde auf die Pläne der Bundesregierung zur Legalisierung von Cannabis eingeprügelt, währenddessen die Audienz sich mit Weizen volllaufen ließ. Prost.

Eine Reglementierung der Ausgabe wie beim Cannabis würde auch dem Alkohol gut stehen.

 

[rd07]

@Christian, und was soll es bringen, dass man die Droge Cannabis ans Tageslicht bringt. Wenn es gleich ist, wie beim Alkohohl, na dankeschön. Das ist nicht erstrebenswert. Meiner Meinung nach sollten die weiter im Verborgenen weiterkiffen und sich ruinieren, gesundheitlich und finanziell. Habe keine Lust mich davon behelligen zu lassen. Wo fängt Tolleranz an und wo endet sie.