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Gast
Hier möchte ich euch ein paar Eindrücke von unserer Reise nach Korsika im Mai/Juni diesen Jahres mitteilen.
Unsere Reise begann an einem Sonntag Morgen im Süden Luxemburgs. Ich war mit meiner G650GS unterwegs und mein Bruder begleitete mich auf seiner Suzuki DL1000 welche zu dem Zeitpunkt noch fast jungfräulich mit gerade mal 3000km war. Der erste Tag war nicht sehr spektakulär, er führte uns über hunderte Kilometer französische Autobahn bis nach Valence wo wir die erste Übernachtung geplant hatten. Wir hatten uns in einem kleinen Hotel eingemietet und nachdem wir uns für die Nacht eigerichtet hatten und aus dem Motorradklamotten heraus waren, ging es zuerst einmal in die Altstadt. Nach ein paar Bier und ordentlich Abendessen war der erste Tag dann auch schon zu Ende.
Am zweiten war unser Ziel der Hafen von Toulon wo unsere Fähre am Abend ablegen sollte und uns durch die Nacht nach Korsika bringen sollte. An dem Tag war klar dass wir keine Autobahn mehr sehen wollten nachdem wir tags davor übe 600km davon runtergerissen hatten. unsere Strecke führte uns erst über die großen Nationales bevor es dann über immer kleinere Straßen weiter Richtung Süden ging. Wir durchkreuzten kleine Dörfer, fuhren durch einsame Täler entlang an wild rauschenden Bächen und überquerten so manchen Hügel und Berg. Unseren ersten Tankstop an dem Tag machten wir in einem kleinen Dorf in den Bergen. Dort deckten wir uns dann auch mit Proviant für's Mittagessen ein. Ein Baguette und etwas Wurst reichten uns schon.
Anhang anzeigen 290213
Danach ging's dann über einsame Straßen weiter Richtung Meer.
Anhang anzeigen 290214
Mitten in den Bergen Südfrankreichs haben wir dann auch noch ein Boot begegnet. Wahrscheinlich ein Hinweis dass hier einmal Meer war. Wer weiß...
Anhang anzeigen 290219
Die Straßen wurden wieder breiter, der Verkehr nahm zu und am Horizont konnte man zum ersten Mal einen fernen Blick auf's Mittelmeer werfen. Trotzdem dass man es schon mehrere Male gesehen hat, ist dieser Moment immer noch was besonderes. Angekommen in Toulon haben wir uns zusammen mit einem ganzen Haufen Motorradfahrern vor die Hafentore gestellt. Es blieb nur genug Zeit um einmal kurz durchzuatmen und etwas kleines zu essen bevor die Tore öffneten und das Beladen der Fähre begann.
Anhang anzeigen 290221
Wer schon einmal mit Corsica Ferries gefahren ist, weiß wieviel Stress die Besatzung beim Beladen der riesigen Schiffe hat. Die Einfahrt in den Bauch des Stahlriesen ist wie gewohnt ein mehr oder weniger organisiertes Chaos. Man hat uns zusammen mit noch ca. 6 anderen Motorradfahrern in eine Ecke bugsiert und danach zügig rundrum mit Autos gefüllt, immerhin fasst so ein Schiff ca. 600 Fahrzeuge. Entsprechend voll ist es dann wenn alles beladen ist.
Anhang anzeigen 290222
Bei wunderschönem Wetter lief die Mega Express III aus dem Hafen von Toulon aus.
Anhang anzeigen 290223
Die Überfahrt war ruhig aber auch sehr kurz. Denn um 7 Uhr legte unser Schiff auch schon in Bastia an. Also mussten wir unsere Kabine schon um 6 Uhr verlassen. Cap Corse zeigte sich in der Morgensonne, die Berge Nordkorsikas waren noch in dicke Wolken gehüllt und die Luft war noch angenehm frisch auf Deck. Kurz vor 7 legten wir im Hafen Bastia an und die Fähre spuckte ihre Ladung in die Hafenstadt hinein. Wir versuchten so gut wie möglich dem ganzen Verkehr zu entgehen und machten uns gleich auf den Weg zum Cap Corse, dem nördlichsten Teil von Korsika. Unterwegs hielten wir noch bei einem Café an und genossen unseren ersten Kaffee auf Korsika.
Danach ging es dann weiter zu unserem ersten Ziel an dem Tag. Tollare, das nördlichste Dorf Korsikas ist über eine schmale, eher schlechte Straße zu erreichen. Zu sehen gibt es hier nicht viel, nur wenige Touristen verirren sich hierhin. Jedoch kann man hier wunderbar die Ruhe und das Meer genießen.
Danach ging es dann an der Westküste runter nach St. Florent und weiter bis nach Corte wo wir die erste und zweite Nacht verbrachten. Am zweiten Tag wollten wir den Désert des Agriates durchqueren. Hier führt eine unbefestigte Straße bis hoch zum Meer. Die Strecke ist mir nicht unbekannt, ich habe sie schon mehrmals mit dem Geländewagen befahren, mit dem Motorrad sollte es das erste Mal sein. Das schwere Gepäck sowie alle Koffer blieben im Hotel und wir machten uns über die D86 auf zum Eingang der Piste. Sie zeigte sich am Anfang von ihrer gewohnten Seite doch schnell stelle sich heraus dass doch etwas mehr Wasser auf der Stecke stand als erwartet. Die ersten Wasserdurchfahrten waren noch harmlos doch die Löcher wurden immer tiefer. Ein vor uns fahrender Nissan Patrol tauchte bereits bis zu den Scheinwerfern ins Wasser ein sodass wir uns dazu entschieden kehr zu machen und die Piste dieses Mal nicht zu befahren.
Kurz nachdem wir wieder auf befestigten Straßen unterwegs waren, kippte die V-Strom an der Tankstelle wobei ein Spiegel zu Bruch ging. also musste Ersatz her. Da es aber kurz vor Mittag war, mussten wir bis 14:00 Uhr ausharren bevor der erste Motorradladen in Bastia wieder seine Pforten öffnete. Somit verbrachten wir unsere Mittagspause auf dem Parkplatz eines Supermarkts.
Mit neuen Spiegeln und frisch gestärkt ging es dann weiter durch die Berge zwischen Bastia und Corte. Eine kleine Straße führte uns über mehrere Kilometer durch wunderschöne Landschaften. Mit Ausnahme von ein paar Kühen und Ziegen waren wir hier oben alleine unterwegs. Unterwegs begegneten wir noch dieser abgebrannten Kawasaki.
Danach ging's dann wieder zurück nach Corte. Nach unserer zweiten Nacht in der ehemaligen korsischen Hauptstadt ging es dann weiter gen Süden. Unser zweites Nachtquartier hatten wir in Aullène gebucht. Bei wudnerbarem Wetter ging es über kleine kurvige Straßen hinauf in die Berge. Die Straßen Korsikas sind teilweise in katastrophalem Zustand sodass man stets Acht geben muss nicht in irgend ein Loch zu geraten. Zudem kommen dann noch frei herumlaufende Kühe und Schweine.
Am frühen Abend trafen wir dann in Aullène ein. Aullène hat das gleiche Schicksal wie fast alle Bergdörfer Korsikas erlitten, die junge Generation zieht von hier weg um an den Küsten Arbeit zu finden und die Dörfer stehen somit zum größten Teil leer. Trotzdem war unser Hotel super und das Abendessen sowieso.
Am Tag darauf hingen dicke Wolken über Aullène und die Temperaturen fühlten sich schon fast kalt an. Nichts desto trotz machten wir uns auf zu einer Runde durch das Bavella Massiv. Hier laden kurvenreiche Straßen und Bergpässe zu bestem Motorradspaß ein.
Nach etlichen Stunden Kurverei landeten wir wieder in Aullène und verbachten unsere zweite Nacht in den Bergen.
Am darauf folgenden Tag machten wir uns dann auf den Weg Richtung Süden. wir fuhren entlang des Bavella Massiv zum Ospedale Stausee, einem wichtigen Trinkwasservorrat. Zu dieser Jahreszeit ist der See noch mit klarem Schmelzwasser aus den Bergen gefüllt, kommt man am ende des Sommers hierhin, sieht man fast nichts mehr davon.
Unser Zielt an diesem Tag war die Piratenstadt Bonifacio im Süden Korsikas. Hier hatten wir uns für die Nacht ein Hotelzimmer gebucht. Die Temperaturen stiegen an dem Tag zum ersten Mal über die 30°C Marke. Entlang am wunderschön blauen Mittelmeer führte unser Weg direkt ins Treiben des Hafens von Bonifacio. Von hier aus kann man Bootsfahren zu den weißen Felsen und kleinen Inseln in der Bucht machen. Dementsprechend voll war es hier auch. Trotzdem stürzten wir uns in Treiben und verbrachten den Abend in der Stadt. Bonifacio ist so oder so ein Besuch wert, schon alleine wegen der Architektur. Und kulinarisch kann man es sich hier sowieso gut gehen lassen. Wie viele andere genossen wir noch den Sonnenuntergang übe der Bucht mit ihren markanten weißen Klippen.
Nach unserem Aufbruch aus Bonifacio machten wir uns wieder auf den Weg in die Berge und verbrachten den Tag wieder damit unendlich scheinende Kurvenstrecken zu befahren. Man hat das Gefühl dass es hier nirgendwo länger als 50m geradeaus geht. Was will man mehr?
Unsere letzte Nacht verbachten wir in einem kleinen Feriendorf nahe Ajaccio. Es war nicht mehr ganz gut in Schuss, dafür aber günstig und für eine Nacht ganz ausreichend. Aber wo kann man schon so toll frühstücken?
Da unsere Fähre erst um 21:00 Uhr ablegen sollte, hatten wir an unserem letzten Tag genug Zeit um noch einmal eine etwas grö5ere tour zu unternehmen. Wir kauften noch schnell etwas Proviant im Supermarkt und machten uns dann auf in Richtung Restonica Tal. Hier führt eine schmale, spektakuläre Straße hoch zu einem Bergbauernhof mit Käserei. Leider ist es aber auch ein richtiges Touristenziel weshalb man auf dem letzten Teilstück erst einmal zahlen muss um weiterfahren zu dürfen. Motorräder kosten 3€ und Autos 6€. Am Ende der Straße wird man dann auf einen Parkplatz geleitet. Von hier aus kann man dann hoch zu einem schönen Bergsee wandern, dazu blieb uns aber leider keine Zeit. Somit haben wir lediglich die Aussicht genossen welche sicher für die schwierige Anfahrt entschädigt.
2016 habe ich zusammen mit einem Freund die Wanderung hoch zum See unternommen.
Unser Weg führte uns danach über die Scala di Santa Regina runter zur Westküste und weiter nach Ajaccio. Die Scala die Santa Regina ist eine wunderschöne Strecke welche entlang eines Flusses zu einem Stausee führt. Danach führt sie über ein kleines Plateau und anschließend runter ans Meer.
Am Abend rollten wir dann in den Fährhafen von Ajaccio ein, hier endete dann auch schon unsere Woche auf Korsika. Der Hafen füllte sich schnell mit Fahrzeugen welche mit uns die Überfahrt antraten. Korsika verabschiedete sich noch einmal mit einem tollen Sonnenuntergang und mit ca. zwei Stunden Verspätung legten wir dann ab Richtung Toulon. Von Deck aus warfen wir noch einmal einen letzten Blick Richtung Ajaccio bevor wir unser Nachtquartier aufsuchten um wenigstens ein paar Stunden Schlaf zu bekommen.
Am Morgen legten wir dann trotz Verspätung in Ajaccio pünktlich in Toulon an. Nachdem wir das Schiff verlassen hatten machten wir uns auf in Richtung Heimat. unser ursprünglicher Plan war es noch einen Teil der Route des Grandes Alpes zu befahren jedoch wurden für die nachfolgenden Tage schwere Gewitter vorausgesagt weshalb wir uns dazu entschieden den Nachhauseweg direkt über die Autobahn anzugehen. ich konnte noch einen letzten Blick aufs Mittelmeer werfen bevor es dann endgültig aus dem Rückspiegel verschwand. Und somit neigte sich unsere Reise auch schon dem Ende zu. Es folgten etliche Kilometer Autobahn bei Temperaturen jenseits der 30°C Marke. Am späten Abend sind wir dann wieder in Luxemburg angekommen und konnten erschöpft ins heimische Bett fallen.
Eine tolle Reise mit vielen Kilometern und tollen Erfahrungen war somit zu Ende. Es war mein fünftes Mal auf Korsika, jedoch mein erste Mal auf zwei Rädern und es hat mir immer noch genau so wie beim ersten Mal gefallen.
Nächstes Jahr soll es aber dann in Richtung Norden gehen.
Ich hoffe euch hat mein kleiner Reisebericht gefallen.
Unsere Reise begann an einem Sonntag Morgen im Süden Luxemburgs. Ich war mit meiner G650GS unterwegs und mein Bruder begleitete mich auf seiner Suzuki DL1000 welche zu dem Zeitpunkt noch fast jungfräulich mit gerade mal 3000km war. Der erste Tag war nicht sehr spektakulär, er führte uns über hunderte Kilometer französische Autobahn bis nach Valence wo wir die erste Übernachtung geplant hatten. Wir hatten uns in einem kleinen Hotel eingemietet und nachdem wir uns für die Nacht eigerichtet hatten und aus dem Motorradklamotten heraus waren, ging es zuerst einmal in die Altstadt. Nach ein paar Bier und ordentlich Abendessen war der erste Tag dann auch schon zu Ende.
Am zweiten war unser Ziel der Hafen von Toulon wo unsere Fähre am Abend ablegen sollte und uns durch die Nacht nach Korsika bringen sollte. An dem Tag war klar dass wir keine Autobahn mehr sehen wollten nachdem wir tags davor übe 600km davon runtergerissen hatten. unsere Strecke führte uns erst über die großen Nationales bevor es dann über immer kleinere Straßen weiter Richtung Süden ging. Wir durchkreuzten kleine Dörfer, fuhren durch einsame Täler entlang an wild rauschenden Bächen und überquerten so manchen Hügel und Berg. Unseren ersten Tankstop an dem Tag machten wir in einem kleinen Dorf in den Bergen. Dort deckten wir uns dann auch mit Proviant für's Mittagessen ein. Ein Baguette und etwas Wurst reichten uns schon.
Anhang anzeigen 290213
Danach ging's dann über einsame Straßen weiter Richtung Meer.
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Mitten in den Bergen Südfrankreichs haben wir dann auch noch ein Boot begegnet. Wahrscheinlich ein Hinweis dass hier einmal Meer war. Wer weiß...
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Die Straßen wurden wieder breiter, der Verkehr nahm zu und am Horizont konnte man zum ersten Mal einen fernen Blick auf's Mittelmeer werfen. Trotzdem dass man es schon mehrere Male gesehen hat, ist dieser Moment immer noch was besonderes. Angekommen in Toulon haben wir uns zusammen mit einem ganzen Haufen Motorradfahrern vor die Hafentore gestellt. Es blieb nur genug Zeit um einmal kurz durchzuatmen und etwas kleines zu essen bevor die Tore öffneten und das Beladen der Fähre begann.
Anhang anzeigen 290221
Wer schon einmal mit Corsica Ferries gefahren ist, weiß wieviel Stress die Besatzung beim Beladen der riesigen Schiffe hat. Die Einfahrt in den Bauch des Stahlriesen ist wie gewohnt ein mehr oder weniger organisiertes Chaos. Man hat uns zusammen mit noch ca. 6 anderen Motorradfahrern in eine Ecke bugsiert und danach zügig rundrum mit Autos gefüllt, immerhin fasst so ein Schiff ca. 600 Fahrzeuge. Entsprechend voll ist es dann wenn alles beladen ist.
Anhang anzeigen 290222
Bei wunderschönem Wetter lief die Mega Express III aus dem Hafen von Toulon aus.
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Die Überfahrt war ruhig aber auch sehr kurz. Denn um 7 Uhr legte unser Schiff auch schon in Bastia an. Also mussten wir unsere Kabine schon um 6 Uhr verlassen. Cap Corse zeigte sich in der Morgensonne, die Berge Nordkorsikas waren noch in dicke Wolken gehüllt und die Luft war noch angenehm frisch auf Deck. Kurz vor 7 legten wir im Hafen Bastia an und die Fähre spuckte ihre Ladung in die Hafenstadt hinein. Wir versuchten so gut wie möglich dem ganzen Verkehr zu entgehen und machten uns gleich auf den Weg zum Cap Corse, dem nördlichsten Teil von Korsika. Unterwegs hielten wir noch bei einem Café an und genossen unseren ersten Kaffee auf Korsika.
Danach ging es dann weiter zu unserem ersten Ziel an dem Tag. Tollare, das nördlichste Dorf Korsikas ist über eine schmale, eher schlechte Straße zu erreichen. Zu sehen gibt es hier nicht viel, nur wenige Touristen verirren sich hierhin. Jedoch kann man hier wunderbar die Ruhe und das Meer genießen.
Danach ging es dann an der Westküste runter nach St. Florent und weiter bis nach Corte wo wir die erste und zweite Nacht verbrachten. Am zweiten Tag wollten wir den Désert des Agriates durchqueren. Hier führt eine unbefestigte Straße bis hoch zum Meer. Die Strecke ist mir nicht unbekannt, ich habe sie schon mehrmals mit dem Geländewagen befahren, mit dem Motorrad sollte es das erste Mal sein. Das schwere Gepäck sowie alle Koffer blieben im Hotel und wir machten uns über die D86 auf zum Eingang der Piste. Sie zeigte sich am Anfang von ihrer gewohnten Seite doch schnell stelle sich heraus dass doch etwas mehr Wasser auf der Stecke stand als erwartet. Die ersten Wasserdurchfahrten waren noch harmlos doch die Löcher wurden immer tiefer. Ein vor uns fahrender Nissan Patrol tauchte bereits bis zu den Scheinwerfern ins Wasser ein sodass wir uns dazu entschieden kehr zu machen und die Piste dieses Mal nicht zu befahren.
Kurz nachdem wir wieder auf befestigten Straßen unterwegs waren, kippte die V-Strom an der Tankstelle wobei ein Spiegel zu Bruch ging. also musste Ersatz her. Da es aber kurz vor Mittag war, mussten wir bis 14:00 Uhr ausharren bevor der erste Motorradladen in Bastia wieder seine Pforten öffnete. Somit verbrachten wir unsere Mittagspause auf dem Parkplatz eines Supermarkts.
Mit neuen Spiegeln und frisch gestärkt ging es dann weiter durch die Berge zwischen Bastia und Corte. Eine kleine Straße führte uns über mehrere Kilometer durch wunderschöne Landschaften. Mit Ausnahme von ein paar Kühen und Ziegen waren wir hier oben alleine unterwegs. Unterwegs begegneten wir noch dieser abgebrannten Kawasaki.
Danach ging's dann wieder zurück nach Corte. Nach unserer zweiten Nacht in der ehemaligen korsischen Hauptstadt ging es dann weiter gen Süden. Unser zweites Nachtquartier hatten wir in Aullène gebucht. Bei wudnerbarem Wetter ging es über kleine kurvige Straßen hinauf in die Berge. Die Straßen Korsikas sind teilweise in katastrophalem Zustand sodass man stets Acht geben muss nicht in irgend ein Loch zu geraten. Zudem kommen dann noch frei herumlaufende Kühe und Schweine.
Am frühen Abend trafen wir dann in Aullène ein. Aullène hat das gleiche Schicksal wie fast alle Bergdörfer Korsikas erlitten, die junge Generation zieht von hier weg um an den Küsten Arbeit zu finden und die Dörfer stehen somit zum größten Teil leer. Trotzdem war unser Hotel super und das Abendessen sowieso.
Am Tag darauf hingen dicke Wolken über Aullène und die Temperaturen fühlten sich schon fast kalt an. Nichts desto trotz machten wir uns auf zu einer Runde durch das Bavella Massiv. Hier laden kurvenreiche Straßen und Bergpässe zu bestem Motorradspaß ein.
Nach etlichen Stunden Kurverei landeten wir wieder in Aullène und verbachten unsere zweite Nacht in den Bergen.
Am darauf folgenden Tag machten wir uns dann auf den Weg Richtung Süden. wir fuhren entlang des Bavella Massiv zum Ospedale Stausee, einem wichtigen Trinkwasservorrat. Zu dieser Jahreszeit ist der See noch mit klarem Schmelzwasser aus den Bergen gefüllt, kommt man am ende des Sommers hierhin, sieht man fast nichts mehr davon.
Unser Zielt an diesem Tag war die Piratenstadt Bonifacio im Süden Korsikas. Hier hatten wir uns für die Nacht ein Hotelzimmer gebucht. Die Temperaturen stiegen an dem Tag zum ersten Mal über die 30°C Marke. Entlang am wunderschön blauen Mittelmeer führte unser Weg direkt ins Treiben des Hafens von Bonifacio. Von hier aus kann man Bootsfahren zu den weißen Felsen und kleinen Inseln in der Bucht machen. Dementsprechend voll war es hier auch. Trotzdem stürzten wir uns in Treiben und verbrachten den Abend in der Stadt. Bonifacio ist so oder so ein Besuch wert, schon alleine wegen der Architektur. Und kulinarisch kann man es sich hier sowieso gut gehen lassen. Wie viele andere genossen wir noch den Sonnenuntergang übe der Bucht mit ihren markanten weißen Klippen.
Nach unserem Aufbruch aus Bonifacio machten wir uns wieder auf den Weg in die Berge und verbrachten den Tag wieder damit unendlich scheinende Kurvenstrecken zu befahren. Man hat das Gefühl dass es hier nirgendwo länger als 50m geradeaus geht. Was will man mehr?
Unsere letzte Nacht verbachten wir in einem kleinen Feriendorf nahe Ajaccio. Es war nicht mehr ganz gut in Schuss, dafür aber günstig und für eine Nacht ganz ausreichend. Aber wo kann man schon so toll frühstücken?
Da unsere Fähre erst um 21:00 Uhr ablegen sollte, hatten wir an unserem letzten Tag genug Zeit um noch einmal eine etwas grö5ere tour zu unternehmen. Wir kauften noch schnell etwas Proviant im Supermarkt und machten uns dann auf in Richtung Restonica Tal. Hier führt eine schmale, spektakuläre Straße hoch zu einem Bergbauernhof mit Käserei. Leider ist es aber auch ein richtiges Touristenziel weshalb man auf dem letzten Teilstück erst einmal zahlen muss um weiterfahren zu dürfen. Motorräder kosten 3€ und Autos 6€. Am Ende der Straße wird man dann auf einen Parkplatz geleitet. Von hier aus kann man dann hoch zu einem schönen Bergsee wandern, dazu blieb uns aber leider keine Zeit. Somit haben wir lediglich die Aussicht genossen welche sicher für die schwierige Anfahrt entschädigt.
2016 habe ich zusammen mit einem Freund die Wanderung hoch zum See unternommen.
Unser Weg führte uns danach über die Scala di Santa Regina runter zur Westküste und weiter nach Ajaccio. Die Scala die Santa Regina ist eine wunderschöne Strecke welche entlang eines Flusses zu einem Stausee führt. Danach führt sie über ein kleines Plateau und anschließend runter ans Meer.
Am Abend rollten wir dann in den Fährhafen von Ajaccio ein, hier endete dann auch schon unsere Woche auf Korsika. Der Hafen füllte sich schnell mit Fahrzeugen welche mit uns die Überfahrt antraten. Korsika verabschiedete sich noch einmal mit einem tollen Sonnenuntergang und mit ca. zwei Stunden Verspätung legten wir dann ab Richtung Toulon. Von Deck aus warfen wir noch einmal einen letzten Blick Richtung Ajaccio bevor wir unser Nachtquartier aufsuchten um wenigstens ein paar Stunden Schlaf zu bekommen.
Am Morgen legten wir dann trotz Verspätung in Ajaccio pünktlich in Toulon an. Nachdem wir das Schiff verlassen hatten machten wir uns auf in Richtung Heimat. unser ursprünglicher Plan war es noch einen Teil der Route des Grandes Alpes zu befahren jedoch wurden für die nachfolgenden Tage schwere Gewitter vorausgesagt weshalb wir uns dazu entschieden den Nachhauseweg direkt über die Autobahn anzugehen. ich konnte noch einen letzten Blick aufs Mittelmeer werfen bevor es dann endgültig aus dem Rückspiegel verschwand. Und somit neigte sich unsere Reise auch schon dem Ende zu. Es folgten etliche Kilometer Autobahn bei Temperaturen jenseits der 30°C Marke. Am späten Abend sind wir dann wieder in Luxemburg angekommen und konnten erschöpft ins heimische Bett fallen.
Eine tolle Reise mit vielen Kilometern und tollen Erfahrungen war somit zu Ende. Es war mein fünftes Mal auf Korsika, jedoch mein erste Mal auf zwei Rädern und es hat mir immer noch genau so wie beim ersten Mal gefallen.
Nächstes Jahr soll es aber dann in Richtung Norden gehen.
Ich hoffe euch hat mein kleiner Reisebericht gefallen.