Sehr schade, ich habe auch noch die Ausgabe, in der von unserer Kenia-Tour Mitte der 90er berichtet wurde. Deswegen habe ich das Exemplar auch aufgehoben.
Da habe ich es tatsächlich mal in eine Motorrad-Zeitschrift mit einem Foto von mir geschafft. Ist schon lange her. Die XL500 war übrigens perfekt dafür. Mit den Farben der Klamos von damals war es auch noch sichtbar eine andere Zeit. Heute würde alle glauben du kommst vom Fasching, mit den Farben der Klamos.
Nix GPS, nix Handy, nur Karten, Funkgeräte, Kompass, FlyingDoctor für den Fall der Fälle abgeschlossen und viel Wildlife gesehen. Wenn du neben dir einen Strauß in deiner Geschwindigkeit laufen siehst, Zebras und Giraffen die Kühe und Pferde bei uns ersetzen oder am Nakuro die Flamingos hast, dann sind auch Elefanten im Rückspiegel, die deinen Weg kreuzen nichts ungewöhnliches mehr. Ein Arzt meinte aber, dass uns schon klar sein muss, woher die "Löcher" im Bambuswald kommen und man auf einem Motorrad im Aberdare National Park und den Elefanten doch ein Problem bekommen kann.
Wobei die Paviane am Lake Nakuro auch nicht mal so einfach auf die Seite gehen. Aber die treten dir nicht so schwer auf die Füsse.
Am Lake Naivasha dann durch einen Graben beim Zelten getrennt von den Flusspferden. Der Generator fürs Licht hatte aber ein Isolationsproblem, die Metallverrohrung zum Glück nicht durch einen FI geschützt, so war duschen mit Licht möglich, man durfte nur die Wasserleitungen nicht anfassen.
Augenpaare nach der Dämmerung im Tsavo im Scheinwerferlicht, damit klar Jäger und nicht Antilopen.
Faszinierend auch der Blick auf den großen Graben, der ist erkennbar und er ist groß.
Unfallseitig hatten die damals auch Präferenzen. Ein Bierlaster ist mit einem Matatou zusammen gestossen. Matatou = viele Leute auf einer Pritsche eines schwächlichen Transporters mit Bremsen "Matatou-like", also eher nicht verlässlich.
Die Polizei und der Krankenwagen kamen, Polizei passte aufs Bier auf und Krankenwagen schaute zuerst, wie es dem Bierfahrer ging, Priority eben.
An den Gates der Parks war aber immer "Ende", nur geschlossene Fahrzeuge durften durchfahren.
Unvergesslich der Rücklflug. Aufgrund der kaputten Landebahn konnte der zweistrahlige Jet nicht vollgetankt starten sondern ist nur mal kurz rüber nach Tansania um dort nochmal zu landen und zu tanken. Leider ging dann aber ein Triebwerk nicht mehr an, einen "Druckluftstarter" hatten die nicht, so haben sie den Drucklufttank genommen, der war nur halb voll, was normalweise wohl reicht.
Ende vom Lied: warten, Bier trinken, bis der Drucklufttank wieder voll war, was auch nicht half. Dann die geniale Idee: alle steigen ein, ein Triebwerk wird gestartet, ein MA von Tansania Airways baut "irgendwas" aus dem laufenden Triebwerk aus, baut es in das andere ein und schon lief auch das. Ich glaub, wir kamen mit 5h Verspätung zuhause an. Seither flieg ich nicht mehr so gerne mit LTU.