mich würde Deine geringfügige Blinkrelaismodifikation des Originalteiles interessieren.
Habe mir mein Relais so umgebaut, wie es auf der Powerboxer-Seite beschrieben ist.
Eigentlich paßt das ja nicht mehr ins hiesige Unterforum, sondern erforderte eher einen eigenen Thread in der Technik & Bastelecke.
Wird jetzt etwas länger, aber die Essenz lautet: Vorhandenen Meßwiderstand in seinem Wert mittels Dreisatzrechnung an den geänderten Strombedarf der Leuchtenkombination anpassen und diesen mit dem so ermittelten Widerstandswert ersetzen. Fertig! Ein paar lösbare Schwierigkeiten lauern zwar auf dem Weg dorthin und es ist vorteilhaft elektrotechnisch ein wenig beleckt zu sein oder sich von einer solchen Person dabei unter die Arme greifen zu lassen. Diese Erkenntnisse dürften Dir,
@Jungfux , als Handlungsanleitung aber eventuell bereits ausreichen?
Vorweg: Ich habe die Details zu meinem Umbau vor etlichen Monaten zwei Leuten angeboten, die sich mit der Materie schon intensiv befaßt haben bzw. diese im Netz kursierenden Umbauten häufiger auch für Fremde (mangels Lötgeschick etc.) durchführen, auch um die Verbreitung dieser Modifikation ein wenig zu erhöhen. Es bestand jedoch nur geringes bis kein Interesse. Zu kompliziert? Zu viele Voraussetzungen erforderlich? Keine Ahnung, und mir im Grunde auch egal! Bei mir tut's, wie es soll, auch im geprüften Versagensfall eines LED-Blinkers. Insofern Übereinstimmung mit den gesetzlichen Regelungen nicht verletzt. Fertig.
Das Prinzip ist einfach, denn man macht sich nur die bereits vorhandenen Eigenschaften der Relais in wenig abgewandelter Form zunutze. Mehr nicht! Keine zusätzlichen Drahtbrücken oder gar Leiterbahnunterbrechungen! Der Umbau ist bei sorgfältiger Ausführung vom Original optisch (eventuell nahezu) nicht zu unterscheiden! Ein Punkt, der mir auch wichtig war, denn nachträglich herbeigeführte Leiterbahnunterbrechungen hasse ich fast genauso sehr wie externe Heizwiderstände an Blinkern.
Der Teil der Relaiselektronik, der dafür verantwortlich ist, den Lampenstrom zu ermitteln, besteht aus einem Operationsverstärker mit entsprechender Beschaltung (die ich im Detail auch nicht kenne) und einem Meßwiderstand, den man sofort sieht, wenn man das Relaisgehäuse abnimmt. Es ist ein kräftiger Drahtbügel (von 20 Milliohm, steht auf dem
flachen Bügel sogar drauf), durch den der gesamte Lampenstrom (einschließlich der Kontrollampen!) fließt. An diesem Widerstand fällt eine (sehr niedrige, im Millivoltbereich befindliche) Spannung ab, die ihrer Höhe nach dem Lampenstrom entspricht und vom OP-Amp bewertet wird, vermutlich pro Blinkvorgang! Der Chip macht daraus am Ende ein Signal für den Controller, das diesem vorgibt normal oder schnell zu blinken.
Weitere Einschränkungen, die den von mir angedachten Mißbrauch der Schaltung für unsere LED-Zwecke verhindern, scheint es nicht zu geben. Waren meine ursprünglichen Bedenken, aber in der Praxis sind diese offenbar gegenstandslos.
Der "Schaltungsmißbrauch" besteht also lediglich darin, den Meßwiderstand in seiner Größe an den verminderten Stromverbrauch der LED (immer einschließlich Kontrolleuchten!) anzupassen.
Von dem Relais gibt es mittlerweile vier verschiedene von BMW in Umlauf gebrachte Ausführungen. Von zwei Varianten (61 31 2 306 101, 61 31 2 305 700) weiß ich sicher, daß die Modifikation funktioniert, von den anderen zwei kann ich es nur annehmen, unterstelle es aber.
https://www.realoem.com/bmw/de/part...409_&mg=61&sg=36&diagId=61_5920&q=61317679867
Wesentliche Schwierigkeit ist jetzt nicht den geänderten Widerstand zu ermitteln, sondern ihn zu besorgen, denn die Werte sind sehr niedrig und derartige Widerstände sind meist Hochlastausführungen und haben dann gerne die Größe des gesamten Relaisgehäuses, sind also für den Zweck völlig unbrauchbar. Last kommt bei dem Umbau gar nicht vor, auf jeden Fall erheblich weniger als ursprünglich!
Ich könnte jetzt noch einige weitere Details aufführen, was jedoch in diesem Unterforum - wie eingangs schon erwähnt - schon längst nicht mehr hinpaßt, gebe diese jedoch auf Anfrage (z. B. PN) gerne weiter, oder es macht einer bei Interesse einen separaten Thread dafür auf.
Ein Kochrezept gäbe es übrigens logischerweise nur für meine Variante, denn es hängt vom zu ermittelnden Stromverbrauch der gewählten Blinker ab, wie der neue Widerstand optisch und elektrisch "auszusehen" hat.
Mein eigener Umbau besteht aus vier LED-Stangenblinkern 63 13 7 708 048 (eventuell baugleich mit
63 13 8 522 499, sind soweit ich weiß nur mechanisch geringfügig anders) von BMW Motorrad, den originalen Kontrollglühlampen (wegen der abartig schlechten Zugänglichkeit in der Instrumentenkonsole nicht auf LED geändert) und dem umgebauten Relais 61 31 2 305 700.
Den Wert des dafür zu benutzenden Widerstandes habe ich (nur im Rahmen meiner Meßmöglichkeiten genau) zu 0,124 Ohm bestimmt. Passende Festwiderstände in geeigneter Größe und Leistung sind zwar bei diversen Lieferanten gelistet, aber oft auf Monate hinaus nicht verfügbar und dann geht's bei dem Pfennigskram noch mit den Stückzahlen los. Ich habe das mit einem Stückchen Widerstandsdraht - quasi entsprechend dem Original - einwandfrei in den Griff bekommen.
Die reinen Materialkosten für den Relaisumbau sind vernachlässigbar gering (Widerstandsdraht in geringsmöglicher Abnahmemenge reicht aus, da von der ensprechenden Qualität nur wenige Zentimeter gebraucht werden).