Vielen Dank, fiftyeight.
Ich schreibe meine Reportagen in erster Linie zur Unterhaltung. Wenn das einigermaßen gelingt und vielleicht auch mal ein Schmunzeln hervorruft, freut mich das.
Keinesfalls habe ich die Absicht, mit irgendwelchen Errungenschaften zu prahlen und es auch nicht nötig, mir mit fast 62 Jahren noch was zu beweisen. Man lese Seite 14 meiner Reportage. Eine Botschaft an die, die sich auf die Brust klopfen, weil sie mit einem im Grunde dafür untauglichen Motorrad diese Pisten gefahren sind und Glück hatten.
Es gibt genug Leute, die mit der Goldwing oder der Vespa zum Sommeiller fahren, mit der Harley über die Assietta, oder mit dem Fahrrad übers Wasser. Ob das nun Helden sind, oder ..., sei dahingestellt.
Was sie ihrem Fahrzeug antun, ist ebenfalls kritikwürdig.
"Anreise nie mit Dose" :
Wir sind letztes Jahr auch von Sauze in einem Rutsch heim gefahren. Ich hatte meine F800GS dabei. Im Arctal fing es an zu regnen, also bereits vor dem Iseran. Es hat geschüttet, bis ich nach 700 km nachts um 23 Uhr daheim war. Auf dem Iseran und den Bernhards noch 3 Grad.
Wer das toll findet, bei Nacht, Nässe und Kälte, durchgefroren, müde und nass über die Autobahn zu eiern, spätestens in Deutschland beim Überholen von LKW nicht zu wissen, ob das Licht, das der Rückspiegel verzerrt wiedergibt, mit 120 oder mit 200 km/h naht, ist nicht ganz dicht. Sorry.
Genau das habe ich mir nämlich letztes Jahr selbst gesagt: Stefan, Du hast sie nicht mehr alle. Im Grunde ist man absolut fahruntüchtig, total übermüdet und auf körperlich fertig. Ich habe mir geschworen, so einen Blödsinn nie wieder zu machen.
Mit den Einzylindern auf Grobstollern 500 km Autobahn zu fahren, wenn man eine bessere Alternative hat, wäre nicht besonders intelligent. So war das mega entspannt. Außerdem kostengünstiger. Mein Diesel brauchte im Schnitt mit dem Hänger 7l/100 km. Wir saßen warm und trocken, haben uns gut unterhalten und beim Fahren abgewechselt. Kamen fit und ausgeruht in Sauze an und konnten auf dem Heimweg die Erlebnisse der 10 Tage Revue passieren lassen.
Außerdem kann man entsprechend Klamotten mitnehmen, z.B. die Protektorenjacke, einen extra Crosshelm, Werkzeug usw. Das war perfekt.
Letztes Jahr (die Reportage habe ich auch hier gepostet) habe ich nachts in der TG des Hotels die abgebrannte Kupplung der Transalp gewechselt. Wohl dem, der Werkzeug zur Verfügung hat.
Und wir sind auch nicht nur die Assietta und den Sommeiller gefahren. Das sind Autobahnen. Mal sehen, wie der Kollege mit der Busa aus der Wäsche schaut, wenn er den Jafferau runter will. 500 m gebe ich ihm. Dann liegt der Eimer im Schotter, auch wenn Graham Jarvis drauf sitzt.
Ich wäre ja blöd, ein untaugliches Motorrad mitzunehmen, wenn ich 6 Enduros in der Garage habe.
Man kann manches mit Tourenbikes fahren, das ist machbar, aber eine Quälerei. Mit einer leichten Enduro ist das Fahrspaß pur.
Die K 1300 GT habe ich mittlerweile durch eine R1200GS ersetzt. Ich brauche kein Straßenmotorrad mehr.
Aber schön, dass es noch echte Helden gibt.