SA Moose
Themenstarter
So, jetzt sind wir bereits zwei Wochen wieder zurueck und es wird Zeit, den Bericht zu schreiben, bevor wir es wieder vergessen. Moment mal, der Satz war jetzt absolut hirnrissig, wir werden diesen Trip ueberhaupt nicht vergessen. Aber jetzt hier, bei mitte 20 Grad und blauem Himmel im Haus zu sitzen statt auf dem Moped ist schon schwehr.
Eine Sekunde bitte eben, muss mal gute Musik auflegen, dann geht's einfacher....ok, nun ist's besser!
Warum Lake Malawi? Weil wir da immer mal hin wollten. Ich hatte so gedacht, mal eine Woche Urlaub reinzulegen, rauf zum See, 'n bisschen schwimmen und schnorcheln und wieder zurueck. Dann hab' ich auf die Karte gekuckt und festgestellt, dass die Distanzen doch etwas weiter sind, als ich es erwartet hatte. Manchmal hilft es, genau hinzugucken. Also wurde dann entschieden, fuer zwei Wochen zu fahren. Geschaeftlich und privat passte September am besten, allerdings fanden wir keine Mitfahrer. Na ja, egal, fahren wir eben alleine.
Das team: meine bessere haelfte Carmen und ich. Der zweite Grund fuer die Tour: es sollte unsere Testfahrt werden, um zu sehen, ob unsere Ausruestung einerseits die Anforderungen erfuellt und andererseits ob alles dabei ist, was man so braucht. Als Test fuer unsere Europareise naechstes Jahr. Und Platz ist ja nicht viel da fuer zwei Leute. Unser Platz im Detail: die beiden panniers, links er, rechts sie (die Maedels brauchen ja immer mehr......) und die top box runter, statt dessen die Ortlieb 89l rackpack Tasche, drumrum das pacsafe Metallnetz. Das wars auch schon, hat auch wunderbar geklappt. Das gute ist, dass wir durch unsere Trekking Aktivitaeten einfach dran gewoehnt sind, so wenig wie moeglich mitzuschleppen, allerdings andererseits alles, was man braucht.
Die grobe Richtung war geplant, allerdings nicht, wie weit oder wo uebernachten, dass wollten wir dann unterwegs entscheiden, je nachdem, wie die Tage so verlaufen und wie es uns dort gefaellt. Entweder zelten oder B&B je nachdem, wie wir uns fuehlen und halt den Umstaenden entsprechend.
Vom gesundheitlichen her: keine Malaria Prophylaxe, die nehmen wir selbst in SA nicht mehr sondern sind bereit, dies testen zu lassen, sollten die Symptome auftreten. Die Seitenwirkungen jeglicher Tabletten geht auf mein System, Kopfschmerzen, Bauchschmerzen, Duennpfiff etc. Das brauche ich nicht wenn ich auf dem Bike unterwegs bin. Ausserdem kann man jederzeit in einer der groesseren Staedte einen Bluttest machen lassen und sich notfalls mit den entsprechenden Medikamenten behandeln lassen, die ohne grosse Probleme verfuegbar sind. Dies ist eine persoenliche Entscheidung, keine Empfehlung fuer andere! Tetanus und Gelbfieber waren noch gueltig und es war keine Auffrischung noetig. Wir haben Hepatitis A & B Impfungen erhalten, die in ca. 6 Monaten die letzte Spritze benoetigen, dann ist das gut fuer die naechsten 20 Jahre. Unsere Reiseapotheke hatte dann die ueblichen Sachen drin, die man so mitschleppt. Vor einigen Monaten habe ich dann noch einen level 2 first aid Kurs gemacht. Fuer mich reicht das aus, um die notwendigsten Situationen in Angriff zu nehmen. Wenn's dann schlimmer kommt, braucht man entweder einen Profi oder einen Sarg.
Dann kam Freitag morgen, der Tag der Abreise. Morgens um 6 zum biker Kaffee, das ist immer ein guter Anfang zum Wochenende, selbt wenn es nicht Urlaubszeit ist. Wir sind zwischen 5 und 15 biker und haben viel Spass, bevor es zur Arbeit geht. Fuer Carmen ist 6 Uhr definitiv zu frueh, die Klappen zu oeffnen und sich von der fiesen Sonne die Augen versauen zu lassen. Also geh' ich immer alleine... Meine Kumpels waren neidisch und ich hab's natuerlich dick eingerieben, dass ich kurz zum Lake Malawi duese. So oft bietet sich diese Moeglichkeit ja nicht! Da konnte mich dann auch keiner der anderen selbst mit einem kleinen Wochenentrip uebertrumpfen!
Nach einem kleinen Zwischenstopp in einem Zubehoerladen und einer Visier Innenscheibe fuer Carmen ging es dann nach Marloth Park, wo wir ein kleines Wochenendhaus haben. Das ist 20 Minuten entfernt von Komatiepoort, dem Grenzuebergang nach Mosambik. Passte natuerlich ideal, da brauchten wir noch kein Zelt aufbauen und sind dann abends noch mal schoen Essen gegangen, wer weiss, was uns die naechsten Tage erwarten wuerde?
Vor der Grenze passierten wir eine extrem lange LKW Reihe und ich dachte schon, dass wuerde jetzt den Rest des Tages in Anspruch nehmen, ueber die Grenze zu kommen. Allerdings laeuft das besser, als gedacht und wir waren in ca. 1 Stunde mit den Formalitaeten fertig und wieder auf der Strasse nach Maputo. Geld hatten wir vor der Grenze gewechselt, bei der lokalen Bank: eine Frau auf einem Stuhl, unter einem Baum, im Schatten, mit dicken Geldbuendeln in der Hand. Wieviel? 1000 Rand! Ausgetauscht, keine Papiere, und tschuess!
Durch Maputo zu fahren, war hektisch. Die Maschine, voll beladen, verhielt sich leicht anders als wenn ich allein unterwegs bin, und ich musste mich etwas dran gewoehnen. Selbst, wenn wir Wochenendtouren machen sind wir doch selten so voll gepackt, wie auf diesem Trip und das bike war sichtlich leichter vorn. Aber Probleme hat's eigentlich keine gegeben waerend der ganzen Tour. Nur ein Umfaller, aber davon spaeter. Die Strasse gen Norden hatte ein Stueck von ca. 20 km, einspurig, die von den lokalen zweispurig in beide Richtungen in anspruch genommen wurde. Mit Schlagloechern, Sand etc und alles bei 35 Grad im Schatten, kein Schatten. Ich hab' uns dann durchgewurschtelt, wie es mir am besten passte. Links, rechts, mitte durch, immer am checken, ob irgendwo ein dusseliger cop steht, der evtl. extra Einkommen auf sich zukommen sieht. So etwas soll es geben in Afrika! Und diskutier so etwas mal mit einem, der eine Waffe an der Huefte hat und dessen Sprache Du nicht beherrscht. Da kann Freude aufkommen. Mehr davon spaeter, diesmal war niGS. Das Chaos loeste sich dann schliesslich auf und erreichten die Bucht von Bilene, wunderschoene Gegend, netter Campingplatz (im tiefen Sand, bagger bagger, schwitz schwitz....irgendwie hatte ich ab und zu das Gefuehl, meine 230er Honda waere evtl. die bessere Maschine) und gleich an die Bar, DosM ein lokales Bier. Das meisste ist verpufft, bevor es irgendwo ankam. Das Restaurant war sauteuer. Man ist halt in einer Gegend, wo es nicht all zu viele Alternativen gibt und da wir nur eine Nacht dort blieben, wollten wir auch nicht viel Zeit verplempern, lokale Alternativen ausfindig zu machen. Auf dem Campingplatz gab uns ein anderes Paerchen noch einen Tip fuer ein lokales Restaurant in walking distance, welches wir dann auch aufsuchten. War eigentlich auch nicht viel billiger, aber wir waren auch nicht in der Stimmung, weiterzusuchen. Carmen's steak blieb dann auf dem Teller, das war wirklich tot und meine prawns waren auch nicht unbedingt das gelbe vom Ei. Das Schicksal Reisender, man muss halt nehmen, was man bekommt.
Da wir alte camper sind, war dann die Uebung, das Lager am naechsten morgen abzubrechen und einzupacken eine relativ schnelle Geschichte und schon ging's weiter Richtung Inhambane. Dort angkommen, fragten wir ein paar Maedels, wo es denn hier schoen ist zum campen und wurden auf Tofo aufmerksam gemacht. Das hatte ich auch schon von anderen vor unserem Trip gehoert und es war nur eine halbe Stunde entfernt. Der campingplatz entsprach nicht Swambo's Anforderungen und sah' "dodgy" aus. Wisst ihr, was "dodgy" in Afrika ist? So war es dann auch, also suchten wir weiter. Auf dem weiteren Wege kam ich dann irgendwie von der geplanten Strasse ab und landete in einem tiefen Sandweg. Da es nicht allzu lang aussah, hatte ich den Luftdruck nicht runtergelassen noch die Fahrweise auf "off-road" geaendert. Die Maschine schlingerte recht ordentlich und Carmen fragte, ob sie lieber absteigen sollte? So'n Quatsch, ich kann doch Moped fahren man, weiss doch, wie das geht. Duesselige Frage. Nach ca. 50 m entschloss sich die liebe Dame troztdem, kurz in die Horizontale zu gehen. Auf meine Bemerkung "jetzt kannst Du absteigen", erhielt ich demtentsprechend den Blick. Ihr kennt den Blick? Das ist dieser Blick bei dem Du besser nicht weiter argumentierst. Da hast Du schon verloren. Aber wir haben trotzdem gelacht. Ein lokaler, der vor uns mit seinem 4x4 anhielt, half uns dann die Maschine aufzuheben. Ueberraschung des Tages: dunkel, wie er war, sprach er uns in fliessendem Deutsch an!!! Er hatte uns sprechen gehoert und erzaehlte uns dann, dass er ein Diploma in Nuernberg gemacht hatte. Die Welt ist klein. Da es inzwischen doch schon spaet war, blieben wir dann im "Liquid Lunch", was sich als gute Entscheidung entpuppte. Super Zimmer, gutes Restaurant. Zum leckeren Chicken wrap gabs dann einen ebenso leckeren suedafrikanischen Rotwein. Eine Runde Geschichte zum Abschluss des Tages. Allerdings auch nicht ganz billig.
Am naechsten morgen ging's dann zurueck nach Inhambane, kurz tanken, Fruehstueck kaufen (habt ihr schon einmal Broetchen gekauft, wenn ihr in der lokalen Sprache nicht wisst, was Baeckerei oder Broetchen heisst?). Aber irgendwie findet man doch meistens einen freundlichen lokalen, mit dem man mehr oder weniger kommunizieren kann und es kommt auch was bei raus! Ausserdem entschied sich meine Frontbirne, den Geist aufzugeben. Ich hatte extra keine Ersatzbirne mitgenommen, weil dies ein so gewoehnliches Teil ist, dass man es ueberall bekommen kann. Der erste laden hatte keine, verwies uns aber auf ein Geschaeft ca. 500m weiter. Logischerweise das einzige Geschaeft in der ganzen Strasse, das erfolgreich geschlossen war! Nach kurzer Diskussion mit einem lokalen, sagte er, ich sollte ihm die kaputte Birne geben, was ich auch tat. Eine halbe Stunde spaeter tauchte dann aus dem mysterioesen Afrikanischen Raum eine neue auf. Nach meinem ueblichen Kampf mit selbiger fuer ca. 45 Minuten bei 34 Grad im Schatten, kein Schatten (hatten wir den schon?) war sie dann drin. Und ich werde auf diesem Forum keine weitere Diskussion diesbezueglich eingehen, das System ist fuer mich Scheisse und bleibt Scheisse. Wer immer das entworfen hat, muss sehr kompliziert denken oder komisches Zeugs rauchen. Echt jetzt. Immerhin war die Ersatzbirne billiger als in Johannesburg!?
So, Pause erstmal, die Finger qualmen.
Will noch jemand Teil 2?
Eine Sekunde bitte eben, muss mal gute Musik auflegen, dann geht's einfacher....ok, nun ist's besser!
Warum Lake Malawi? Weil wir da immer mal hin wollten. Ich hatte so gedacht, mal eine Woche Urlaub reinzulegen, rauf zum See, 'n bisschen schwimmen und schnorcheln und wieder zurueck. Dann hab' ich auf die Karte gekuckt und festgestellt, dass die Distanzen doch etwas weiter sind, als ich es erwartet hatte. Manchmal hilft es, genau hinzugucken. Also wurde dann entschieden, fuer zwei Wochen zu fahren. Geschaeftlich und privat passte September am besten, allerdings fanden wir keine Mitfahrer. Na ja, egal, fahren wir eben alleine.
Das team: meine bessere haelfte Carmen und ich. Der zweite Grund fuer die Tour: es sollte unsere Testfahrt werden, um zu sehen, ob unsere Ausruestung einerseits die Anforderungen erfuellt und andererseits ob alles dabei ist, was man so braucht. Als Test fuer unsere Europareise naechstes Jahr. Und Platz ist ja nicht viel da fuer zwei Leute. Unser Platz im Detail: die beiden panniers, links er, rechts sie (die Maedels brauchen ja immer mehr......) und die top box runter, statt dessen die Ortlieb 89l rackpack Tasche, drumrum das pacsafe Metallnetz. Das wars auch schon, hat auch wunderbar geklappt. Das gute ist, dass wir durch unsere Trekking Aktivitaeten einfach dran gewoehnt sind, so wenig wie moeglich mitzuschleppen, allerdings andererseits alles, was man braucht.
Die grobe Richtung war geplant, allerdings nicht, wie weit oder wo uebernachten, dass wollten wir dann unterwegs entscheiden, je nachdem, wie die Tage so verlaufen und wie es uns dort gefaellt. Entweder zelten oder B&B je nachdem, wie wir uns fuehlen und halt den Umstaenden entsprechend.
Vom gesundheitlichen her: keine Malaria Prophylaxe, die nehmen wir selbst in SA nicht mehr sondern sind bereit, dies testen zu lassen, sollten die Symptome auftreten. Die Seitenwirkungen jeglicher Tabletten geht auf mein System, Kopfschmerzen, Bauchschmerzen, Duennpfiff etc. Das brauche ich nicht wenn ich auf dem Bike unterwegs bin. Ausserdem kann man jederzeit in einer der groesseren Staedte einen Bluttest machen lassen und sich notfalls mit den entsprechenden Medikamenten behandeln lassen, die ohne grosse Probleme verfuegbar sind. Dies ist eine persoenliche Entscheidung, keine Empfehlung fuer andere! Tetanus und Gelbfieber waren noch gueltig und es war keine Auffrischung noetig. Wir haben Hepatitis A & B Impfungen erhalten, die in ca. 6 Monaten die letzte Spritze benoetigen, dann ist das gut fuer die naechsten 20 Jahre. Unsere Reiseapotheke hatte dann die ueblichen Sachen drin, die man so mitschleppt. Vor einigen Monaten habe ich dann noch einen level 2 first aid Kurs gemacht. Fuer mich reicht das aus, um die notwendigsten Situationen in Angriff zu nehmen. Wenn's dann schlimmer kommt, braucht man entweder einen Profi oder einen Sarg.
Dann kam Freitag morgen, der Tag der Abreise. Morgens um 6 zum biker Kaffee, das ist immer ein guter Anfang zum Wochenende, selbt wenn es nicht Urlaubszeit ist. Wir sind zwischen 5 und 15 biker und haben viel Spass, bevor es zur Arbeit geht. Fuer Carmen ist 6 Uhr definitiv zu frueh, die Klappen zu oeffnen und sich von der fiesen Sonne die Augen versauen zu lassen. Also geh' ich immer alleine... Meine Kumpels waren neidisch und ich hab's natuerlich dick eingerieben, dass ich kurz zum Lake Malawi duese. So oft bietet sich diese Moeglichkeit ja nicht! Da konnte mich dann auch keiner der anderen selbst mit einem kleinen Wochenentrip uebertrumpfen!
Nach einem kleinen Zwischenstopp in einem Zubehoerladen und einer Visier Innenscheibe fuer Carmen ging es dann nach Marloth Park, wo wir ein kleines Wochenendhaus haben. Das ist 20 Minuten entfernt von Komatiepoort, dem Grenzuebergang nach Mosambik. Passte natuerlich ideal, da brauchten wir noch kein Zelt aufbauen und sind dann abends noch mal schoen Essen gegangen, wer weiss, was uns die naechsten Tage erwarten wuerde?
Vor der Grenze passierten wir eine extrem lange LKW Reihe und ich dachte schon, dass wuerde jetzt den Rest des Tages in Anspruch nehmen, ueber die Grenze zu kommen. Allerdings laeuft das besser, als gedacht und wir waren in ca. 1 Stunde mit den Formalitaeten fertig und wieder auf der Strasse nach Maputo. Geld hatten wir vor der Grenze gewechselt, bei der lokalen Bank: eine Frau auf einem Stuhl, unter einem Baum, im Schatten, mit dicken Geldbuendeln in der Hand. Wieviel? 1000 Rand! Ausgetauscht, keine Papiere, und tschuess!
Durch Maputo zu fahren, war hektisch. Die Maschine, voll beladen, verhielt sich leicht anders als wenn ich allein unterwegs bin, und ich musste mich etwas dran gewoehnen. Selbst, wenn wir Wochenendtouren machen sind wir doch selten so voll gepackt, wie auf diesem Trip und das bike war sichtlich leichter vorn. Aber Probleme hat's eigentlich keine gegeben waerend der ganzen Tour. Nur ein Umfaller, aber davon spaeter. Die Strasse gen Norden hatte ein Stueck von ca. 20 km, einspurig, die von den lokalen zweispurig in beide Richtungen in anspruch genommen wurde. Mit Schlagloechern, Sand etc und alles bei 35 Grad im Schatten, kein Schatten. Ich hab' uns dann durchgewurschtelt, wie es mir am besten passte. Links, rechts, mitte durch, immer am checken, ob irgendwo ein dusseliger cop steht, der evtl. extra Einkommen auf sich zukommen sieht. So etwas soll es geben in Afrika! Und diskutier so etwas mal mit einem, der eine Waffe an der Huefte hat und dessen Sprache Du nicht beherrscht. Da kann Freude aufkommen. Mehr davon spaeter, diesmal war niGS. Das Chaos loeste sich dann schliesslich auf und erreichten die Bucht von Bilene, wunderschoene Gegend, netter Campingplatz (im tiefen Sand, bagger bagger, schwitz schwitz....irgendwie hatte ich ab und zu das Gefuehl, meine 230er Honda waere evtl. die bessere Maschine) und gleich an die Bar, DosM ein lokales Bier. Das meisste ist verpufft, bevor es irgendwo ankam. Das Restaurant war sauteuer. Man ist halt in einer Gegend, wo es nicht all zu viele Alternativen gibt und da wir nur eine Nacht dort blieben, wollten wir auch nicht viel Zeit verplempern, lokale Alternativen ausfindig zu machen. Auf dem Campingplatz gab uns ein anderes Paerchen noch einen Tip fuer ein lokales Restaurant in walking distance, welches wir dann auch aufsuchten. War eigentlich auch nicht viel billiger, aber wir waren auch nicht in der Stimmung, weiterzusuchen. Carmen's steak blieb dann auf dem Teller, das war wirklich tot und meine prawns waren auch nicht unbedingt das gelbe vom Ei. Das Schicksal Reisender, man muss halt nehmen, was man bekommt.
Da wir alte camper sind, war dann die Uebung, das Lager am naechsten morgen abzubrechen und einzupacken eine relativ schnelle Geschichte und schon ging's weiter Richtung Inhambane. Dort angkommen, fragten wir ein paar Maedels, wo es denn hier schoen ist zum campen und wurden auf Tofo aufmerksam gemacht. Das hatte ich auch schon von anderen vor unserem Trip gehoert und es war nur eine halbe Stunde entfernt. Der campingplatz entsprach nicht Swambo's Anforderungen und sah' "dodgy" aus. Wisst ihr, was "dodgy" in Afrika ist? So war es dann auch, also suchten wir weiter. Auf dem weiteren Wege kam ich dann irgendwie von der geplanten Strasse ab und landete in einem tiefen Sandweg. Da es nicht allzu lang aussah, hatte ich den Luftdruck nicht runtergelassen noch die Fahrweise auf "off-road" geaendert. Die Maschine schlingerte recht ordentlich und Carmen fragte, ob sie lieber absteigen sollte? So'n Quatsch, ich kann doch Moped fahren man, weiss doch, wie das geht. Duesselige Frage. Nach ca. 50 m entschloss sich die liebe Dame troztdem, kurz in die Horizontale zu gehen. Auf meine Bemerkung "jetzt kannst Du absteigen", erhielt ich demtentsprechend den Blick. Ihr kennt den Blick? Das ist dieser Blick bei dem Du besser nicht weiter argumentierst. Da hast Du schon verloren. Aber wir haben trotzdem gelacht. Ein lokaler, der vor uns mit seinem 4x4 anhielt, half uns dann die Maschine aufzuheben. Ueberraschung des Tages: dunkel, wie er war, sprach er uns in fliessendem Deutsch an!!! Er hatte uns sprechen gehoert und erzaehlte uns dann, dass er ein Diploma in Nuernberg gemacht hatte. Die Welt ist klein. Da es inzwischen doch schon spaet war, blieben wir dann im "Liquid Lunch", was sich als gute Entscheidung entpuppte. Super Zimmer, gutes Restaurant. Zum leckeren Chicken wrap gabs dann einen ebenso leckeren suedafrikanischen Rotwein. Eine Runde Geschichte zum Abschluss des Tages. Allerdings auch nicht ganz billig.
Am naechsten morgen ging's dann zurueck nach Inhambane, kurz tanken, Fruehstueck kaufen (habt ihr schon einmal Broetchen gekauft, wenn ihr in der lokalen Sprache nicht wisst, was Baeckerei oder Broetchen heisst?). Aber irgendwie findet man doch meistens einen freundlichen lokalen, mit dem man mehr oder weniger kommunizieren kann und es kommt auch was bei raus! Ausserdem entschied sich meine Frontbirne, den Geist aufzugeben. Ich hatte extra keine Ersatzbirne mitgenommen, weil dies ein so gewoehnliches Teil ist, dass man es ueberall bekommen kann. Der erste laden hatte keine, verwies uns aber auf ein Geschaeft ca. 500m weiter. Logischerweise das einzige Geschaeft in der ganzen Strasse, das erfolgreich geschlossen war! Nach kurzer Diskussion mit einem lokalen, sagte er, ich sollte ihm die kaputte Birne geben, was ich auch tat. Eine halbe Stunde spaeter tauchte dann aus dem mysterioesen Afrikanischen Raum eine neue auf. Nach meinem ueblichen Kampf mit selbiger fuer ca. 45 Minuten bei 34 Grad im Schatten, kein Schatten (hatten wir den schon?) war sie dann drin. Und ich werde auf diesem Forum keine weitere Diskussion diesbezueglich eingehen, das System ist fuer mich Scheisse und bleibt Scheisse. Wer immer das entworfen hat, muss sehr kompliziert denken oder komisches Zeugs rauchen. Echt jetzt. Immerhin war die Ersatzbirne billiger als in Johannesburg!?
So, Pause erstmal, die Finger qualmen.
Will noch jemand Teil 2?