Andi#87
Themenstarter
Moin zusammen,
hier mal ein Bericht aus meiner Perspektive, am Donnerstag im FSZ am Nürburgring.
Vorweg: das ist meine persönliche Erfahrung, die aus meiner Erwartungshaltung kommt.
Auch bin ich nicht der Wettbewerbstyp. Dass man dort ein zweitägiges Sicherheitstraining auf der Nordschleife (die ich aus Sicherheitsgründen eh nicht mag) gewinnen konnte, war für mich absolut nicht der Grund der Teilnahme
Kurzform: Kannst vergessen, war ein geschmissener Tag
.
Langform:
Ich habe nach einem Training im FSZ Grevenbroich eine Wild Card zur Teilnahme bekommen, mich angemeldet und wurde auch tatsächlich "ausgelost". (Ob das im Nachhinein wirklich so war, da mache ich mal ein fettes Fragezeichen hinter)
Angemeldet habe ich mit zum FSZ am Nürburgring ( Anreise einfache Strecke ca. 200km). Alle Alternativen waren für mich keine.
Hinterher hätte ich vielleicht mal besser das YT Video von 2023 geschaut, dann hätte ich das mit der Anmeldung sein lassen.
Meine Erwartungshaltung war die eines Sicherheitstrainings, an dem man verschärft, spezielle Übungen fährt und hinterher in der letzten Runden diese Übung dann auf Zeit und Punkte (Füße auf den Boden, Pilone umgefahren) gefahren wird. Also: Ich erwartete, dass ich etwas an Erfahrung (und Wissen anderer) mit nachhause nehmen kann.
Was für eine Enttäuschung. Nicht erwähnenswert, dass es eigentlich eine Werbeveranstaltung von ADAC, BMW Motorrad und MOTORRAD Action Team war.
Es waren insgesamt 5 Gruppen a 8 Fahrer, die in verschiedenen Sektionen die Übungen gefahren/gemacht haben.
85% der Übungen hatten überhaupt bis gar keinen Bezug zum alltäglichen Motorradleben.
Hier ein paar Beispiele.
Gleichmäßigkeitsfahren:
Hier musste man auf einem ca. 800 Meter langen Parcours zwei Runden fahren, mit möglichst gleicher Geschwindigkeit.
Offiziell waren Lap Timer verboten. Und der Sieger?
Hatte eine Abweichung von 0,14 Sekunden zu beiden Runden. (Alles klar)
Wissen Sicherheit und Fahrzeug:
Bei dieser Übung wurde die Gruppe in einen Raum geführt, wo eine R12 stand, die mit Plaketten beklebt war. Es gab (wie in der Fahrschule) Fragebögen zum ankreuzen/ausfüllen wie: Beschreibe die Rettungskette. Welche Aktionen muss man zum Saisonstart durchführen etc.
An sich ne gute Sache, aber man bekommt am Ende kein Feedback/Auflösung. Es hieß nur: Gruppe 3 hat 120 von 140 möglichen Punkten. Fertig...
Langsamfahrübung mit Pilonen.
Was für ein Schwachsinn. Ja, klar. Auf nem Supermarktparkplatz oder im Stau, muss man mal langsam fahren. Aber diese Übung hatte auch = 0 Praxisbezug, zumal man als langer Kerl auf einer GSA deutlich benachteiligt ist, weil die kleinen Pilonen so tief stehen und man sich so weit herunterbeugen muss, dass etliche GSA Fahrer (icl. mir) die Kiste auch umgeworfen haben (Motor einfach aus). Positiv: Der Notruf funktioniert immer noch.
Große und kleine Kreisbahn auf Zeit.
Ja, o.k., reine Geschicklichkeits und Können Übung. Keinerlei Feedback zu Blickführung oder Körperhaltung. Es ging rein auf die Zeit. Der Instruktor hat sich mehrfach in der Zeile der einzelnen Teilnehmer vertan, so dass ich dem Ergebnis Null Glauben schenke.
Zielbremsung in der Gasse:
Auch hier: Wenn ich im Straßenverkehr eine Notbremsung mit ABS mache, dann volle Brause und nicht auf den cm genau einen Punkt abzubremsen.
Ja, es gab am Ende zwei Sieger. Null Feedback oder Erklärungen vom Action Team zu allen Übungen.
Im Nachhinein habe ich erfahren, dass ca. 50% der Teilnehmer schon mehrfach dabei waren und oft das ganze Jahr intensiv für dieses Event üben...
Schade vor allem für die Leute, die extra aus HH oder München angereist sind, ein bis zwei Übernachtungen gezahlt haben und dann so einen desaströsen Tag zu erleben.
Bei einem "normalen" SHT fahre ich so zwischen 160 und 180 km, beim Kurventraining auf der Rennstrecke auch mal 200km+. An diesem Tag waren es grade mal 18km
. Eine Sektion dauerte eine Stunde. Du bist max. 5 Minuten gefahren und hast den Rest der Zeit (bei über 30 Grad, ohne Schatten) herumgestanden.
Auch war die Auswertung im Nachgang absolut nicht nachvollziehbar. (Wobei ich jetzt niemandem hier etwas unterstellen möchte, aber ein leichtes "Gschmäckle" kam schon um die Ecke.)
Für mich: Nie mehr wieder..... Vielleicht kann jemand der User, die diese Veranstaltung auch schon besucht haben, mal seine Erfahrungen schildern?
P.S.: War auch was positiv? Ja, es gab kostenloses Catering den ganzen Tag. Kaffee und Kaltgetränke, das Essen war für geschenkt o.k, sogar ein Kuchenbuffet gab es, beim Warten auf die Auswertung.
hier mal ein Bericht aus meiner Perspektive, am Donnerstag im FSZ am Nürburgring.
Vorweg: das ist meine persönliche Erfahrung, die aus meiner Erwartungshaltung kommt.
Auch bin ich nicht der Wettbewerbstyp. Dass man dort ein zweitägiges Sicherheitstraining auf der Nordschleife (die ich aus Sicherheitsgründen eh nicht mag) gewinnen konnte, war für mich absolut nicht der Grund der Teilnahme
Kurzform: Kannst vergessen, war ein geschmissener Tag
.Langform:
Ich habe nach einem Training im FSZ Grevenbroich eine Wild Card zur Teilnahme bekommen, mich angemeldet und wurde auch tatsächlich "ausgelost". (Ob das im Nachhinein wirklich so war, da mache ich mal ein fettes Fragezeichen hinter)
Angemeldet habe ich mit zum FSZ am Nürburgring ( Anreise einfache Strecke ca. 200km). Alle Alternativen waren für mich keine.
Hinterher hätte ich vielleicht mal besser das YT Video von 2023 geschaut, dann hätte ich das mit der Anmeldung sein lassen.
Meine Erwartungshaltung war die eines Sicherheitstrainings, an dem man verschärft, spezielle Übungen fährt und hinterher in der letzten Runden diese Übung dann auf Zeit und Punkte (Füße auf den Boden, Pilone umgefahren) gefahren wird. Also: Ich erwartete, dass ich etwas an Erfahrung (und Wissen anderer) mit nachhause nehmen kann.
Was für eine Enttäuschung. Nicht erwähnenswert, dass es eigentlich eine Werbeveranstaltung von ADAC, BMW Motorrad und MOTORRAD Action Team war.
Es waren insgesamt 5 Gruppen a 8 Fahrer, die in verschiedenen Sektionen die Übungen gefahren/gemacht haben.
85% der Übungen hatten überhaupt bis gar keinen Bezug zum alltäglichen Motorradleben.
Hier ein paar Beispiele.
Gleichmäßigkeitsfahren:
Hier musste man auf einem ca. 800 Meter langen Parcours zwei Runden fahren, mit möglichst gleicher Geschwindigkeit.
Offiziell waren Lap Timer verboten. Und der Sieger?
Hatte eine Abweichung von 0,14 Sekunden zu beiden Runden. (Alles klar
)Wissen Sicherheit und Fahrzeug:
Bei dieser Übung wurde die Gruppe in einen Raum geführt, wo eine R12 stand, die mit Plaketten beklebt war. Es gab (wie in der Fahrschule) Fragebögen zum ankreuzen/ausfüllen wie: Beschreibe die Rettungskette. Welche Aktionen muss man zum Saisonstart durchführen etc.
An sich ne gute Sache, aber man bekommt am Ende kein Feedback/Auflösung. Es hieß nur: Gruppe 3 hat 120 von 140 möglichen Punkten. Fertig...
Langsamfahrübung mit Pilonen.
Was für ein Schwachsinn. Ja, klar. Auf nem Supermarktparkplatz oder im Stau, muss man mal langsam fahren. Aber diese Übung hatte auch = 0 Praxisbezug, zumal man als langer Kerl auf einer GSA deutlich benachteiligt ist, weil die kleinen Pilonen so tief stehen und man sich so weit herunterbeugen muss, dass etliche GSA Fahrer (icl. mir) die Kiste auch umgeworfen haben (Motor einfach aus). Positiv: Der Notruf funktioniert immer noch.
Große und kleine Kreisbahn auf Zeit.
Ja, o.k., reine Geschicklichkeits und Können Übung. Keinerlei Feedback zu Blickführung oder Körperhaltung. Es ging rein auf die Zeit. Der Instruktor hat sich mehrfach in der Zeile der einzelnen Teilnehmer vertan, so dass ich dem Ergebnis Null Glauben schenke.
Zielbremsung in der Gasse:
Auch hier: Wenn ich im Straßenverkehr eine Notbremsung mit ABS mache, dann volle Brause und nicht auf den cm genau einen Punkt abzubremsen.
Ja, es gab am Ende zwei Sieger. Null Feedback oder Erklärungen vom Action Team zu allen Übungen.
Im Nachhinein habe ich erfahren, dass ca. 50% der Teilnehmer schon mehrfach dabei waren und oft das ganze Jahr intensiv für dieses Event üben...
Schade vor allem für die Leute, die extra aus HH oder München angereist sind, ein bis zwei Übernachtungen gezahlt haben und dann so einen desaströsen Tag zu erleben.
Bei einem "normalen" SHT fahre ich so zwischen 160 und 180 km, beim Kurventraining auf der Rennstrecke auch mal 200km+. An diesem Tag waren es grade mal 18km
. Eine Sektion dauerte eine Stunde. Du bist max. 5 Minuten gefahren und hast den Rest der Zeit (bei über 30 Grad, ohne Schatten) herumgestanden.Auch war die Auswertung im Nachgang absolut nicht nachvollziehbar. (Wobei ich jetzt niemandem hier etwas unterstellen möchte, aber ein leichtes "Gschmäckle" kam schon um die Ecke.)
Für mich: Nie mehr wieder..... Vielleicht kann jemand der User, die diese Veranstaltung auch schon besucht haben, mal seine Erfahrungen schildern?
P.S.: War auch was positiv? Ja, es gab kostenloses Catering den ganzen Tag. Kaffee und Kaltgetränke, das Essen war für geschenkt o.k, sogar ein Kuchenbuffet gab es, beim Warten auf die Auswertung.
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