Marktsituation F850GS

Diskutiere Marktsituation F850GS im F 750 GS und F 850 GS Forum im Bereich Motorrad Modelle; Hallo Forumisti, ein bekannter von mir wollte sich eine F850Gs bestellen und wurde mit dem Hinweis auf die Nichtlieferbarkeit in 2022...
charly1950

charly1950

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Hallo Forumisti,
ein bekannter von mir wollte sich eine F850Gs bestellen und wurde mit dem Hinweis auf die Nichtlieferbarkeit in 2022 konfrontiert.
Wenn ich bei Mobile nach MJ 2021 und 2022 suche finde ich ca. 18 Fahrzeuge teils neu teils junge Gebrauchte ?
Gibt es hier einen ähnlichen Effekt wie im Automobilbereich, dass die Gebrauchtpreise steigen ?

Gruß KARL
 
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baltic-rider

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Guten Morgen,

die Frage muss man inzwischen wohl mit "ja" beantworten. Das hat aus meiner Sicht mehrere Gründe.
1) Die Inflation kommt natürlich auch in diesem Markt zum Tragen. Personalkosten, Energie etc. müssen auch die Verkäufer/Händler tragen und geben das natürlich in den Preisen weiter.
2) In den Neu-Maschinen sind inzwischen genug Chips, um auch hier die Chip-Krise wirken zu lassen. Was knapp ist, wird leider automatisch teurer. Und wenn der FBH sagt, 2022er können wir nicht liefern, zeichnet sich das ja ab.
3) Genug Leute wollen gar keine EURO5-Maschine. Weil selbst die Händler Dir offen ins Gesicht sagen: "Defektanfälligkeit steigt."
4) Weil Gebrauchte irgendwann wieder begehrt werden: Die Ur-Serie hat meist Kinderkrankheiten. Dann kommt die zweite Serie, wo das gefixt ist und ab der 3. Serie kommt die Controlling-Abteilung und sucht die ganzen Sparpotentiale; meist zulasten von Material und Kunde. Also ist Serie nach den Kinderkrankheiten eigentlich der perfekte Zeitpunkt und dementsprechend gefragt.
5) Die Benzinpreise lassen die Leute rechnen, wie Sie günstig zur Arbeit kommen. Und frühe fuhren arme Leute Motorrad, weil Sie sich kein Auto leisten konnten. Und diese Leute werden vermutlich keine 18K für ne Neu-BMW ausgeben. Und wenn jetzt jemand kommt und sagen, die sparen sich auch die BMW... Da kommen dann Versicherung und Steuern zum Tragen: Die BMW sind in der Versicherung teils deutlich günstiger als bspw. die V-Strom 1050.
 
finepixler

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Ein Gutes hat die ganze Lieferkrise. Der Überbestand wird endlich abgebaut. Jahrelang wurden KfZ, egal ob ein- oder zweispurig, für die Halde bzw. den Verkaufsraum produziert. Was glaubt Ihr denn, weshalb BMW seit Jahren unangefochtener Spitzenreiter bei den Neuzulassungen von Motorrädern ist? Allein die 1250er GS hatte 2020 einen gewerblichen Anteil an Neuzulassungen von über 23%.

Kaufen was da ist, lautet das derzeitige Motto.
 
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Ein Gutes hat die ganze Lieferkrise. Der Überbestand wird endlich abgebaut. Jahrelang wurden KfZ, egal ob ein- oder zweispurig, für die Halde bzw. den Verkaufsraum produziert. Was glaubt Ihr denn, weshalb BMW seit Jahren unangefochtener Spitzenreiter bei den Neuzulassungen von Motorrädern ist? Allein die 1250er GS hatte 2020 einen gewerblichen Anteil an Neuzulassungen von über 23%.

Kaufen was da ist, lautet das derzeitige Motto.
Ich glaube nicht, dass die GS aufgrund Showrooms so viele gewerbliche Zulassungen hatte, sondern weil sie sehr intensiv geleast wird. Meine F850GS war vor dem Erwerb auch auf BMW München zugelassen. Die Konditionen sind halt top. Wäre ich dort wäre ich auch Leasingkunde.
 
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baltic-rider

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Das ist ja unterm Strich auch nur die Spitze des Eisberg. Das Problem geht ja wesentlich tiefer.

Immer mehr Schnickschnack an den Karren erzeugen immer höhere Preise. Die können aber die wenigsten tatsächlich aus eigener Kraft stemmen. Ich brauche als Händler aber Verkaufszahlen, also mache ich die Tageszulassungen, um die Leute irgendwie zu locken und vor allem meine Zahlen ggü. BMW zu erfüllen. BMW selbst befeuert das Ganze mit ihren Finanzierungsmodellen. Du sollst Deine Karre ja gar nicht abzahlen. Du fährst sie 2-3 Jahre und zahlst nen kleinen Anteil am Gesamtpreis, dann sollst Du sie in Zahlung geben und die nächste Karre nach gleichem Modus wieder finanzieren; so die Erklärung eines Freundlichen beim Kauf meiner Maschine.

Mal von Umwelt etc. Aspekten ganz abgesehen, ist ja letztlich die Preisfrage, wer das finanziell alles tragen soll und vor allem kann. Ich soll mir für 400k aufwärts ein Haus kaufen oder bauen, dafür die Raten bezahlen. Alternativ inzwischen horrende Mieten zahlen. Die Industrie möchte, dass ich mir pro 5 Jahre jeweils ein Auto für 40k kaufen soll und alle 2-3 Jahre für 12-18k ein neues Mopped. Dazu kommen noch Kleinigkeiten wie Klamotten, Elektro etc. Wenn man dann die Statistiken liest, dass Leute mit einer Steuerlast von 18% Lohnsteuer zur absoluten Spitze der sog. Mittelschicht gehören, kann man sich ausrechnen, was beim Otto-Normal-Verbraucher finanziell tatsächlich möglich ist und was nicht. Und wenn man sich dann noch die Vermögensverteilung und vor allem die Art der Vermögensbindung anschaut, so wird schnell klar, dass auch die oberen 10.000 es nicht mit aller Konsumfreude werden schaffen, das auszugleichen. Und natürlich haben wir auch genug Leute mit einem guten Einkommen, für die sowas vielleicht machbar ist, aber eben auch verdammt viele, bei denen es nicht funktioniert. Und auch das Lehrerpaar mit 2x A15 wird nur maximal 2 Autos kaufen und 2-3 Fernseher etc., das gleicht den "Ausfall" in der unteren Einkommenspyramide in keinem Fall aus. Also muss das über Bank- und Finanzkonstrukte gelöst werden, deren Grundhoffnung ist, dass niemals der Punkt kommt, dass alle ihre Karten auf den Tisch legen müssen und ihre Verbindlichkeiten abschließend bedienen; könnte sonst ein schlechter Tag werden...
 
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Ich glaube nicht, dass die GS aufgrund Showrooms so viele gewerbliche Zulassungen hatte, sondern weil sie sehr intensiv geleast wird. Meine F850GS war vor dem Erwerb auch auf BMW München zugelassen. Die Konditionen sind halt top. Wäre ich dort wäre ich auch Leasingkunde.
Meine F750GS war ebenfalls ein Werksmotorrad mit 3km auf der Uhr.

Das kann auch ein weiterer Grund sein. Wenn ich mir den Showroom von MCA in Ffm anschaue, finde ich dort eine Unmenge an GSen. Zumindest war das noch vor ein paar Monaten so. Hat sich jetzt sicherlich auch geändert.
 
finepixler

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Das ist ja unterm Strich auch nur die Spitze des Eisberg. Das Problem geht ja wesentlich tiefer.

Immer mehr Schnickschnack an den Karren erzeugen immer höhere Preise. Die können aber die wenigsten tatsächlich aus eigener Kraft stemmen. Ich brauche als Händler aber Verkaufszahlen, also mache ich die Tageszulassungen, um die Leute irgendwie zu locken und vor allem meine Zahlen ggü. BMW zu erfüllen. BMW selbst befeuert das Ganze mit ihren Finanzierungsmodellen. Du sollst Deine Karre ja gar nicht abzahlen. Du fährst sie 2-3 Jahre und zahlst nen kleinen Anteil am Gesamtpreis, dann sollst Du sie in Zahlung geben und die nächste Karre nach gleichem Modus wieder finanzieren; so die Erklärung eines Freundlichen beim Kauf meiner Maschine.

Mal von Umwelt etc. Aspekten ganz abgesehen, ist ja letztlich die Preisfrage, wer das finanziell alles tragen soll und vor allem kann. Ich soll mir für 400k aufwärts ein Haus kaufen oder bauen, dafür die Raten bezahlen. Alternativ inzwischen horrende Mieten zahlen. Die Industrie möchte, dass ich mir pro 5 Jahre jeweils ein Auto für 40k kaufen soll und alle 2-3 Jahre für 12-18k ein neues Mopped. Dazu kommen noch Kleinigkeiten wie Klamotten, Elektro etc. Wenn man dann die Statistiken liest, dass Leute mit einer Steuerlast von 18% Lohnsteuer zur absoluten Spitze der sog. Mittelschicht gehören, kann man sich ausrechnen, was beim Otto-Normal-Verbraucher finanziell tatsächlich möglich ist und was nicht. Und wenn man sich dann noch die Vermögensverteilung und vor allem die Art der Vermögensbindung anschaut, so wird schnell klar, dass auch die oberen 10.000 es nicht mit aller Konsumfreude werden schaffen, das auszugleichen. Und natürlich haben wir auch genug Leute mit einem guten Einkommen, für die sowas vielleicht machbar ist, aber eben auch verdammt viele, bei denen es nicht funktioniert. Und auch das Lehrerpaar mit 2x A15 wird nur maximal 2 Autos kaufen und 2-3 Fernseher etc., das gleicht den "Ausfall" in der unteren Einkommenspyramide in keinem Fall aus. Also muss das über Bank- und Finanzkonstrukte gelöst werden, deren Grundhoffnung ist, dass niemals der Punkt kommt, dass alle ihre Karten auf den Tisch legen müssen und ihre Verbindlichkeiten abschließend bedienen; könnte sonst ein schlechter Tag werden...
Absolut richtig. Schulden sollte man nur für die Zukunftssicherung machen, sprich für eine gute Ausbildung, eine gute Immobilie (gute Substanz und zukunftssicherer Standort) oder die eigene Gesundheit. Alles andere sollte bar aus den Ersparnissen finanziert werden. Beim Familienauto könnte man noch eine klassische Finanzierung akzeptieren, keinesfalls jedoch eine Ballonfinanzierung und dergleichen. Hiermit bin zumindest ich bisher sehr gut gefahren. Ich habe nie ein Leben im Luxus geführt, bin aber dafür auch immer ohne Konsumgüterkredite durchgekommen. Und so habe ich auch meinen Sohn erzogen: Die schwarze Null muss stehen!

Mein Motorrad ist natürlich auch bar bezahlt, ist ja schließlich nur ein Hobby.

Laut meines 18-jährigen Sohnes war das Thema Finanzen nie ein Pflichtfach in der Schule. Das ist eigentlich beängstigend für die zukünftigen Generationen:

 
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F 850 GS
Absolut richtig. Schulden sollte man nur für die Zukunftssicherung machen, sprich für eine gute Ausbildung, eine gute Immobilie (gute Substanz und zukunftssicherer Standort) oder die eigene Gesundheit. Alles andere sollte bar aus den Ersparnissen finanziert werden. Beim Familienauto könnte man noch eine klassische Finanzierung akzeptieren, keinesfalls jedoch eine Ballonfinanzierung und dergleichen. Hiermit bin zumindest ich bisher sehr gut gefahren. Ich habe nie ein Leben im Luxus geführt, bin aber dafür auch immer ohne Konsumgüterkredite durchgekommen. Und so habe ich auch meinen Sohn erzogen: Die schwarze Null muss stehen!

Mein Motorrad ist natürlich auch bar bezahlt, ist ja schließlich nur ein Hobby.

Laut meines 18-jährigen Sohnes war das Thema Finanzen nie ein Pflichtfach in der Schule. Das ist eigentlich beängstigend für die zukünftigen Generationen:

Sorry, dann hat dein Sohn nicht aufgepasst...
Nicht jeder hat die gleichen Randbedingungen wie du. Wenn ich etwas zu 1% finanzieren kann und stattdessen das Geld für 4% anlegen kann, dann macht das finanzieren schon Sinn. Wenn ich jetzt an Unternehmen denke, die haben nur einen kleinen Teil schneller liquidität. Und dann gibt es Menschen die müssen etwas finanzieren, will man gar nicht glauben aber ja das gibts. Die fahren auch gar kein Motorrad. 😱 Jetzt hole ich schon aus.

Aber wie kommst du jetzt darauf?! Bitte hör auf damit!!
 
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