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Runningtrilo
Themenstarter
- Dabei seit
- 09.10.2006
- Beiträge
- 3
Hallo in die Runde,
vor einigen Wochen ergab sich die Gelegenheit für mich, eine R80GS Bj. 1993 mit nur 27TKm auf der Uhr zu kaufen. Das war dann auch der Anlass, meine Kawa KLR650 zu verkaufen. Die Kawa hatte ich seit 1994, habe sie auf Straßenreifen gestellt und außer Wartung nix gewerkelt. Wenn ich los wollte, habe ich die Kawa mit 3 Starterumdrehungen am laufen gehabt und konte an der 1. Ampel (300m vor der Haustür - satt bergauf) schon in der 1. Reihe stehen. Der Motor hat mich nie im Stich gelassen, war Sommer wie Winter immer Top und hat für seine 43PS ordentlich, aber ruhig (2 Ausgleichswellen) gewerkelt.
Nachdem ich die GS abgeholt habe, war ich schon skeptisch. Nach der Werkstattwartung (laut Papiere Verkäufer - telefonische Nachfrage durch mich bestätigt) hatte ich doch mehr erwartet. Die Geräuschkulisse ist sagenhaft. Was da so unter den Ventildeckeln lärmt, ist ja schon eine Welt für sich. Dann schüttelt die GS mit Choke wie wild und ist immer kurz vorm wegbleiben. Nach ca. 5Km Stadtverkehr (mindestens 5x an der Ampel weggeblieben) und ohne Choke ging es dann besser, wobei jedoch die Gasannahme so heikel war, dass ich im Ort im 3. Gang so bei 3.000U/min geblieben bin, da ich den Motor durch plötzliches Drehen am Gasgriff sofort zum Schlucken bringen konnte. Dann fing nach 30 Km noch die Kupplung an zu rutschen und ich hatte den Eindruck, der Kupplungszug war komplett borstig (rubbeln beim Ziehen an der Kupplung).
Zu Hause angekommen habe ich die GS abkühlen lassen und siehe da, am nächsten Tag war das rubbeln im Kupplungszug und das Rutschen weg, dafür zieren jetzt kleine Ölflecken meinen Garagenboden. Nach Recherche im HPN-Forum vermute ich den Druckstößel in der Kupplungsbetätigung, der durch langes Stehen wohl trocken war und das rubbeln verursacht hat und jetzt dank der Ölerei wieder flutscht.
Im HPN-Forum habe ich auch Tipps zu Zündkerzen (Mehrelektroden) gefunden und die Ventile eingestellt (waren ein bischen eng) und das Standgas etwas hochgedreht (900U/min). Jetzt geht das Fahren einigermaßen. Sie stirbt nicht mehr an jeder Ampel auf den ersten 5 Km, braucht viel weniger Choke und nimmt schon bei 2.000U/min Gas an ohne zu bocken. Was mich jedoch wundert, meine olle Kawa hat nur zum Start selbst Choke gebraucht, der ist nach ein paar 100m rausgeflogen und gut war. Die GS will mit so viel Liebe warmgefahren werden, dass ich schon am zweifeln bin, ob dass denn so seine Richtigkeit hat.
Auch bin ich scharf auf eine Probefahrt mit einer anderen GS, um mal einen anderen Moter zu hören. Wenn mann von einem Wasserkühler mit Ausgleichswellen und sowas zur GS kommt, hat man den Motorschaden dauernd im Ohr.
Jetzt hab ich mit den neue Kerzen und den eingestellten Ventilen mal versucht, die GS fliegen zu lassen und schwups - Bei knapp 7.000U/min bricht die Leistung komplett weg und der Karren fängt sich erst bei deutlich unter 5.500U/min wieder. Ich hatte schon kalten Schweiß im Helm, ob ich beim Ventile einstellen Murks gemacht habe. Laut HPN-Forum ist das aber wohl ein latentes Bing-Problem, dem wohl auch beizukommen ist.
Jedoch habe ich in den ersten paar Wochen mehr an der GS rumgeschraubt und im Internet recherchiert, als in den mehr als 10 Jahren mit der Kawa.
Die ist nämlich auf der Autobahn immer Vollgas gelaufen und hat nie Zicken gemacht.
Jetzt lese ich im HPN-Forum, der gute GS-Radler fährt sein Liebchen zärtlich und über mehrer Viertelstunden warm, schraubt alle 2.500Km die Ventile nach, dreht nie über 6.000U/min und häkelt für den Winter noch ein wärmendes Deckchen.
Ich bin ja schon erstaunt, was da so als deutsche Wertarbeit daher kommt.
Hoffentlich habe ich mir da keine Wanderbaustelle eingefangen.
Na ich werd euch schon auf dem Laufenden halten, ob und wie die junge Liebe zur alten GS gedeiht ich bin nämlich von der hartnäckigen Sorte, aber das muß man als BMW-Fahrer wohl sein.
P.S. ich suche eine Schrauberanleitung - Antiquarisch gits das "jetzt mache ich es mir selbst" von Bucheli so ab 80,--Euro. Find ich schon teuer.
Gruß ans Forum
Runningtrilo - alias Hubertus
vor einigen Wochen ergab sich die Gelegenheit für mich, eine R80GS Bj. 1993 mit nur 27TKm auf der Uhr zu kaufen. Das war dann auch der Anlass, meine Kawa KLR650 zu verkaufen. Die Kawa hatte ich seit 1994, habe sie auf Straßenreifen gestellt und außer Wartung nix gewerkelt. Wenn ich los wollte, habe ich die Kawa mit 3 Starterumdrehungen am laufen gehabt und konte an der 1. Ampel (300m vor der Haustür - satt bergauf) schon in der 1. Reihe stehen. Der Motor hat mich nie im Stich gelassen, war Sommer wie Winter immer Top und hat für seine 43PS ordentlich, aber ruhig (2 Ausgleichswellen) gewerkelt.
Nachdem ich die GS abgeholt habe, war ich schon skeptisch. Nach der Werkstattwartung (laut Papiere Verkäufer - telefonische Nachfrage durch mich bestätigt) hatte ich doch mehr erwartet. Die Geräuschkulisse ist sagenhaft. Was da so unter den Ventildeckeln lärmt, ist ja schon eine Welt für sich. Dann schüttelt die GS mit Choke wie wild und ist immer kurz vorm wegbleiben. Nach ca. 5Km Stadtverkehr (mindestens 5x an der Ampel weggeblieben) und ohne Choke ging es dann besser, wobei jedoch die Gasannahme so heikel war, dass ich im Ort im 3. Gang so bei 3.000U/min geblieben bin, da ich den Motor durch plötzliches Drehen am Gasgriff sofort zum Schlucken bringen konnte. Dann fing nach 30 Km noch die Kupplung an zu rutschen und ich hatte den Eindruck, der Kupplungszug war komplett borstig (rubbeln beim Ziehen an der Kupplung).
Zu Hause angekommen habe ich die GS abkühlen lassen und siehe da, am nächsten Tag war das rubbeln im Kupplungszug und das Rutschen weg, dafür zieren jetzt kleine Ölflecken meinen Garagenboden. Nach Recherche im HPN-Forum vermute ich den Druckstößel in der Kupplungsbetätigung, der durch langes Stehen wohl trocken war und das rubbeln verursacht hat und jetzt dank der Ölerei wieder flutscht.
Im HPN-Forum habe ich auch Tipps zu Zündkerzen (Mehrelektroden) gefunden und die Ventile eingestellt (waren ein bischen eng) und das Standgas etwas hochgedreht (900U/min). Jetzt geht das Fahren einigermaßen. Sie stirbt nicht mehr an jeder Ampel auf den ersten 5 Km, braucht viel weniger Choke und nimmt schon bei 2.000U/min Gas an ohne zu bocken. Was mich jedoch wundert, meine olle Kawa hat nur zum Start selbst Choke gebraucht, der ist nach ein paar 100m rausgeflogen und gut war. Die GS will mit so viel Liebe warmgefahren werden, dass ich schon am zweifeln bin, ob dass denn so seine Richtigkeit hat.
Auch bin ich scharf auf eine Probefahrt mit einer anderen GS, um mal einen anderen Moter zu hören. Wenn mann von einem Wasserkühler mit Ausgleichswellen und sowas zur GS kommt, hat man den Motorschaden dauernd im Ohr.
Jetzt hab ich mit den neue Kerzen und den eingestellten Ventilen mal versucht, die GS fliegen zu lassen und schwups - Bei knapp 7.000U/min bricht die Leistung komplett weg und der Karren fängt sich erst bei deutlich unter 5.500U/min wieder. Ich hatte schon kalten Schweiß im Helm, ob ich beim Ventile einstellen Murks gemacht habe. Laut HPN-Forum ist das aber wohl ein latentes Bing-Problem, dem wohl auch beizukommen ist.
Jedoch habe ich in den ersten paar Wochen mehr an der GS rumgeschraubt und im Internet recherchiert, als in den mehr als 10 Jahren mit der Kawa.
Die ist nämlich auf der Autobahn immer Vollgas gelaufen und hat nie Zicken gemacht.
Jetzt lese ich im HPN-Forum, der gute GS-Radler fährt sein Liebchen zärtlich und über mehrer Viertelstunden warm, schraubt alle 2.500Km die Ventile nach, dreht nie über 6.000U/min und häkelt für den Winter noch ein wärmendes Deckchen.
Ich bin ja schon erstaunt, was da so als deutsche Wertarbeit daher kommt.
Hoffentlich habe ich mir da keine Wanderbaustelle eingefangen.
Na ich werd euch schon auf dem Laufenden halten, ob und wie die junge Liebe zur alten GS gedeiht ich bin nämlich von der hartnäckigen Sorte, aber das muß man als BMW-Fahrer wohl sein.
P.S. ich suche eine Schrauberanleitung - Antiquarisch gits das "jetzt mache ich es mir selbst" von Bucheli so ab 80,--Euro. Find ich schon teuer.
Gruß ans Forum
Runningtrilo - alias Hubertus