Hi
Was du beschreibst lässt darauf schließen, dass die Satellitenortung eine Fehlweisung hat. Kann am Navi liegen, kann an den Satelliten (die werden auch mal "unscharf" geschaltet) liegen, kann an der Umgebung (Signalechos in engen Schluchten) liegen.
Die Satelliten sind immer unscharf geschaltet. "Scharfe" Signale werden zwar immer (codiert) abgegeben aber nur von Militärgeräten ausgewertet.
Das tatsächliche Signal ist allerdings wesentlich genauer als es rechnerisch sein muss. Rechnerisch taugt das allgemeine Signal auf ca 25 m genau (so ist es definiert!), das mil auf 3m. Praktisch liegt die allg. Streuung zu 95% innerhalb von 4m, die mil-Variante bei 0,5m.
Theoretisch könnte man zwar Satelliten abschalten, praktisch ist das aber der GAU.
Alle Flieger der zivilen US-Luftfahrt benutzen GPS! Bei uns sind die Dinger offiziell nicht als Primärgerät zugelassen (egal ob gewerbliche oder Allgem Luftfahrt) dürfen aber verwendet werden. Jüngere US-Piloten beherrschen die konventionelle Navigation gar nicht mehr.
Dennoch verschläft mal einer die Landung und fliegt zu weit (300ml in USA) oder ganz wo anders hin (Edinburgh statt Düsseldorf).
Wobei man sagen muss: In 10 km Höhe sind nicht viele Hindernisse zu erwarten die den Empfang verschlechtern, am Boden schon.
Die kommerzielle Fliegerei verwendet daher an den Flugplätzen DGPS. Dabei strahlt ein Minisender ein Signal aus. Nachdem exakt bekannt ist wo das Ding steht, kann sich ein geeignetes GPS danach kalibrieren.
Wenn's um automatische Landung geht (funktioniert z.B. in EDDN=Nürnberg wenn die Ausrüstung des Fliegers passt), dann erfolgt das nicht nach GPS sondern mit Hilfe eines Mikrowellensenders an der Schwelle der Landebahn.
Die Ursache dürfte an den GPS-Geräten liegen. Nachdem die immer billiger werden muss ja irgendwo gespart werden. An der Prozessorleistung liegt es nicht. Die Karten sind vektorbasiert. Wenn die Anzeige also um ein paar Pixel versetzt weil sie sich eben mal verrechnet, werden alle Folgepunkte versetzt bis das Ding entweder ganz neu rechnet (Aufwand, kostet Zeit) oder ein Reset erfolgt.
Vielleicht einer der Gründe weshalb die "haushaltsüblichen" GPSen so günstig sind und die Fluggeräte echtes Geld kosten und noch nicht mal eine eigene Anzeige haben.
Beobachten kann man eine derartige "Sparmassnahme" z.B. bei "Flightradar24".
Da werden die ADS-B Signale der Flugzeuge empfangen und ausgewertet. U.A. geben die regelmässig ein Signal ab wo sie sind (Koordinaten), welche Höhe sie haben, welche Geschwindigkeit und welchen Kurs sie fliegen. Im Grunde sind das die Informationen die auch die Fluglotsen sehen.
Sieht man zu wenn ein Flieger landet sieht man, dass er Höhe "0" hat aber u.U. mit ziemlichem Tempo über das Ende der Bahn hinausschiesst. Verwendet werden die letzten Werte so lange bis neue kommen, also fährt er weiter. Trudeln die neuen dann ein, "hüpft der Flieger 200 m zurück" und biegt vielleicht grad ab.
Ein "Türmer" des Flugplatzes würde schlagartig das Fernglas hochreissen (hat aber einen besseren Rechner der nicht das weltweite Fluggeschehen rechnen muss um es jedem gratis anzuzeigen).
Zum Zusehen ob Tante Emma pünklich eintrudelt und ob der Flug AFR 1600 (Onkel Hans an Bord) am Montag den tt.mm.jjjj direkt über's Mittelmmer oder die Balkanroute geflogen ist reicht das dicke.
gerd