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- BMW 1200 GS LC ADVENTURE- Yamaha Ténéré 700 -BMW1150GS ADV
Guten Abend, Freunde!
Bevor es weiter geht mit den berühmt berüchtigen Schauplätzen der Westalpen, gibt es jetzt mal die weniger besuchten "Lost Places". Auch diese haben einen ganz besonderen Reiz für uns.
Aber jetzt zur Geschichte:
FAT Maginot Line Tour.
Wie wir damals geschrieben haben, dass dieser Urlaub anders wird, als die bisherigen Westalpen-Touren…sind wir bisher unserer Linie treu geblieben. So entstand für uns neben FAT Enduro auch noch FAT Endhike. Die Kombination neben Motorrad fahren, für kleine Wandereinlagen zu sorgen. Gut, so klein sind diese nun auch nicht geblieben, aber es war jedes Mal ein tolles Erlebnis.
Ebenfalls stand bei uns auf dem Zettel, möglichst viel unbekanntes und auch Neues zu fahren.
Und somit sind wir auch schon beim Thema!
Wir denken mal, die Maginot Line ist für viele Menschen ein Begriff. Und was dort auf ein paar Meter geballt in der Hochprovence erbaut wurde und sich zu Kriegszeiten abspielte, zeigen wir Euch hiermit auf.
Roche la Croix- Fort Inferieur und das da drüber liegende Fort Superieur. Erbaut zwischen 1885-1900. Diese liegen auf der Linie zum Fort Viraysse und auch bei guter Sicht, einem guten Fernglas…kann man den Col de Parpaillon vor die Glotzerchen bekommen.
Wir fuhren die alte Militärs Trasse von Meyronnes aus an. Gemütlich und entspannt ging es hier bei leichtem Anstieg zum ersten und massiv umkämpften Fort Inferieur. Der Streckenverlauf ist bei schönem Wetter ein Genuss für jede Art von Maschine. Bei Regen ist wohl mit der ein oder anderen Schikane zu rechnen, da der Waldboden für die Wasseraufnahme, wie geschaffen ist und schwerere Arbeitsgeräte bestimmt gerne mal einbuddeln lässt. Was sicherlich auch seinen Reiz hat *Grins*.
Ankunft Fort Inferieur
Sofort sticht Dir bei der Antour die ewig lange Fluchtröhre ins Auge, welche an der Bergwand angeschmiegt neben einem verläuft.
Der Innenhof ist gruselig schön. Eine düstere Stimmung hat sich hier bei uns breit gemacht. Diese zerfallenen Ruinen haben extrem Charme. Mittlerweile hat die Kommune dieses fabelhafte Bauwerk restauriert und für geführte Rundgänge der Menschheit zugänglich gemacht. Dort befinden sich noch allerhand gut erhaltenes Kriegsmaterial.
Die Franzosen wiegten sich in Sicherheit auf dieser einstigen Maginot Line, wurden aber derart von den Italienern und auch Deutschen Streitkräften regelrecht überrannt und eingenommen.
Beeindruckend ist noch zu erwähnen, dass das alte Seilbahngerüst immer noch vorhanden ist. Von hier aus, wurde die schnelle Versorgung aus dem Tal gewährleistet. Die Kanzelglocke vom Bunker ist hingegen abgesperrt worden. Bei YouTube sind noch Videos zu ersehen, als man diese befahren konnte. Das war wohl damals irgendwie ein „Muss“.
Wir fahren weiter zum oberhalb gelegenen FORT SUPERIEUR.
Diese Antour zauberte uns ein Dauergrinsen unter die Helme. Hierbei wurde es anspruchsvoller.
Kleine Raffinessen waren gegeben. Loser Schotter, kleine Eierköppe, ein wenig Matsche im schattigen Bereich und dann wieder staubig wie eine Wüste. Genau nach Papi`s Geschmack.
Hier wird die Strecke ein wenig steiler, gröber und unaufgeräumter. Die dicken Baumwurzeln lassen den Weg teilweise ordentlich anheben. Nur noch wenig Randbebauung. Stellenweise lassen sich grandiose Ausblicke ins Tal erhaschen.
Die Einfahrt durch den Torbogen vom Superieur ist mit grünen Rasen geebnet.
Der Vorhof fällt klein aus, dafür gibt es brillante Ausblicke aufs Tal. Dazu ist das Fort von einem tiefen Wassergraben umgeben.
Zwischengänge und mehrere Hohlräume sind zu beobachten, auf dem steilen Abstieg in die untere Ebene. Sicherlich gibt es noch viele Räume, die für Wanderer verwehrt bleiben, zugemauert sind oder unkenntlich gemacht wurden.
Von hier aus, hatten wir auch einen fantastischen Blick, rüber zum Col de Mallemort und konnten unsere Hammer-Tour für den folgenden Tag über Saint Ours ausmachen.
Ein Besuch hier her lohnt also auf jeden Fall, zudem lässt es sich hier oben zum chillen gut aushalten.
Letzter Schauplatz: Bunker X auf der Maginot Line.
Ich werde keinerlei Hinweise auf diese schöne Tour geben. Jemand der diese Strecke finden will, findet anhand der Bilder dieses Gebiet.
Kollegen(innen) wissen sofort, wenn sie die Bilder sehen…wo dieser Bunker X angesiedelt wurde. Zu Panoramareich, wunderschöne Ausblicke und ein teilweise anspruchsvoller Schotterweg begleitete uns bis hinauf zur Eisenkuppe.
An der Bergwand entlang und ohne Randbebauung machten wir uns auf dieser Piste ans Werk. Es war schon gegen Spätnachmittag und die Sonne stand tief. Dadurch waren Schattierungen aller Farben zu beobachten, die gegenüber auf das Bergmassiv reflektiert wurden. Atemberaubend.
Wanderer und Jogger genossen diesen Spätsommer ebenfalls und waren hier stark vertreten. Sobald diese auf uns zukamen, Gas runter und notfalls an den engen Stellen anhalten. Das kam immer gut. Die Wandersleut grüßten und strahlten. Wenn sie sahen, dass Biggi als Frau mit ihrem Boxer eine saubere Linie fuhr, kam ein paar Mal „Bravo“ und „Respekt“ mit einem Daumen hoch. Geht doch! Kein unnötiger Stress provozieren, sondern Leben und leben lassen.
Der Bunker:
Ich persönlich, habe noch nie solch eine optische Täuschung gesehen. Von außen relativ klein, konzentrierte sich das Innere auf 3-4 Etagen + sämtliche Nebengänge und Zwischenräume. Als ich herabstieg, wurde es Stockfinster, überall hingen Leitungen runter und es war saukalt. Dieser kleine Bunker war das reinste Labyrinth und doch so faszinierend. Ich steh einfach auf solche alten Sachen. Ich könnte mich dort stundenlang aufhalten und zusammenhänge suchen und finden, wie es damals abgelaufen ist. Wie die Soldaten gelitten und gekämpft haben.
Als ich den hinteren Ausgang fand, beschlich mich ein wonniges Gefühl. Sonne satt und warm war es wieder und eine sagenhafte Ruhe. Wir haben es schon sehr gut, hier in Europa in Freiheit und Frieden leben zu können.
Es war eine großartige Erfahrung und lässt einen staunen.
Es wurde spät. Wir genossen diesen lauen Nachmittag und das im Tal liegende Massiv. Gewaltig und wunderschön. Wo mögen all diese kleinen Querwege wohl hingehen oder enden? Was gibt es da wohl noch alles zu entdecken? Fragen über Fragen. Mit einer kleinen Sportenduro bestimmt aber auch ein Genuss hier auf Erkundungstour zu gehen. Aber gleichzeitig dachten wir uns, es wird schon seinen Grund haben, hier nicht weiter und tiefgründig nach Neuem zu suchen.
Wir packten zusammen, ließen unsere Blicke nochmals durch diesen wunderbaren Flecken Erde gleiten und fuhren mit der Abendsonne, samt allerfeinsten Bergmassiv zurück ins Tal.
Lustig war auch, als wir an einem Straßenparkplatz anhielten, überholten uns jene Wanderer, die Biggi „Respekt“ zuriefen.
Als sie uns sahen, gab es noch ein Hupkonzert und zwei im Fahrwind winkende Hände. Klasse! Und dann soll noch jemand was sagen, in Bezug auf Franzosen.
Womit haben wir eigentlich soviel schönes die letzten Tage verdient? War es echt aufgrund des miesen Spanienurlaubs eine Art „Wiedergutmachung“???
Bis bald- Mit einer neuen Urlaubsgeschichte.
Hier gibt es noch den Film. Gezeigt werden ausführliche Detailbilder in Filmform. Viel Spass!
VG Biggi & Alex
Bevor es weiter geht mit den berühmt berüchtigen Schauplätzen der Westalpen, gibt es jetzt mal die weniger besuchten "Lost Places". Auch diese haben einen ganz besonderen Reiz für uns.
Aber jetzt zur Geschichte:
FAT Maginot Line Tour.
Wie wir damals geschrieben haben, dass dieser Urlaub anders wird, als die bisherigen Westalpen-Touren…sind wir bisher unserer Linie treu geblieben. So entstand für uns neben FAT Enduro auch noch FAT Endhike. Die Kombination neben Motorrad fahren, für kleine Wandereinlagen zu sorgen. Gut, so klein sind diese nun auch nicht geblieben, aber es war jedes Mal ein tolles Erlebnis.
Ebenfalls stand bei uns auf dem Zettel, möglichst viel unbekanntes und auch Neues zu fahren.
Und somit sind wir auch schon beim Thema!
Wir denken mal, die Maginot Line ist für viele Menschen ein Begriff. Und was dort auf ein paar Meter geballt in der Hochprovence erbaut wurde und sich zu Kriegszeiten abspielte, zeigen wir Euch hiermit auf.
Roche la Croix- Fort Inferieur und das da drüber liegende Fort Superieur. Erbaut zwischen 1885-1900. Diese liegen auf der Linie zum Fort Viraysse und auch bei guter Sicht, einem guten Fernglas…kann man den Col de Parpaillon vor die Glotzerchen bekommen.
Wir fuhren die alte Militärs Trasse von Meyronnes aus an. Gemütlich und entspannt ging es hier bei leichtem Anstieg zum ersten und massiv umkämpften Fort Inferieur. Der Streckenverlauf ist bei schönem Wetter ein Genuss für jede Art von Maschine. Bei Regen ist wohl mit der ein oder anderen Schikane zu rechnen, da der Waldboden für die Wasseraufnahme, wie geschaffen ist und schwerere Arbeitsgeräte bestimmt gerne mal einbuddeln lässt. Was sicherlich auch seinen Reiz hat *Grins*.
Ankunft Fort Inferieur
Sofort sticht Dir bei der Antour die ewig lange Fluchtröhre ins Auge, welche an der Bergwand angeschmiegt neben einem verläuft.
Der Innenhof ist gruselig schön. Eine düstere Stimmung hat sich hier bei uns breit gemacht. Diese zerfallenen Ruinen haben extrem Charme. Mittlerweile hat die Kommune dieses fabelhafte Bauwerk restauriert und für geführte Rundgänge der Menschheit zugänglich gemacht. Dort befinden sich noch allerhand gut erhaltenes Kriegsmaterial.
Die Franzosen wiegten sich in Sicherheit auf dieser einstigen Maginot Line, wurden aber derart von den Italienern und auch Deutschen Streitkräften regelrecht überrannt und eingenommen.
Beeindruckend ist noch zu erwähnen, dass das alte Seilbahngerüst immer noch vorhanden ist. Von hier aus, wurde die schnelle Versorgung aus dem Tal gewährleistet. Die Kanzelglocke vom Bunker ist hingegen abgesperrt worden. Bei YouTube sind noch Videos zu ersehen, als man diese befahren konnte. Das war wohl damals irgendwie ein „Muss“.
Wir fahren weiter zum oberhalb gelegenen FORT SUPERIEUR.
Diese Antour zauberte uns ein Dauergrinsen unter die Helme. Hierbei wurde es anspruchsvoller.
Kleine Raffinessen waren gegeben. Loser Schotter, kleine Eierköppe, ein wenig Matsche im schattigen Bereich und dann wieder staubig wie eine Wüste. Genau nach Papi`s Geschmack.
Hier wird die Strecke ein wenig steiler, gröber und unaufgeräumter. Die dicken Baumwurzeln lassen den Weg teilweise ordentlich anheben. Nur noch wenig Randbebauung. Stellenweise lassen sich grandiose Ausblicke ins Tal erhaschen.
Die Einfahrt durch den Torbogen vom Superieur ist mit grünen Rasen geebnet.
Der Vorhof fällt klein aus, dafür gibt es brillante Ausblicke aufs Tal. Dazu ist das Fort von einem tiefen Wassergraben umgeben.
Zwischengänge und mehrere Hohlräume sind zu beobachten, auf dem steilen Abstieg in die untere Ebene. Sicherlich gibt es noch viele Räume, die für Wanderer verwehrt bleiben, zugemauert sind oder unkenntlich gemacht wurden.
Von hier aus, hatten wir auch einen fantastischen Blick, rüber zum Col de Mallemort und konnten unsere Hammer-Tour für den folgenden Tag über Saint Ours ausmachen.
Ein Besuch hier her lohnt also auf jeden Fall, zudem lässt es sich hier oben zum chillen gut aushalten.
Letzter Schauplatz: Bunker X auf der Maginot Line.
Ich werde keinerlei Hinweise auf diese schöne Tour geben. Jemand der diese Strecke finden will, findet anhand der Bilder dieses Gebiet.
Kollegen(innen) wissen sofort, wenn sie die Bilder sehen…wo dieser Bunker X angesiedelt wurde. Zu Panoramareich, wunderschöne Ausblicke und ein teilweise anspruchsvoller Schotterweg begleitete uns bis hinauf zur Eisenkuppe.
An der Bergwand entlang und ohne Randbebauung machten wir uns auf dieser Piste ans Werk. Es war schon gegen Spätnachmittag und die Sonne stand tief. Dadurch waren Schattierungen aller Farben zu beobachten, die gegenüber auf das Bergmassiv reflektiert wurden. Atemberaubend.
Wanderer und Jogger genossen diesen Spätsommer ebenfalls und waren hier stark vertreten. Sobald diese auf uns zukamen, Gas runter und notfalls an den engen Stellen anhalten. Das kam immer gut. Die Wandersleut grüßten und strahlten. Wenn sie sahen, dass Biggi als Frau mit ihrem Boxer eine saubere Linie fuhr, kam ein paar Mal „Bravo“ und „Respekt“ mit einem Daumen hoch. Geht doch! Kein unnötiger Stress provozieren, sondern Leben und leben lassen.
Der Bunker:
Ich persönlich, habe noch nie solch eine optische Täuschung gesehen. Von außen relativ klein, konzentrierte sich das Innere auf 3-4 Etagen + sämtliche Nebengänge und Zwischenräume. Als ich herabstieg, wurde es Stockfinster, überall hingen Leitungen runter und es war saukalt. Dieser kleine Bunker war das reinste Labyrinth und doch so faszinierend. Ich steh einfach auf solche alten Sachen. Ich könnte mich dort stundenlang aufhalten und zusammenhänge suchen und finden, wie es damals abgelaufen ist. Wie die Soldaten gelitten und gekämpft haben.
Als ich den hinteren Ausgang fand, beschlich mich ein wonniges Gefühl. Sonne satt und warm war es wieder und eine sagenhafte Ruhe. Wir haben es schon sehr gut, hier in Europa in Freiheit und Frieden leben zu können.
Es war eine großartige Erfahrung und lässt einen staunen.
Es wurde spät. Wir genossen diesen lauen Nachmittag und das im Tal liegende Massiv. Gewaltig und wunderschön. Wo mögen all diese kleinen Querwege wohl hingehen oder enden? Was gibt es da wohl noch alles zu entdecken? Fragen über Fragen. Mit einer kleinen Sportenduro bestimmt aber auch ein Genuss hier auf Erkundungstour zu gehen. Aber gleichzeitig dachten wir uns, es wird schon seinen Grund haben, hier nicht weiter und tiefgründig nach Neuem zu suchen.
Wir packten zusammen, ließen unsere Blicke nochmals durch diesen wunderbaren Flecken Erde gleiten und fuhren mit der Abendsonne, samt allerfeinsten Bergmassiv zurück ins Tal.
Lustig war auch, als wir an einem Straßenparkplatz anhielten, überholten uns jene Wanderer, die Biggi „Respekt“ zuriefen.
Als sie uns sahen, gab es noch ein Hupkonzert und zwei im Fahrwind winkende Hände. Klasse! Und dann soll noch jemand was sagen, in Bezug auf Franzosen.
Womit haben wir eigentlich soviel schönes die letzten Tage verdient? War es echt aufgrund des miesen Spanienurlaubs eine Art „Wiedergutmachung“???
Bis bald- Mit einer neuen Urlaubsgeschichte.
Hier gibt es noch den Film. Gezeigt werden ausführliche Detailbilder in Filmform. Viel Spass!
VG Biggi & Alex