Zündspulen defekt ?

[fel0x]

Hallo zusammen,
meine Freundin hat sich letztes Jahr im April eine gebrauchte F650 GS beim BMW Händler gekauft. Der Tacho hatte 3.300 KM auf der Uhr und die Maschine ist vom Baujahr 2011. Da wir letztes Jahr gut in den Alpen unterwegs waren, hat sie die Maschine mit 11.000 KM ins Winterquartier abgestellt.
Als wir dann letztes Wochenende die Maschine zum ersten mal aus dem Winterschlaf holten, kam nach circa 10 Kilometern die Überraschung. Im unteren Drehzahlbereich (<1000 Umdrehungen) und im Leerlauf ging die Maschine immer aus. Oberhalb von 1000 Umdrehungen fährt das Motorrad wie gewohnt. Sie zieht auch wie gewohnt.

Da wir nicht weit vom BMW Händler entfernt waren und die Maschine noch einen Monat in der gesetzlichen Gewährleistungspflicht ist, stellten wir das Motorrad dort ab, damit er mal drüberschaut. (evtl. Gewährleistung)
Heute kam die Rückmeldung. Laut Aussage vom Händler, sind beide Zündspulen und beide Zündkerzen defekt und müssen ausgetauscht werden. Der Preis liegt beim Selbstkostenpreis von 530€ - 550€. (keine Gewährleistung !)

Da ich mit dem besagten Händler mit meinem eigenem Motorrad sehr schlechte Erfahrungen gemacht hatte und diesen großflächig meide, frage ich mich doch, ob die Aussage vorallem der horrende Preis korrekt ist.
Außerdem weichen die Symptome (defekte Zündspule/n) doch relativ arg von denen in anderen Beiträgen beschriebenen Fehlerbildern ab.

Könnt ihr uns helfen ?
Vielen Dank

 

[Bonsai]

Nanu? Unter 1.000 u/min?! ....Die Leerlaufdrehzahl liegt doch bei 1.100 u/min !

War der Motor betriebswarm?

Zündspulen und -kerzen schließe ich eher aus; tippe eher auf verklebte Leerlaufstepper ....

 

[fel0x]

Hallo danke für die Antwort.
Meine Freundin sagte mir eben noch, dass die Maschine zwischen circa 800u/min & 1100u/min schwanke, bevor sie dann immer wiedwr ausgeht.
Ob es 1100 u/min waren, war schwer zu erkennen.

Ja das Motorrad war definitiv auf Betriebstemperatur. Hatten es im Stand warmlaufen lassen und danach halt circa 10 km gefahren.

 

[MAB]

Hi,

das klingt sehr nach dem Leerlaufsteller.
Ihr solltet mal die Adaptionswerte zurücksetzen und den Fehlerspeicher zuvor auslesen (z.B. mit dem GS911)
Danach den kalten Motor starten, Hände weg vom Gas! (beim Startvorgang immer! ohne Gas zu geben) und solange im Leerlauf laufen lassen, bis der Lüfter angeht und noch ca. 1 Min länger laufen lassen. In dieser Zeit kein Gas geben! Dann Motor aus.
Nun sollte der Leerlaufsteller wieder angelernt sein.

U.U. kann alter Sprit auch ein Problem sein.
Ist der Luftfilter frei?
Wie ist die Gasannahme?
Wo und wie hat die F650 überwintert? War die Batt. ausgebaut oder leer?

MlG

MAB

 

[Eckart]

Hallo Felix,

Als wir dann letztes Wochenende die Maschine zum ersten mal aus dem Winterschlaf holten, kam nach circa 10 Kilometern die Überraschung. Im unteren Drehzahlbereich (<1000 Umdrehungen) und im Leerlauf ging die Maschine immer aus. Oberhalb von 1000 Umdrehungen fährt das Motorrad wie gewohnt. Sie zieht auch wie gewohnt.
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Da wir nicht weit vom BMW Händler entfernt waren und die Maschine noch einen Monat in der gesetzlichen Gewährleistungspflicht ist, stellten wir das Motorrad dort ab, damit er mal drüberschaut. (evtl. Gewährleistung)
Heute kam die Rückmeldung. Laut Aussage vom Händler, sind beide Zündspulen und beide Zündkerzen defekt und müssen ausgetauscht werden. Der Preis liegt beim Selbstkostenpreis von 530€ - 550€. (keine Gewährleistung !)

Wenn man mal im Internet nach Preisen dieser Teile sucht, kommt man auf rund 125 EUR für eine Zündspule. Das Ganze mal 2 und dann noch einen Zuschlag für "nicht der Günstigte" und zwei Markenzündkerzen dazu zählt und dann noch die vermutlich nicht unerhebliche Arbeitszeit für das Wechseln und die Fehlersuche käme das zumindest von der Größenordnung her hin.

Aber es gibt doch mehrere Fragezeichen:

1. Was könnte dazu führen, dass gleich beide Zündspulen und die Zündkerzen noch ausfallen, noch dazu nach einer noch gar nicht so hohen Laufleistung ?
In diesem Punkt bin ich nicht Fachmann, aber die Mitstreiter haben ja schon den Hinweis gegeben, dass es vielleicht doch etwas anderes sein könnte.

2. Wenn das Fahrzeug noch Gewährleistung hat - warum sollen die Zündspulen nicht darunter fallen, denn das sind ja schließlich keine Verschleißteile ? Zündkerzen vielleicht.

Eckart

 

[fel0x]

Hallo zusammen,
also nach einigen Streitigkeiten mit dem Händler, hat dieser nun die beiden Zündspulen auf seine Kosten gewechselt. Neue Zündkerzen haben wir bezahlt. Das ganze hat natürlich etwas gedauert, Saisonstart etc.. das übliche gerede halt.

Als die Maschine dann aus der Werkstatt kam, tratt der Fehler natürlich nicht direkt auf. Um zu schauen ob der Fehler nun wirklich beseitigt ist, bin ich mit der Maschine regelmäßig zur Arbeit gefahren und siehe da,eines morgens tritt der Fehler wieder auf.

In einem anderem Threat hatte ich gelesen, dass der Fehler sich beheben lässt, indem die Zündung komplett ausgeschaltet wird. Kurz warten und die Zündung wieder einschalten also nicht direkt wieder einschalten nachdem die Maschine ausgegangen ist. Dies schafft temporär Abhilfe und man kann erstmal weiterfahren.

Den Tipp mit dem Leerlaufsteller hatten wir ebenfalls umgesetzt, jedoch konnten wir bisher keinen Unterscheid feststellen.

 

[pitagoras]

Zündspulen kann man doch "durchmessen" (Widerstand Primär- & Sekundärwicklung). Ich hatte bei einer defekten Zündspule mal eine sehr unregelmäßige/unwillige Gasannahme (anderes Fabrikat). Erst in höheren Drehzahlen (4-6k) lief der Karren "rund" ohne jedoch wirklich Kraft zu haben. Das beschriebene Fehlerbild passt da eigtl. überhaupt nicht.