Als Nordseeküsten-Bewohner habe ich früher nie verstanden, warum die Süddeutschen (also südlich der A1

) immer so viele Schäden haben, wenn etwas mehr Wind aufkommt. Bis ich verstanden habe, dass bei uns nichts lange besteht, was nicht einen anständigen Wind (andere würden schon von Sturm sprechen) aushält. Oder mit anderen Worten: Bei uns ist schon fast alles "entsorgt", was nicht stabil genug ist. Es kommt bei uns also nicht zu massenhaften Schäden, da mindestens einmal im Jahr "aufgeräumt" wird.
Und genauso ist es jetzt an der Ostsee. Dort hat es schon lange nicht mehr so eine Situation gegeben. Material und Leute waren es einfach nicht gewohnt bzw. es wurde nicht bedacht. Daher die vielen Schäden.
Sowas kann man ja auch an anderen Stellen beobachten, wie z. B. Elbhochwassser oder anderen Flüssen. Wo jahrelang das Flussbett begradigt und eingeengt wird und die Bebauung immer dichter an die Ufer gegangen ist. Erst durch die letzten Katastrophen findet langsam ein Umdenken statt.
Die Katastrophen durch die Klimaveränderung sind dann noch ein ganz anderes Thema. Da brechen bei uns die Bäume auch ab, wenn der Sturm, die Windhose oder sonstwas kommt, wenn das ganze Laub noch dran ist. Das ist hier dann auch eine neue Situation.