T
TomTom-Biker
Gast
Prolog
Wir, das sind Ina meine Freundin, Lebenspartnerin, Beraterin und Mitreisende und ich, haben nun Anfang Juni 2014 unsere Rumänientour gestartet. Nach 13 Reisetagen sind wir mittlerweile wieder zuhause. Wohlbehalten und unversehrt, ohne Sturz, Unfall oder Panne. Ausgeraubt wurden wir auch nicht. Einmal um ein paar Euro beschissen. Das ärgert mich, mehr über meine eigene Dummheit, statt des Geldes wegen. Schade, bei einer ansonsten sehr schönen Reise.
Rumänien stand bereits 2009 als Reiseziel bei uns auf dem Programm, wurde dann allerdings zugunsten der Peleponnes gestrichen. Wir waren uns nicht sicher, ob wir uns die lange Anreise auf eigener Achse antun sollten. Es gab ja auch noch genügend andere Dinge zu entdecken. Jetzt war's dann halt soweit, nicht zuletzt auch aufgrund der zahlreichen positiven Aussagen und interessanten Berichte im Forum.
Die Planung
Anders als unsere "Junggesellentour" durch Albanien in 2011, war Rumänien von Vornherein als Straßentour geplant.
Was nicht ausschließt, daß nicht doch mal die eine oder andere weniger gut befestigte Straße genutzt wurde. Aus
Zeitgründen hatten wir uns zudem auf die Karpaten und den Bereich Transsilvanien beschränkt. Die für uns auch
geschichtlich interessantere Region.
Die Anreise nach Rumänien erfolgte in drei Tagen über Passau, Wien, Budapest bis nach Satu-Mare im Nordwesten
Rümäniens. Ab dort begann dann unsere eigentliche Rumänien-Rundtour mit ca. 1500 km in 8 1/2 Tagen. Die
Gesamtstrecke inkl. An- und Abreise betrug 4500 km. Die Rückfahr erfolgte über das Donautor, Serbien (Durchfahrt durch Belgrad; das für mich bisher schlimmste Erlebnis bezüglich Verkehr und Verkehrsteilnehmer), Ostkroatien, Ostslowenien und Österreich.
Reiseverlauf, 1. Teil: Satu-Mare bis Sibiu
Die erste Übernachtung in Satu-Mare hatte ich über Booking.com vorausgebucht. 25 Euro für ein angehnehm modernes
und sauberes Zimmer inkl. Frühstück. Die Gegend war etwas schmuddelig, was sich im Laufe der Reise
jedoch durchaus als normal für Rumänien herausstellen sollte. Es ist halt nicht die Steiermark, oder der
Schwarzwald oder das Berchtesgadener Land. Aber das hatten wir auch gar nicht erwartet. Da hätten wir auch gleich
zuhause bleiben können. Satu-Mare als erstes Etappenziel war aber sumasumarum in Ordnung. Auch die Pizza, die wir
abends in der Stadt aßen, bei deutschsprachigen Fernfahrern am Nachbartisch. Ansonsten verlief die Verständigung
in Rumänien meist in Englisch. Auf dem Land auch mal in Zeichensprache.
In Urzeigersinn ging es dann zunächst nach Nordosten in die Waldkarpaten (Maramures), wo wir in Viseu de Sus einen eintägigen Reisestopp einlegten, den wir für eine Fahrt mit Waldeisenbahn tief in den Wald bis ins Grenzgebiet zur Ukraine nutzten. Übernachtet hatten wir in einem Hotelzug auf dem Werksgelände der ansässigen Holz Company. Gegegessen wurde auch im Zug. Sehr empfehlenswert, was aufgrund der schweizer Betreiberin und Köchin nichts mit rumänischem Essen zu tun hatte. Es war allerdings sehr köstlich und mit einem Gesamtpreis für je zwei Übernachtungen, Frühstück, Candle-Light-Diner und der Fahrkarten mit ca. 560 RON (ca. 130 Euro) angemessen.
Statt nur die Hauptroute zu benutzen, hatte ich dann auch schon mal den einen oder anderen Schlenker auf einfach geschotterte Nebenstraßen eigeschlagen, bei denen ich meiner Freundin die Grundlagen des Fahrens im Stehen und auf Schotter versucht habe zu erklären. Ich denke mit Erfolg, wie sich bei der Rückfahrt über einen Schotterpaß in Kroatien herausstellte. Und Spaß hat es ihr auch gemacht. Na Wunderbar, jetzt sind wir ja fit für Marroko und den Rest der Welt.
Am dritten Tag ging es weiter über die Region Moldauklöster Richtung Radauti und von hier südwärts Richtung Bicaz-
Schlucht. Die Armut in der Region Maramures und des östlich anschließenden Gebiets mit den Moldauklöstern ist nicht zu übersehen. Die Straßen sind sehr schlecht, die Ortschaften teilweise armselig. Außer dem Holzeinschlag und dem bißchen Tourismus an den Moldauklösteren gibt es keine nennenswerte Industrie und somit auch kein Einkommen für die Bevölkerung.
Die anschließende Fahrt auf einer gebirgigen Nebenstraße (177A) von Gura Humurului über Stulpicani nach Brosteni war hingegen wieder sehr interessant. Streckenweise waren wir alleine unterwegs. Die Fahrt mittendrin durch durch eine Siedlung -waren es ehemalige Militär- oder Industrieanlagen- sorgte gegen Abend schon etwas für Endzeitstimmung bei uns.
Bilder Abbruch
Etappenziel war Lacu Rosu, was wir an dem Abend allerdings nicht mehr erreichten und deswegen ca. 30 km vorher in einem sehr einfachen Motel übernachteten. Eine schlechte Entscheidung, da wir die ganze Nacht bis morgens von rumänischen Top-Hits berieselt wurden. Irgendwelche Bukaresti (mit S-Klasse- und M-Klasse-Mercedes) hatten scheinbar Geburtstag gefeiert. An schlafen war hier kaum zu denken, weshalb wir uns bereits morgens um ca. 5:00 Uhr hupend und mit lautem Moterengeräusch davon machten.
Weiter ging es über die Bicaz-Schlucht (hier war ich etwas enttäuscht, da ich nach all den Berichten mir hier etwas imposanteres vorgestellt habe) in Richtung Sibiu. Ursprünglich war die Richtung Brasov (Kronstadt) und Besuch des Dracula-Schlosses Brahn und des Privatschlosses von Ceaușescu in Sinaia geplant. Da wir sehr schlecht geschlafen hatten, beschloß ich über Hautstraßen und Sigishoara (Schäßburg, sehr schöne und gut erhaltene Altstadt) direkt nach Sibiu zu fahren, wo wir für ca. 48 Euro im Ibis einquartiert haben. Wir hatten an dem Tag einfach keinen Bock auf fahren. Nach einem kurzen Stadtbesuch sind wir dann auch relativ schnell in einen scheinbar dauernd währenden Tiefschlaf gesunken.
Sibiu
Am darauffolgenden Morgen sah die Welt dann wieder ganz anders aus. Die Transfagarashan sowie die Transalpina standen dann auf dem Programm.
Fortsetzung folgt. Sobald ich Zeit habe, ich bitte um Verständnis.
Wer dennoch schon mal alle Bilder sehen möchte, dem sei der Link zu meinem Webalbum empfohlen.
Gruß Thomas
Wir, das sind Ina meine Freundin, Lebenspartnerin, Beraterin und Mitreisende und ich, haben nun Anfang Juni 2014 unsere Rumänientour gestartet. Nach 13 Reisetagen sind wir mittlerweile wieder zuhause. Wohlbehalten und unversehrt, ohne Sturz, Unfall oder Panne. Ausgeraubt wurden wir auch nicht. Einmal um ein paar Euro beschissen. Das ärgert mich, mehr über meine eigene Dummheit, statt des Geldes wegen. Schade, bei einer ansonsten sehr schönen Reise.
Rumänien stand bereits 2009 als Reiseziel bei uns auf dem Programm, wurde dann allerdings zugunsten der Peleponnes gestrichen. Wir waren uns nicht sicher, ob wir uns die lange Anreise auf eigener Achse antun sollten. Es gab ja auch noch genügend andere Dinge zu entdecken. Jetzt war's dann halt soweit, nicht zuletzt auch aufgrund der zahlreichen positiven Aussagen und interessanten Berichte im Forum.
Die Planung
Anders als unsere "Junggesellentour" durch Albanien in 2011, war Rumänien von Vornherein als Straßentour geplant.
Was nicht ausschließt, daß nicht doch mal die eine oder andere weniger gut befestigte Straße genutzt wurde. Aus
Zeitgründen hatten wir uns zudem auf die Karpaten und den Bereich Transsilvanien beschränkt. Die für uns auch
geschichtlich interessantere Region.
Die Anreise nach Rumänien erfolgte in drei Tagen über Passau, Wien, Budapest bis nach Satu-Mare im Nordwesten
Rümäniens. Ab dort begann dann unsere eigentliche Rumänien-Rundtour mit ca. 1500 km in 8 1/2 Tagen. Die
Gesamtstrecke inkl. An- und Abreise betrug 4500 km. Die Rückfahr erfolgte über das Donautor, Serbien (Durchfahrt durch Belgrad; das für mich bisher schlimmste Erlebnis bezüglich Verkehr und Verkehrsteilnehmer), Ostkroatien, Ostslowenien und Österreich.
Reiseverlauf, 1. Teil: Satu-Mare bis Sibiu
Die erste Übernachtung in Satu-Mare hatte ich über Booking.com vorausgebucht. 25 Euro für ein angehnehm modernes
und sauberes Zimmer inkl. Frühstück. Die Gegend war etwas schmuddelig, was sich im Laufe der Reise
jedoch durchaus als normal für Rumänien herausstellen sollte. Es ist halt nicht die Steiermark, oder der
Schwarzwald oder das Berchtesgadener Land. Aber das hatten wir auch gar nicht erwartet. Da hätten wir auch gleich
zuhause bleiben können. Satu-Mare als erstes Etappenziel war aber sumasumarum in Ordnung. Auch die Pizza, die wir
abends in der Stadt aßen, bei deutschsprachigen Fernfahrern am Nachbartisch. Ansonsten verlief die Verständigung
in Rumänien meist in Englisch. Auf dem Land auch mal in Zeichensprache.
In Urzeigersinn ging es dann zunächst nach Nordosten in die Waldkarpaten (Maramures), wo wir in Viseu de Sus einen eintägigen Reisestopp einlegten, den wir für eine Fahrt mit Waldeisenbahn tief in den Wald bis ins Grenzgebiet zur Ukraine nutzten. Übernachtet hatten wir in einem Hotelzug auf dem Werksgelände der ansässigen Holz Company. Gegegessen wurde auch im Zug. Sehr empfehlenswert, was aufgrund der schweizer Betreiberin und Köchin nichts mit rumänischem Essen zu tun hatte. Es war allerdings sehr köstlich und mit einem Gesamtpreis für je zwei Übernachtungen, Frühstück, Candle-Light-Diner und der Fahrkarten mit ca. 560 RON (ca. 130 Euro) angemessen.
Statt nur die Hauptroute zu benutzen, hatte ich dann auch schon mal den einen oder anderen Schlenker auf einfach geschotterte Nebenstraßen eigeschlagen, bei denen ich meiner Freundin die Grundlagen des Fahrens im Stehen und auf Schotter versucht habe zu erklären. Ich denke mit Erfolg, wie sich bei der Rückfahrt über einen Schotterpaß in Kroatien herausstellte. Und Spaß hat es ihr auch gemacht. Na Wunderbar, jetzt sind wir ja fit für Marroko und den Rest der Welt.
Am dritten Tag ging es weiter über die Region Moldauklöster Richtung Radauti und von hier südwärts Richtung Bicaz-
Schlucht. Die Armut in der Region Maramures und des östlich anschließenden Gebiets mit den Moldauklöstern ist nicht zu übersehen. Die Straßen sind sehr schlecht, die Ortschaften teilweise armselig. Außer dem Holzeinschlag und dem bißchen Tourismus an den Moldauklösteren gibt es keine nennenswerte Industrie und somit auch kein Einkommen für die Bevölkerung.
Die anschließende Fahrt auf einer gebirgigen Nebenstraße (177A) von Gura Humurului über Stulpicani nach Brosteni war hingegen wieder sehr interessant. Streckenweise waren wir alleine unterwegs. Die Fahrt mittendrin durch durch eine Siedlung -waren es ehemalige Militär- oder Industrieanlagen- sorgte gegen Abend schon etwas für Endzeitstimmung bei uns.
Etappenziel war Lacu Rosu, was wir an dem Abend allerdings nicht mehr erreichten und deswegen ca. 30 km vorher in einem sehr einfachen Motel übernachteten. Eine schlechte Entscheidung, da wir die ganze Nacht bis morgens von rumänischen Top-Hits berieselt wurden. Irgendwelche Bukaresti (mit S-Klasse- und M-Klasse-Mercedes) hatten scheinbar Geburtstag gefeiert. An schlafen war hier kaum zu denken, weshalb wir uns bereits morgens um ca. 5:00 Uhr hupend und mit lautem Moterengeräusch davon machten.
Weiter ging es über die Bicaz-Schlucht (hier war ich etwas enttäuscht, da ich nach all den Berichten mir hier etwas imposanteres vorgestellt habe) in Richtung Sibiu. Ursprünglich war die Richtung Brasov (Kronstadt) und Besuch des Dracula-Schlosses Brahn und des Privatschlosses von Ceaușescu in Sinaia geplant. Da wir sehr schlecht geschlafen hatten, beschloß ich über Hautstraßen und Sigishoara (Schäßburg, sehr schöne und gut erhaltene Altstadt) direkt nach Sibiu zu fahren, wo wir für ca. 48 Euro im Ibis einquartiert haben. Wir hatten an dem Tag einfach keinen Bock auf fahren. Nach einem kurzen Stadtbesuch sind wir dann auch relativ schnell in einen scheinbar dauernd währenden Tiefschlaf gesunken.
Am darauffolgenden Morgen sah die Welt dann wieder ganz anders aus. Die Transfagarashan sowie die Transalpina standen dann auf dem Programm.
Fortsetzung folgt. Sobald ich Zeit habe, ich bitte um Verständnis.
Wer dennoch schon mal alle Bilder sehen möchte, dem sei der Link zu meinem Webalbum empfohlen.
Gruß Thomas
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