Griaß di Gabi,
also wir waren über Ostern auf Corse und sind damit dem Schneegraupel in München und auch anderen unangenehmen Witterungseinflüssen so gut wie aus dem Weg gekommen.
Ich unterstelle, dass Du einschlägige Forenberichte, Reiseführer etc. schon studiert hast, so dass ich dir nicht sagen muss, dass ein Besuch in Bonifaccio samt Bootstour oder das Cap Corse ein unbedingtes Muss sind.
Einen Reiseführer würde ich Dir aber dennoch empfehlen, der hat uns das Leben durchaus etwas erleichtert:
Müller, Alfred und Frimberger Alexander:
Korsika - Die schönsten Mottorrad-Touren, www.bike-book.com.
Neben 12 guten Tourvorschlägen hat der gleich eine 1.150.000 Karte von Freytag und Berndt dabei.
Das tolle an Corsica ist, dass quasi nach drei Kurven man in einer völlig anderen super schönen Landschaft steht und während man so darüber nachdenkt...schwups...schon wieder mit neuen Eindrücken überrascht wird.
Hier mal zum Eingewöhnen die alte Mühle am Cap Corse
Oder das hier, am nördlichsten Zipfel von Corsica.
Wer im GS-Forum ist, fährt bestimmt auch gern mal jenseits des Asphaltes. Dazu hast Du in den Desert de Agriates eine wundervolle Möglichkeit:
Der Einstieg ist hier 42°39'52.51"N; 9°12'40.94"E und führt auf einer herrlichen offroad-Passage über 12 km lang zu einem Camping-Platz der vor allem von den 4x4 Freunden bevorzugt wird.
Die Strecke bietet an Untergrund eigentlich fast alles, was das Enduroherz höher schlagen lässt. Keine Angst, wir sind zu zweit auf der Abenteuer-Q die Strecke geritten (
und auch der hier fotografierte Kürbis hat es überstanden). Das Schöne ist, es geht die 12 km auch wieder zurück, so dass daraus herrliche 24 km werden.
Hinter dem Camping-Platz (Salleccia heißt die Ortsbezeichnung) gibt es einen tollen einsamen weißen Sandstrand (hier: 42°43'28.18"N; 9°11'57.38"E). Der ist im Sommer bestimmt badegeeignet.
Auch schön ist die Passage an die Liftsation im Val D'ese (41°59'58.64"N;9° 7'26.13"E) Hier kommt dir dann die ganze Fülle der korsischen Tier-Landwirtschaft entgegen
Sei schon jetzt gewarnt: Die Viecher scheißen
immer !!!!!! (wirklich immer) in die Kurvenmitte.
Absolute Tipp ist die
Ferme Auberge U Taravu in
Zevaco
Eine völlig urige Auberge mit einem ebensolchen Wirt. Hier ist es richtig rustikal. Am besten sollte man da eigentlich mit dem Taxi hin, oder zumindest im Anschluss nicht mehr fahren, um, nebst dem lecker Käse, auch den Wein genießen zu können.
Wir mussten (hier ausnahmsweise leider) Moped fahren.
Auch am Meer ist es natürlich schön:
Ebenso die Castagniccia. Bei uns haben allerdings die Kastanienäume (an Ostern) noch nicht mal ausgeschlagen, so dass man fast das Gefühl hatte durch einen toten Wald zu fahren.
Übrigens, das stark eisenhaltige Wasser aus der Quelle von Orezza muss man nicht wirklich getrunken haben, außer man hat den Drang, nicht blöd sterben zu wollen.
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Kulinarisch wertvoller ist da schon eher das Kastanienbier "Pietra" zu empfehlen, dass allerdings auch in der Halb-Liter-Dose im Supermarkt nicht gerade zu den Billigbieren gehört.
Ach ja, die korsische Jagdfreude macht auch vor den Hinweisschildern nicht halt. Auch wenn hier mal der eine oder andere Schuss zu Lasten der korsische Ortsbezeichnung (unten) ging.
Eins wird dir klar sein: Billig ist wo anders.
Hier mal so ne Standard-Speisekarte.
Aber wer ins französische fährt, weiß, dass es Braten mit Knödel halt nicht für 5,90 gibt
Sodele, das war's.
Viel Spaß!
Grüßle
Genschi