Nach längerer Zeit erst Öldruck aufbauen ?

[BlackBomber]

Ich kenne das von meiner KTM 890r, dass wenn man sie mit "Vollgas" startet, dass die Zündung unterbrochen wird und der Motor nicht Startet. Dadurch kann dann erstmal Öldruck aufgebaut werden.
Geht das bei der 1250gs auch?

 

[Andi#87]

Wie soll denn im Motor ohne laufende Ölpumpe ein Öldruck aufgebaut werden? Bei der GS(A) hat es eine mechanisch angetriebene Ölpumpe. (Deine KTM hat dann eine elektrische Ölpumpe?)
Zum Starten, einfach auf den Anlasserknopf drücken und kein Gas geben. Den Rest macht das Motorrad, auch die dann erfolgende Schmierung

 

[Boxerrockser]

Der TE meint, dass man den Motor erst mal ohne Einspritzung und Zündung drehen lässt, damit die Ölpumpe Öl zu den lagerstellen fördern kann. Erst danach wird der Motor gestartet. Bei seiner KTM (so wie bei meiner Montesa), startet der Motor nur wenn der Gasgriff geschlossen ist. Mit öffnen des Gasgriffs kann man also den Motor drehen lassen, ohne dass er startet.
Das mit dem vorher erstmal ohne Zündung durchdrehen kenne ich von meiner alten Husky mit Kickstarter. Hab mich anfangs auch daran gehalten. Inzwischen halte ich das für ausgemachten Blödsinn. Geh mal auf einen Schrottplatz und schraube einen Motor auseinander, der da schon viele Jahre liegt. Selbst dann ist noch genügent Öl an den Schmierstellen.

 

[teileklaus]

er sagt "da wird die Zündung unterbrochen" dann leiert sie ohne Zündfunken.. dann ist etwas Öldruck da und dann kommt der Zündfunken und sie springt an.
Nein das geht bei der 12xx er erst mal nicht, weil sonst die eh schon zu schwachen Batterien noch auffälliger schnell sterben.. ( 12 AH) man kann das produzieren indem man nur kurz anstartet. Dann geht halt langfristig gesehen der Anlasser schneller kaputt..

Da die Motoren aber gut geschmiert sind, starten sie schon Jahrzehnte auch ohne das. Im Ll reichen 0,1 .. 0,3 Bar zum gefahrlosen Betrieb.
Warum sollte man das ewige Leben der Motoren ausgerechnet bei einer relativ neuen Maschine schon fordern? Leute mit einer R80 machen sich solche Gedanken nicht, sie schonen einfach die ersten paar KM den Motor mit wenig last und Drehzahl.

 

[Sigpao]

@Andi#87 wenn der Motor dreht und die Zündung nicht zündet baut‘s doch Öldruck auf, oder? Das mit einer elektrischen Ölpumpe hab ich noch nicht gehört. Ob‘s das brauch mit ohne Zündung zum Druck) aufbauen ist die andere Frage…
Gruß,
Jens

 

[teileklaus]

Jens, von elektrischer Ölpumpe steht da nix, wäre auch fatal wenn da eine Sicherung oder der Motor durchbrennen würde.

 

[FF-GS]

@Andi#87 wenn der Motor dreht und die Zündung nicht zündet baut‘s doch Öldruck auf, oder? Das mit einer elektrischen Ölpumpe hab ich noch nicht gehört. Ob‘s das brauch mit ohne Zündung zum Druck) aufbauen ist die andere Frage…
Gruß,
Jens

Damit Öldruck aufgebaut wird, muss der Druckverlust aufgebaut werden (durch Fließgeschwindigkeit des Öls auf der Förderstrecke) Dafür ist Drehzahl der Ölpumpe erforderlich. Die wird bei Starterdrehzahl aber sicher ultraniedrig sein, somit kein markanter Öldruck. Erst mit Anspringen des Motors und laufen auf Lerlaufdrehzahl oder höher bringt die Ölpumpe damit richtig Menge und dann auch Druck.

 

[maxquer]

Für das Funktionieren eines Gleitlagers ist der Öldruck aber nur zweitrangig.
Wichtiger ist, dass das Spaltmass des Lagers passt, weil das für den Gleitfilm und die Funktionsfähigkeit des Gleitlagers zuständig ist.

Gruss,
maxquer

 

[FF-GS]

Wor sollten einen Motor konstruieren......ich wär gespannt, was da bei rauskommt!

 

[KMM]

Die Anlasserdrehzahl ist ausreichend hoch, um den Öldruckschalter zu betätigen und damit hat der Motor Mindestöldruck an der Meßstelle. Ein paar Sekunden später ist das Öl an allen Lagerstellen.
Wenn man einen Motor trocken zusammenbaut, empfiehlt es sich, die Benzinpumpe lahmzulegen und ein paar mal zu orgeln bis Öldruck da ist, sicher nicht notwendig bei einem intakten, korrekt abgestellten Motor.

 

[teileklaus]

wenn irgendwo die Formulierung gebraucht wird, "das ist sicher so und so," dann ist das für mich sehr unsicher also eine Vermutung.. so auch hier. Die Startdrehzahl ist natürlich 5 mal geringer als bei einer Leerlaufdrehzahl, aber meist reichen 5 Umdrehungen um am Kipphhebel Öl zu sehen, also ist der noch nicht vorhandene Öldruck bzw die gelieferte Fördermenge groß genug. Alle Lagerstellen haben Öl keine Luft ist im System, also wird die geförderte Ölmenge fast sofort weitergereicht. Anders beim defekten Hydrostößel, wenn der leerläuft klappert es 5 Sekunden bis dort Druck ist.

 

[FlowRider]

Wor sollten einen Motor konstruieren......ich wär gespannt, was da bei rauskommt!

Ein Boxer hoffentlich.

 

[Andi#87]

Für das Funktionieren eines Gleitlagers ist der Öldruck aber nur zweitrangig.
Wichtiger ist, dass das Spaltmass des Lagers passt, weil das für den Gleitfilm und die Funktionsfähigkeit des Gleitlagers zuständig ist.

[ Klugscheiß ein] Nennt sich "Hydrodynamischer Schmierkeil".
Der funktioniert aber nur, wenn ständig Öl in ausreichender Menge und gewissem Druck nachkommt. Wenn nicht, frisst das Lager relativ schnell \off

 

[Dreyka]

Für das Funktionieren eines Gleitlagers ist der Öldruck aber nur zweitrangig.
Wichtiger ist, dass das Spaltmass des Lagers passt, weil das für den Gleitfilm und die Funktionsfähigkeit des Gleitlagers zuständig ist.

Gruss,
maxquer

Das ist so nicht ganz richtig. Wenn der Öldruck nicht ausreichend vorhanden ist, sind eben genau diese Gleitlager anfällig fürs Trockenlaufen. Bei aktuellen Motoren ein paar Sekunden, das wars dann...

 

[teileklaus]

Die Anlasserdrehzahl ist ausreichend hoch, um den Öldruckschalter zu betätigen und damit hat der Motor Mindestöldruck an der Meßstelle. Ein paar Sekunden später ist das Öl an allen Lagerstellen.
Wenn man einen Motor trocken zusammenbaut, empfiehlt es sich, die Benzinpumpe lahmzulegen und ein paar mal zu orgeln bis Öldruck da ist, sicher nicht notwendig bei einem intakten, korrekt abgestellten Motor.

um ein Durchdrücken des noch vorhandenen Öls in der Lagerschale beim ersten Start zu vermindern, befülle ich immer bei Kundenmotoren den neuen Ölfilter mit neuem Motoröl.
Das ist dann sofort beim Start mit im Umlauf sobald welches nachgedrückt wird.
Hat auch den Vorteil , dass der Ölstand dann fast nicht mehr absinkt und beurteilbar ist, obwohl noch nicht warm.

 

[VT_Michel]

Sowas wie bei der Baureihe 218 wäre wünschenswert.
Bei der sorgt eine separate ölpumpe dafür, dass erst einmal Öldruck aufgebaut wird.
Sowas wünsche ich mir für die GS auch...

 

[BigJay]

Moin!

Wenn ich einen frisch zusammengebauten Motor zum ersten Mal starten will,
braucht der Anlasser vllt 10 bis 20 Umdrehungen, bis die Öldruckleuchte erlischt.
Danach erst werden die Zündkerzen eingeschraubt und erneut gestartet. Dann
ist der ÖD quasi sofort da.

Dafür sorgt auch das Rücklaufsperrventil im Ölfilter bei den 4V, bei den 2V ist
das im Motorgehäuse integriert, das verhindern soll, dass der Ölfilter und die
dahinterliegenden Kanäle nicht leerlaufen.

Das bedeutet, dass die Ölpumpe nur Druck aufbauen muss, anstatt zuerst die
Ölkanäle zu befüllen, damit erst dann durch die Widerstände (Gleitlager) Druck
aufgebaut wird.

Das Prinzip gibt es schon sehr lange, nachdem den Motorentwicklern aufgefallen
ist, dass sich die Lebensdauer eines Motors damit wesentlich verlängert.

Besagte KTM wird das E-Gas und den Öldruckschalter im Gehirn des Mopeds
(Motorsteuerung) gekoppelt haben, damit man nicht mit Vollgas starten kann.
Ist ja auch sinnvoll, wenn einem so was nicht das eigene Gehirn vorgibt...

 

[teileklaus]

Richtig beim Leeren Motor.
ich denke beim Normalstart ist das bei einer modernen Boxer unnötig,
da hört einer das Gras wachsen..Das Unheil verhindern das nie kommt.

 

[BigJay]

... beim Normalstart ist das bei einer modernen Boxer unnötig ...

Das wollte ich damit sagen...