Leistung durch Ansaug- Abgasführung
Es scheint, dass dieses Thema hier richtig Emotionen weckt. Ich hab wohl irgendwie einen empfindlichen Nerv getroffen. Da kommt dann sogar der Naturschützer raus (warum fährt man mit der Einstellung Motorrad? Ist das nicht grundsätzlich eher mal unnötige Umweltverschmutzung? Aber egal..) und die Volksseele rumort kräftig.
Ich wollte hier nicht Werbung für Tuning machen, ich hab mein ganz subjektives Gefühl der Mehrleistung mit einer Zahl verknüpft, die ich einfach aus dem Bauch heraus geschätzt habe. Und weil es richtig PS braucht um Endgeschwindigkeit merklich zu erhöhen, habe ich da diese 20 PS geschätzt. Inzwischen weiß ich, dass die 1150-er im Original über 6000 abfällt und die maximale Leistung in Bereichen bringt, die sich unter 200 Abspielen. Ich hab also nicht viel gewonnen, die Leistung aber in einem anderen Bereich und der Tacho und der Sound gaukeln dann was ganz anderes vor.
Um alle hier zu beruhigen, ich habe das Ganze mal bei einem Tuner hier vorgefahren. Der Gute hat echt Ahnung und einen Prüfstand. Das Ergebnis ist heftig. Die hat wohl tatsächlich oben rum einiges mehr Dampf und unten weniger Drehmoment. Soweit ist das vielleicht noch Geschmackssache. Aber dieser Chip hat die nicht nur ruhiger gemacht, sondern auch viel zu fett in ein paar Bereichen und hätte mir in recht kurzer Zeit alles kaputt gemacht. Da hab ich dann lernen dürfen was Klingelzündungen sind und warum die zum Schmierfilmriss führen.
Der Chip liegt im Müll, wo er wohl hingehört. Und die äußere Ansaugvergrößerung hat messbar Drehmoment gekostet und Rußwerte erhöht, ohne jeden Nutzen. Tatsächlich bringen aber die verkürzten inneren Luftansaugrohre mit dem K&N Filter wirklich was. Und so liegt die bei knapp 94 PS, also schon über dem normalen. Oberhalb von 6500 ist das wesentlich besser als Original. Aber unten rum fehlt ihr deutlich Drehmoment.
Also dürfen sich alle beruhigen. Mehr Sound und wenig mehr Leistung.
Er meint, dass es ein Tuning gibt, bei dem ein Steuergerät (Power Commander) die Töpfe einzeln ansteuert und für jeden Topf ein separates Kennfeld eingemessen werden kann. Das soll dann die Gemischanreicherung sehr genau steuern.
Er verkauft das gar nicht, also ist das wohl kaum Verkäufergeschwätz. Ich war dann mal bei dem Anbieter selber, weil die hier in der Nähe sind.
http://www.dzt-power.de . Der Mensch klang erst mal wirklich kompetent und er hat neben einigen völlig heiß gemachten Kisten auch einen Prüfstand mit massig Equipment. Und er hatte letztlich ne 1150-er da, die damit gemacht wurde. Da hat er "nur" rund 7% Steigerung nachweislich aber einen super runden Motorlauf.
Er verspricht zwar nicht viel, hat aber mal ganz kurz hingesehen und mir 2 kleine Tipps gegeben und die Fehlzündungen sind viel weniger. Der hat mir aber auch gezeigt, das man ganz schnell erkennen kann, dass die Töpfe ganz unterschiedlich auf kleine Veränderungen reagieren und es gibt wohl kaum Motoren die echt synchron laufen. Da verspricht er eine sehr starke Verbesserung. Und er dokumentiert die Ergebnisse mit Meßprotokollen. So wie das hier:
http://www.dzt-power.com/data/File/pc_bmw_R1200GS_2008.pdf
Alle die ich sehen konnte sahen echt gut aus.
Hat hier irgendjemand Erfahrung mit dem PowerCommander und dann eine individuelle Abstimmung für jeden Topf und jede Drosselklappenstellung? Wenn ich das ursprüngliche Drehmoment und meinen jetzigen Power oben rum habe und die Kiste danach standfest ist, dann wäre ich sehr zufrieden. Dann läuft die wie ne 1200-er ohne die ganze Elektronik. Immerhin krieg ich grad die 200 sauber geknackt, das ging vorher nicht. Zurück möchte ich an sich nicht.
Er meint, dass er die 4-6 Stunden auf dem Prüfstand hat und komplett eigene Kennfelder einmisst und das mit einigen Konstellationen (Ansaugung, andere Lambda-Sonde, etc). Man darf auch zusehen.
Wenn das jemand mal so ausprobiert hat wäre ich für Infos dankbar.