kaibag65
Themenstarter
Duo auf Reisen Monaco-Tour 2012
von Kai
Der erste Tag, Freitag, 18. Mai 2012, 13:30 Uhr
Nach mehreren kleineren Rückschlägen sollte es nun endlich losgehen. Das letzte Problem mit dem Dachgestänge hatte ich gelöst. Da das eine ja gebrochen war und die Schweißnaht nicht hielt, hatte ich einfach das von meiner anderen Duo genommen.
Ich wollte ja schon am frühen Morgen starten. Letztendlich bin ich erst um halb zwei in Freiburg weg gekommen. Das Wetter war schön und ich total glücklich, dass es los ging. Das erste Ziel war ja nur 30 Kilometer entfernt - Mittagessen bei Freunden in Buggingen. Linus hatte lecker gekocht. Gegen halb vier habe ich mich dann langsam auf den Weg gemacht - natürlich nicht, bevor mein Töff-Töff eingehend bewundert worden war. Meine Duo war aber auch wirklich toll geworden.
Das Gewicht des Gepäcks war schon deutlich zu spüren und in den Kurven musste man schon verdammt gut aufpassen. „Wird schon gut gehen. Darf halt nicht so sportlich fahren wie sonst.“ Aber auch ein Vorteil, so schonte ich meine Duo.
Gleich an der Grenze in Neuenburg kam auch schon der erste Regen - na super! Verdeck drauf, weiter. 15 Minuten später Verdeck wieder runter. Tja, nicht ein wirklicher Traumtag, aber trotzdem war ich glücklich, endlich unterwegs zu sein. In einem Dorf kurz zuvor musste ich mir einen Pulli kaufen, weil ich meinen gut verpackt im Koffer hatte. Diesen habe ich dann auch auf der ganzen Reise bitter gebraucht. Also, die Fahrt ging weiter. Nördlich an Mulhouse vorbei, dann Richtung Belfort. Ich war zirka zehn Kilometer vor Belfort, als ich wieder auf eine schwarze Wand zufuhr. Ich wusste, jetzt sollte ich was Gutes zum Unterstellen finden. Da es mittlerweile schon kurz vor zwanzig Uhr war, wollte ich für diesen Tag auch langsam Schluss machen. Wichtig war ja, dass der Anfang gemacht war - und ich hatte doch Zeit. Also, ich hielt Ausschau nach einem trockenen Plätzchen und, was sage ich euch, ich fand ihn. Einen Superplatz, wie für mich gemacht.
Zehn Minuten nachdem ich dort ankam fing es auch schon an zu regnen. Doch das war mir nun egal. Meine Duo und ich waren im Trockenen. Ich hoffte nur, dass der nächste Tag besser sein würde.
Ich habe an diesem Abend noch mal kurz in die Karte geschaut. Dann ging es früh in den Schlafsack. „Mal sehen, was morgen passiert, was der Tag mir bringt, und wie weit ich wohl kommen werde“, ging es mir durch den Kopf.
Schön der Regen ließ nach.
https://fotoalbum.gmx.net/ui/external/EUMqb0DlTtm3eh1ob-psdg43301
Samstag, 19.05.
Saugut geschlafen. In der Nacht hatte es noch ein wenig geregnet, aber ich lag und meine Duo stand ja trocken. Um viertel nach fünf war ich wach. Ganz schön kalt und der Nebel hing tief. Der Tag versprach aber gut zu werden. Bis dreiviertel sechs blieb ich liegen, dann packte ich zusammen.
Alles gut verstaut, kleiner Check, Navi auf Bourg-en-Bresse programmiert (Motorrad Option) und dann ging es los. Zum Glück fand ich gleich nach zwei Kilometern einen Bäcker mit Café. So muss es laufen.Zwei Croissants und zwei Kaffee, dann ging es weiter.
Und echt der Hammer, wo das Navi mich hin führte. Von der N83 ging es über kleinste Straßen, zauberhaft - so gut wie kein Verkehr, weiter in Richtung Besançon. Und die Duo rannte. Später, nochmal ein kurzes Stück auf der N83, hatte ich einen Abschnitt mit achteinhalb Prozent Gefälle. Die Tachonadel sprang wie verrückt zwischen 80 und 90 Kilometer pro Stunde. Einfach geil. Das Wetter war weitestgehend gut. Der Morgen bis zirka zehn arschkalt, Nebel, sechs bis acht Grad. Dann kam die Sonne raus.
Doch leider hielt das Wetter mal wieder nicht. Am Nachmittag zogen wieder Wolken auf und irgendwann fing es auch wieder an zu regnen. Doch ich konnte den Schauern super ausweichen. Einmal fand ich Unterschlupf in einem Bushäuschen. Hat doch was gebracht, dass ich mir morgens den Christopherus gekauft hatte. Nach einer kurzen Pause ging es dann wieder weiter.Ich kam bis kurz vor Bourg-en-Bresse. Da versprach der Himmel mal wieder nix Gutes. In St.-Etienne-du-Bois kam ich wieder auf die N83.
Erst mal wieder unterstellen - Regen. Da es schon so zwischen sechs und sieben war, entschied ich mich, hier eine Sportbar und ein nettes Plätzen zum Übernachten zu suchen. Beides fand ich schnell. Der Abend wurde dann total schön - Finale! Leider haben die Bayern verloren, aber egal. Um ein Uhr ging es dann in den Schlafsack.
https://fotoalbum.gmx.net/ui/external/3S908RpzSjaltWtJiXa_hQ43301
https://fotoalbum.gmx.net/ui/external/YxWq89ySQseLHrZwO2bXbg43301
Sonntag, 20.05. 21:15 Uhr
http://goo.gl/maps/pSBA
Geschafft, liege wohlgenährt im Schlafsack.
Der gestrige Abend war echt schön. Sehr nette Leute getroffen, viel erzählt und paar Bierchen getrunken.
Der Tag heute fing erst mal super an. Sonne satt, warm und bis neun Uhr geschlafen. Um zehn Uhr war ich wieder abfahrbereit. Navi gestellt, Kaffee und Tanken, dann ging es wieder los. Das Navi war echt prima, hatte mich wieder über kleinste Straßen bis kurz vor Orange (zirka 35 Kilometer) gebracht. Leider hatte es am frühen Nachmittag wieder angefangen zu regnen. Erst nur ein paar Schauer, später Dauerregen, Nebel und mal wieder kalt. Bis kurz vor neun bin ich gefahren. Lange Zeit hatte ich Ausschau gehalten nach einem trockenen Plätzchen für mich und mein Töff-Töff. So langsam glaubte ich nicht mehr noch etwas zu finden. Doch dann fand ich was. Nicht gerade romantisch aber trocken. Echt Wahnsinn! Jetzt war ich schon in der Provence. Echt stark, wie meine Duo das alles gepackt hat.Heute ging es den ganzen Tag bergauf und bergab. Ohne auch nur einmal zu mucken hat sie alles super geschafft. Naja, der Tacho lief nicht mehr rund und die Begrenzungsleuchten gingen auch nicht mehr, wahrscheinlich zu nass. „Wenn doch nur das Wetter ein wenig besser wäre.“
Hatte mir überlegt gleich ans Mittelmeer zu fahren, in der Hoffnung, dass da das Wetter besser wäre. Hatte gerade mal in die Karte geschaut und mich für Saintes-Maries-de-la-Mer entschieden. Zum Einen war ich noch nie in der Camargue, außerdem hatte ich vor kurzem einen Bericht darüber gesehen und der war klasse. „Also morgen gehts ans Meer.“
https://fotoalbum.gmx.net/ui/external/3Gj5QSDSTe2QAbtEvwJ70g43301
Montag, 21.05.
http://goo.gl/maps/LlAe
Um neun Uhr ging es wieder bei Regen los. Heute sollte es ja ans Mittelmeer gehen. Hoffte nur, dass das Wetter besser wird.Doch auch das konnte mir meine gute Laune nicht verderben - war einfach fabelhaft unterwegs zu sein.
Auch war die Landschaft fantstisch. Heute ging es wieder über kleinste Straßen Richtung Orange, wo ich erst einmal eingekauft habe, dann weiter an Avignon vorbei. Es war richtig toll über diese Sträßchen zu fahren. Und das Beste war, dass es so gut wie keinen Verkehr gab.Manchmal konnte man meinen, man sei ganz allein in Frankreich. Auch die verschiedenen winzigen Dörfer waren traumhaft. In Grignan, einem zauberhaften Ort, habe ich erst mal eine Kaffeepause gemacht. Zum Glück wurde das Wetter ein wenig besser. Als ich dann Richtung Avignon fuhr und an die Rhone kam, veränderte sich die Landschaft sehr. Auch war der Mistral gut zu spüren und erfreulich war, dass ich ihn im Rücken hatte.
Flott ging es weiter in die Camargue.Berauschende Landschaft, tolle Straßen und wieder so gut wie kein Verkehr. Ich fuhr weiter, immer aufs Meer zu. Und dank des Mistrals kam ich auf 70 Sachen - geil! Und der Regen hatte zum Glück auch schon vor einiger Zeit aufgehört. Um kurz nach sechzehn Uhr war es dann soweit. Ich stand samt Duo am Meer. Ich war so happy, dass ich so flott mit meinem Töff-Töff hier stand, ohne auch nur das kleinste Problem gehabt zu haben. Ein wirklich schönes Gefühl.
Nach einem kurzen Strandspaziergang bin ich dann in die Ortschaft. Doch von Staintes-Maries war ich enttäuscht. Touri-Nest und dann kam noch dazu, dass es voll von Sinti und Roma war. Später habe ich erfahren, dass sich Europas fahrendes Volk hier zwei Mal im Jahr traf, um ihre Schwarze Madonna durchs Dorf zu tragen. Die Stimmung fand ich nicht so doll. Auch der Campingplatz war nicht nach meinem Geschmack.
Ok, erst mal einen Kaffee, dann gings auf der anderen Seite wieder raus aus Saintes-Maries (D85 A). War das erleichternd, da wieder raus zu fahren. Nur hatte ich diesmal den Wind von vorne, und der blies wirklich stark. Aber es war herrlich, diese malerische Landschaft! Meine ersten freilebenden Flamingos, die ich hier sah.
Dann stand da ein Mann an der Straße und gab mir ein Zeichen. Ich dachte, na was solls, will mal wieder jemand etwas über meine Duo wissen. Also umgekehrt und gegrüßt. Das Zeichen galt aber meinem kaputten Blinker. Schnell stellte sich heraus, dass ich mit Deutsch am besten weiter komme - grins. Bernd aus Deutschland. Ich fragte gleich, ob er wisse, wo man günstig unterkommen könne. Die Zimmer hier kosteten so 50 Euro die Nacht. Hmm, etwas viel für mich. Das Ergebnis war dann, dass wir uns sein Zimmer geteilt haben. Einfach klasse, schnuckeliges Zimmer, sehr netter Typ. Bernd war mit seiner Moto-Guzzi unterwegs und war hier wegen des schlechten Wetters hängen geblieben.
Es wurde ein richtig schöner Abend. Bierchen, Wein und gute Unterhaltung. Und das Beste, mein Töff-Töff stand mal wieder schön trocken unter dem Terrassendach.
https://fotoalbum.gmx.net/ui/external/eKSC8m-eSJ65QOgAEuw-kg43301
Dienstag, 22.05.
http://goo.gl/maps/KysZ
Saugut geschlafen. Doch leider versprach das Wetter mal wieder nix Gutes. Auch der Wetterbericht sah sehr bescheiden aus. Und eigentlich wollte ich heute weiter in Richtung Monaco. Doch für morgen waren die Aussichten wieder viel besser. Da ich nun keine Lust hatte, weiter im Regen zu fahren und Bernd auch keine Lust darauf hatte, beschlossen wir noch einen Tag in der Camargue zu verbringen. Erst einmal gemütlich gefrühstückt.
Gegen Mittag hatte es dann endlich aufgehört zu ...... und ich unternahm einen kleinen Ausflug. Wollte ja noch ein wenig was von der Camargue sehen. Also machte ich mich erst einmal auf den Weg nach Aigues-Mortes, einer wunderschönen alten Stadt. Zwar sehr touristisch, aber es war ja nicht viel los. Dort traf ich dann auch noch Bernd, der ja noch einkaufen musste, weil er am Abend für uns kochen wollte. Nach einem kleinen Stadtbummel und der vergeblichen Suche nach einem Aufladekabel für mein Navi (habe es leider geschrottet) fuhren wir wieder. Der Abend war dann sehr schön und das Essen sehr lecker. „Will mal hoffen, dass wir morgen bei gutem Wetter weiterkommen.“
https://fotoalbum.gmx.net/ui/external/Nhvs4cViTf28Cm38Gvyqbg43301
Mittwoch, 23.05.
http://goo.gl/maps/qGd7
Bei strahlendem Sonnenschein aufgewacht. „Super, heute gehts Richtung Monaco. Mal sehen, wann ich da wohl ankomme.“ War ja nicht unbedingt ein Katzensprung. Doch ich freute mich riesig wieder weiter zu kommen. Nach einem gemeinsamen kleinen Frühstück mit Bernd ging es ans Packen. Um halb zehn war wieder alles verstaut und die Thermoskanne mit frischem Kaffee gefüllt. Diesmal musste ich ohne Navi auskommen, da ich ja mein Kabel geschrottet hatte. Carmen wird mir ein neues in die Camargue schicken.
Die ersten Kilometer hatte ich Gegenwind, und auch heute blies er sehr stark. Etwas später auf der D37 Richtung Port-St.-Louis-du-Rhone hatte ich ihn von hinten und mein Töff-Töff rannte - grins. Dort bin ich das erste Mal mit meiner Duo Fähre gefahren. Und ich hoffte, dass der Mistral meine Kleine nicht in die Rhone bläst.
Die Fahrt durch die Camargue war wieder sehr schön. Die Landschaft ist einfach herrlich. Erinnerte mich total an Norddeutschland, wo ich aufgewachsen bin. Schon kurze Zeit nach der Fähre veränderte sich die Landschaft und auch die Straße.Man merkte schon, dass es auf eine große Stadt zuging. Anstatt wie sonst auf kleinen Straßen fand ich mich auf einer autobahnähnlichen, viel befahrenen Straße wieder. Trotz meiner 70 Sachen wurde ich oft überholt. Auch, dass es hier so viele LKW gab, machte das Fahren nicht angenehmer. Irgendwann bei Martigues bin ich mal von dieser großen Straße runter. Heute musste ich mich mit der Karte begnügen und das hielt doch ganz schön auf. Das ein oder andere Mal hatte ich mich auch verfahren oder musste wieder einer Autobahn oder Schnellstraße ausweichen. Ich hatte Marseille dann weiträumig im Norden umfahren, auch wenn das nicht ganz so leicht war. Doch irgendwann war ich wieder auf Kurs Richtung Toulon.
Jetzt war es auch schon viel angenehmer zu fahren.Auch die Landschaft hatte sich wieder komplett geändert. Denn jetzt ging es schon wieder ganz schön bergauf und bergab. Aber die Fahrt machte Spaß. Wenn es auch heute sehr anstrengend war. Und nicht nur für mich, auch für meine Duo - denn jetzt war es auch mal richtig heiß. Richtig ätzend wurde es dann noch am späten Nachmittag. In Aubagne ging es nur noch im Stop-and-Go. Und das alles auf einer super Steigung. Für die Duo wurde es danach auch nicht leichter. Es ging immer weiter berghoch. Und dann passierte es: Auf der N8 (gegenüber vom Circuit-du-Castellet-Paul-Ricard) kurz vor Le-Beausset - ich wollte nur kurz halten - da ging die Duo einfach aus. Und sie sprang auch nicht mehr an. Naja, sie war einfach zu heiß geworden. Okay, war auch ne gute Zeit mal was zu essen. Das Frühstück war ja auch schon eine Weile her.Nach 45 Minuten probierte ich es noch mal - nix - Schiet. Probiert und probiert. Nix. Jetzt überprüfte ich die Zündkerze - schien alles okay.Alles wieder rein, noch ein Kick - nix.Noch mal die Zündkerze überprüft, dann den nächsten Kick.Diesmal hörte es sich anders an und ich war mir sicher, dass der Zündkerzenstecker kaputt war. In der Zwischenzeit hielt ein Franzose mit Motorrad. Zusammen haben wir erst mal wieder den Kontakt hergestellt, aber laufen wollte meine Duo immer noch nicht. Ab und an kam sie mal, doch sobald ich etwas Gas gab war sie wieder aus. Letztendlich schob mich der junge Mann an und da war sie sofort wieder da. „Super, es geht weiter!“ Im nächsten Ort habe ich gleich noch einen neuen Stecker besorgt, man kann ja nie wissen, und dann ging es weiter nach Toulon. Jetzt zum Glück nur noch bergab. Um halb acht war ich im Hafen von Toulon, wo ich mir erst einen Kaffee und dann ein kleines Bierchen gönnte.
Dann ging es weiter Richtung Hyères. Leider war die Straße wieder eine große und auch ganz schön befahren. Doch ich wollte heute noch ein wenig Strecke machen. So entschied ich, auch im Dunkeln zu fahren. Doch das war keine gute Idee. Die Autos hinter mir blendeten mich so stark, dass ich manchmal nix mehr sah. So konnte es nicht weitergehen. Das war mir einfach zu gefährlich. Um elf Uhr suchte ich mir nahe La-Londe-les-Maures ein nettes Plätzchen zum Schlafen. Da es sternenklar war, habe ich nur meinen Schlafsack ausgepackt und unter freiem Himmel geschlafen. Noch ein Bierchen und ein Zigarettchen, einen Blick in den Himmel - ja, der große Wagen war auch heute wieder zu sehen, er stand direkt über mir. Ich empfand das als gutes Zeichen, da er mich schon auf weiten Teilen begleitet hatte und dann immer direkt über mir stand. Was sollte auf dieser Reise schon groß passieren?
Heute war ich aber echt froh im Schlafsack zu liegen.Der Tag war schon sehr ermüdend gewesen. Aber Spaß macht es trotzdem. Kurze Zeit später schlief ich ein.
Donnerstag, 24.05.
http://goo.gl/maps/I12u
Um halb drei bin ich aufgewacht. War total fit und ausgeschlafen. „Soll ich jetzt weiterfahren?" ging es mir durch den Kopf. Ich war dafür, dann wieder nicht. Doch sollte ich bis sechs Uhr warten? Nee, dazu hatte ich auch keine Lust. Also sagte ich mir: „Ist doch egal, machst halt langsam.“ Um drei Uhr hatte ich wieder alles gepackt und der Zweitaktlärm erfüllte die Nacht. Ich war wieder ‚on the road‘. Die Straße war so gut wie leer, ab und an mal ein Auto. Ich kam gut voran und um halb fünf war ich schon in St.-Tropez.
Leider hatte auch hier noch nix offen, und ich hatte große Lust auf einen Kaffee. Naja, so habe ich mir im Dunkeln noch die Altstadt und den Hafen angeschaut. Hammer, was da so an Jachten rumstand. Dann machte ich mich wieder auf, weiter Richtung Monaco. Endlich, um kurz nach sechs, kam ich an einem Café vorbei. Ich gleich mal rein. Außerdem war es doch recht frisch, um nicht zu sagen kalt. Und das am Mittelmeer. Ne halbe Stunde später ging es weiter. Es wurde ein sehr schöner Morgen. Langsam kam die Sonne raus, die Landschaft einfach Hammer und die Duo rannte - immer schön bergauf und bergab. Um halb neun fuhr ich schon durch Cannes, wo schon am frühen Morgen viel los war (Filmfestspiele). Aber hier machte ich nur kurz halt. Ziel war Monaco. Die Vorfreude war schon riesig und die Strecke jetzt ja nicht mehr lang. Um dreiviertel elf fuhr ich langsam nach Monaco rein. Der Lärm vom freien Training war nicht zu überhören. Super, ein Teilziel hatte ich erreicht: Samt Duo in Monaco zum Rennen.
Erst mal einen Parkplatz gesucht, dann durch Monaco gelaufen, eingekauft, etwas gegessen und getrunken, dann mal in Richtung Casino. Ran an die Rennstrecke! Na, die hatten sich aber Mühe gegeben, dass du auch nicht ein bisschen von der Rennstrecke sehen kannst.Wie sollte ich es da schaffen mit meinem Töff auf Pole zu kommen? Irgendwann gegen halb drei habe ich mich dann Richtung italienische Grenze aufgemacht. Hoffte in Italien einen Campingplatz zu finden. Kurz vor der Grenze musste ich noch mal halt machen, es regnete mal wieder. Gleich hinter der Grenze fand ich einen super Campingplatz, nicht ganz billig, aber saunette Leute. Ruckzuck hatte ich meinen Platz, genauso schnell war das Zelt aufgebaut, dann ging es an den gemütlichen Teil des Abends. Saß dann sehr mit mir zufrieden und glücklich vor meinem Zelt und habe so nach und nach die Flasche Rotwein geleert. Dann ging es ins Bett.
https://fotoalbum.gmx.net/ui/external/FqqiUJz5Rm23fJPTbLnBRg43301
Freitag, 25.05.
Gegen neun bin ich aufgewacht, erst mal Kaffee gekocht - hatte ja alles dabei. Dann habe ich den Morgen ein wenig vertrödelt und um elf habe ich mich auf den Weg nach Monaco gemacht. Der Tag war riesig. Erst einmal bin ich ein wenig durch Monte Carlo gedüst. Wahnsinn, wie die Leute auf die Duo reagierten. Überall wurde mir zugewunken; und hätte ich von jedem der mich fotografierte einen Euro bekommen, wäre ich reich. Habe mich dann mal umgeschaut, von wo aus es eine Chance gibt, am Sonntag ein wenig etwas vom Rennen zu sehen. Zwei Stellen habe ich ausfindig machen können.Zwar ein wenig weit weg, aber die eine war gut: Konnte die Schwimmbadschikane und die Boxengasse sehen. Um fünfzehn Uhr bin ich dann runter Richtung Hafen. Machten sie die Rennstrecke wirklich auf? Unten angekommen die Duo geparkt und über den Fanbereich geschlendert.
Dann habe ich es gesehen, die Rennstrecke wurde aufgemacht. Ich wieder flott zu meiner Duo und ab auf die Strecke. Das hatte ich eigentlich doch nicht erwartet. Wenig später stand ich tatsächlich auf Pole. Dann gings weiter Richtung Casino, weiter nach Rascasse und dann wollte ich durch den Tunnel. Doch hier stand ein Polizist und versperrte die Weiterfahrt. Ich aber setzte den rechten Blinker und fuhr auf ihn zu.Freundlich fragte er mich, was ich denn da wolle. Naja, ich grüßte freundlich, zeigte auf meine Duo und dann sagte ich ihm: „Ich möchte doch nur ein paar schöne Fotos von der Strecke mit meinem Mobil machen.“ Er grinste mich an und winkte mich durch. Mensch, war das klasse. Ganz alleine fuhr ich in den Tunnel rein.
Dann ging es weiter Richtung Hafen und Schwimmbad.Als ich das zweite Mal auf Start-und-Ziel kam, war da die Hölle los. Es ging nur noch Stop-and-Go. Kurz hinter Start-und-Ziel parkte ich in Schumis berühmter Ausfahrt an der kleinen Kapelle. Da unter der großen Brücke stand meine Duo wenigstens trocken. Es hatte nämlich mal wieder angefangen zu regnen. Also geparkt und auf zur Boxengasse. Schnell war klar, dass ich da eigentlich auch nicht ohne Karte reinkomme. Ich stand gerade vor dem Ordner, der mich nach meiner Karte fragte. Ich sagte ihm, dass ich keine hätte und: „Ich möchte nur ein Foto von der Boxengasse machen.“ Ich hielt meine Kamera hoch, machte ein Foto und wollte mich gerade wieder umdrehen, da winkte der Ordner mich durch. Mensch, was für ein Glück! War schon mal schön da durch zu gehen.
Später (kurz vor achtzehn Uhr) bin ich wieder zur Duo, noch eimal am Casino und Rascasse vorbei. Und kurz vor dem Tunnel diesmal nach links abgebogen, ab zum Campingplatz. Ich war so happy, ich hatte jetzt schon alles, was ich mir von Monaco versprochen hatte. Und meine Duo auf Pole, wie geil ist das denn? Ich schätze auch mal, dass meine Duo wohl die erste Duo ist, die es auf Pole geschafft hat - grins.
Überglücklich verließ ich Monaco und eine dreiviertel Stunde später kam ich in Latte am Campingpatz an.Noch mal kurz eingekauft, einfach, aber lecker gegessen und dann eine Flasche Rotwein aufgemacht. Ich war gerade an meinem letzten Glas und wollte eigentlich ins Bett, da kam Roger. Roger hatte ich gestern Abend kennengelernt. Tja, mit ins Zelt gehen war jetzt nichts mehr.Es wurde noch eine lange und auch feuchte Nacht.Kurz bevor es hell wurde lag ich dann im Schlafsack.
https://fotoalbum.gmx.net/ui/external/iG317pmMSsi51jXWR3CqJw43301
Samstag, 26.05.
http://goo.gl/maps/Qh4I
Bis um halb zehn geschlafen. Nach der Nacht fing ich den Tag erst mal ganz ruhig an. Kaffee gekocht und in Ruhe gefrühstückt. Um elf Uhr kam Roger noch auf einen Kaffee vorbei. Heute wollte ich nicht nach Monaco fahren und ich entschied mich einen Abstecher nach San-Remo zu machen. So gegen halb eins bin ich los. Die Strecke war jetzt nicht so besonders. Auch San-Remo fand ich nicht so spannend. Habe mich ein wenig umgeschaut, einen Kaffee getrunken, dann habe ich mich wieder auf den Weg nach Latte gemacht. Unterwegs noch eingekauft fürs Abendessen (Bratwurst, Salat, Wein, Baguette). Am Campingplatz erst mal lecker zu Abend gegessen. Später kam Roger noch auf einen Wein vorbei. Um halb eins lag ich dann im Schlafsack. Wollte ja fit sein für morgen. Morgen ist das Rennen.
https://fotoalbum.gmx.net/ui/external/SrE7KGxZS6qXsdshbNhU5w43301
Sonntag, 27.05.
Um halb acht bin ich aufgewacht, die Vorfreude auf das Rennen war groß. Kaffee gekocht, den Tag erst mal ruhig angegangen. Später kam Roger noch auf einen Kaffee vorbei.Wir unterhielten uns darüber, was wir nach dem Rennen machen wollten. Er machte den Vorschlag abends ins Casino zu gehen. Ja, das Casino besuchen, das wollte ich auch. Ich war ja noch nie in einem und dann gleich in das von Monte-Carlo, das war schon super. Roger war dann auch bereit 50 Euro Spieleinsatz zu spendieren.Na, das waren doch gute Aussichten.
Um kurz nach zehn bin ich dann los nach Monaco. Als ich ankam und durch die Häuserschluchten fuhr, lief schon das Warm-Up. Wahnsinn, wie laut das war.Erst einmal machte ich mich auf zum Bahnhof. Von dort aus konnte man zumindest ein wenig von der Rennstrecke sehen (Hafenschikane und Boxengasse). Nachdem ich dort eine Weile gestanden hatte, habe ich mich nach einem anderen Platz umgeschaut, weiter oben, fast am Stadtausgang. Doch hier war man zu weit weg. Mir kam die Idee, wieder Richtung Hafen und Fanhügel runter zu fahren. Also machte ich das. Das Rennen hatte ja gerade angefangen und die Straßen waren weitestgehend leer.Ruckzuck stand ich unten kurz vor dem Eingang zum Fanhügel.
Tja, und da stand nun dieser Polizist und fragte mich nach meiner Akkreditierung. Na, ich nicht blöd, zeigte auf meine Duo und fragte ihn: „Ja, ist denn mein Mobil nicht Akkreditierung genug?" Jetzt grinste er über das ganze Gesicht - das werde ich bestimmt nie mehr vergessen - schaute noch mal auf meine Duo und winkte mich durch. Damit hatte ich nun wirklich nicht gerechnet.
Keine drei Minuten später stand ich samt Duo auf dem Fanhügel, wo jedermann mindestens 70 Euro Eintritt zahlt. Das Aufsehen, das ich dort mit der Duo machte, war riesig.Langsam fuhr ich den Hügel hoch. Aber auch hier konnte man nicht wirklich viel vom Rennen sehen, denn auch hier war man doch ganz schön weit weg. Aber was solls, ich hatte wirklich alles gehabt, und das für lau. Kurz vor Rennende bin ich dann wieder runter, wollte mich auf dem Weg zum Campingplatz machen, bevor der große Verkehr wieder einsetzte.
Um halb fünf war ich dann wieder in Latte. Schön was zu abend gegessen, geduscht und so langsam ausgehfein gemacht. Um zirka neun Uhr bin ich dann mit Roger ins Casino aufgebrochen. Der Abend war total schön. Das Casino ist echt schön. Erst mal alles angeschaut, ein wenig beim Roulette zugeschaut. Roger hat mir dann auch einiges erklärt (hatte ja noch nie gespielt). Irgendwann, nach einem Bier (zehn Euro für 0,33 Liter), fing ich dann an zu spielen. Mal ein wenig gewonnen, dann verloren. Irgendwann waren nur noch 20 Euro übrig. Aber dann lief es.Um drei Uhr verließen wir das Casino mit je 70 Euro in der Tasche. Der Deal war ja, wenn das Geld weg is, is es weg. Der Gewinn wird geteilt.
Was für ein geiles Monaco-Wochenende!
https://fotoalbum.gmx.net/ui/external/ISR2Nan5Q92RdLfOqvuDqA43301
Montag, 28.05.
Eigentlich wollte ich ja heute schon wieder weiter. Doch ich hatte mich dafür entschieden noch einen Tag zu bleiben. Es sollte ein Campingplatztag werden. Der erste Tag, an dem mein Töff-Töff keinen Meter fuhr.
Nachdem ich erst mal gemütlich Kaffee gemacht hatte, ging es ans Wäschewaschen. Später habe ich mal eine kleine Inspektion durchgeführt. Wichtige Schrauben kontrolliert - eine Mutter am Panzer fehlte; besorgt und festgeschraubt. Öl nachgefüllt, Reifen mal genauer angeschaut und eine defekte Speiche entfernt, die anderen nachgezogen. Bremsen noch mal nachgestellt. Super, bis auf eine Speiche war alles okay. Der Abend wurde dann auch recht gemütlich.Bis um zwölf Uhr saß ich noch mit Roger zusammen, dann ging es in den Schlafsack.
Dienstag, 29.05.
http://goo.gl/maps/SZLx
Um sechs Uhr bin ich aufgestanden. Dann wurde der Rest verpackt, einen großen Teil hatte ich ja gestern schon zusammengepackt und verstaut. Aber es ging dann doch länger als ich dachte. Um neun gab es noch einen Kaffee und um zehn war ich abfahrbereit. Fein wieder unterwegs zu sein. Auch die Strecke war ja sehr hübsch. Kurz vor Monaco braute sich mal wieder schön was zusammen und ich dachte schon, dass es jeden Augenblick anfangen würde zu regnen. Doch ich hatte Glück und ließ die dunklen Wolken hinter mir.
Die Fahrt war grandios, das Wetter auch. Doch leider war der Verkehr stellenweise sehr stark. Hinzu kamen noch Baustellen und Staus. Um achtzehn Uhr kam ich dann in Hyères an. Ich hatte mich ja dort mit Christoph und seinen Freunden verabredet. Die waren mit ein paar 50ern aus Rottweil runter gekommen. Es wurde dann ein echt schöner Abend. Der Campingplatz war auch richtig schön, und günstig. Wollte ja auch noch ein paar Tage hier verbringen.
https://fotoalbum.gmx.net/ui/external/rOipuFySTwW-yselNPq0Bg43301
Mittwoch, 30.05.
http://goo.gl/maps/j8Tv
Mensch, Wahnsinn, wie doch die Zeit verging! Heute war ich schon den 13. Tag unterwegs.Bin mal wieder früh, um sechs Uhr, aufgewacht. Das Wetter war auch schön - Sonne und warm. So langsam tat sich auch was bei den drei Rottweilern.Nach einem gemeinsamen Frühstück fing ich dann mal an mich einzurichten - Zelt aufbauen und auspacken. Bei den Anderen war es genau anders rum, sie waren am Packen, für sie ging es heim. Nach der Verabschiedung habe ich mir erst mal nen Kaffee gekocht und die Ruhe auf diesem schönen Campingplatz genossen.
Heute hatte ich vor, einen kleinen Ausflug zu machen. Erst bin ich mal runter ans Cap, dann wieder hoch Richtung Cap Bregancon. Was für eine schöne Gegend! Ja, Frankreich ist wirklich ein tolles Land. Gerade auf diesen kleinen Straßen, wo so gut wie nix los ist, macht das Fahren besonders großen Spaß. Genauso die Strände, entweder leer oder nur eine handvoll Leute. Ja, ich hatte mir eine super Zeit ausgesucht.
Habe dann den Tag einfach genossen, mal hier ins Café, mal in die kleine Strandbar, eine kleiner Spaziergang und dann wieder Richtung Campingplatz. Von dort den Rotwein mitgenommen und den Abend am Meer verbracht. Gerade als es dunkel wurde, bin ich in den Schlafsack. War auch mal schön, früh zu schlafen.
https://fotoalbum.gmx.net/ui/external/L5GqR3lgTOi8P6GQZqmIsw43301
Donnerstag, 31.05.
http://goo.gl/maps/7lno
Auch der heutige Tag fing früh an. Um dreivertel sechs bin ich aufgewacht und der Tag versprach richtig schön zu werden. Nach dem Frühstück und einer guten, heißen Dusche bin ich schon um halb zehn zu meinem nächsten Ausflug aufgebrochen. Ist eigentlich kaum zu glauben, jetzt war ich schon so weit und auch viel gefahren, aber ich hatte immer noch Lust in meine Duo zu steigen und unterwegs zu sein. Tja, dieses faule Rumliegen ist nun mal auch nicht meins.
Für heute war ein kleiner Ausflug nach Le-Lavandou geplant. Die Fahrt dorthin habe ich mal wieder sehr genossen. Schön, so durch diese Gegend zu fahren, all die schönen Palmen, die schönen Eichenwälder, die Weinfelder und überall war es am Blühen - einfach toll! In Le-Lavandou angekommen erst mal in ein Café. Danach besuchte ich den Hafen und schaute mich ein wenig um.Noch einmal über den Markt (der sehr schön war) geschlendert, dann bin ich wieder los. Wollte noch mal an den Strand, den ich gestern schon besucht hatte (Cap Bregancon). Hatte einfach Lust, da noch mal einen Strandspaziergang zu machen und einfach ein wenig faul in der Sonne zu liegen. Danach ging es dann, nicht ohne noch mal die nette Strandbar besucht zu haben, zurück zum Zelt.
Auch heute ging ich noch mal an den Strand. Einfach Wahnsinn, wie leer er war. Fast niemand war mehr da, so hatte ich den Strand so gut wie für mich alleine. Nachdem ich mein Bier geleert hatte, ging ich wieder zum Zelt und packte mich hin. Ich, der sonst bis in die Puppen auf ist, lag schon um halb zehn im Bett. Tja, auch Reisen kann anstrengend sein. Und außerdem wollte ich ja auch morgen wieder weiter und da ist es ja auch schön, wenn man früh loskommt.Mein Plan war es, die Verdon-Schlucht zu besuchen.
https://fotoalbum.gmx.net/ui/external/w9Xw7xyAQ0WZTnqgZDvItA43301
Freitag, 01.06. 19:30 Uhr
http://goo.gl/maps/Ywk8
Saß auf der Terrasse des wohl schönsten Campingplatzes, auf dem ich je war - hoch über dem Lac de Ste. Croix. Die Ruhe hier oben war der Hammer.
Um sieben Uhr war ich so langsam aufgestanden. Danach das Übliche: Kaffee getrunken, geduscht und gepackt. Heute sollte es ja wieder weiter gehen. Ziel war der Lac de Ste. Croix. Hatte mir auf der Karte schon mal die Route angeschaut und freute mich auf die Fahrt. Auch das Wetter spielte wieder mit. Sonne satt, aber nicht zu heiß. Genau wie ich es liebe. Um zehn bin ich dann losgefahren. Die Strecke war mal wieder atemberaubend. Über kleinste Straßen (fast unbefahren) ging es über einsame kleine Hügel Richtung Norden. Schön, dass das Töff-Töff es mal nicht so anstrengend hatte.
Ich passierte zwischendurch sehr schöne kleine Orte und ich ließ mir richtig viel Zeit für die Fahrt. Um zwei war ich dann schon in Aups. Eine wünderschöne, kleine Stadt zirka 25 Kilometer vor dem Lac de Ste. Croix. Erst mal ein Kaffee, dann ein kleiner Stadtbummel. Nach einer Weile ging es dann weiter zum See. Kurz hinter Aups ging es aber nur noch bergauf und meine Kleine hatte ganz schön was zu tun. Öfters ging es auch nur im ersten Gang.
Dann war ich am Lac de Ste. Croix, das heißt, er lag weit unter mir. Wahnsinnsaussicht!Aber es ging immer noch höher, bis nach Aiguines. Hier erkundigte ich mich nach einem Campingplatz. Und ich hatte Glück! Keine drei Minuten unter dem Ort gab es einen.Und was für einen! Der Campingplatz war wunderschön gelegen. Zwar nicht ganz billig, aber was solls.Nachdem ich auf dem fast leeren Platz mein Zelt aufgebaut hatte, ging ich erst mal wieder hoch und genoss diese super Aussicht bei einem guten, kalten Bier auf der Terrasse. Später saß ich dann gemütlich bei einem Rotwein vor meinem Zelt und genoss einen wunderschönen Sonnenuntergang. Mein Plan für morgen war auch schon klar. Ich hatte vor, die Verdon-Schlucht abzufahren.Hoffentlich wird es nicht zu steil.
https://fotoalbum.gmx.net/ui/external/jDpCkCdPR3-PqpyuG9NmZg43301
Samstag, 02.06. 19:00 Uhr
http://goo.gl/maps/Quv8
Gerade von meiner Tour zurückgekommen. Hammer! Um kurz vor sechs Uhr aufgewacht. Totaler Nebel. Erst nur über dem See, dann zog er so langsam hoch. Sah aber sehr danach aus, dass er auch bald wieder verschwinden würde. Erst mal Kaffee gekocht und die klasse Aussicht genossen. So langsam verzog sich der Nebel wieder und ab und an kam die Sonne wieder raus. Als ich um zehn los bin, war der Himmel wieder blau - klasse!
Erst einmal ging es die D71 entlang. Die ersten Kilometer waren noch recht steil und es ging nur im ersten Gang bergauf. War ich aber mal im zweiten, hat meine Duo auch das geschafft.Die Gegend war total super. War eine gute Idee, hierher zu fahren. Was besonders schön war, ist, dass so wenig los war. Tja, Nebensaison ist eben klasse. Heute kam ich aber nur langsam voran, musste oft anhalten um Fotos zu machen.Gegen halb zwei kam ich dann in Castelane an. Dort erst mal einen kleinen Stadtbummel gemacht. Kaffeepause und dann noch Einkaufen. Später ging es erst mal wieder ein kurzes Stück den gleichen Weg zurück. Danach auf der D952, auf der anderen Seite der Verdon-Schlucht, wieder zum Campingplatz. Somit hatte ich die ganze Verdon-Schlucht abgefahren. Und ich kann nur sagen, es hatte sich gelohnt. Eine wirklich wunderschöne Gegend. Aber für meine Duo doch recht anstrengend. Doch letztendlich hat sie es wie immer super gepackt. Um zirka neunzehn Uhr kam ich wieder am Campingplatz an. Habe dann den Tag erst auf der Terrasse und später vor meinem Zelt gemütlich ausklingen lassen.Was für ein wunderschöner Tag, ich war happy. Danke Töff-Töff, super Leistung!
https://fotoalbum.gmx.net/ui/external/dzD2CWMdTquZ_fZVrME5dQ43301
Sonntag, 03.06. 19:30 Uhr
http://goo.gl/maps/D6pb
Um achtzehn Uhr von einem kleinen Ausflug zurückgekommen. Auch war der dann etwas kürzer gewesen, als ich gedacht hatte. Denn irgendwann bemerkte ich ein komisches Geräusch an meinem rechten Hinterrad. Ganz besonders schlimm war es in Linkskurven. Also kurzer Halt und geschaut, was los war. Schitt, am rechten Hinterrad hatten sich drei Speichen verabschiedet. „Gut“, sagte ich mir, „also langsam zurück zum Campingplatz und erst mal das Rad wechseln.“
Heute bin ich schon früh aufgewacht, um halb sechs. Das Wetter war klasse. Heute hatte ich vor, die Hochebene auf der anderen Seite des Lac de Ste. Croix zu besuchen. Ich hatte in meinem Reiseführer von ein paar schönen Orten gelesen, die ich gerne besuchen wollte. Erst mal gut gefrühstückt, geduscht, dann ging es los auf meine Dörfer-Tour. Die Tour war auch klasse. Nachdem ich auf dem Hochplateau war, ging es durch eine von sanften Hügeln durchwachsene Landschaft. Obwohl ich ja nur ein paar Kilometer von der Verdon-Schlucht weg war, war die Landschaft hier total anders. Viele Korn- und Lavendelfelder. Der rote Mohn, der in voller Blüte stand – herrlich! Nur schade, dass der Lavendel noch nicht am Blühen war.Aber egal, man kann ja nicht alles haben.Die Dörfer, durch die ich kam, waren einfach nur schön. Tja, die Provence ist schon eine Reise wert. Richtig schön war Moustiers-Sainte-Marie, ein wunderschönes kleines Örtchen. Fast schon ein wenig kitschig.
Wieder auf dem Campingplatz zurück habe ich mich erstmal um mein Rad gekümmert. Ruckzuck war es durch das Reserverad ausgetauscht. Doch was ich dann feststellen musste, war nicht so doll. Es hatten sich nicht nur drei Speichen verabschiedet, nein, die komplette Radnabe war gebrochen. „Na super, ab heute bin ich somit ohne Reserverad unterwegs.“ Und mein Antriebsrad hatte auch schon zwei Speichen weg. Wenn das so weiterging, würde es eng werden.Das Einzige, das ich zu Hause vergessen hatte, war die Tüte mit den Speichen und den Speichenschlüssel. Sollte an dem Rad jetzt noch eine kaputt gehen, musste ich was machen. Von jetzt an wurde halt noch ein wenig vorsichtiger gefahren, gerade in den Bergen. Aber es ging doch ein wenig auf die Stimmung, hatte ja doch noch einiges vor mir. Zumal mir gestern der Gedanke gekommen war, noch bis an die spanische Grenze zu fahren. Ich sagte mir: „Jetzt erst recht, wird schon gut gehen.“
Ich saß wieder vor meinem Zelt, hatte mir eine Flasche Rotwein aufgemacht und schaute zu, wie es sich total zu zog. Da lag ein ordentliches Gewitter in der Luft. Hoffte nur, dass es nicht so schlimm werden würde und dass es morgen wieder besser wäre. „Morgen wird es wieder weiter gehen. Erst nach Aix-en-Provence, dann nach Avignon.“
https://fotoalbum.gmx.net/ui/external/uYJty4Y6SIOsXUuLRPDbyw43301
Montag, 04.06.
http://goo.gl/maps/vbmu
War schon früh aufgewacht. Das Gewitter war dann doch nicht so stark gewesen. Es hatte aber ganz schön geregnet in der Nacht. Am Morgen ging dann noch ein ordentlicher Wind. Das war aber ganz gut, so konnte mein Zelt gut trocknen. Um halb zehn kam ich dann los. Alles war wieder gut verpackt und das Wetter sah sehr gut aus – windig, aber die Sonne lachte. Hatte mich für die Route über Aups entschieden. Heute wollte ich auf jedenfall bis Aix-en-Provence kommen. Wie schon so oft war die Strecke ein Traum.Kleine Straßen und so gut wie kein Verkehr. In manchen Orten und auch auf Teilen der Strecke hatte man wirklich das Gefühl ganz alleine in Frankreich zu sein. Auch die Landschaft war großartig. Es ging durch eine hügelige, von meist kleinen Eichenbäumen bewachsene Gegend. Malerisch war der gelbe Ginster, der überall in voller Blüte stand. Auch kam ich wieder durch zauberhafte kleine Orte, die immer mal wieder zum Verweilen einluden. Richtig schön war die Strecke nahe dem Col-de-Portes. Der Col war nicht wirklich hoch. Doch die Aussicht da oben war einfach nur herrlich. Überall war der Ginster am Blühen. Vor mir tat sich ein überwältigendes Tal auf.Dieser Col-de-Portes gehörte zu einem der fantastischsten Orte, die ich gesehen habe.
Nach einer Pause ging es dann weiter Richtung Aix-en-Provence.Doch die Stadt war laut und voll. Verstopfte Straßen, Stau, darauf hatte ich jetzt so gar keine Lust. Also nur kurz durch und gleich weiter Richtung Avignon. Unterwegs noch kurz fürs Abendessen eingekauft, dann ging es bis kurz vor Cavaillon weiter. Für die Nacht hatte ich es mir dann in einer Obstplantage gemütlich gemacht. Das Zelt habe ich erst gar nicht aufgebaut, da das Wetter versprach schön zu bleiben. Nach einem guten Picknick und ein, zwei Bierchen ging es in den Schlafsack.
https://fotoalbum.gmx.net/ui/external/cfSOxdbAQRKSdNhYxlDiww43301
Dienstag, 05.06.
http://goo.gl/maps/o0ne
Um kurz vor sieben war ich wieder abfahrbereit. Hatte wunderbar in der Obstplantage geschlafen. Das erste Stück war dann recht kurz, habe gleich bei der ersten Bar halt gemacht und erst einmal zwei Kaffee getrunken.
Danach ging es weiter Richtung Avignon. Diese überwältigende Stadt erreichte ich dann um neun Uhr. Erst einmal um die ganze Stadt gedüst. Prächtig diese alte Stadtmauer. Irgendwann kam ich auch an diese berühmte Brücke Pont-St.-Bénézet. Sie zählt zum UNESCO-Weltkulturerbe. Wirklich umwerfend. Dann bin ich ein wenig durch die Stadt gefahren. Später habe ich mein Töff-Töff in die Tiefgarage gestellt und den Papstpalast besucht. Beeindruckend!
Gegen Mittag habe ich dann der Stadt der Päpste den Rücken gekehrt und mich in Richtung Camargue aufgemacht. Musste da ja noch „schnell" hin, um das neue Ladekabel für mein Navi zu holen, das mir Carmen geschickt hat. Die Strecke wurde kurz hinter Avingnon wieder total hübsch. Einmal bin ich auch ein kurzes Stück auf einer Kraftfahrstraße gefahren, aber das war mir egal. Ich wollte nur erst mal den Stadtverkehr hinter mir lassen. Auch die Landschaft veränderte sich wieder total. Es wurde recht gebirgig und es ging mal wieder recht hoch. Kurz vor Les-Baux-de-Provence machte ich halt. Was für ein Ausblick! Ein anmutiges Örtchen oben auf dem Gipfel. Traumhaft gelegen.
Gerade als ich stand, kam ein kleiner Junge, so sieben Jahre alt. "Hallo, meine Eltern würden dich gerne zum Picknick einladen." Na, da sagte ich natürlich zu. Es war eine Familie aus Offenburg, 60 Kilometer von Freiburg. Es war ein wirklich nettes Treffen. Tja, mit der Duo bekommst du Kontakte - und was zu essen - grins. Das Dorf habe ich mir dann nicht mehr angeschaut, war auch viel los. So machte ich mich auf über Arles weiter in Richtung Camargue.Diesmal bei strahlender Sonne.
Noch ein kleiner Besuch in Saintes-Maries, dann ging es weiter Richtung Pension, um mein Ladegerät abzuholen. Super, es war angekommen.Bin noch auf einen Kaffee geblieben, dann ging es Richtung Aigues-Mortes weiter. Auch diese Stadt ist der Hammer. Und besonders ansprechend, wenn die Sonne scheint. Nach einem kurzen Halt ging es weiter. Ziel: Spanische Grenze.
Doch dann das: Es war mittlerweile zirka zwanzig Uhr, da bemerkte ich, dass meine Duo sehr schwammig wurde.Ich vermutete einen schleichenden Plattfuß. Also suchte ich mir erst mal einen Camping. Die wollten sage und schreibe 18 Euro. Ich lehnte ab. Auf der Suche nach einem guten Übernachtungsplatz riss mir dann noch der vordere Bremszug - suuuper!
Irgendwann fand ich ein nettes Plätzchen. Aber so schnell wie da habe ich mein Zelt noch nie aufgebaut. Es wimmelte nur so von Mücken. Ruckzuck lag ich im Schlafsack, machte mir mein letztes Bier auf und schon sah die Welt wieder besser aus. „Alles, was jetzt kommt, darum wird sich erst morgen gekümmert.“ Ach ja, das mit der spanischen Grenze war gestrichen. Wenn meine Duo mir so deutlich zeigte, dass wir da nicht hin sollten, dann ließen wir es eben. „Morgen geht es Richtung Zentralmassiv, grobe Richtung Paris. Tja, ist immer gut, einen Plan zu haben.“
https://fotoalbum.gmx.net/ui/external/dZ-2C2awQW-5p5zRIRI1Sg43301
Mittwoch, 06.06
http://goo.gl/maps/qCGV
Aufgewacht und es sah stark nach Regen aus. Auch die Mücken flogen noch recht tief. Eigentlich wollte ich ja erst noch meine Duo in Ordnung bringen, doch ich hatte keinen Bock auf nasse Sachen. Ein Blick auf den Reifen, die Luft hatte gehalten. Also doch kein schleichender Plattfuß. Also, alles schnell zusammengepackt, Hinterradbremsen noch mal nachgestellt und dann ging es wieder weiter.Habe mich erst mal in Richtung Montpellier aufgemacht. Brauchte erst mal einen Kaffee und meine Duo ein wenig Mischung. Als ich beides erledigt hatte, ging es weiter.Kurz vor Mittag wurde dann das Wetter besser und irgendwann kam auch mal die Sonne raus. Man wird es mir wohl kaum glauben, aber auch heute ging es wieder über schnuckelige, fast leere, kleine Straßen weiter Richtung Norden. Es ist echt schon Wahnsinn, aber Frankreich hat so viele wunderbare Ecken. Gerade wenn man über diese kleinen Straßen fährt, kommt man an so besondere Orte.
Was der Hammer war, das komische Gefühl am Hinterrad war verschwunden. Die Duo fuhr wieder ganz normal. Auch das Fehlen der Vorderradbremse machte sich nicht so doll bemerkbar. Würde sie aber heute Abend reparieren. So fuhr ich weiter Richtung Norden. Irgendwann kam ich auf die D4. Eine wunderschöne Strecke. Für heute war auch klar, dass ich mal wieder auf einen Campingplatz musste, eine Dusche war sehr wichtig. So gegen halb vier kam ich an einem Platz vorbei. Sah ganz nett aus. Also, gleich mal angefahren.Elf Euro die Nacht, na das hörte sich doch super an.Ruckzuck eingecheckt, Zelt aufgebaut und geduscht - herrlich! Dann wurde ein wenig was gegessen und eine Flasche Rotwein aufgemacht.
Es war angenehm mal wieder irgendwo angekommen zu sein. Auch war mir klar, dass ich bestimmt ein paar Tage bleiben würde. Irgendwann kam einer meiner französischen Nachbarn vorbei. Ob ich nicht Lust hätte, auf ein Bier und eine Wurst rüber zu kommen. Klar hatte ich. Eine junge Frau aus der Gruppe hatte Geburtstag und feierte mit ihren Freunden. Es wurde ein verdammt gemütlicher Abend. Noch was gegessen, was getrunken, viel gequatscht und gelacht. Nur das französische Bier kannste vergessen. Diese Nacht ging es mal wieder spät in den Schlafsack.
https://fotoalbum.gmx.net/ui/external/bxwwFi3QQISAWsUlQqK-mw19701
Donnerstag, 07.06.
Na, der Tag fing ja gut an - Regen! Nicht stark, aber immer wieder ein wenig. Ich entschloss mich einen ganz faulen Tag zu machen und der wurde es dann auch. Gegen Mittag habe ich mich dann mal ein wenig um meine Duo gekümmert, Bremse repariert und insgesamt mal wieder alles Wichtige überprüft. Das Antriebsrad sah schon sehr mitgenommen aus, der Mantel war schon ganz schön fertig und zwei Speichen waren gebrochen. Na, da musste demnächst was passieren. Doch leider hatte ich ja keinen Ersatz und der Schlüssel fehlt mir auch. Am Abend gab es noch ein starkes Gewitter. Tja, das Wetter war wirklich bescheiden.
Freitag, 08.06.
Auch heute sah das Wetter erst mal nicht besser aus. Recht kühl und immer wieder kleine Schauer, nicht wirklich berauschend. Naja, erst mal Kaffee gemacht und gemütlich gefrühstückt, danach Wäsche gewaschen. Gegen Mittag wurde es besser und die Sonne kam raus. Na, wenigstens konnte ich einen kleinen Ausflug machen.
http://goo.gl/maps/Wabt
Bremsen funktionierten wieder super. Noch ein kleiner Einkauf, dann ging es wieder zum Campingplatz. Hatte dann noch einen recht faulen Abend. Ich werde wohl noch bis Sonntag bleiben, dann gehts wieder weiter.
Samstag, 09.06.
Mal wieder früh aufgewacht, halb sechs. Hatte auch gleich Lust aufzustehen und Kaffee zu kochen. Als ich mein Wasser holte, kam mir eine ältere Dame total verzweifelt entgegen. Leider sprach sie nur französisch. Doch schnell entnahm ich ihren Worten, dass irgendetwas unter ihrem Wohnpavilion war. Wahrscheinlich ein streunender Hund. Auch brauchte sie eine Taschenlampe.Ja, es handelte sich um einen Hund, aber um ihren eigenen. Er war draußen angeleint und ist unter den Pavilion. Dort hatte er sich im Holzgestell verheddert. Na, irgendwann hatten wir ihn befreit und die Dame war überglücklich.Als Dank wurde ich zum Kaffee eingeladen.
Gegen zehn Uhr bin ich dann zur Grotte Demoiselles aufgebrochen. Die Grotte war total schön. Und was der Hammer war, es war nix los. Ich hatte die Führung nur noch mit zwei anderen Personen. Der Rest des Tages war eher ruhig. Zurück zum Camping, lecker was gekocht und später noch eine kleine Ausfahrt gemacht.
https://fotoalbum.gmx.net/ui/external/2xXPx8zQSWajt9T0xpTl_w19701
Sonntag, 10.06. 21:00 Uhr
Tja, weit bin ich nicht wirklich gekommen.
http://goo.gl/maps/Rwob
Um sechs Uhr aufgewacht. Leider fing es mal wieder an zu regnen. Hatte gar keinen Bock darauf, das ganze Zeug nass einzupacken. Ich begann in Windeseile all mein Zeug erst mal unter einem Pavilliondach zu verstauen.Zum Glück hörte es bald auch wieder auf. Einen Vorteil hatte das alles, selten so schnell mein Zelt und den anderen Rest verpackt. Als ich dann um neun den Campingplatz verließ, schien sogar wieder die Sonne. Mein Ziel für heute war die große Brücke von Millau. Das ist die Wahnsinnsbrücke, die über das Tarntal geht. Erst einmal ging es Richtung Ganges, dann weiter nach Le-Vigan und dann auf der D999 in Richtung Millau. Leider wurde das Wetter zusehens schlechter. Kurz hinter Le-Vigan ging es dann nur noch bergauf. Schade, dass es wieder anfing zu regnen. Doch die Strecke war einfach schön. Langsam ging es den Col-de-Barrière hoch und der Name versprach nix Gutes.
Oben angekommen bemerkte ich ein Problem an meinem Hinterrad.Bei näherer Betrachtung stellte ich fest, dass sich weitere drei Speichen am Antriebsrad verabschiedet hatten. Nun fehlten sechs. Mit dem Rad ging es nicht mehr weiter. Doch ich stand genau oben auf dem Pass. Der Wind ging ordentlich, es hatte geregnet und es war saukalt. Also bin ich erst mal bis ins nächste Dorf - ganz, ganz langsam - weiter gefahren. Tja, jetzt gings erst mal nicht mehr weiter. Echt ein Scheiß. Was mir jetzt fehlte, war ein intaktes Reserverad oder Speichen samt Schlüssel. Beides hatte ich aber nicht. Reserverad war schon rechts drauf und Speichen und Schlüssel zu Hause auf dem Küchentisch. Hatte versucht, aus dem schon kaputten Rad die Speichen mit einer Zange raus zu holen. Das war aber ein Mist. „Nun gut, warum bin ich eigentlich im ADAC?“ Also gleich mal angerufen, alle Fragen beantwortet und geschildert, was das Problem war. Okay, ein Mechaniker kommt in ein bis eineinhalb Stunden. Nach einer guten Stunde kam der Mechaniker, konnte aber auch erst mal nicht weiterhelfen (Autowerkstatt). Nach einem Rückruf beim ADAC wurde mir ein Hotelzimer in Le-Vigan besorgt und für die Duo ein Abschlepper. Schitt, den ganzen Pass wieder runter - na suuuuper! Jetzt war ich erst mal wieder in Le-Vigan, wo ich morgen hoffentlich eine Zweiradwerkstatt finden würde.
Das Zimmer war ganz okay. Doch das Personal im Hotel war nicht gerade freundlich. Genauso unfreundlich sah der Wetterbericht aus, der am Abend im Fernsehen kam. Er brachte für die ganze Woche keine Besserung. Naja, egal, ich war ja mal trocken untergebracht.
https://fotoalbum.gmx.net/ui/external/UnM9KwY1QPWVU2-FyIYJCw19701
Montag, 11.06.
Nachdem ich gestern schon früh (halb zehn) geschlafen hatte, war ich heute schon früh wieder raus. Um halb acht habe ich mich dann mal auf den Weg ins Städtchen gemacht. Das Hotel war gelinde gesagt scheiße. Gerade in punkto Freundlichkeit überschlagen die sich hier. Hätte ich mir das Hotel selber genommen, ich hätte sofort wieder ausgecheckt. Im ersten Café habe ich erst mal halt gemacht und seit über drei Wochen mal wieder eine deutsche Zeitung (Bild) gelesen.
Dann ging es weiter zur Werkstatt. Auch hier schien das Bedürfnis mir helfen zu wollen nicht gerade groß zu sein. Gegen halb zehn war dann klar, dass heute auf keinen Fall etwas passieren würde, da alle Werkstätten montags geschlossen haben. Na gut, noch ein kleiner Bummel durch die Gemeinde, dann wieder ins Hotel. Am frühen Abend war ich noch mal auf zwei Bier in die Stadt. Und später hatte ich mir das Frankreich-England-Spiel angeschaut.
Dienstag,12.06.
Wieder früh aufgestanden und gleich ab in die Werkstatt. Um neun Uhr war ich dann da. Erst jetzt machte sich der Inhaber daran zu telefonieren. „Na, will mal hoffen, dass es was wird.“Als ich so dastand und wartete, stand über der Werkstatt ein fantastischer Regenbogen. „Na, das ist doch ein gutes Zeichen.“ Ich wollte es jedenfalls so sehen.
Um halb elf kam dann ein Zweiradmechaniker vorbei. Er schaute sich meinen Schaden an und war zumindest bereit mir zu helfen.Gemeinsam hatten wir das Rad ausgebaut und samt „Reserverad" in die andere Werkstatt gebracht.Dort wurde mir eröffnet, dass die Reparatur bis vier ginge. Nun ja, es ging bis dreiviertel fünf und bis viertel sieben war das Rad dann wieder eingebaut. Aber egal, das Wichtigste war: Ich konnte wieder fahren.
Zurück zum Hotel, ausgecheckt, wieder alles verpackt und dann ging es wieder weiter.Zum Glück hatte sich das Wetter wieder ein wenig verbessert. Hatte den ganzen Tag immer mal wieder geregnet. Ich war sowas von froh von hier wieder weg zu kommen. Egal, wie weit ich heute kommen würde, ich wollte nur weiter. Um kurz nach halb sieben machte ich mich zum zweiten Mal auf den Weg zum Col-de-Barrière. Mensch, war es toll endlich wieder zu fahren. Leider wurde das Wetter auf dem Weg nach oben immer schlechter. Zum Glück regnete es nicht, aber der Wind blies schon kräftig und es war saukalt. Aber es sah immer so aus, als finge es gleich an zu regnen.
Ich kam gut voran. Um halb acht war ich wieder am Col. Das Wetter wurde noch schlechter. Um mich herum nur schwarze Wolken und hier oben pfiff ein scheißkalter Wind. Wahnsinn, wie er an meiner kleinen Duo zerrte. „Naja“, dachte ich mir, „es geht ja gleich wieder runter.“ Denkste, es stellte sich heraus, dass ich auf einer Hochebene war. Zum großen Glück hielten die Wolken ihr Nass zurück. Aber die Landschaft hier oben war toll. Beeindruckend war das Lichtspiel. Durch einige Lücken in den Wolken zauberte die Sonne unglaubliche Bilder von Licht und Schatten in die Landschaft.
Aber langsam wurde es mir zum Weiterfahren echt zu kalt. Ich machte mich auf die Suche nach einem Platz für die Nacht. Irgendwann kam ich an einen Campingplatz. Doch der war jetzt alles Andere als einladend, kein einziger Gast. Nein, das wollte ich nicht. Nur einen Kaffee getrunken - HÄTTEN DIE GLÜHWEIN GEHABT, HÄTTE ICH DEN GENOMMEN! Also wieder weiter. Immer auf der Suche nach einem geschützen und trockenen Plätzchen.
Ich hatte Glück. In La-Cavererie fand ich etwas. Doch das erste war mir ein wenig zu zentral. Aber zur Not wollte ich es nehmen. Doch ich suchte weiter. Im Industriegebiet fand ich eine Tankstellenbaustelle. „Boh, was für ein Glück!“ Sauber, trocken und windgeschützt (Bilder im letzten Post). Ich hatte kein Problem meine Duo hinein zu schieben - super! Noch ein Bierchen, dann ging es ab in den Schlafsack - war auch echt saukalt. Und das im Sommer!
http://goo.gl/maps/msKr
Mittwoch, 13.06. 20:15 Uhr
http://goo.gl/maps/d4rH
Bin heute Morgen schon früh aufgestanden (sechs Uhr) und hab dann auch gleich zusammengepackt. Wollte ja nicht von den Arbeitern überrascht werden. Der Morgen war saukalt. Ich denke, es waren so sechs bis sieben Grad. Aber zumindest kam die Sonne mal wieder raus. Keine zehn Minuten später saß ich bei einem heißen Kaffee in einem Hotel. Das war jetzt genau das Richtige.
Gegen halb acht ging es dann weiter Richtung Millau. Hier wollte ich mir ja die Brücke über die Tarn anschauen.Die Fahrt dahin war mal wieder der Hammer. Es ging auch diesmal durch eine großartige, hügelige Landschaft, mitunter auch ganz schön bergab (bis zu zehn Prozent Gefälle). Meine Duo rannte. Eine Stunde später war ich dann da. Die Brücke war der Wahnsinn - einfach riesig. Die LKW da oben waren nur winzig.
http://de.wikipedia.org/wiki/Viaduc_de_Millau
Überhaupt war die ganze Gegend beeindruckend.Jetzt war ich ja nicht zum ersten Mal in Frankreich, doch so traumhaft hatte ich dieses Land noch nie erlebt.Ich kann nur sagen: Es ist einfach super über die kleinen Straßen zu fahren. Das hatte ich bislang so noch nie gemacht. Aber es lohnt sich.Die Gegenden, durch die ich bislang gekommen war, sind so unterschiedlich, aber alle hübsch. Es fällt mir wirklich sehr schwer zu sagen, wo es am schönsten war. Bislang war die ganze Tour bombastisch.
So auch heute. Kurz hinter Millau habe ich die D911 wieder verlassen und bin auf schmalen Straßen durch eine wunderschöne Landschaft gefahren. Habe mal wieder malerische Orte durchfahren. Kam auch nur langsam voran, da ich immer wieder halten musste - entweder um nur mal zu schauen oder um Fotos zu machen. Dabei hielt ich mich da schon zurück, sonst wäre ich ja gar nicht mehr weitergekommen.
Vom Wetter her war der Tag dann sehr durchwachsen - mal Sonne, mal Regen, aber bis zum Nachmittag noch richtig kalt. Zwischendurch musste ich immer mal wieder kleineren Schauern aus dem Weg gehen, fand aber meist einen Unterstellplatz.
Um zirka neunzehn Uhr dreißig kam ich in Rocamadour an. Eine wahnsinnsschöne Stadt. Traumhaft gelegen, direkt in einer Schlucht. Man hatte das Gefühl, sie klebe geradezu am Berg. Da heute das Spiel Deutschland-Holland war, welches ich gerne sehen wollte, machte ich mich auf die Suche nach einer Sportbar.Doch leider sind die Franzosen nicht so für Fußball und die Suche gestaltete sich schwierig. Tja, also hier sah es schlecht aus. Ich fuhr eine Ortschaft zurück und wollte es in Gramat probieren.Ich hatte Glück und fand sofort eine Bar. Sogar mit deutschem Vorbericht. Das war mal toll. Der Barbesitzer war Italiener. Der Abend wurde super, das Spiel gewonnen, das Wetter wieder prima und das Bier lecker.
Ich hatte es geschafft, war kurz vor meinem Ziel, der Grotte von Lascaux.
https://fotoalbum.gmx.net/ui/external/-YIKkFVeRYS63FoH0TfiwA19701
Donnerstag, 14.06.
http://goo.gl/maps/uDmk
Der gestrige Abend war richtig gemütlich. Kurz nach dem Spiel bin ich dann wieder los und habe mir einen Schlafplatz gesucht. Kurz hinter Gramat fand ich dann einen. Da das Wetter sehr Gutes versprach, konnte es heute auch mal einer unter freiem Himmel sein. Schon auf der Hinfahrt war mir eine Automatentankstelle aufgefallen, die noch einen netten Platz hatte. Den Platz nahm ich dann auch und er war sehr gut
Habe super geschlafen. Um acht bin ich dann mal so langsam aus dem Schlafsack gekrochen. Ein bisschen feucht war er schon vom Tau und auch hatten wir Hochnebel, aber die Sonne kam langsam durch. „Na gut, dann wird auch alles schnell trocknen.“ So hing ich erst mal den Schlafsack auf, die anderen Dinge ab in die Sonne.
Als ich gerade am Zusammenpacken war, kam der Besitzer der Tankstelle. Er war erst sehr erstaunt mich zu sehen, war aber sehr freundlich. Erst recht, als er meine Duo sah. Er war total begeistert. Leider sprach er nur Französisch. Aber es kam trotzdem ein netter Austausch zustande. Als er seine Kamera holte, brachte er sogar noch einen Kaffee mit. Dann wollte er alles über meine Duo und meine Reise wissen. Er erzählte mir, dass er Zweiradmechaniker sei, zeigte mir auch seine mittlerweile geschlossene Werkstatt. War total stolz auf seine ganzen Ersatzteile, gerade auf die deutschen (BMW, Sachs und Andere). Das war echt ein erfreuliches Zusammentreffen.
Um kurz nach zehn bin ich dann weiter. Das Ziel für heute war ja die Grotte von Lascaux. Die Fahrt dahin war mal wieder der absolute Hammer. Ich bin durch schicke kleine Orte gekommen. Gerade das Dorf Saint-Genies war ein Traum. Man hatte das Gefühl, das sei eher eine Filmkulisse als ein Dorf.
http://www.northofthedordogne.com/st-genies.php
Auch die Straßen auf der Fahrt zur Grotte waren mal wieder spitze - so gut wie kein Verkehr und mal wieder eine prächtige Landschaft. Gegen vierzehn Uhr kam ich dann an der Grotte an. Ich freute mich schon sehr darauf diese alten Höhlenmalereien zu sehen. Okay, es sind nicht die orginalen, aber den Unterschied sollen nur Experten feststellen können.
http://de.wikipedia.org/wiki/H%C3%B6hle_von_Lascaux
http://www.sacred-destinations.com/france/lascaux-caves
Um vier kam ich wieder aus der Höhle. War total schön gewesen. Der Besuch hatte sich wirklich gelohnt. Jetzt ging es wieder weiter. Wollte heute noch ein wenig fahren. Ab jetzt hieß es: „Paris, ich komme!“ Bis Paris waren es jetzt noch über 600 Kilometer, aber ich freute mich auf die Fahrt.
Diesen Abend fuhr ich noch bis um kurz nach acht und dann fand ich einen wunderschönen Parkplatz. Der war mal sowas von klasse - total super gelegen, absolut sauber – perfekt! Und das Beste, es gab dort eine Art Tipi, ein Zelt aus Ästen, Zweigen und Blättern. Ein traumhafter Schlafplatz. Hatte dann noch den Abend bei einem guten Wein und einem Live-Konzert vom nahen Teich ausklingen lassen.
https://fotoalbum.gmx.net/ui/external/S2P8jDNYTjOVGsECpuxcpA19701
Freitag, 15.06.
http://goo.gl/maps/WCVLh
In meinem Tipi habe ich fantastisch geschlafen. Es war ein total schnuckliger Schlafplatz. Um acht bin ich aufgewacht. Habe dann langsam zusammengepackt und den tollen Morgen genossen. Die Sonne strahlte mal wieder - toll! Gleich das erste Café angefahren, dann ging es weiter. Immer nach Norden, Paris entgegen. Und auch heute ging es wieder durch eine berauschende Landschaft, vorbei an Seen, durch wunderbare kleine Orte und nur auf kleinsten Straßen.
Die Gegend hatte sich gewandelt. Es waren nur noch leichte Hügel. Einfach schön zu fahren. Gegen Abend änderte es sich dann total. Jetzt war es sehr flach, rechts und links von mir meist große Felder mit Korn oder Sonnenblumen.
Heute wollte ich gerne mal wieder auf einen Campingplatz, doch hier sah das echt schlecht aus. Also fuhr ich so lange, bis ich was Gutes fand. Und ich hatte Glück. Mitten im Nirgendwo stand eine große Halle. Und in ihr befand sich eine große Rolle Stroh. Wie für mich gemacht - ein perfektes Hochbett.Auch war es gut, was Überdachtes zu finden. Das Wetter sah so aus, als würde es bald regnen.Noch ein kleines Abendessen, dann ging es früh schlafen.
https://fotoalbum.gmx.net/ui/external/Zbo8A9QaQFu4jVt7Ig0b6A19701
Samstag, 16.06.
http://goo.gl/maps/wlPB
Mensch, jetzt war ich schon vier Wochen unterwegs. Wahnsinn, wie die Zeit verging.Auch richtig toll, was ich schon alles gesehen hatte und erleben durfte. Kann es manchmal selber gar nicht glauben, wo ich schon überall war und wo meine Duo mich hingebracht hat.Heute Abend würde ich wohl in Paris sein.
Hatte mal wieder super geschlafen. Das ‘Hochbett‘ war einfach klasse. Da ich diesmal nur wenig zum Zusammenpacken hatte, war ich schnell zum Abfahren (sieben Uhr) bereit. In der Nacht hatte es tatsächlich geregnet. Aber als ich los bin, hatte es erst mal wieder aufgehört. Doch richtig einladend sah es nicht aus. Alles grau in grau. Im nächsten Dorf erst mal wieder ein Halt. Kaffee am Morgen muss einfach sein.Auf der Fahrt dahin überquerte diese schwarze Katze die Fahrbahn, von rechts nach links. Ich dachte mir noch: „Hättest du nicht einen Moment warten können?“ Auch hatte ich mich gleich gefragt, ob das wohl ein schlechtes Zeichen sei. So sollte es dann auch sein. Mehr dazu später.
Gleich nachdem ich wieder weiter bin, fing es mal wieder leicht zu regnen an. Naja, zum Glück nicht so stark. So ließ ich das Verdeck erst mal unten. Dann wurde der Regen stärker, Verdeck drauf. Hatte es gerade drauf, hörte er wieder auf, also Verdeck wieder runter. Das ging aber nicht lange, dann musste es wieder drauf. Und es blieb auch bis achtzehn Uhr drauf. Es hatte den ganzen Tag nur so geschüttet. Es war an dem Tag so dunkel, dass, als ich um zehn Uhr ein Foto machte, sogar der Blitz auslöste - Wahnsinn! Schade, dass das Wetter so schlecht war. Die Landschaft, durch die ich fuhr, war mal wieder total schnuckelig. Schmale Straßen, wenig Verkehr und traumhafte Orte.
Gegen zehn hatte ich dann große Probleme mit meiner Vorderradschwinge. Das rechte Gummi hatte sich verabschiedet. Hatte zwar schon seit längerem bemerkt, dass da irgendetwas nicht stimmte, konnte aber nichts feststellen.Jetzt war es nicht mehr zu übersehen. Das Rad hatte ordentlich Spiel. Auch das Fahren wurde nun sehr anstrengend. Doch ich wollte nach Paris. Auch versprach ich mir dort Hilfe. Also bin ich weiter.
Das war wirklich ein anstrengender Tag, Regen, kalt, nasse Kleidung und Fahren mit dieser Schwinge - super! Es war wirklich schwierig die Duo gerade zu halten. Und die Straßen wurden nun größer und waren sehr stark befahren. Diese blöde Katze hat ihr Versprechen echt wahr gemacht. Aber dass es gleich so dicke kommen muss. War doch nur eine kleine Katze und kein Jaguar.
Um sechs machte ich dann mal halt. Da stand eine interessante Ruine. Die wollte ich mir anschauen. Endlich kam die Sonne raus und es wurde auch gleich wärmer. Auch wollte ich etwas essen. Als ich gerade fünf Minuten dastand, hielt eine französische Familie. Der Mann interessierte sich für meine Duo. Auch fragte er mich, ob ich ein Problem hätte. Ich zeigte ihm meine Schwinge. Er verstand und sagte mir Hilfe zu. Er selber konnte jetzt nicht, er war auf dem Weg zu einem Essen. Er telefonierte und versprach mir, es würde jemand kommen, in zirka 30 Minuten. Auch einen Campinglatz solle es im nächsten Dorf geben. Er gab mir noch seine Telefonnummer, dann fuhren sie wieder. Naja, machste erst einmal Picknick. Und ich war wieder guter Dinge.
Nach über einer Stunde war immer noch niemand da. „Okay, suche ich mal den Campingplatz.“ Tja, das war dann auch nix - suuuuuuuuper! „Alles nur laue Luft“, habe ich mir gesagt, „suchste dir mal selber einen Platz.“ So fuhr ich erst mal kreuz und quer von Ort zu Ort. Zirka 25 Kilometer weiter fand ich dann in Crécy-la-Chapelle einen super Platz. Ich fragte nach dem Preis, zehn Euro, super - ich war happy. Alles andere morgen.
Das Zelt war schnell aufgebaut, dann gab es erst mal ein Bier. Mann, war das lecker nach diesem Tag. Auch das Wetter wurde immer besser.An diesem Abend war ich so froh, endlich wieder auf einem Campingplatz zu sein. In dieser Nacht schlief ich einfach wunderbar.
https://fotoalbum.gmx.net/ui/external/3FjGUbKdR3uiuxIdi48XCw19701
Sonntag, 17.06.
Erst mal ausgeschlafen, so bis neun Uhr. Dann mal wieder gemütlich Kaffee gekocht. Für mich war klar, das wird heute ein total fauler Campingplatztag. Das Wetter spielte auch mal wieder mit. Es war zwar kühl, aber die Sonne schien. Gegen Mittag habe ich mir noch mal meine Duo genauer angeschaut, und ich versuchte es mal mit der Telefonnummer, die ich gestern bekommen hatte. Doch leider war da nur ein AB dran. „Tja, ob das noch was wird?“ Ich glaubte nicht mehr dran.
Trotz allem bin ich noch kurz einkaufen gefahren. Der Nachmittag war richtig faul. Am Abend habe ich noch Fußball geschaut und dann ging es in den Schlafsack. Ach ja, jetzt sah es mal wieder schwer nach Regen aus.
Montag, 18.06.
Maschine war wieder super. Heute alles in Ordnung gebracht. Fast so gut, wie das Orginal. Hier die kleine Geschichte dazu:
Glück muss man haben - oder wie meine Kleine zu einem neuem Gummi kam
Ich lag noch im Schlafsack, als um kurz vor halb zehn mein Handy klingelte. Und wer ruft mich an - eben dieser Franzose! Die Verständigung am Telefon war schlecht. Er kaum Englisch, ich keinen Plan von Französisch. Er versprach in einer halben Stunde noch mal anzurufen. Also, so lange wollte ich nicht warten. Ich bat eine Frau auf dem Campingplatz, die beide Sprachen beherrschte, den Mann anzurufen. Kurzum, ich hatte einen Termin um fünfzehn Uhr. Angeblich eine Werkstatt. Ich um drei da hin. Stehe vor einem Privathaus. Keine Klingel, hoher Zaun. Um Punkt drei fuhr ein Auto vor. Er war es.
Duo gleich in den Hof auf den Gabelstapler, Rad raus, Schwinge raus und Schaden begutachtet - Gummi futsch. Er zum Nachbarn Monsieur Daniele, der kann helfen. Und wie er konnte. Erst einmal handelte es sich um einen Oldtimer-Liebhaber, der allein vor und in seiner Werkstatt fünf bis sechs sehr alte Motorräder (Baujahr 1925 bis 1935) hatte. Da wusste ich, richtiger konnte ich gar nicht sein.
Und ruck, zuck hatte er ein passendes Gummi, das er nur noch ein wenig ausfräsen musste. Mann, was für ein Glück! Außerdem stellte er noch fest, dass sich eine Schraube von der Motoraufhängung verabschiedet hatte. Auch das wurde schnell erledigt. Nach zweieinhalb Stunden war meine Kleine wieder fit. Na, ist das nicht geil? Und Geld wollten sie auch keins. Na, ein Dankeschön von mir wird noch kommen.
Der Rest des Abends wurde dann noch sehr gemütlich mit Fußball und Bierchen. Um dreiviertel zwölf ging es dann in den Schlafsack. „Morgen geht es nach Paris!“
https://fotoalbum.web.de/ui/external/ijF1mtKyQDS70lHZo2QRqg59303
http://goo.gl/maps/yf3B
Dienstag, 19.06.
Wieder mal war das Wetter total bescheiden. Schon gestern Abend fing es an zu regnen.Ich hatte den Wecker auf halb sechs gestellt, weil ich heute noch bis Paris kommen wollte. Doch bei diesem Sauwetter hatte ich keine Lust. Also blieb ich erst mal im Schlafsack.
Zum Glück war das Wetter gegen Mittag besser geworden. Und ich fuhr nach Paris. Ich kam super voran, doch für die letzten sechs, sieben Kilometer brauchte ich über eine Stunde. Doch dann war ich am Ziel - Arc de Triomphe. Zweimal bin ich um den Wahnsinnskreisverkehr herum gefahren. Dann bin ich weiter zum Eifelturm.Tja, Paris mit der Duo zu befahren, das ist schon etwas.
Nach einem Kaffee bin ich noch ein wenig durch die Straßen gedüst. Dann habe ich mich wieder auf den Weg zum Campingplatz gemacht. Der Rückweg war dann auch der Hammer. Irgendwann fand ich mich mit meiner Duo auf einer autobahnähnlichen Straße wieder. Ich auf der dritten Spur, rechts und links schossen die LKW vorbei. Was war ich froh, als ich da wieder runter war.
Die weitere Rückfahrt war dann wieder ganz gut, zwar mal wieder ein gutes Stück auf einer Kraftfahrstraße, aber was solls. Um halb sieben war ich wieder in Cresy-la-Chapelle. Mein Plan für morgen war noch mal nach Paris zu fahren. Doch beim Einkaufen musste ich feststellen, dass sich wieder vier Speichen an meinem Antriebsrad verabschiedet hatten - Schitt! Damit war Paris gestrichen.
Der Abend wurde dann noch ganz gemütlich, Fußball, Wein und nette Gespräche. Leider fing es auch wieder an zu regnen. Was für ein Scheiß.
https://fotoalbum.web.de/ui/external/PtqbqN0yRQOFhmBbNRNb7w59303
Mittwoch, 20.06.
http://goo.gl/maps/bfhDN
Ausgeschlafen bis um neun. Schade, dass ich heute nicht noch mal nach Paris konnte.Nachdem ich gefrühstückt hatte, habe ich mal den Plan für heute festgelegt. Gegen Mittag hatte ich vor, noch mal nach Liverdy-en-Brie zu fahren. Ich wollte noch mal bei Monsieur Daniele vorbeischauen.Hoffte, er könne mir nochmal helfen. Um dreiviertel zwei war ich da. Seine Frau Annie war daheim und sagte mir, Daniele werde so um drei Uhr wieder zu Hause sein.Super, also bin ich erst mal los ins nächste Dorf auf einen Kaffee.
Um kurz nach drei war ich dann wieder bei Annie und Daniele.Ich zeigte ihm mein Problem mit den Speichen.Zusammen haben wir dann das Rad wieder gerichtet.Wirklich liebe Menschen, sowas von freundlich und hilfsbereit. Es ist schön so etwas zu erleben.
Die fehlenden Speichen nahm ich wieder aus meinem ‘Reserverad‘. Um kurz nach vier waren wir fertig. „Jetzt will ich nur hoffen, dass das Rad noch das letzte Stück hält.“ Viele Speichen waren ja auch nicht mehr da.
Wir saßen dann noch ein wenig zusammen. Annie konnte zum Glück ein wenig Englisch. Um fünf habe ich mich dann wieder verabschiedet.
Nachdem ich Einkaufen war und lecker gegessen hatte, bin ich in die Campingplatzbar. Morgen wollte ich wieder los. Also wurde schon mal ein wenig die Route geplant.Doch ich war immer noch am Überlegen, ob ich nicht doch noch mal nach Paris fahren sollte - doch ich glaubte, „wohl nicht“. Das wären noch mal 120 Kilometer zusätzlich und das Geld wurde auch langsam knapp. Ist ja auch schon der 34. Tag. Wahnsinn, wo war die Zeit hin?
Donnerstag, 21.06.
http://goo.gl/maps/yf3B
Na, der Tag fing ja gut an. Um kurz vor sechs war ich aufgewacht. Hatte vor, gleich mit dem Zusammenpacken anzufangen. Doch als ich aus dem Zelt krabbelte, waren nur schwarze Wolken um mich herum. Keine fünf Minuten später fing es auch schon an zu regnen. Na super, so hatte ich keinen Bock mein Zeug zu verpacken. War richtig sauer. Doch was solls. Ich wieder in den Schlafsack und noch mal bis zehn geschlafen. Half ja nix.
Jetzt sah das Wetter besser aus. Ab und an kam sogar die Sonne wieder raus. „Na, dann komme ich ja doch noch los.“ Nachdem mein Zelt trocken war, habe ich auch das verpackt und um halb zwei verließ ich ich den Campingplatz. Gerade als alles verpackt und abfahrtbereit war, kam der nächste große Schauer. Puh! Glück gehabt. Anschließend wurde das Wetter wieder besser.
Ich fuhr erst einmal die D619 entlang. Die Sonne strahlte mal wieder. Doch lange ging das nicht gut. Schon aus der Ferne sah ich das nächste Unheil kommen. Bis kurz vor Sezanne verfolgte mich ein Gewitter. Die meiste Zeit fuhr ich parallel dazu, doch dann öffnete der Himmel seine Pforten. Zum Glück fand ich mal wieder einen Unterschlupf, in einem Bushäuschen.
Nach einer kurzen Rast ging es dann wieder weiter. Jetzt verließ ich aber die D619 und fuhr wieder über winzigste Straßen. Aber das Wetter wurde nicht besser. Dieses Mal hatte ich leider kein Glück. Binnen Sekunden goss es nur so. Ich nur noch schnell mein Verdeck drauf - puh, geschafft! Ich selber war innerhalb zwei Sekunden klatschnass bis auf die Haut. Die Straßen verwandelten sich in kleine Bäche.
So schnell wie es kam, war es auch schon wieder vorbei. Ich suchte mir erst mal einen Platz um mich umzuziehen und meine Duo zu tocknen. Geschafft, jetzt sah die Welt schon wieder anders (besser) aus.Es ging wieder weiter. Ein drittes Mal noch unterstellen, diesmal fand ich Unterschlupf unter einer Brücke, dann war das Schlimmste überstanden. Kurz vor Troyes kam dann die Sonne wieder raus und das Wetter wurde richtig gut. Hinter Troyes, wir hatten es schon fast acht Uhr, wollte ich nur noch ein trockenes Plätzchen.Mittlerweile war ich wieder auf der D619 unterwegs. Von der Straße aus sah ich eine große Halle, die nur von drei Seiten geschlossen war. Ich hin.
„Ja wie geil ist das denn?“ In zwei Ecken der Halle lagen große Strohballen. „Na, das ist doch wie für mich gemacht.“ Ich gleich meinen Schlafsack ausgepackt und meine nassen Klamotten aufgehängt. Jetzt ging es mir wieder richtig gut.Nach einem guten Picknick bei herrlichem Sonnenuntergang und einer Flasche Rotwein ließ ich den Abend ganz ruhig ausklingen. „Mal sehen, morgen müsste ich daheim sein. Mein Navi sagte: Noch 320 Kilometer bis Colmar.“
https://fotoalbum.web.de/ui/external/CC_6dIBsQsG_9Kolp3HMXg59303
Freitag, 22.06.
http://goo.gl/maps/qKSw
Um sechs Uhr aufgestanden. Hatte super auf meinem Strohlager geschlafen. Und das Beste: Die Sonne stahlte. Aber es war ganz schön kalt. Um dreiviertel sieben hatte ich alles gepackt und mein Navi war gestellt. Wenn alles gut gehen würde, wäre das heute meine letzte Etappe. Das machte mich schon ein wenig traurig. Wie schnell war doch die Zeit rum gegangen.
Erst ging es noch ein kurzes Stück die D619 entlang, dann führte mein Navi mich wieder auf kleinere Straßen. In Vendeuvre machte ich erst mal halt. Ein Kaffee war bitter nötig. Außerdem musste ich bis um acht Uhr warten, da ich tanken musste. Nachdem das erledigt war, ging es wieder weiter. Erst noch ein Stück auf der D619, dann wieder ab über die kleinen Nester der Champagne. Landschaftlich auch wieder total faszinierend. Der ganze Morgen war echt saukalt aber die Sonne lachte.
In Chaumont habe ich dann mal eine kurze Rast gemacht. Außerdem war irgendetwas mit dem Ladekabel vom Navi nicht in Ordnung. Es lud nicht mehr. Irgendetwas an den Kontakten war kaputt. „Nun ja, das letzte Stück kriege ich auch ohne hin.“ Von Chaumont aus ging es weiter über die D417. Die führte mich fast schon in die Vogesen. „Wahnsinn, jetzt bin ich ja bald schon daheim. Diese Hürde schaffe ich auch noch.“
Es ging noch mal über den einen oder anderen Pass, dann war ich in Thann. Dort ein letztes Mal getankt und einen kurzen Blick auf meine Bereifung geworfen. Oje, der Mantel vom Antriebsrad sah mal sehr bescheiden aus. An vier Stellen schaute schon das Gewebe durch. Normalerweise hätte ich gewechselt. Doch heute Abend war das Fußballspiel unserer Elf gegen Griechenland. Also nicht gewechselt. „Wird schon noch gehen.“
Tja, das tat es nicht. Ich stand fast vor der Grenze, in Engisheim, kurz nach halb acht, da gab es ein Knall. Tja, das war es mit meinem Rad. „Oje, Fußball kannste vergessen.“ Ich schnell die Duo von der Straße geschoben, in die nächste Seitenstraße. Da standen dann auch schon zwei junge Franzosen um mir zu helfen. „Was mach ich jetzt?“ Ich überlegte kurz und entschied mich, mein schrottiges Ersatzrad für das letzte Stück draufzutun. „Wird schon gehen.“ Hatte zwar nur noch 16 Speichen, aber die waren gut verteilt. Also Rad runter, Rad drauf, aufgepumpt (die beiden Franzosen hatten einen Kompressor, den sie mir dann noch geschenkt haben). Dann ging es weiter Richtung Buggingen. Natürlich mit Vollgas. Nur in den Kurven fuhr ich ganz piano. Nun, bis zur zweiten Halbzeit wollte ich es zu meinen Freunden schaffen. Dann bin ich über den Rhein bei Fessenheim. „Jetzt bin ich bald da, weit ist es nicht mehr.“
Aber oje, kurz vor dem Ziel, in Heitersheim, noch mal drei Speichen gebrochen. Nix ging mehr. Zum Glück kam ich noch bis zu einer Kneipe, die letzten Meter nur noch mit Schieben. Von dort habe ich meine Freunde angerufen. Meine Duo konnte ich nebenan in einem Hof abstellen.Dann gab es erst mal ein Bierchen und den Rest vom Spiel. Kurze Zeit später wurde ich dann abgeholt und ich hatte dann noch einen richtig prima Abend.
Am Samstag, nach einem guten Frühstück, wurde ich nach Freiburg zu meiner Garage gefahren. Rad eingepackt, wieder nach Heitersheim, noch mal ein Wechsel und dann ging es auf einem Umweg (Freunde besuchen) wieder heim.
https://fotoalbum.web.de/ui/external/QWDdAgosTASVxZet3Uqz8Q59303
Nachwort
So, jetzt ist der Bericht fertig. Insgesamt war es eine Hammerfahrt.Ich war ja schon viel unterwegs, aber dieser Urlaub gehört zu den schönsten, die ich je erleben durfte.
Frankreich und die Franzosen sind einfach nur toll. Das Land ist fast überall wunderschön und die Menschen sind sowas von freundlich und hilfsbereit. So hätte ich es niemals erwartet!
Dann hat meine Duo diese Reise wunderbar gepackt. Ich denke, es sind über 5000 Kilometer geworden. Allein fast sieben Liter Öl wurden verbraucht, zwei Mäntel durchgefahren, hinzu kamen ein paar Kleinigkeiten, die mal Probleme machten und dann das Speichenproblem. Aber alles in allem: Alles gut!
Tja, ich hoffe, euch hats gefallen.
Liebe Grüße
Kai
von Kai
Der erste Tag, Freitag, 18. Mai 2012, 13:30 Uhr
Nach mehreren kleineren Rückschlägen sollte es nun endlich losgehen. Das letzte Problem mit dem Dachgestänge hatte ich gelöst. Da das eine ja gebrochen war und die Schweißnaht nicht hielt, hatte ich einfach das von meiner anderen Duo genommen.
Ich wollte ja schon am frühen Morgen starten. Letztendlich bin ich erst um halb zwei in Freiburg weg gekommen. Das Wetter war schön und ich total glücklich, dass es los ging. Das erste Ziel war ja nur 30 Kilometer entfernt - Mittagessen bei Freunden in Buggingen. Linus hatte lecker gekocht. Gegen halb vier habe ich mich dann langsam auf den Weg gemacht - natürlich nicht, bevor mein Töff-Töff eingehend bewundert worden war. Meine Duo war aber auch wirklich toll geworden.
Das Gewicht des Gepäcks war schon deutlich zu spüren und in den Kurven musste man schon verdammt gut aufpassen. „Wird schon gut gehen. Darf halt nicht so sportlich fahren wie sonst.“ Aber auch ein Vorteil, so schonte ich meine Duo.
Gleich an der Grenze in Neuenburg kam auch schon der erste Regen - na super! Verdeck drauf, weiter. 15 Minuten später Verdeck wieder runter. Tja, nicht ein wirklicher Traumtag, aber trotzdem war ich glücklich, endlich unterwegs zu sein. In einem Dorf kurz zuvor musste ich mir einen Pulli kaufen, weil ich meinen gut verpackt im Koffer hatte. Diesen habe ich dann auch auf der ganzen Reise bitter gebraucht. Also, die Fahrt ging weiter. Nördlich an Mulhouse vorbei, dann Richtung Belfort. Ich war zirka zehn Kilometer vor Belfort, als ich wieder auf eine schwarze Wand zufuhr. Ich wusste, jetzt sollte ich was Gutes zum Unterstellen finden. Da es mittlerweile schon kurz vor zwanzig Uhr war, wollte ich für diesen Tag auch langsam Schluss machen. Wichtig war ja, dass der Anfang gemacht war - und ich hatte doch Zeit. Also, ich hielt Ausschau nach einem trockenen Plätzchen und, was sage ich euch, ich fand ihn. Einen Superplatz, wie für mich gemacht.
Zehn Minuten nachdem ich dort ankam fing es auch schon an zu regnen. Doch das war mir nun egal. Meine Duo und ich waren im Trockenen. Ich hoffte nur, dass der nächste Tag besser sein würde.
Ich habe an diesem Abend noch mal kurz in die Karte geschaut. Dann ging es früh in den Schlafsack. „Mal sehen, was morgen passiert, was der Tag mir bringt, und wie weit ich wohl kommen werde“, ging es mir durch den Kopf.
Schön der Regen ließ nach.
https://fotoalbum.gmx.net/ui/external/EUMqb0DlTtm3eh1ob-psdg43301
Samstag, 19.05.
Saugut geschlafen. In der Nacht hatte es noch ein wenig geregnet, aber ich lag und meine Duo stand ja trocken. Um viertel nach fünf war ich wach. Ganz schön kalt und der Nebel hing tief. Der Tag versprach aber gut zu werden. Bis dreiviertel sechs blieb ich liegen, dann packte ich zusammen.
Alles gut verstaut, kleiner Check, Navi auf Bourg-en-Bresse programmiert (Motorrad Option) und dann ging es los. Zum Glück fand ich gleich nach zwei Kilometern einen Bäcker mit Café. So muss es laufen.Zwei Croissants und zwei Kaffee, dann ging es weiter.
Und echt der Hammer, wo das Navi mich hin führte. Von der N83 ging es über kleinste Straßen, zauberhaft - so gut wie kein Verkehr, weiter in Richtung Besançon. Und die Duo rannte. Später, nochmal ein kurzes Stück auf der N83, hatte ich einen Abschnitt mit achteinhalb Prozent Gefälle. Die Tachonadel sprang wie verrückt zwischen 80 und 90 Kilometer pro Stunde. Einfach geil. Das Wetter war weitestgehend gut. Der Morgen bis zirka zehn arschkalt, Nebel, sechs bis acht Grad. Dann kam die Sonne raus.
Doch leider hielt das Wetter mal wieder nicht. Am Nachmittag zogen wieder Wolken auf und irgendwann fing es auch wieder an zu regnen. Doch ich konnte den Schauern super ausweichen. Einmal fand ich Unterschlupf in einem Bushäuschen. Hat doch was gebracht, dass ich mir morgens den Christopherus gekauft hatte. Nach einer kurzen Pause ging es dann wieder weiter.Ich kam bis kurz vor Bourg-en-Bresse. Da versprach der Himmel mal wieder nix Gutes. In St.-Etienne-du-Bois kam ich wieder auf die N83.
Erst mal wieder unterstellen - Regen. Da es schon so zwischen sechs und sieben war, entschied ich mich, hier eine Sportbar und ein nettes Plätzen zum Übernachten zu suchen. Beides fand ich schnell. Der Abend wurde dann total schön - Finale! Leider haben die Bayern verloren, aber egal. Um ein Uhr ging es dann in den Schlafsack.
https://fotoalbum.gmx.net/ui/external/3S908RpzSjaltWtJiXa_hQ43301
https://fotoalbum.gmx.net/ui/external/YxWq89ySQseLHrZwO2bXbg43301
Sonntag, 20.05. 21:15 Uhr
http://goo.gl/maps/pSBA
Geschafft, liege wohlgenährt im Schlafsack.
Der gestrige Abend war echt schön. Sehr nette Leute getroffen, viel erzählt und paar Bierchen getrunken.
Der Tag heute fing erst mal super an. Sonne satt, warm und bis neun Uhr geschlafen. Um zehn Uhr war ich wieder abfahrbereit. Navi gestellt, Kaffee und Tanken, dann ging es wieder los. Das Navi war echt prima, hatte mich wieder über kleinste Straßen bis kurz vor Orange (zirka 35 Kilometer) gebracht. Leider hatte es am frühen Nachmittag wieder angefangen zu regnen. Erst nur ein paar Schauer, später Dauerregen, Nebel und mal wieder kalt. Bis kurz vor neun bin ich gefahren. Lange Zeit hatte ich Ausschau gehalten nach einem trockenen Plätzchen für mich und mein Töff-Töff. So langsam glaubte ich nicht mehr noch etwas zu finden. Doch dann fand ich was. Nicht gerade romantisch aber trocken. Echt Wahnsinn! Jetzt war ich schon in der Provence. Echt stark, wie meine Duo das alles gepackt hat.Heute ging es den ganzen Tag bergauf und bergab. Ohne auch nur einmal zu mucken hat sie alles super geschafft. Naja, der Tacho lief nicht mehr rund und die Begrenzungsleuchten gingen auch nicht mehr, wahrscheinlich zu nass. „Wenn doch nur das Wetter ein wenig besser wäre.“
Hatte mir überlegt gleich ans Mittelmeer zu fahren, in der Hoffnung, dass da das Wetter besser wäre. Hatte gerade mal in die Karte geschaut und mich für Saintes-Maries-de-la-Mer entschieden. Zum Einen war ich noch nie in der Camargue, außerdem hatte ich vor kurzem einen Bericht darüber gesehen und der war klasse. „Also morgen gehts ans Meer.“
https://fotoalbum.gmx.net/ui/external/3Gj5QSDSTe2QAbtEvwJ70g43301
Montag, 21.05.
http://goo.gl/maps/LlAe
Um neun Uhr ging es wieder bei Regen los. Heute sollte es ja ans Mittelmeer gehen. Hoffte nur, dass das Wetter besser wird.Doch auch das konnte mir meine gute Laune nicht verderben - war einfach fabelhaft unterwegs zu sein.
Auch war die Landschaft fantstisch. Heute ging es wieder über kleinste Straßen Richtung Orange, wo ich erst einmal eingekauft habe, dann weiter an Avignon vorbei. Es war richtig toll über diese Sträßchen zu fahren. Und das Beste war, dass es so gut wie keinen Verkehr gab.Manchmal konnte man meinen, man sei ganz allein in Frankreich. Auch die verschiedenen winzigen Dörfer waren traumhaft. In Grignan, einem zauberhaften Ort, habe ich erst mal eine Kaffeepause gemacht. Zum Glück wurde das Wetter ein wenig besser. Als ich dann Richtung Avignon fuhr und an die Rhone kam, veränderte sich die Landschaft sehr. Auch war der Mistral gut zu spüren und erfreulich war, dass ich ihn im Rücken hatte.
Flott ging es weiter in die Camargue.Berauschende Landschaft, tolle Straßen und wieder so gut wie kein Verkehr. Ich fuhr weiter, immer aufs Meer zu. Und dank des Mistrals kam ich auf 70 Sachen - geil! Und der Regen hatte zum Glück auch schon vor einiger Zeit aufgehört. Um kurz nach sechzehn Uhr war es dann soweit. Ich stand samt Duo am Meer. Ich war so happy, dass ich so flott mit meinem Töff-Töff hier stand, ohne auch nur das kleinste Problem gehabt zu haben. Ein wirklich schönes Gefühl.
Nach einem kurzen Strandspaziergang bin ich dann in die Ortschaft. Doch von Staintes-Maries war ich enttäuscht. Touri-Nest und dann kam noch dazu, dass es voll von Sinti und Roma war. Später habe ich erfahren, dass sich Europas fahrendes Volk hier zwei Mal im Jahr traf, um ihre Schwarze Madonna durchs Dorf zu tragen. Die Stimmung fand ich nicht so doll. Auch der Campingplatz war nicht nach meinem Geschmack.
Ok, erst mal einen Kaffee, dann gings auf der anderen Seite wieder raus aus Saintes-Maries (D85 A). War das erleichternd, da wieder raus zu fahren. Nur hatte ich diesmal den Wind von vorne, und der blies wirklich stark. Aber es war herrlich, diese malerische Landschaft! Meine ersten freilebenden Flamingos, die ich hier sah.
Dann stand da ein Mann an der Straße und gab mir ein Zeichen. Ich dachte, na was solls, will mal wieder jemand etwas über meine Duo wissen. Also umgekehrt und gegrüßt. Das Zeichen galt aber meinem kaputten Blinker. Schnell stellte sich heraus, dass ich mit Deutsch am besten weiter komme - grins. Bernd aus Deutschland. Ich fragte gleich, ob er wisse, wo man günstig unterkommen könne. Die Zimmer hier kosteten so 50 Euro die Nacht. Hmm, etwas viel für mich. Das Ergebnis war dann, dass wir uns sein Zimmer geteilt haben. Einfach klasse, schnuckeliges Zimmer, sehr netter Typ. Bernd war mit seiner Moto-Guzzi unterwegs und war hier wegen des schlechten Wetters hängen geblieben.
Es wurde ein richtig schöner Abend. Bierchen, Wein und gute Unterhaltung. Und das Beste, mein Töff-Töff stand mal wieder schön trocken unter dem Terrassendach.
https://fotoalbum.gmx.net/ui/external/eKSC8m-eSJ65QOgAEuw-kg43301
Dienstag, 22.05.
http://goo.gl/maps/KysZ
Saugut geschlafen. Doch leider versprach das Wetter mal wieder nix Gutes. Auch der Wetterbericht sah sehr bescheiden aus. Und eigentlich wollte ich heute weiter in Richtung Monaco. Doch für morgen waren die Aussichten wieder viel besser. Da ich nun keine Lust hatte, weiter im Regen zu fahren und Bernd auch keine Lust darauf hatte, beschlossen wir noch einen Tag in der Camargue zu verbringen. Erst einmal gemütlich gefrühstückt.
Gegen Mittag hatte es dann endlich aufgehört zu ...... und ich unternahm einen kleinen Ausflug. Wollte ja noch ein wenig was von der Camargue sehen. Also machte ich mich erst einmal auf den Weg nach Aigues-Mortes, einer wunderschönen alten Stadt. Zwar sehr touristisch, aber es war ja nicht viel los. Dort traf ich dann auch noch Bernd, der ja noch einkaufen musste, weil er am Abend für uns kochen wollte. Nach einem kleinen Stadtbummel und der vergeblichen Suche nach einem Aufladekabel für mein Navi (habe es leider geschrottet) fuhren wir wieder. Der Abend war dann sehr schön und das Essen sehr lecker. „Will mal hoffen, dass wir morgen bei gutem Wetter weiterkommen.“
https://fotoalbum.gmx.net/ui/external/Nhvs4cViTf28Cm38Gvyqbg43301
Mittwoch, 23.05.
http://goo.gl/maps/qGd7
Bei strahlendem Sonnenschein aufgewacht. „Super, heute gehts Richtung Monaco. Mal sehen, wann ich da wohl ankomme.“ War ja nicht unbedingt ein Katzensprung. Doch ich freute mich riesig wieder weiter zu kommen. Nach einem gemeinsamen kleinen Frühstück mit Bernd ging es ans Packen. Um halb zehn war wieder alles verstaut und die Thermoskanne mit frischem Kaffee gefüllt. Diesmal musste ich ohne Navi auskommen, da ich ja mein Kabel geschrottet hatte. Carmen wird mir ein neues in die Camargue schicken.
Die ersten Kilometer hatte ich Gegenwind, und auch heute blies er sehr stark. Etwas später auf der D37 Richtung Port-St.-Louis-du-Rhone hatte ich ihn von hinten und mein Töff-Töff rannte - grins. Dort bin ich das erste Mal mit meiner Duo Fähre gefahren. Und ich hoffte, dass der Mistral meine Kleine nicht in die Rhone bläst.
Die Fahrt durch die Camargue war wieder sehr schön. Die Landschaft ist einfach herrlich. Erinnerte mich total an Norddeutschland, wo ich aufgewachsen bin. Schon kurze Zeit nach der Fähre veränderte sich die Landschaft und auch die Straße.Man merkte schon, dass es auf eine große Stadt zuging. Anstatt wie sonst auf kleinen Straßen fand ich mich auf einer autobahnähnlichen, viel befahrenen Straße wieder. Trotz meiner 70 Sachen wurde ich oft überholt. Auch, dass es hier so viele LKW gab, machte das Fahren nicht angenehmer. Irgendwann bei Martigues bin ich mal von dieser großen Straße runter. Heute musste ich mich mit der Karte begnügen und das hielt doch ganz schön auf. Das ein oder andere Mal hatte ich mich auch verfahren oder musste wieder einer Autobahn oder Schnellstraße ausweichen. Ich hatte Marseille dann weiträumig im Norden umfahren, auch wenn das nicht ganz so leicht war. Doch irgendwann war ich wieder auf Kurs Richtung Toulon.
Jetzt war es auch schon viel angenehmer zu fahren.Auch die Landschaft hatte sich wieder komplett geändert. Denn jetzt ging es schon wieder ganz schön bergauf und bergab. Aber die Fahrt machte Spaß. Wenn es auch heute sehr anstrengend war. Und nicht nur für mich, auch für meine Duo - denn jetzt war es auch mal richtig heiß. Richtig ätzend wurde es dann noch am späten Nachmittag. In Aubagne ging es nur noch im Stop-and-Go. Und das alles auf einer super Steigung. Für die Duo wurde es danach auch nicht leichter. Es ging immer weiter berghoch. Und dann passierte es: Auf der N8 (gegenüber vom Circuit-du-Castellet-Paul-Ricard) kurz vor Le-Beausset - ich wollte nur kurz halten - da ging die Duo einfach aus. Und sie sprang auch nicht mehr an. Naja, sie war einfach zu heiß geworden. Okay, war auch ne gute Zeit mal was zu essen. Das Frühstück war ja auch schon eine Weile her.Nach 45 Minuten probierte ich es noch mal - nix - Schiet. Probiert und probiert. Nix. Jetzt überprüfte ich die Zündkerze - schien alles okay.Alles wieder rein, noch ein Kick - nix.Noch mal die Zündkerze überprüft, dann den nächsten Kick.Diesmal hörte es sich anders an und ich war mir sicher, dass der Zündkerzenstecker kaputt war. In der Zwischenzeit hielt ein Franzose mit Motorrad. Zusammen haben wir erst mal wieder den Kontakt hergestellt, aber laufen wollte meine Duo immer noch nicht. Ab und an kam sie mal, doch sobald ich etwas Gas gab war sie wieder aus. Letztendlich schob mich der junge Mann an und da war sie sofort wieder da. „Super, es geht weiter!“ Im nächsten Ort habe ich gleich noch einen neuen Stecker besorgt, man kann ja nie wissen, und dann ging es weiter nach Toulon. Jetzt zum Glück nur noch bergab. Um halb acht war ich im Hafen von Toulon, wo ich mir erst einen Kaffee und dann ein kleines Bierchen gönnte.
Dann ging es weiter Richtung Hyères. Leider war die Straße wieder eine große und auch ganz schön befahren. Doch ich wollte heute noch ein wenig Strecke machen. So entschied ich, auch im Dunkeln zu fahren. Doch das war keine gute Idee. Die Autos hinter mir blendeten mich so stark, dass ich manchmal nix mehr sah. So konnte es nicht weitergehen. Das war mir einfach zu gefährlich. Um elf Uhr suchte ich mir nahe La-Londe-les-Maures ein nettes Plätzchen zum Schlafen. Da es sternenklar war, habe ich nur meinen Schlafsack ausgepackt und unter freiem Himmel geschlafen. Noch ein Bierchen und ein Zigarettchen, einen Blick in den Himmel - ja, der große Wagen war auch heute wieder zu sehen, er stand direkt über mir. Ich empfand das als gutes Zeichen, da er mich schon auf weiten Teilen begleitet hatte und dann immer direkt über mir stand. Was sollte auf dieser Reise schon groß passieren?
Heute war ich aber echt froh im Schlafsack zu liegen.Der Tag war schon sehr ermüdend gewesen. Aber Spaß macht es trotzdem. Kurze Zeit später schlief ich ein.
Donnerstag, 24.05.
http://goo.gl/maps/I12u
Um halb drei bin ich aufgewacht. War total fit und ausgeschlafen. „Soll ich jetzt weiterfahren?" ging es mir durch den Kopf. Ich war dafür, dann wieder nicht. Doch sollte ich bis sechs Uhr warten? Nee, dazu hatte ich auch keine Lust. Also sagte ich mir: „Ist doch egal, machst halt langsam.“ Um drei Uhr hatte ich wieder alles gepackt und der Zweitaktlärm erfüllte die Nacht. Ich war wieder ‚on the road‘. Die Straße war so gut wie leer, ab und an mal ein Auto. Ich kam gut voran und um halb fünf war ich schon in St.-Tropez.
Leider hatte auch hier noch nix offen, und ich hatte große Lust auf einen Kaffee. Naja, so habe ich mir im Dunkeln noch die Altstadt und den Hafen angeschaut. Hammer, was da so an Jachten rumstand. Dann machte ich mich wieder auf, weiter Richtung Monaco. Endlich, um kurz nach sechs, kam ich an einem Café vorbei. Ich gleich mal rein. Außerdem war es doch recht frisch, um nicht zu sagen kalt. Und das am Mittelmeer. Ne halbe Stunde später ging es weiter. Es wurde ein sehr schöner Morgen. Langsam kam die Sonne raus, die Landschaft einfach Hammer und die Duo rannte - immer schön bergauf und bergab. Um halb neun fuhr ich schon durch Cannes, wo schon am frühen Morgen viel los war (Filmfestspiele). Aber hier machte ich nur kurz halt. Ziel war Monaco. Die Vorfreude war schon riesig und die Strecke jetzt ja nicht mehr lang. Um dreiviertel elf fuhr ich langsam nach Monaco rein. Der Lärm vom freien Training war nicht zu überhören. Super, ein Teilziel hatte ich erreicht: Samt Duo in Monaco zum Rennen.
Erst mal einen Parkplatz gesucht, dann durch Monaco gelaufen, eingekauft, etwas gegessen und getrunken, dann mal in Richtung Casino. Ran an die Rennstrecke! Na, die hatten sich aber Mühe gegeben, dass du auch nicht ein bisschen von der Rennstrecke sehen kannst.Wie sollte ich es da schaffen mit meinem Töff auf Pole zu kommen? Irgendwann gegen halb drei habe ich mich dann Richtung italienische Grenze aufgemacht. Hoffte in Italien einen Campingplatz zu finden. Kurz vor der Grenze musste ich noch mal halt machen, es regnete mal wieder. Gleich hinter der Grenze fand ich einen super Campingplatz, nicht ganz billig, aber saunette Leute. Ruckzuck hatte ich meinen Platz, genauso schnell war das Zelt aufgebaut, dann ging es an den gemütlichen Teil des Abends. Saß dann sehr mit mir zufrieden und glücklich vor meinem Zelt und habe so nach und nach die Flasche Rotwein geleert. Dann ging es ins Bett.
https://fotoalbum.gmx.net/ui/external/FqqiUJz5Rm23fJPTbLnBRg43301
Freitag, 25.05.
Gegen neun bin ich aufgewacht, erst mal Kaffee gekocht - hatte ja alles dabei. Dann habe ich den Morgen ein wenig vertrödelt und um elf habe ich mich auf den Weg nach Monaco gemacht. Der Tag war riesig. Erst einmal bin ich ein wenig durch Monte Carlo gedüst. Wahnsinn, wie die Leute auf die Duo reagierten. Überall wurde mir zugewunken; und hätte ich von jedem der mich fotografierte einen Euro bekommen, wäre ich reich. Habe mich dann mal umgeschaut, von wo aus es eine Chance gibt, am Sonntag ein wenig etwas vom Rennen zu sehen. Zwei Stellen habe ich ausfindig machen können.Zwar ein wenig weit weg, aber die eine war gut: Konnte die Schwimmbadschikane und die Boxengasse sehen. Um fünfzehn Uhr bin ich dann runter Richtung Hafen. Machten sie die Rennstrecke wirklich auf? Unten angekommen die Duo geparkt und über den Fanbereich geschlendert.
Dann habe ich es gesehen, die Rennstrecke wurde aufgemacht. Ich wieder flott zu meiner Duo und ab auf die Strecke. Das hatte ich eigentlich doch nicht erwartet. Wenig später stand ich tatsächlich auf Pole. Dann gings weiter Richtung Casino, weiter nach Rascasse und dann wollte ich durch den Tunnel. Doch hier stand ein Polizist und versperrte die Weiterfahrt. Ich aber setzte den rechten Blinker und fuhr auf ihn zu.Freundlich fragte er mich, was ich denn da wolle. Naja, ich grüßte freundlich, zeigte auf meine Duo und dann sagte ich ihm: „Ich möchte doch nur ein paar schöne Fotos von der Strecke mit meinem Mobil machen.“ Er grinste mich an und winkte mich durch. Mensch, war das klasse. Ganz alleine fuhr ich in den Tunnel rein.
Dann ging es weiter Richtung Hafen und Schwimmbad.Als ich das zweite Mal auf Start-und-Ziel kam, war da die Hölle los. Es ging nur noch Stop-and-Go. Kurz hinter Start-und-Ziel parkte ich in Schumis berühmter Ausfahrt an der kleinen Kapelle. Da unter der großen Brücke stand meine Duo wenigstens trocken. Es hatte nämlich mal wieder angefangen zu regnen. Also geparkt und auf zur Boxengasse. Schnell war klar, dass ich da eigentlich auch nicht ohne Karte reinkomme. Ich stand gerade vor dem Ordner, der mich nach meiner Karte fragte. Ich sagte ihm, dass ich keine hätte und: „Ich möchte nur ein Foto von der Boxengasse machen.“ Ich hielt meine Kamera hoch, machte ein Foto und wollte mich gerade wieder umdrehen, da winkte der Ordner mich durch. Mensch, was für ein Glück! War schon mal schön da durch zu gehen.
Später (kurz vor achtzehn Uhr) bin ich wieder zur Duo, noch eimal am Casino und Rascasse vorbei. Und kurz vor dem Tunnel diesmal nach links abgebogen, ab zum Campingplatz. Ich war so happy, ich hatte jetzt schon alles, was ich mir von Monaco versprochen hatte. Und meine Duo auf Pole, wie geil ist das denn? Ich schätze auch mal, dass meine Duo wohl die erste Duo ist, die es auf Pole geschafft hat - grins.
Überglücklich verließ ich Monaco und eine dreiviertel Stunde später kam ich in Latte am Campingpatz an.Noch mal kurz eingekauft, einfach, aber lecker gegessen und dann eine Flasche Rotwein aufgemacht. Ich war gerade an meinem letzten Glas und wollte eigentlich ins Bett, da kam Roger. Roger hatte ich gestern Abend kennengelernt. Tja, mit ins Zelt gehen war jetzt nichts mehr.Es wurde noch eine lange und auch feuchte Nacht.Kurz bevor es hell wurde lag ich dann im Schlafsack.
https://fotoalbum.gmx.net/ui/external/iG317pmMSsi51jXWR3CqJw43301
Samstag, 26.05.
http://goo.gl/maps/Qh4I
Bis um halb zehn geschlafen. Nach der Nacht fing ich den Tag erst mal ganz ruhig an. Kaffee gekocht und in Ruhe gefrühstückt. Um elf Uhr kam Roger noch auf einen Kaffee vorbei. Heute wollte ich nicht nach Monaco fahren und ich entschied mich einen Abstecher nach San-Remo zu machen. So gegen halb eins bin ich los. Die Strecke war jetzt nicht so besonders. Auch San-Remo fand ich nicht so spannend. Habe mich ein wenig umgeschaut, einen Kaffee getrunken, dann habe ich mich wieder auf den Weg nach Latte gemacht. Unterwegs noch eingekauft fürs Abendessen (Bratwurst, Salat, Wein, Baguette). Am Campingplatz erst mal lecker zu Abend gegessen. Später kam Roger noch auf einen Wein vorbei. Um halb eins lag ich dann im Schlafsack. Wollte ja fit sein für morgen. Morgen ist das Rennen.
https://fotoalbum.gmx.net/ui/external/SrE7KGxZS6qXsdshbNhU5w43301
Sonntag, 27.05.
Um halb acht bin ich aufgewacht, die Vorfreude auf das Rennen war groß. Kaffee gekocht, den Tag erst mal ruhig angegangen. Später kam Roger noch auf einen Kaffee vorbei.Wir unterhielten uns darüber, was wir nach dem Rennen machen wollten. Er machte den Vorschlag abends ins Casino zu gehen. Ja, das Casino besuchen, das wollte ich auch. Ich war ja noch nie in einem und dann gleich in das von Monte-Carlo, das war schon super. Roger war dann auch bereit 50 Euro Spieleinsatz zu spendieren.Na, das waren doch gute Aussichten.
Um kurz nach zehn bin ich dann los nach Monaco. Als ich ankam und durch die Häuserschluchten fuhr, lief schon das Warm-Up. Wahnsinn, wie laut das war.Erst einmal machte ich mich auf zum Bahnhof. Von dort aus konnte man zumindest ein wenig von der Rennstrecke sehen (Hafenschikane und Boxengasse). Nachdem ich dort eine Weile gestanden hatte, habe ich mich nach einem anderen Platz umgeschaut, weiter oben, fast am Stadtausgang. Doch hier war man zu weit weg. Mir kam die Idee, wieder Richtung Hafen und Fanhügel runter zu fahren. Also machte ich das. Das Rennen hatte ja gerade angefangen und die Straßen waren weitestgehend leer.Ruckzuck stand ich unten kurz vor dem Eingang zum Fanhügel.
Tja, und da stand nun dieser Polizist und fragte mich nach meiner Akkreditierung. Na, ich nicht blöd, zeigte auf meine Duo und fragte ihn: „Ja, ist denn mein Mobil nicht Akkreditierung genug?" Jetzt grinste er über das ganze Gesicht - das werde ich bestimmt nie mehr vergessen - schaute noch mal auf meine Duo und winkte mich durch. Damit hatte ich nun wirklich nicht gerechnet.
Keine drei Minuten später stand ich samt Duo auf dem Fanhügel, wo jedermann mindestens 70 Euro Eintritt zahlt. Das Aufsehen, das ich dort mit der Duo machte, war riesig.Langsam fuhr ich den Hügel hoch. Aber auch hier konnte man nicht wirklich viel vom Rennen sehen, denn auch hier war man doch ganz schön weit weg. Aber was solls, ich hatte wirklich alles gehabt, und das für lau. Kurz vor Rennende bin ich dann wieder runter, wollte mich auf dem Weg zum Campingplatz machen, bevor der große Verkehr wieder einsetzte.
Um halb fünf war ich dann wieder in Latte. Schön was zu abend gegessen, geduscht und so langsam ausgehfein gemacht. Um zirka neun Uhr bin ich dann mit Roger ins Casino aufgebrochen. Der Abend war total schön. Das Casino ist echt schön. Erst mal alles angeschaut, ein wenig beim Roulette zugeschaut. Roger hat mir dann auch einiges erklärt (hatte ja noch nie gespielt). Irgendwann, nach einem Bier (zehn Euro für 0,33 Liter), fing ich dann an zu spielen. Mal ein wenig gewonnen, dann verloren. Irgendwann waren nur noch 20 Euro übrig. Aber dann lief es.Um drei Uhr verließen wir das Casino mit je 70 Euro in der Tasche. Der Deal war ja, wenn das Geld weg is, is es weg. Der Gewinn wird geteilt.
Was für ein geiles Monaco-Wochenende!
https://fotoalbum.gmx.net/ui/external/ISR2Nan5Q92RdLfOqvuDqA43301
Montag, 28.05.
Eigentlich wollte ich ja heute schon wieder weiter. Doch ich hatte mich dafür entschieden noch einen Tag zu bleiben. Es sollte ein Campingplatztag werden. Der erste Tag, an dem mein Töff-Töff keinen Meter fuhr.
Nachdem ich erst mal gemütlich Kaffee gemacht hatte, ging es ans Wäschewaschen. Später habe ich mal eine kleine Inspektion durchgeführt. Wichtige Schrauben kontrolliert - eine Mutter am Panzer fehlte; besorgt und festgeschraubt. Öl nachgefüllt, Reifen mal genauer angeschaut und eine defekte Speiche entfernt, die anderen nachgezogen. Bremsen noch mal nachgestellt. Super, bis auf eine Speiche war alles okay. Der Abend wurde dann auch recht gemütlich.Bis um zwölf Uhr saß ich noch mit Roger zusammen, dann ging es in den Schlafsack.
Dienstag, 29.05.
http://goo.gl/maps/SZLx
Um sechs Uhr bin ich aufgestanden. Dann wurde der Rest verpackt, einen großen Teil hatte ich ja gestern schon zusammengepackt und verstaut. Aber es ging dann doch länger als ich dachte. Um neun gab es noch einen Kaffee und um zehn war ich abfahrbereit. Fein wieder unterwegs zu sein. Auch die Strecke war ja sehr hübsch. Kurz vor Monaco braute sich mal wieder schön was zusammen und ich dachte schon, dass es jeden Augenblick anfangen würde zu regnen. Doch ich hatte Glück und ließ die dunklen Wolken hinter mir.
Die Fahrt war grandios, das Wetter auch. Doch leider war der Verkehr stellenweise sehr stark. Hinzu kamen noch Baustellen und Staus. Um achtzehn Uhr kam ich dann in Hyères an. Ich hatte mich ja dort mit Christoph und seinen Freunden verabredet. Die waren mit ein paar 50ern aus Rottweil runter gekommen. Es wurde dann ein echt schöner Abend. Der Campingplatz war auch richtig schön, und günstig. Wollte ja auch noch ein paar Tage hier verbringen.
https://fotoalbum.gmx.net/ui/external/rOipuFySTwW-yselNPq0Bg43301
Mittwoch, 30.05.
http://goo.gl/maps/j8Tv
Mensch, Wahnsinn, wie doch die Zeit verging! Heute war ich schon den 13. Tag unterwegs.Bin mal wieder früh, um sechs Uhr, aufgewacht. Das Wetter war auch schön - Sonne und warm. So langsam tat sich auch was bei den drei Rottweilern.Nach einem gemeinsamen Frühstück fing ich dann mal an mich einzurichten - Zelt aufbauen und auspacken. Bei den Anderen war es genau anders rum, sie waren am Packen, für sie ging es heim. Nach der Verabschiedung habe ich mir erst mal nen Kaffee gekocht und die Ruhe auf diesem schönen Campingplatz genossen.
Heute hatte ich vor, einen kleinen Ausflug zu machen. Erst bin ich mal runter ans Cap, dann wieder hoch Richtung Cap Bregancon. Was für eine schöne Gegend! Ja, Frankreich ist wirklich ein tolles Land. Gerade auf diesen kleinen Straßen, wo so gut wie nix los ist, macht das Fahren besonders großen Spaß. Genauso die Strände, entweder leer oder nur eine handvoll Leute. Ja, ich hatte mir eine super Zeit ausgesucht.
Habe dann den Tag einfach genossen, mal hier ins Café, mal in die kleine Strandbar, eine kleiner Spaziergang und dann wieder Richtung Campingplatz. Von dort den Rotwein mitgenommen und den Abend am Meer verbracht. Gerade als es dunkel wurde, bin ich in den Schlafsack. War auch mal schön, früh zu schlafen.
https://fotoalbum.gmx.net/ui/external/L5GqR3lgTOi8P6GQZqmIsw43301
Donnerstag, 31.05.
http://goo.gl/maps/7lno
Auch der heutige Tag fing früh an. Um dreivertel sechs bin ich aufgewacht und der Tag versprach richtig schön zu werden. Nach dem Frühstück und einer guten, heißen Dusche bin ich schon um halb zehn zu meinem nächsten Ausflug aufgebrochen. Ist eigentlich kaum zu glauben, jetzt war ich schon so weit und auch viel gefahren, aber ich hatte immer noch Lust in meine Duo zu steigen und unterwegs zu sein. Tja, dieses faule Rumliegen ist nun mal auch nicht meins.
Für heute war ein kleiner Ausflug nach Le-Lavandou geplant. Die Fahrt dorthin habe ich mal wieder sehr genossen. Schön, so durch diese Gegend zu fahren, all die schönen Palmen, die schönen Eichenwälder, die Weinfelder und überall war es am Blühen - einfach toll! In Le-Lavandou angekommen erst mal in ein Café. Danach besuchte ich den Hafen und schaute mich ein wenig um.Noch einmal über den Markt (der sehr schön war) geschlendert, dann bin ich wieder los. Wollte noch mal an den Strand, den ich gestern schon besucht hatte (Cap Bregancon). Hatte einfach Lust, da noch mal einen Strandspaziergang zu machen und einfach ein wenig faul in der Sonne zu liegen. Danach ging es dann, nicht ohne noch mal die nette Strandbar besucht zu haben, zurück zum Zelt.
Auch heute ging ich noch mal an den Strand. Einfach Wahnsinn, wie leer er war. Fast niemand war mehr da, so hatte ich den Strand so gut wie für mich alleine. Nachdem ich mein Bier geleert hatte, ging ich wieder zum Zelt und packte mich hin. Ich, der sonst bis in die Puppen auf ist, lag schon um halb zehn im Bett. Tja, auch Reisen kann anstrengend sein. Und außerdem wollte ich ja auch morgen wieder weiter und da ist es ja auch schön, wenn man früh loskommt.Mein Plan war es, die Verdon-Schlucht zu besuchen.
https://fotoalbum.gmx.net/ui/external/w9Xw7xyAQ0WZTnqgZDvItA43301
Freitag, 01.06. 19:30 Uhr
http://goo.gl/maps/Ywk8
Saß auf der Terrasse des wohl schönsten Campingplatzes, auf dem ich je war - hoch über dem Lac de Ste. Croix. Die Ruhe hier oben war der Hammer.
Um sieben Uhr war ich so langsam aufgestanden. Danach das Übliche: Kaffee getrunken, geduscht und gepackt. Heute sollte es ja wieder weiter gehen. Ziel war der Lac de Ste. Croix. Hatte mir auf der Karte schon mal die Route angeschaut und freute mich auf die Fahrt. Auch das Wetter spielte wieder mit. Sonne satt, aber nicht zu heiß. Genau wie ich es liebe. Um zehn bin ich dann losgefahren. Die Strecke war mal wieder atemberaubend. Über kleinste Straßen (fast unbefahren) ging es über einsame kleine Hügel Richtung Norden. Schön, dass das Töff-Töff es mal nicht so anstrengend hatte.
Ich passierte zwischendurch sehr schöne kleine Orte und ich ließ mir richtig viel Zeit für die Fahrt. Um zwei war ich dann schon in Aups. Eine wünderschöne, kleine Stadt zirka 25 Kilometer vor dem Lac de Ste. Croix. Erst mal ein Kaffee, dann ein kleiner Stadtbummel. Nach einer Weile ging es dann weiter zum See. Kurz hinter Aups ging es aber nur noch bergauf und meine Kleine hatte ganz schön was zu tun. Öfters ging es auch nur im ersten Gang.
Dann war ich am Lac de Ste. Croix, das heißt, er lag weit unter mir. Wahnsinnsaussicht!Aber es ging immer noch höher, bis nach Aiguines. Hier erkundigte ich mich nach einem Campingplatz. Und ich hatte Glück! Keine drei Minuten unter dem Ort gab es einen.Und was für einen! Der Campingplatz war wunderschön gelegen. Zwar nicht ganz billig, aber was solls.Nachdem ich auf dem fast leeren Platz mein Zelt aufgebaut hatte, ging ich erst mal wieder hoch und genoss diese super Aussicht bei einem guten, kalten Bier auf der Terrasse. Später saß ich dann gemütlich bei einem Rotwein vor meinem Zelt und genoss einen wunderschönen Sonnenuntergang. Mein Plan für morgen war auch schon klar. Ich hatte vor, die Verdon-Schlucht abzufahren.Hoffentlich wird es nicht zu steil.
https://fotoalbum.gmx.net/ui/external/jDpCkCdPR3-PqpyuG9NmZg43301
Samstag, 02.06. 19:00 Uhr
http://goo.gl/maps/Quv8
Gerade von meiner Tour zurückgekommen. Hammer! Um kurz vor sechs Uhr aufgewacht. Totaler Nebel. Erst nur über dem See, dann zog er so langsam hoch. Sah aber sehr danach aus, dass er auch bald wieder verschwinden würde. Erst mal Kaffee gekocht und die klasse Aussicht genossen. So langsam verzog sich der Nebel wieder und ab und an kam die Sonne wieder raus. Als ich um zehn los bin, war der Himmel wieder blau - klasse!
Erst einmal ging es die D71 entlang. Die ersten Kilometer waren noch recht steil und es ging nur im ersten Gang bergauf. War ich aber mal im zweiten, hat meine Duo auch das geschafft.Die Gegend war total super. War eine gute Idee, hierher zu fahren. Was besonders schön war, ist, dass so wenig los war. Tja, Nebensaison ist eben klasse. Heute kam ich aber nur langsam voran, musste oft anhalten um Fotos zu machen.Gegen halb zwei kam ich dann in Castelane an. Dort erst mal einen kleinen Stadtbummel gemacht. Kaffeepause und dann noch Einkaufen. Später ging es erst mal wieder ein kurzes Stück den gleichen Weg zurück. Danach auf der D952, auf der anderen Seite der Verdon-Schlucht, wieder zum Campingplatz. Somit hatte ich die ganze Verdon-Schlucht abgefahren. Und ich kann nur sagen, es hatte sich gelohnt. Eine wirklich wunderschöne Gegend. Aber für meine Duo doch recht anstrengend. Doch letztendlich hat sie es wie immer super gepackt. Um zirka neunzehn Uhr kam ich wieder am Campingplatz an. Habe dann den Tag erst auf der Terrasse und später vor meinem Zelt gemütlich ausklingen lassen.Was für ein wunderschöner Tag, ich war happy. Danke Töff-Töff, super Leistung!
https://fotoalbum.gmx.net/ui/external/dzD2CWMdTquZ_fZVrME5dQ43301
Sonntag, 03.06. 19:30 Uhr
http://goo.gl/maps/D6pb
Um achtzehn Uhr von einem kleinen Ausflug zurückgekommen. Auch war der dann etwas kürzer gewesen, als ich gedacht hatte. Denn irgendwann bemerkte ich ein komisches Geräusch an meinem rechten Hinterrad. Ganz besonders schlimm war es in Linkskurven. Also kurzer Halt und geschaut, was los war. Schitt, am rechten Hinterrad hatten sich drei Speichen verabschiedet. „Gut“, sagte ich mir, „also langsam zurück zum Campingplatz und erst mal das Rad wechseln.“
Heute bin ich schon früh aufgewacht, um halb sechs. Das Wetter war klasse. Heute hatte ich vor, die Hochebene auf der anderen Seite des Lac de Ste. Croix zu besuchen. Ich hatte in meinem Reiseführer von ein paar schönen Orten gelesen, die ich gerne besuchen wollte. Erst mal gut gefrühstückt, geduscht, dann ging es los auf meine Dörfer-Tour. Die Tour war auch klasse. Nachdem ich auf dem Hochplateau war, ging es durch eine von sanften Hügeln durchwachsene Landschaft. Obwohl ich ja nur ein paar Kilometer von der Verdon-Schlucht weg war, war die Landschaft hier total anders. Viele Korn- und Lavendelfelder. Der rote Mohn, der in voller Blüte stand – herrlich! Nur schade, dass der Lavendel noch nicht am Blühen war.Aber egal, man kann ja nicht alles haben.Die Dörfer, durch die ich kam, waren einfach nur schön. Tja, die Provence ist schon eine Reise wert. Richtig schön war Moustiers-Sainte-Marie, ein wunderschönes kleines Örtchen. Fast schon ein wenig kitschig.
Wieder auf dem Campingplatz zurück habe ich mich erstmal um mein Rad gekümmert. Ruckzuck war es durch das Reserverad ausgetauscht. Doch was ich dann feststellen musste, war nicht so doll. Es hatten sich nicht nur drei Speichen verabschiedet, nein, die komplette Radnabe war gebrochen. „Na super, ab heute bin ich somit ohne Reserverad unterwegs.“ Und mein Antriebsrad hatte auch schon zwei Speichen weg. Wenn das so weiterging, würde es eng werden.Das Einzige, das ich zu Hause vergessen hatte, war die Tüte mit den Speichen und den Speichenschlüssel. Sollte an dem Rad jetzt noch eine kaputt gehen, musste ich was machen. Von jetzt an wurde halt noch ein wenig vorsichtiger gefahren, gerade in den Bergen. Aber es ging doch ein wenig auf die Stimmung, hatte ja doch noch einiges vor mir. Zumal mir gestern der Gedanke gekommen war, noch bis an die spanische Grenze zu fahren. Ich sagte mir: „Jetzt erst recht, wird schon gut gehen.“
Ich saß wieder vor meinem Zelt, hatte mir eine Flasche Rotwein aufgemacht und schaute zu, wie es sich total zu zog. Da lag ein ordentliches Gewitter in der Luft. Hoffte nur, dass es nicht so schlimm werden würde und dass es morgen wieder besser wäre. „Morgen wird es wieder weiter gehen. Erst nach Aix-en-Provence, dann nach Avignon.“
https://fotoalbum.gmx.net/ui/external/uYJty4Y6SIOsXUuLRPDbyw43301
Montag, 04.06.
http://goo.gl/maps/vbmu
War schon früh aufgewacht. Das Gewitter war dann doch nicht so stark gewesen. Es hatte aber ganz schön geregnet in der Nacht. Am Morgen ging dann noch ein ordentlicher Wind. Das war aber ganz gut, so konnte mein Zelt gut trocknen. Um halb zehn kam ich dann los. Alles war wieder gut verpackt und das Wetter sah sehr gut aus – windig, aber die Sonne lachte. Hatte mich für die Route über Aups entschieden. Heute wollte ich auf jedenfall bis Aix-en-Provence kommen. Wie schon so oft war die Strecke ein Traum.Kleine Straßen und so gut wie kein Verkehr. In manchen Orten und auch auf Teilen der Strecke hatte man wirklich das Gefühl ganz alleine in Frankreich zu sein. Auch die Landschaft war großartig. Es ging durch eine hügelige, von meist kleinen Eichenbäumen bewachsene Gegend. Malerisch war der gelbe Ginster, der überall in voller Blüte stand. Auch kam ich wieder durch zauberhafte kleine Orte, die immer mal wieder zum Verweilen einluden. Richtig schön war die Strecke nahe dem Col-de-Portes. Der Col war nicht wirklich hoch. Doch die Aussicht da oben war einfach nur herrlich. Überall war der Ginster am Blühen. Vor mir tat sich ein überwältigendes Tal auf.Dieser Col-de-Portes gehörte zu einem der fantastischsten Orte, die ich gesehen habe.
Nach einer Pause ging es dann weiter Richtung Aix-en-Provence.Doch die Stadt war laut und voll. Verstopfte Straßen, Stau, darauf hatte ich jetzt so gar keine Lust. Also nur kurz durch und gleich weiter Richtung Avignon. Unterwegs noch kurz fürs Abendessen eingekauft, dann ging es bis kurz vor Cavaillon weiter. Für die Nacht hatte ich es mir dann in einer Obstplantage gemütlich gemacht. Das Zelt habe ich erst gar nicht aufgebaut, da das Wetter versprach schön zu bleiben. Nach einem guten Picknick und ein, zwei Bierchen ging es in den Schlafsack.
https://fotoalbum.gmx.net/ui/external/cfSOxdbAQRKSdNhYxlDiww43301
Dienstag, 05.06.
http://goo.gl/maps/o0ne
Um kurz vor sieben war ich wieder abfahrbereit. Hatte wunderbar in der Obstplantage geschlafen. Das erste Stück war dann recht kurz, habe gleich bei der ersten Bar halt gemacht und erst einmal zwei Kaffee getrunken.
Danach ging es weiter Richtung Avignon. Diese überwältigende Stadt erreichte ich dann um neun Uhr. Erst einmal um die ganze Stadt gedüst. Prächtig diese alte Stadtmauer. Irgendwann kam ich auch an diese berühmte Brücke Pont-St.-Bénézet. Sie zählt zum UNESCO-Weltkulturerbe. Wirklich umwerfend. Dann bin ich ein wenig durch die Stadt gefahren. Später habe ich mein Töff-Töff in die Tiefgarage gestellt und den Papstpalast besucht. Beeindruckend!
Gegen Mittag habe ich dann der Stadt der Päpste den Rücken gekehrt und mich in Richtung Camargue aufgemacht. Musste da ja noch „schnell" hin, um das neue Ladekabel für mein Navi zu holen, das mir Carmen geschickt hat. Die Strecke wurde kurz hinter Avingnon wieder total hübsch. Einmal bin ich auch ein kurzes Stück auf einer Kraftfahrstraße gefahren, aber das war mir egal. Ich wollte nur erst mal den Stadtverkehr hinter mir lassen. Auch die Landschaft veränderte sich wieder total. Es wurde recht gebirgig und es ging mal wieder recht hoch. Kurz vor Les-Baux-de-Provence machte ich halt. Was für ein Ausblick! Ein anmutiges Örtchen oben auf dem Gipfel. Traumhaft gelegen.
Gerade als ich stand, kam ein kleiner Junge, so sieben Jahre alt. "Hallo, meine Eltern würden dich gerne zum Picknick einladen." Na, da sagte ich natürlich zu. Es war eine Familie aus Offenburg, 60 Kilometer von Freiburg. Es war ein wirklich nettes Treffen. Tja, mit der Duo bekommst du Kontakte - und was zu essen - grins. Das Dorf habe ich mir dann nicht mehr angeschaut, war auch viel los. So machte ich mich auf über Arles weiter in Richtung Camargue.Diesmal bei strahlender Sonne.
Noch ein kleiner Besuch in Saintes-Maries, dann ging es weiter Richtung Pension, um mein Ladegerät abzuholen. Super, es war angekommen.Bin noch auf einen Kaffee geblieben, dann ging es Richtung Aigues-Mortes weiter. Auch diese Stadt ist der Hammer. Und besonders ansprechend, wenn die Sonne scheint. Nach einem kurzen Halt ging es weiter. Ziel: Spanische Grenze.
Doch dann das: Es war mittlerweile zirka zwanzig Uhr, da bemerkte ich, dass meine Duo sehr schwammig wurde.Ich vermutete einen schleichenden Plattfuß. Also suchte ich mir erst mal einen Camping. Die wollten sage und schreibe 18 Euro. Ich lehnte ab. Auf der Suche nach einem guten Übernachtungsplatz riss mir dann noch der vordere Bremszug - suuuper!
Irgendwann fand ich ein nettes Plätzchen. Aber so schnell wie da habe ich mein Zelt noch nie aufgebaut. Es wimmelte nur so von Mücken. Ruckzuck lag ich im Schlafsack, machte mir mein letztes Bier auf und schon sah die Welt wieder besser aus. „Alles, was jetzt kommt, darum wird sich erst morgen gekümmert.“ Ach ja, das mit der spanischen Grenze war gestrichen. Wenn meine Duo mir so deutlich zeigte, dass wir da nicht hin sollten, dann ließen wir es eben. „Morgen geht es Richtung Zentralmassiv, grobe Richtung Paris. Tja, ist immer gut, einen Plan zu haben.“
https://fotoalbum.gmx.net/ui/external/dZ-2C2awQW-5p5zRIRI1Sg43301
Mittwoch, 06.06
http://goo.gl/maps/qCGV
Aufgewacht und es sah stark nach Regen aus. Auch die Mücken flogen noch recht tief. Eigentlich wollte ich ja erst noch meine Duo in Ordnung bringen, doch ich hatte keinen Bock auf nasse Sachen. Ein Blick auf den Reifen, die Luft hatte gehalten. Also doch kein schleichender Plattfuß. Also, alles schnell zusammengepackt, Hinterradbremsen noch mal nachgestellt und dann ging es wieder weiter.Habe mich erst mal in Richtung Montpellier aufgemacht. Brauchte erst mal einen Kaffee und meine Duo ein wenig Mischung. Als ich beides erledigt hatte, ging es weiter.Kurz vor Mittag wurde dann das Wetter besser und irgendwann kam auch mal die Sonne raus. Man wird es mir wohl kaum glauben, aber auch heute ging es wieder über schnuckelige, fast leere, kleine Straßen weiter Richtung Norden. Es ist echt schon Wahnsinn, aber Frankreich hat so viele wunderbare Ecken. Gerade wenn man über diese kleinen Straßen fährt, kommt man an so besondere Orte.
Was der Hammer war, das komische Gefühl am Hinterrad war verschwunden. Die Duo fuhr wieder ganz normal. Auch das Fehlen der Vorderradbremse machte sich nicht so doll bemerkbar. Würde sie aber heute Abend reparieren. So fuhr ich weiter Richtung Norden. Irgendwann kam ich auf die D4. Eine wunderschöne Strecke. Für heute war auch klar, dass ich mal wieder auf einen Campingplatz musste, eine Dusche war sehr wichtig. So gegen halb vier kam ich an einem Platz vorbei. Sah ganz nett aus. Also, gleich mal angefahren.Elf Euro die Nacht, na das hörte sich doch super an.Ruckzuck eingecheckt, Zelt aufgebaut und geduscht - herrlich! Dann wurde ein wenig was gegessen und eine Flasche Rotwein aufgemacht.
Es war angenehm mal wieder irgendwo angekommen zu sein. Auch war mir klar, dass ich bestimmt ein paar Tage bleiben würde. Irgendwann kam einer meiner französischen Nachbarn vorbei. Ob ich nicht Lust hätte, auf ein Bier und eine Wurst rüber zu kommen. Klar hatte ich. Eine junge Frau aus der Gruppe hatte Geburtstag und feierte mit ihren Freunden. Es wurde ein verdammt gemütlicher Abend. Noch was gegessen, was getrunken, viel gequatscht und gelacht. Nur das französische Bier kannste vergessen. Diese Nacht ging es mal wieder spät in den Schlafsack.
https://fotoalbum.gmx.net/ui/external/bxwwFi3QQISAWsUlQqK-mw19701
Donnerstag, 07.06.
Na, der Tag fing ja gut an - Regen! Nicht stark, aber immer wieder ein wenig. Ich entschloss mich einen ganz faulen Tag zu machen und der wurde es dann auch. Gegen Mittag habe ich mich dann mal ein wenig um meine Duo gekümmert, Bremse repariert und insgesamt mal wieder alles Wichtige überprüft. Das Antriebsrad sah schon sehr mitgenommen aus, der Mantel war schon ganz schön fertig und zwei Speichen waren gebrochen. Na, da musste demnächst was passieren. Doch leider hatte ich ja keinen Ersatz und der Schlüssel fehlt mir auch. Am Abend gab es noch ein starkes Gewitter. Tja, das Wetter war wirklich bescheiden.
Freitag, 08.06.
Auch heute sah das Wetter erst mal nicht besser aus. Recht kühl und immer wieder kleine Schauer, nicht wirklich berauschend. Naja, erst mal Kaffee gemacht und gemütlich gefrühstückt, danach Wäsche gewaschen. Gegen Mittag wurde es besser und die Sonne kam raus. Na, wenigstens konnte ich einen kleinen Ausflug machen.
http://goo.gl/maps/Wabt
Bremsen funktionierten wieder super. Noch ein kleiner Einkauf, dann ging es wieder zum Campingplatz. Hatte dann noch einen recht faulen Abend. Ich werde wohl noch bis Sonntag bleiben, dann gehts wieder weiter.
Samstag, 09.06.
Mal wieder früh aufgewacht, halb sechs. Hatte auch gleich Lust aufzustehen und Kaffee zu kochen. Als ich mein Wasser holte, kam mir eine ältere Dame total verzweifelt entgegen. Leider sprach sie nur französisch. Doch schnell entnahm ich ihren Worten, dass irgendetwas unter ihrem Wohnpavilion war. Wahrscheinlich ein streunender Hund. Auch brauchte sie eine Taschenlampe.Ja, es handelte sich um einen Hund, aber um ihren eigenen. Er war draußen angeleint und ist unter den Pavilion. Dort hatte er sich im Holzgestell verheddert. Na, irgendwann hatten wir ihn befreit und die Dame war überglücklich.Als Dank wurde ich zum Kaffee eingeladen.
Gegen zehn Uhr bin ich dann zur Grotte Demoiselles aufgebrochen. Die Grotte war total schön. Und was der Hammer war, es war nix los. Ich hatte die Führung nur noch mit zwei anderen Personen. Der Rest des Tages war eher ruhig. Zurück zum Camping, lecker was gekocht und später noch eine kleine Ausfahrt gemacht.
https://fotoalbum.gmx.net/ui/external/2xXPx8zQSWajt9T0xpTl_w19701
Sonntag, 10.06. 21:00 Uhr
Tja, weit bin ich nicht wirklich gekommen.
http://goo.gl/maps/Rwob
Um sechs Uhr aufgewacht. Leider fing es mal wieder an zu regnen. Hatte gar keinen Bock darauf, das ganze Zeug nass einzupacken. Ich begann in Windeseile all mein Zeug erst mal unter einem Pavilliondach zu verstauen.Zum Glück hörte es bald auch wieder auf. Einen Vorteil hatte das alles, selten so schnell mein Zelt und den anderen Rest verpackt. Als ich dann um neun den Campingplatz verließ, schien sogar wieder die Sonne. Mein Ziel für heute war die große Brücke von Millau. Das ist die Wahnsinnsbrücke, die über das Tarntal geht. Erst einmal ging es Richtung Ganges, dann weiter nach Le-Vigan und dann auf der D999 in Richtung Millau. Leider wurde das Wetter zusehens schlechter. Kurz hinter Le-Vigan ging es dann nur noch bergauf. Schade, dass es wieder anfing zu regnen. Doch die Strecke war einfach schön. Langsam ging es den Col-de-Barrière hoch und der Name versprach nix Gutes.
Oben angekommen bemerkte ich ein Problem an meinem Hinterrad.Bei näherer Betrachtung stellte ich fest, dass sich weitere drei Speichen am Antriebsrad verabschiedet hatten. Nun fehlten sechs. Mit dem Rad ging es nicht mehr weiter. Doch ich stand genau oben auf dem Pass. Der Wind ging ordentlich, es hatte geregnet und es war saukalt. Also bin ich erst mal bis ins nächste Dorf - ganz, ganz langsam - weiter gefahren. Tja, jetzt gings erst mal nicht mehr weiter. Echt ein Scheiß. Was mir jetzt fehlte, war ein intaktes Reserverad oder Speichen samt Schlüssel. Beides hatte ich aber nicht. Reserverad war schon rechts drauf und Speichen und Schlüssel zu Hause auf dem Küchentisch. Hatte versucht, aus dem schon kaputten Rad die Speichen mit einer Zange raus zu holen. Das war aber ein Mist. „Nun gut, warum bin ich eigentlich im ADAC?“ Also gleich mal angerufen, alle Fragen beantwortet und geschildert, was das Problem war. Okay, ein Mechaniker kommt in ein bis eineinhalb Stunden. Nach einer guten Stunde kam der Mechaniker, konnte aber auch erst mal nicht weiterhelfen (Autowerkstatt). Nach einem Rückruf beim ADAC wurde mir ein Hotelzimer in Le-Vigan besorgt und für die Duo ein Abschlepper. Schitt, den ganzen Pass wieder runter - na suuuuper! Jetzt war ich erst mal wieder in Le-Vigan, wo ich morgen hoffentlich eine Zweiradwerkstatt finden würde.
Das Zimmer war ganz okay. Doch das Personal im Hotel war nicht gerade freundlich. Genauso unfreundlich sah der Wetterbericht aus, der am Abend im Fernsehen kam. Er brachte für die ganze Woche keine Besserung. Naja, egal, ich war ja mal trocken untergebracht.
https://fotoalbum.gmx.net/ui/external/UnM9KwY1QPWVU2-FyIYJCw19701
Montag, 11.06.
Nachdem ich gestern schon früh (halb zehn) geschlafen hatte, war ich heute schon früh wieder raus. Um halb acht habe ich mich dann mal auf den Weg ins Städtchen gemacht. Das Hotel war gelinde gesagt scheiße. Gerade in punkto Freundlichkeit überschlagen die sich hier. Hätte ich mir das Hotel selber genommen, ich hätte sofort wieder ausgecheckt. Im ersten Café habe ich erst mal halt gemacht und seit über drei Wochen mal wieder eine deutsche Zeitung (Bild) gelesen.
Dann ging es weiter zur Werkstatt. Auch hier schien das Bedürfnis mir helfen zu wollen nicht gerade groß zu sein. Gegen halb zehn war dann klar, dass heute auf keinen Fall etwas passieren würde, da alle Werkstätten montags geschlossen haben. Na gut, noch ein kleiner Bummel durch die Gemeinde, dann wieder ins Hotel. Am frühen Abend war ich noch mal auf zwei Bier in die Stadt. Und später hatte ich mir das Frankreich-England-Spiel angeschaut.
Dienstag,12.06.
Wieder früh aufgestanden und gleich ab in die Werkstatt. Um neun Uhr war ich dann da. Erst jetzt machte sich der Inhaber daran zu telefonieren. „Na, will mal hoffen, dass es was wird.“Als ich so dastand und wartete, stand über der Werkstatt ein fantastischer Regenbogen. „Na, das ist doch ein gutes Zeichen.“ Ich wollte es jedenfalls so sehen.
Um halb elf kam dann ein Zweiradmechaniker vorbei. Er schaute sich meinen Schaden an und war zumindest bereit mir zu helfen.Gemeinsam hatten wir das Rad ausgebaut und samt „Reserverad" in die andere Werkstatt gebracht.Dort wurde mir eröffnet, dass die Reparatur bis vier ginge. Nun ja, es ging bis dreiviertel fünf und bis viertel sieben war das Rad dann wieder eingebaut. Aber egal, das Wichtigste war: Ich konnte wieder fahren.
Zurück zum Hotel, ausgecheckt, wieder alles verpackt und dann ging es wieder weiter.Zum Glück hatte sich das Wetter wieder ein wenig verbessert. Hatte den ganzen Tag immer mal wieder geregnet. Ich war sowas von froh von hier wieder weg zu kommen. Egal, wie weit ich heute kommen würde, ich wollte nur weiter. Um kurz nach halb sieben machte ich mich zum zweiten Mal auf den Weg zum Col-de-Barrière. Mensch, war es toll endlich wieder zu fahren. Leider wurde das Wetter auf dem Weg nach oben immer schlechter. Zum Glück regnete es nicht, aber der Wind blies schon kräftig und es war saukalt. Aber es sah immer so aus, als finge es gleich an zu regnen.
Ich kam gut voran. Um halb acht war ich wieder am Col. Das Wetter wurde noch schlechter. Um mich herum nur schwarze Wolken und hier oben pfiff ein scheißkalter Wind. Wahnsinn, wie er an meiner kleinen Duo zerrte. „Naja“, dachte ich mir, „es geht ja gleich wieder runter.“ Denkste, es stellte sich heraus, dass ich auf einer Hochebene war. Zum großen Glück hielten die Wolken ihr Nass zurück. Aber die Landschaft hier oben war toll. Beeindruckend war das Lichtspiel. Durch einige Lücken in den Wolken zauberte die Sonne unglaubliche Bilder von Licht und Schatten in die Landschaft.
Aber langsam wurde es mir zum Weiterfahren echt zu kalt. Ich machte mich auf die Suche nach einem Platz für die Nacht. Irgendwann kam ich an einen Campingplatz. Doch der war jetzt alles Andere als einladend, kein einziger Gast. Nein, das wollte ich nicht. Nur einen Kaffee getrunken - HÄTTEN DIE GLÜHWEIN GEHABT, HÄTTE ICH DEN GENOMMEN! Also wieder weiter. Immer auf der Suche nach einem geschützen und trockenen Plätzchen.
Ich hatte Glück. In La-Cavererie fand ich etwas. Doch das erste war mir ein wenig zu zentral. Aber zur Not wollte ich es nehmen. Doch ich suchte weiter. Im Industriegebiet fand ich eine Tankstellenbaustelle. „Boh, was für ein Glück!“ Sauber, trocken und windgeschützt (Bilder im letzten Post). Ich hatte kein Problem meine Duo hinein zu schieben - super! Noch ein Bierchen, dann ging es ab in den Schlafsack - war auch echt saukalt. Und das im Sommer!
http://goo.gl/maps/msKr
Mittwoch, 13.06. 20:15 Uhr
http://goo.gl/maps/d4rH
Bin heute Morgen schon früh aufgestanden (sechs Uhr) und hab dann auch gleich zusammengepackt. Wollte ja nicht von den Arbeitern überrascht werden. Der Morgen war saukalt. Ich denke, es waren so sechs bis sieben Grad. Aber zumindest kam die Sonne mal wieder raus. Keine zehn Minuten später saß ich bei einem heißen Kaffee in einem Hotel. Das war jetzt genau das Richtige.
Gegen halb acht ging es dann weiter Richtung Millau. Hier wollte ich mir ja die Brücke über die Tarn anschauen.Die Fahrt dahin war mal wieder der Hammer. Es ging auch diesmal durch eine großartige, hügelige Landschaft, mitunter auch ganz schön bergab (bis zu zehn Prozent Gefälle). Meine Duo rannte. Eine Stunde später war ich dann da. Die Brücke war der Wahnsinn - einfach riesig. Die LKW da oben waren nur winzig.
http://de.wikipedia.org/wiki/Viaduc_de_Millau
Überhaupt war die ganze Gegend beeindruckend.Jetzt war ich ja nicht zum ersten Mal in Frankreich, doch so traumhaft hatte ich dieses Land noch nie erlebt.Ich kann nur sagen: Es ist einfach super über die kleinen Straßen zu fahren. Das hatte ich bislang so noch nie gemacht. Aber es lohnt sich.Die Gegenden, durch die ich bislang gekommen war, sind so unterschiedlich, aber alle hübsch. Es fällt mir wirklich sehr schwer zu sagen, wo es am schönsten war. Bislang war die ganze Tour bombastisch.
So auch heute. Kurz hinter Millau habe ich die D911 wieder verlassen und bin auf schmalen Straßen durch eine wunderschöne Landschaft gefahren. Habe mal wieder malerische Orte durchfahren. Kam auch nur langsam voran, da ich immer wieder halten musste - entweder um nur mal zu schauen oder um Fotos zu machen. Dabei hielt ich mich da schon zurück, sonst wäre ich ja gar nicht mehr weitergekommen.
Vom Wetter her war der Tag dann sehr durchwachsen - mal Sonne, mal Regen, aber bis zum Nachmittag noch richtig kalt. Zwischendurch musste ich immer mal wieder kleineren Schauern aus dem Weg gehen, fand aber meist einen Unterstellplatz.
Um zirka neunzehn Uhr dreißig kam ich in Rocamadour an. Eine wahnsinnsschöne Stadt. Traumhaft gelegen, direkt in einer Schlucht. Man hatte das Gefühl, sie klebe geradezu am Berg. Da heute das Spiel Deutschland-Holland war, welches ich gerne sehen wollte, machte ich mich auf die Suche nach einer Sportbar.Doch leider sind die Franzosen nicht so für Fußball und die Suche gestaltete sich schwierig. Tja, also hier sah es schlecht aus. Ich fuhr eine Ortschaft zurück und wollte es in Gramat probieren.Ich hatte Glück und fand sofort eine Bar. Sogar mit deutschem Vorbericht. Das war mal toll. Der Barbesitzer war Italiener. Der Abend wurde super, das Spiel gewonnen, das Wetter wieder prima und das Bier lecker.
Ich hatte es geschafft, war kurz vor meinem Ziel, der Grotte von Lascaux.
https://fotoalbum.gmx.net/ui/external/-YIKkFVeRYS63FoH0TfiwA19701
Donnerstag, 14.06.
http://goo.gl/maps/uDmk
Der gestrige Abend war richtig gemütlich. Kurz nach dem Spiel bin ich dann wieder los und habe mir einen Schlafplatz gesucht. Kurz hinter Gramat fand ich dann einen. Da das Wetter sehr Gutes versprach, konnte es heute auch mal einer unter freiem Himmel sein. Schon auf der Hinfahrt war mir eine Automatentankstelle aufgefallen, die noch einen netten Platz hatte. Den Platz nahm ich dann auch und er war sehr gut
Habe super geschlafen. Um acht bin ich dann mal so langsam aus dem Schlafsack gekrochen. Ein bisschen feucht war er schon vom Tau und auch hatten wir Hochnebel, aber die Sonne kam langsam durch. „Na gut, dann wird auch alles schnell trocknen.“ So hing ich erst mal den Schlafsack auf, die anderen Dinge ab in die Sonne.
Als ich gerade am Zusammenpacken war, kam der Besitzer der Tankstelle. Er war erst sehr erstaunt mich zu sehen, war aber sehr freundlich. Erst recht, als er meine Duo sah. Er war total begeistert. Leider sprach er nur Französisch. Aber es kam trotzdem ein netter Austausch zustande. Als er seine Kamera holte, brachte er sogar noch einen Kaffee mit. Dann wollte er alles über meine Duo und meine Reise wissen. Er erzählte mir, dass er Zweiradmechaniker sei, zeigte mir auch seine mittlerweile geschlossene Werkstatt. War total stolz auf seine ganzen Ersatzteile, gerade auf die deutschen (BMW, Sachs und Andere). Das war echt ein erfreuliches Zusammentreffen.
Um kurz nach zehn bin ich dann weiter. Das Ziel für heute war ja die Grotte von Lascaux. Die Fahrt dahin war mal wieder der absolute Hammer. Ich bin durch schicke kleine Orte gekommen. Gerade das Dorf Saint-Genies war ein Traum. Man hatte das Gefühl, das sei eher eine Filmkulisse als ein Dorf.
http://www.northofthedordogne.com/st-genies.php
Auch die Straßen auf der Fahrt zur Grotte waren mal wieder spitze - so gut wie kein Verkehr und mal wieder eine prächtige Landschaft. Gegen vierzehn Uhr kam ich dann an der Grotte an. Ich freute mich schon sehr darauf diese alten Höhlenmalereien zu sehen. Okay, es sind nicht die orginalen, aber den Unterschied sollen nur Experten feststellen können.
http://de.wikipedia.org/wiki/H%C3%B6hle_von_Lascaux
http://www.sacred-destinations.com/france/lascaux-caves
Um vier kam ich wieder aus der Höhle. War total schön gewesen. Der Besuch hatte sich wirklich gelohnt. Jetzt ging es wieder weiter. Wollte heute noch ein wenig fahren. Ab jetzt hieß es: „Paris, ich komme!“ Bis Paris waren es jetzt noch über 600 Kilometer, aber ich freute mich auf die Fahrt.
Diesen Abend fuhr ich noch bis um kurz nach acht und dann fand ich einen wunderschönen Parkplatz. Der war mal sowas von klasse - total super gelegen, absolut sauber – perfekt! Und das Beste, es gab dort eine Art Tipi, ein Zelt aus Ästen, Zweigen und Blättern. Ein traumhafter Schlafplatz. Hatte dann noch den Abend bei einem guten Wein und einem Live-Konzert vom nahen Teich ausklingen lassen.
https://fotoalbum.gmx.net/ui/external/S2P8jDNYTjOVGsECpuxcpA19701
Freitag, 15.06.
http://goo.gl/maps/WCVLh
In meinem Tipi habe ich fantastisch geschlafen. Es war ein total schnuckliger Schlafplatz. Um acht bin ich aufgewacht. Habe dann langsam zusammengepackt und den tollen Morgen genossen. Die Sonne strahlte mal wieder - toll! Gleich das erste Café angefahren, dann ging es weiter. Immer nach Norden, Paris entgegen. Und auch heute ging es wieder durch eine berauschende Landschaft, vorbei an Seen, durch wunderbare kleine Orte und nur auf kleinsten Straßen.
Die Gegend hatte sich gewandelt. Es waren nur noch leichte Hügel. Einfach schön zu fahren. Gegen Abend änderte es sich dann total. Jetzt war es sehr flach, rechts und links von mir meist große Felder mit Korn oder Sonnenblumen.
Heute wollte ich gerne mal wieder auf einen Campingplatz, doch hier sah das echt schlecht aus. Also fuhr ich so lange, bis ich was Gutes fand. Und ich hatte Glück. Mitten im Nirgendwo stand eine große Halle. Und in ihr befand sich eine große Rolle Stroh. Wie für mich gemacht - ein perfektes Hochbett.Auch war es gut, was Überdachtes zu finden. Das Wetter sah so aus, als würde es bald regnen.Noch ein kleines Abendessen, dann ging es früh schlafen.
https://fotoalbum.gmx.net/ui/external/Zbo8A9QaQFu4jVt7Ig0b6A19701
Samstag, 16.06.
http://goo.gl/maps/wlPB
Mensch, jetzt war ich schon vier Wochen unterwegs. Wahnsinn, wie die Zeit verging.Auch richtig toll, was ich schon alles gesehen hatte und erleben durfte. Kann es manchmal selber gar nicht glauben, wo ich schon überall war und wo meine Duo mich hingebracht hat.Heute Abend würde ich wohl in Paris sein.
Hatte mal wieder super geschlafen. Das ‘Hochbett‘ war einfach klasse. Da ich diesmal nur wenig zum Zusammenpacken hatte, war ich schnell zum Abfahren (sieben Uhr) bereit. In der Nacht hatte es tatsächlich geregnet. Aber als ich los bin, hatte es erst mal wieder aufgehört. Doch richtig einladend sah es nicht aus. Alles grau in grau. Im nächsten Dorf erst mal wieder ein Halt. Kaffee am Morgen muss einfach sein.Auf der Fahrt dahin überquerte diese schwarze Katze die Fahrbahn, von rechts nach links. Ich dachte mir noch: „Hättest du nicht einen Moment warten können?“ Auch hatte ich mich gleich gefragt, ob das wohl ein schlechtes Zeichen sei. So sollte es dann auch sein. Mehr dazu später.
Gleich nachdem ich wieder weiter bin, fing es mal wieder leicht zu regnen an. Naja, zum Glück nicht so stark. So ließ ich das Verdeck erst mal unten. Dann wurde der Regen stärker, Verdeck drauf. Hatte es gerade drauf, hörte er wieder auf, also Verdeck wieder runter. Das ging aber nicht lange, dann musste es wieder drauf. Und es blieb auch bis achtzehn Uhr drauf. Es hatte den ganzen Tag nur so geschüttet. Es war an dem Tag so dunkel, dass, als ich um zehn Uhr ein Foto machte, sogar der Blitz auslöste - Wahnsinn! Schade, dass das Wetter so schlecht war. Die Landschaft, durch die ich fuhr, war mal wieder total schnuckelig. Schmale Straßen, wenig Verkehr und traumhafte Orte.
Gegen zehn hatte ich dann große Probleme mit meiner Vorderradschwinge. Das rechte Gummi hatte sich verabschiedet. Hatte zwar schon seit längerem bemerkt, dass da irgendetwas nicht stimmte, konnte aber nichts feststellen.Jetzt war es nicht mehr zu übersehen. Das Rad hatte ordentlich Spiel. Auch das Fahren wurde nun sehr anstrengend. Doch ich wollte nach Paris. Auch versprach ich mir dort Hilfe. Also bin ich weiter.
Das war wirklich ein anstrengender Tag, Regen, kalt, nasse Kleidung und Fahren mit dieser Schwinge - super! Es war wirklich schwierig die Duo gerade zu halten. Und die Straßen wurden nun größer und waren sehr stark befahren. Diese blöde Katze hat ihr Versprechen echt wahr gemacht. Aber dass es gleich so dicke kommen muss. War doch nur eine kleine Katze und kein Jaguar.
Um sechs machte ich dann mal halt. Da stand eine interessante Ruine. Die wollte ich mir anschauen. Endlich kam die Sonne raus und es wurde auch gleich wärmer. Auch wollte ich etwas essen. Als ich gerade fünf Minuten dastand, hielt eine französische Familie. Der Mann interessierte sich für meine Duo. Auch fragte er mich, ob ich ein Problem hätte. Ich zeigte ihm meine Schwinge. Er verstand und sagte mir Hilfe zu. Er selber konnte jetzt nicht, er war auf dem Weg zu einem Essen. Er telefonierte und versprach mir, es würde jemand kommen, in zirka 30 Minuten. Auch einen Campinglatz solle es im nächsten Dorf geben. Er gab mir noch seine Telefonnummer, dann fuhren sie wieder. Naja, machste erst einmal Picknick. Und ich war wieder guter Dinge.
Nach über einer Stunde war immer noch niemand da. „Okay, suche ich mal den Campingplatz.“ Tja, das war dann auch nix - suuuuuuuuper! „Alles nur laue Luft“, habe ich mir gesagt, „suchste dir mal selber einen Platz.“ So fuhr ich erst mal kreuz und quer von Ort zu Ort. Zirka 25 Kilometer weiter fand ich dann in Crécy-la-Chapelle einen super Platz. Ich fragte nach dem Preis, zehn Euro, super - ich war happy. Alles andere morgen.
Das Zelt war schnell aufgebaut, dann gab es erst mal ein Bier. Mann, war das lecker nach diesem Tag. Auch das Wetter wurde immer besser.An diesem Abend war ich so froh, endlich wieder auf einem Campingplatz zu sein. In dieser Nacht schlief ich einfach wunderbar.
https://fotoalbum.gmx.net/ui/external/3FjGUbKdR3uiuxIdi48XCw19701
Sonntag, 17.06.
Erst mal ausgeschlafen, so bis neun Uhr. Dann mal wieder gemütlich Kaffee gekocht. Für mich war klar, das wird heute ein total fauler Campingplatztag. Das Wetter spielte auch mal wieder mit. Es war zwar kühl, aber die Sonne schien. Gegen Mittag habe ich mir noch mal meine Duo genauer angeschaut, und ich versuchte es mal mit der Telefonnummer, die ich gestern bekommen hatte. Doch leider war da nur ein AB dran. „Tja, ob das noch was wird?“ Ich glaubte nicht mehr dran.
Trotz allem bin ich noch kurz einkaufen gefahren. Der Nachmittag war richtig faul. Am Abend habe ich noch Fußball geschaut und dann ging es in den Schlafsack. Ach ja, jetzt sah es mal wieder schwer nach Regen aus.
Montag, 18.06.
Maschine war wieder super. Heute alles in Ordnung gebracht. Fast so gut, wie das Orginal. Hier die kleine Geschichte dazu:
Glück muss man haben - oder wie meine Kleine zu einem neuem Gummi kam
Ich lag noch im Schlafsack, als um kurz vor halb zehn mein Handy klingelte. Und wer ruft mich an - eben dieser Franzose! Die Verständigung am Telefon war schlecht. Er kaum Englisch, ich keinen Plan von Französisch. Er versprach in einer halben Stunde noch mal anzurufen. Also, so lange wollte ich nicht warten. Ich bat eine Frau auf dem Campingplatz, die beide Sprachen beherrschte, den Mann anzurufen. Kurzum, ich hatte einen Termin um fünfzehn Uhr. Angeblich eine Werkstatt. Ich um drei da hin. Stehe vor einem Privathaus. Keine Klingel, hoher Zaun. Um Punkt drei fuhr ein Auto vor. Er war es.
Duo gleich in den Hof auf den Gabelstapler, Rad raus, Schwinge raus und Schaden begutachtet - Gummi futsch. Er zum Nachbarn Monsieur Daniele, der kann helfen. Und wie er konnte. Erst einmal handelte es sich um einen Oldtimer-Liebhaber, der allein vor und in seiner Werkstatt fünf bis sechs sehr alte Motorräder (Baujahr 1925 bis 1935) hatte. Da wusste ich, richtiger konnte ich gar nicht sein.
Und ruck, zuck hatte er ein passendes Gummi, das er nur noch ein wenig ausfräsen musste. Mann, was für ein Glück! Außerdem stellte er noch fest, dass sich eine Schraube von der Motoraufhängung verabschiedet hatte. Auch das wurde schnell erledigt. Nach zweieinhalb Stunden war meine Kleine wieder fit. Na, ist das nicht geil? Und Geld wollten sie auch keins. Na, ein Dankeschön von mir wird noch kommen.
Der Rest des Abends wurde dann noch sehr gemütlich mit Fußball und Bierchen. Um dreiviertel zwölf ging es dann in den Schlafsack. „Morgen geht es nach Paris!“
https://fotoalbum.web.de/ui/external/ijF1mtKyQDS70lHZo2QRqg59303
http://goo.gl/maps/yf3B
Dienstag, 19.06.
Wieder mal war das Wetter total bescheiden. Schon gestern Abend fing es an zu regnen.Ich hatte den Wecker auf halb sechs gestellt, weil ich heute noch bis Paris kommen wollte. Doch bei diesem Sauwetter hatte ich keine Lust. Also blieb ich erst mal im Schlafsack.
Zum Glück war das Wetter gegen Mittag besser geworden. Und ich fuhr nach Paris. Ich kam super voran, doch für die letzten sechs, sieben Kilometer brauchte ich über eine Stunde. Doch dann war ich am Ziel - Arc de Triomphe. Zweimal bin ich um den Wahnsinnskreisverkehr herum gefahren. Dann bin ich weiter zum Eifelturm.Tja, Paris mit der Duo zu befahren, das ist schon etwas.
Nach einem Kaffee bin ich noch ein wenig durch die Straßen gedüst. Dann habe ich mich wieder auf den Weg zum Campingplatz gemacht. Der Rückweg war dann auch der Hammer. Irgendwann fand ich mich mit meiner Duo auf einer autobahnähnlichen Straße wieder. Ich auf der dritten Spur, rechts und links schossen die LKW vorbei. Was war ich froh, als ich da wieder runter war.
Die weitere Rückfahrt war dann wieder ganz gut, zwar mal wieder ein gutes Stück auf einer Kraftfahrstraße, aber was solls. Um halb sieben war ich wieder in Cresy-la-Chapelle. Mein Plan für morgen war noch mal nach Paris zu fahren. Doch beim Einkaufen musste ich feststellen, dass sich wieder vier Speichen an meinem Antriebsrad verabschiedet hatten - Schitt! Damit war Paris gestrichen.
Der Abend wurde dann noch ganz gemütlich, Fußball, Wein und nette Gespräche. Leider fing es auch wieder an zu regnen. Was für ein Scheiß.
https://fotoalbum.web.de/ui/external/PtqbqN0yRQOFhmBbNRNb7w59303
Mittwoch, 20.06.
http://goo.gl/maps/bfhDN
Ausgeschlafen bis um neun. Schade, dass ich heute nicht noch mal nach Paris konnte.Nachdem ich gefrühstückt hatte, habe ich mal den Plan für heute festgelegt. Gegen Mittag hatte ich vor, noch mal nach Liverdy-en-Brie zu fahren. Ich wollte noch mal bei Monsieur Daniele vorbeischauen.Hoffte, er könne mir nochmal helfen. Um dreiviertel zwei war ich da. Seine Frau Annie war daheim und sagte mir, Daniele werde so um drei Uhr wieder zu Hause sein.Super, also bin ich erst mal los ins nächste Dorf auf einen Kaffee.
Um kurz nach drei war ich dann wieder bei Annie und Daniele.Ich zeigte ihm mein Problem mit den Speichen.Zusammen haben wir dann das Rad wieder gerichtet.Wirklich liebe Menschen, sowas von freundlich und hilfsbereit. Es ist schön so etwas zu erleben.
Die fehlenden Speichen nahm ich wieder aus meinem ‘Reserverad‘. Um kurz nach vier waren wir fertig. „Jetzt will ich nur hoffen, dass das Rad noch das letzte Stück hält.“ Viele Speichen waren ja auch nicht mehr da.
Wir saßen dann noch ein wenig zusammen. Annie konnte zum Glück ein wenig Englisch. Um fünf habe ich mich dann wieder verabschiedet.
Nachdem ich Einkaufen war und lecker gegessen hatte, bin ich in die Campingplatzbar. Morgen wollte ich wieder los. Also wurde schon mal ein wenig die Route geplant.Doch ich war immer noch am Überlegen, ob ich nicht doch noch mal nach Paris fahren sollte - doch ich glaubte, „wohl nicht“. Das wären noch mal 120 Kilometer zusätzlich und das Geld wurde auch langsam knapp. Ist ja auch schon der 34. Tag. Wahnsinn, wo war die Zeit hin?
Donnerstag, 21.06.
http://goo.gl/maps/yf3B
Na, der Tag fing ja gut an. Um kurz vor sechs war ich aufgewacht. Hatte vor, gleich mit dem Zusammenpacken anzufangen. Doch als ich aus dem Zelt krabbelte, waren nur schwarze Wolken um mich herum. Keine fünf Minuten später fing es auch schon an zu regnen. Na super, so hatte ich keinen Bock mein Zeug zu verpacken. War richtig sauer. Doch was solls. Ich wieder in den Schlafsack und noch mal bis zehn geschlafen. Half ja nix.
Jetzt sah das Wetter besser aus. Ab und an kam sogar die Sonne wieder raus. „Na, dann komme ich ja doch noch los.“ Nachdem mein Zelt trocken war, habe ich auch das verpackt und um halb zwei verließ ich ich den Campingplatz. Gerade als alles verpackt und abfahrtbereit war, kam der nächste große Schauer. Puh! Glück gehabt. Anschließend wurde das Wetter wieder besser.
Ich fuhr erst einmal die D619 entlang. Die Sonne strahlte mal wieder. Doch lange ging das nicht gut. Schon aus der Ferne sah ich das nächste Unheil kommen. Bis kurz vor Sezanne verfolgte mich ein Gewitter. Die meiste Zeit fuhr ich parallel dazu, doch dann öffnete der Himmel seine Pforten. Zum Glück fand ich mal wieder einen Unterschlupf, in einem Bushäuschen.
Nach einer kurzen Rast ging es dann wieder weiter. Jetzt verließ ich aber die D619 und fuhr wieder über winzigste Straßen. Aber das Wetter wurde nicht besser. Dieses Mal hatte ich leider kein Glück. Binnen Sekunden goss es nur so. Ich nur noch schnell mein Verdeck drauf - puh, geschafft! Ich selber war innerhalb zwei Sekunden klatschnass bis auf die Haut. Die Straßen verwandelten sich in kleine Bäche.
So schnell wie es kam, war es auch schon wieder vorbei. Ich suchte mir erst mal einen Platz um mich umzuziehen und meine Duo zu tocknen. Geschafft, jetzt sah die Welt schon wieder anders (besser) aus.Es ging wieder weiter. Ein drittes Mal noch unterstellen, diesmal fand ich Unterschlupf unter einer Brücke, dann war das Schlimmste überstanden. Kurz vor Troyes kam dann die Sonne wieder raus und das Wetter wurde richtig gut. Hinter Troyes, wir hatten es schon fast acht Uhr, wollte ich nur noch ein trockenes Plätzchen.Mittlerweile war ich wieder auf der D619 unterwegs. Von der Straße aus sah ich eine große Halle, die nur von drei Seiten geschlossen war. Ich hin.
„Ja wie geil ist das denn?“ In zwei Ecken der Halle lagen große Strohballen. „Na, das ist doch wie für mich gemacht.“ Ich gleich meinen Schlafsack ausgepackt und meine nassen Klamotten aufgehängt. Jetzt ging es mir wieder richtig gut.Nach einem guten Picknick bei herrlichem Sonnenuntergang und einer Flasche Rotwein ließ ich den Abend ganz ruhig ausklingen. „Mal sehen, morgen müsste ich daheim sein. Mein Navi sagte: Noch 320 Kilometer bis Colmar.“
https://fotoalbum.web.de/ui/external/CC_6dIBsQsG_9Kolp3HMXg59303
Freitag, 22.06.
http://goo.gl/maps/qKSw
Um sechs Uhr aufgestanden. Hatte super auf meinem Strohlager geschlafen. Und das Beste: Die Sonne stahlte. Aber es war ganz schön kalt. Um dreiviertel sieben hatte ich alles gepackt und mein Navi war gestellt. Wenn alles gut gehen würde, wäre das heute meine letzte Etappe. Das machte mich schon ein wenig traurig. Wie schnell war doch die Zeit rum gegangen.
Erst ging es noch ein kurzes Stück die D619 entlang, dann führte mein Navi mich wieder auf kleinere Straßen. In Vendeuvre machte ich erst mal halt. Ein Kaffee war bitter nötig. Außerdem musste ich bis um acht Uhr warten, da ich tanken musste. Nachdem das erledigt war, ging es wieder weiter. Erst noch ein Stück auf der D619, dann wieder ab über die kleinen Nester der Champagne. Landschaftlich auch wieder total faszinierend. Der ganze Morgen war echt saukalt aber die Sonne lachte.
In Chaumont habe ich dann mal eine kurze Rast gemacht. Außerdem war irgendetwas mit dem Ladekabel vom Navi nicht in Ordnung. Es lud nicht mehr. Irgendetwas an den Kontakten war kaputt. „Nun ja, das letzte Stück kriege ich auch ohne hin.“ Von Chaumont aus ging es weiter über die D417. Die führte mich fast schon in die Vogesen. „Wahnsinn, jetzt bin ich ja bald schon daheim. Diese Hürde schaffe ich auch noch.“
Es ging noch mal über den einen oder anderen Pass, dann war ich in Thann. Dort ein letztes Mal getankt und einen kurzen Blick auf meine Bereifung geworfen. Oje, der Mantel vom Antriebsrad sah mal sehr bescheiden aus. An vier Stellen schaute schon das Gewebe durch. Normalerweise hätte ich gewechselt. Doch heute Abend war das Fußballspiel unserer Elf gegen Griechenland. Also nicht gewechselt. „Wird schon noch gehen.“
Tja, das tat es nicht. Ich stand fast vor der Grenze, in Engisheim, kurz nach halb acht, da gab es ein Knall. Tja, das war es mit meinem Rad. „Oje, Fußball kannste vergessen.“ Ich schnell die Duo von der Straße geschoben, in die nächste Seitenstraße. Da standen dann auch schon zwei junge Franzosen um mir zu helfen. „Was mach ich jetzt?“ Ich überlegte kurz und entschied mich, mein schrottiges Ersatzrad für das letzte Stück draufzutun. „Wird schon gehen.“ Hatte zwar nur noch 16 Speichen, aber die waren gut verteilt. Also Rad runter, Rad drauf, aufgepumpt (die beiden Franzosen hatten einen Kompressor, den sie mir dann noch geschenkt haben). Dann ging es weiter Richtung Buggingen. Natürlich mit Vollgas. Nur in den Kurven fuhr ich ganz piano. Nun, bis zur zweiten Halbzeit wollte ich es zu meinen Freunden schaffen. Dann bin ich über den Rhein bei Fessenheim. „Jetzt bin ich bald da, weit ist es nicht mehr.“
Aber oje, kurz vor dem Ziel, in Heitersheim, noch mal drei Speichen gebrochen. Nix ging mehr. Zum Glück kam ich noch bis zu einer Kneipe, die letzten Meter nur noch mit Schieben. Von dort habe ich meine Freunde angerufen. Meine Duo konnte ich nebenan in einem Hof abstellen.Dann gab es erst mal ein Bierchen und den Rest vom Spiel. Kurze Zeit später wurde ich dann abgeholt und ich hatte dann noch einen richtig prima Abend.
Am Samstag, nach einem guten Frühstück, wurde ich nach Freiburg zu meiner Garage gefahren. Rad eingepackt, wieder nach Heitersheim, noch mal ein Wechsel und dann ging es auf einem Umweg (Freunde besuchen) wieder heim.
https://fotoalbum.web.de/ui/external/QWDdAgosTASVxZet3Uqz8Q59303
Nachwort
So, jetzt ist der Bericht fertig. Insgesamt war es eine Hammerfahrt.Ich war ja schon viel unterwegs, aber dieser Urlaub gehört zu den schönsten, die ich je erleben durfte.
Frankreich und die Franzosen sind einfach nur toll. Das Land ist fast überall wunderschön und die Menschen sind sowas von freundlich und hilfsbereit. So hätte ich es niemals erwartet!
Dann hat meine Duo diese Reise wunderbar gepackt. Ich denke, es sind über 5000 Kilometer geworden. Allein fast sieben Liter Öl wurden verbraucht, zwei Mäntel durchgefahren, hinzu kamen ein paar Kleinigkeiten, die mal Probleme machten und dann das Speichenproblem. Aber alles in allem: Alles gut!
Tja, ich hoffe, euch hats gefallen.
Liebe Grüße
Kai