Zündschloss defekt

[BlackFly]

Nachdem ich dieses Jahr schon 2 mal Probleme im Bereich des Zündschlosses hatte (Zündung ging während der Fahrt aus und Moped lies sich nicht starten und hat danach die Batterie leer gesaugt) ist dieses nun scheinbar entgültig defekt.
Dieses mal aber mit einem ganz anderen Symptom: Das Moped geht nicht mehr aus, das Lenkradschloss ist aktiviert und der Schlüssel in meiner Hosentasche aber trotzdem läuft der Motor weiter...
Also Moped über den Killschalter ausgemacht und Batterie abgeklemmt, jetzt werde ich wohl ein neues Schloss brauchen...

Kann man das selber wechseln? Kommt das schon für den Schlüssel fertig codiert? Bekomme ich Probleme mit der Wegfahrsperre oder muss die neu Programmiert werden?

 

[Franz Gans]

Kann man das selber wechseln? Kommt das schon für den Schlüssel fertig codiert? Bekomme ich Probleme mit der Wegfahrsperre oder muss die neu Programmiert werden?

Schloss und Schaltmimik sind zwei Paar Stiefel. Das heisst mit dem Schloss bekommst Du es nicht zu tun, falls nur der Schalter defekt ist, was ja hier gegeben scheint. Schau Dir das im ETK an und Du weisst Bescheid. Billig wird's auch dann nicht, wenn Dir ein Neuteil vorschwebt.

Ich meine aber hier im Forum einen Thread in Erinnerung zu haben, wo das jemand schon mal auf dem "kleinen Dienstweg" in Ordnung gebracht hat. Da sind wohl Mikroschalter im Gehaeuse, die gerne mal den Geist aufgeben bzw. Aerger machen. Meist anders herum, also dass sie nicht einschalten. Such' mal danach.

Viele Gruesse
Karl-Heinz

P.S: Hab' den Thread gefunden http://www.gs-forum.eu/r-1200-gs-un...radisch-nicht-129457/?highlight=Mikroschalter

 

[BlackFly]

Ich hab mir das mal im ETK angeschaut wie vorgeschlagen.
Also wenn ich das richtig sehe dann scheint es bei mir das Teil zu sein das unten mit 2 Schrauben angeschraubt ist? Ich hab es mir noch nicht am Motorrad angeschaut, aber kommt man da einfach dran und muss dann nur die beiden Schrauben (und vermutlich ein Stecker abziehen) und dann kann man das Teil einzeln wechseln?

Und der Preis für das Neuteil soll nicht das Problem sein, die 80€ sind noch trotz Weihnachtsgeschenke in der Portokasse
Aber ich hab morgen sicherlich mal Zeit mir das genauer anzuschauen, vielleicht sind es ja doch nur 3 kleine Handgriffe...

 

[BlackFly]

Das hat mir jetzt keine Ruhe gelassen...
Und ehrlich gesagt bin ich echt enttäuscht! Ich habe so ein Zündschloss immer für ein hochtechnologische Wunderwerk der feinmechanischen Sicherheitstechnik gehalten und in Wirklichkeit ist das einfach nur ein billiges Plastikteil mit 2 Mikroschaltern und falls es unterwegs kaputt geht muss man nur ein Stecker abziehen und macht mit einer Büroklammer die Zündung an (was einem ohne den Schlüssel mit dem Transponder aber natürlich nichts bringt).

Ich bin also ans Moped, habe 4 Schrauben, einen Kabelbinder und einen Stecker gelöst und schon die Schaltereinheit in der Hand gehabt. Dann die Einheit geöffnet und schon blickt mich eine "Nockenwelle" und 2 Mikroschalter an. Funktion ist wirklich absolut simpel, schlüssel dreht die Welle und die Nocken drücken auf die Mikroschalter.
Ich also auf den einen Mikroschalter gedrückt, ein klares Druckgefühl und deutliches klick-klick ist zu vernehmen.
Dann auf den anderen Mikroschalter gedrückt, dieser fühlt sich sehr schwammig an und kein klick-klick zu hören.
Es scheint der kleine Plastikdrücker auf den die Nocke drückt und der dann im Mikroschalter den eigentlich Schalter betätigt zu hängen, eventuell durch die Gummidichtung die den Schalter abdichtet. Daran ein bisschen gewackelt und plötzlich war der wieder frei. Nun das ganze noch ein klein wenig mit dem Mechaniker Wundermittel WD40 bearbeitet und der Microschalter fühlt sich wieder sauber und, hat einen klaren Schaltpunkt und klickt ganz fröhlich vor sich hin. Ich denke das sollte es gewesen sein, wieder einbauen mache ich dann aber erst morgen da das Moped auf der Straße steht und ich sonst wieder mit Taschenlampe irgendwie das Zeug da reinfummeln müsste (und vermutlich wieder 3 mal die kleinen Schräubchen verlieren würde).

Sobald ich wieder irgendwelche Probleme in der Art bekommen sollte fliegt der Schalter als erstes raus, bis dahin hat er sich aber nochmal eine zweite Chance verdient (zumal das nicht ausgehen auch nicht so schlimm ist wie z.b. das ausgehen während der Fahrt)

 

[Raymo]

Hallo BlackFly, nein, die Schalter aus dem Zündschloss sind kein Hightech. Bei mir war einmal das ganze Gebilde der Mikroschalter etwas wackelig (werden von 2 Stifte gehalten, wenn ich das richtig in Erinnerung habe). Damals hatte ich die µSchalter mit Sekundenkleber in der richtigen Lage fixiert. Paar Jahre später dann das Phänomen mit dem Ausgehen während der Fahrt. Habe keinen Reparaturversuch unternommen, sondern den Schalterblock gegen das Originalteil ausgetauscht.
Beide µSchalter haben hörbar geschaltet. Einer der beiden hatte aber einen hohen Übergangswiderstand (10-100Ohm), schwankend bei jeder Schaltung. Von Außen keine Auffälligkeit. Das Fluten mit Kontaktspray durch eine gesetzte Bohrung brachte den Übergansgwiderstand wieder in Ordnung. Vermutlich waren die Kontakte oxidiert. Deshalb war bei mir der Austausch die richtige/nachhaltige Lösung. Ein Ausfall unterwegs kann schon nervig sein.
Eventuell kannst Du vor dem Einbau nochmals die Übergangswiderstände messen. Bei einem "groben Hausmultimeter" sollte der Widerstand ca. 0,1Ohm sein, bei mehreren Schaltungen messen.
Frohe Weihnachten!