Ok ok ... vielleicht bin ich zu sehr technikorientiert .... ich konstruiere Maschinen ... und mache mir auch dort Gedanken über die Sensorik und diskutiere dann schon mal ausgiebig mit den Programmierern über das was ich will und das was wir brauchen (und von daher weiß ich auch das dann und wann mal Fehlersuche nötig ist ... wir bauen Sondermaschinen und ab und zu mal Kleinstserien ... so 1-5 Stück). Vielleicht habe ich deshalb etwas mehr Verständnis für die Technikmenschen, die unsere wunderschönen Motorräder kreiert haben.
Die ABS-Systeme funktionieren (wenn es nicht defekt ist).
Das ist wie bei einer "manuellen Bremse" ... nur dort wird nichts überwacht und du weißt erst dann das was oberfaul ist, wenn es zu spät ist !
Und du kannst nur lernen, wie es sich anfühlt, wenn du es in den Regelbereich bringst. Das ist etwas grobmotorischer (weil "digitaler"), als wenn man den Kurvenneigungswinkel steigern will (das ist recht analog ... Stück für Stück wird es immer etwas mehr).
Das Austesten des ABS-Regelbereichs ist auf "rutschigen" Untergründen (bei niedrigem Reibkoeffizient) mit weniger Kraft an der Handpumpe zu erzielen, aber man lernt dann nie wo der Grenzbereich auf trockener Straße liegt.
Und wenn man es dann braucht, "hackt" man nicht ausreichend feste rein, weil man sich ja überhaupt nicht vorstellen kann, das das überhaupt sein kann (ich meine die sehr hohen Verzögerungswerte) !
Mein Tipp ist: Probiert es auf einer Testfahrt auf verschiedenen Untergründen aus.
Und beginnt mit der Hinterradbremse, wenn ihr kein Vertrauen habt.
Und keine Angst vor trockenem Asphalt ... es ist wirklich heftig, aber es ist nunmal so ... wer glaubt das die erreichbare Beschleunigung seines Motorrades viel ist, der kann lernen, das die Bremsen und Reifen seines Motorrades viel meht Leistung übertragen können !!!
Und wenn die ABS-Systeme nicht funktionieren, weil z.B. etwas defekt ist oder die Software feststellt das etwas faul ist, dann geht das Bremssystem in den Notfallbetrieb (heißt ohne ABS - das wird dir aber angezeigt).
Es ist oft so, das alle Welt sich über mies geschriebene Bedienungsanleitungen aufregt (es ist manchmal für den Fachmann nicht ganz so einfach etwas sehr spezielles sehr allgemeinverständlich darzulegen - mit dem Problem kenne ich mich aus
).
Nur kaum jemand macht sich die Mühe diese etwas genauer zu studieren (heiß zu lesen und das eine oder andere gleich mal auszuprobieren).
Dort wird vieles beschrieben ... oft recht langweilig ... aber es kann einem sehr helfen sein Motorrad besser zu verstehen (auch wenn es zu Problemen kommt) !
Alle reden immer wieder davon, das früher alles besser war ... (ganz ganz) früher mußte man bei dem Kursus Kraftfahrzeuglenker zu werden auch noch die Fertigkeit erlernen einen Motor teilzuzerlegen, zu repairieren und wieder fachgerecht in Betrieb zu nehmen.
Zum Glück ist die heutige Technik so gut und Fortschrittlich, das man sich um solche Sachen normalerweise (es sei denn man will eine längere Tour durch den schwarzen Kontinent fahren) nicht mehr kümmern braucht.