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Nordlicht
Themenstarter
- Dabei seit
- 05.10.2007
- Beiträge
- 5.261
Warum nun schon so viel Text, ohne dass ich auch nur einen Meter gefahren bin?
Es kommen ja doch jedes Jahr ganz viele User und fragen schlichtweg, wie das Reisen geht. Und ich hab mir gedacht - mal so ganz fernab von überheblichen Kommentaren oder belehrenden Listen will ich einfach mal erzählen, wie diese Phasen bei mir so ablaufen. Nicht, dass ich nun ein Superreisender wäre. Ganz im Gegenteil. Einfach ein Normalo, der sich in seinen Ferien etwas vornimmt und das dann auch macht.
1.: Die Vorbereitungsphase
"Dieses Balkanien ist ja ganz schön gross. Und nicht zu verwechseln mit Balkonien!"
SO oder so ähnlich stellt sich das gesamte Wissen vieler meiner Kollegen über den Balkan dar. Ach ja, dazu kommt noch die laut oder leise ausgesprochene Abneigung gegen "die Jugos" sowie eine ganze Reisetasche voll mehr oder weniger irrwitziger Vorurteile vor der Fremde.
Umso grösser meine Freude, aber auch mein Erstaunen, als eine von diesen Figuren - nämlich meine beste Freundin - mich vor einem halben Jahr informierte: "Übrigens, wir beide fahren 2012 nach Rumänien!" Und wer Frauen kennt, weiss, dass diese Ausrufezeichen extrem deutlich im Raum stehen können...
OK, was interessieren schon meine Englandpläne - also gehts nach Rumänien. Ist ja auch schön. Und neu für mich. Ich war lediglich mit einer Reisegruppe vor vielen Jahren mal in diesem Land. Und ich liebe es, neue Länder zu bereisen. Freundin Christina (wurde etwas blass ums Näschen, als sie diesen Umstand erfuhr. Irgendwie dachte sie, der Unterschied zwischen Baltikum (2010 bereist) und Balkan sei eher gering...
Janu, denn halt.
Im Laufe der letzten Monate hab ich dann also nach uns nach das gelesen, was ich von Christina und gemeinsamen Bekannten an Infos bekam (erstaunlich, wieviele grosse Gefahren unterwegs lauern können! Durchweg berichtet von Reisenden, die just in DIESEM Land noch gar nicht waren...
)
Und daneben hab ich dann noch eine kleine und feine Reiseroute zusammengestellt, die den unterschiedlichen Bedürfnissen in Bezug auf Streckenbeschaffenheit, Unterkunft etc. Rechnung tragen. Ich will mal so sagen: Dies sichert unterwegs mein Überleben...
Herausgekommen ist eine recht durchgeplante Route mit teilweise recht stattlichen Kilometerleistungen. Da sind wir beide uns sehr einig - ein Motorradtag beginnt früh und endet spät. Entdeckt wird unterwegs, am Abend wird ausgeruht. 10-12 Stunden Tagesetappe ist für uns ok. Und manchmal werden wir es brauchen, denn wir haben durchaus auch mal 400 km Nebenstrassen eingeplant. Und ja: Wir wissen, was das bedeutet, weil wir das häufiger machen...
Warum durchgeplant mit vorgebuchten Hotels?
Nun, alleine würde ich weniger reservieren. Zu zweit ist es alles etwas weniger felxibel als alleine.
Vor allem aber kann die Suche nach einer geeigneten Unterkunft schnell mal eine Stunde Zeit in Anspruch nehmen. Und die fahren wir lieber. Hier gilt es einfach, die Reisegruppe gut zu kennen und abzuwägen, was den Teilnehmern wichtig ist. Vor allem aber: Die Quartiere dort sind so günstig, dass man es im Notfall auch verfallen lassen kann und dann halt hinterher zur Kasse gebeten wird. Bei 30 Euro für ein Doppelzimmer ist das machbar.
Auf echte Offroadpassagen habe ich bewusst verzichtet. Einerseits ist meiner Partnerin dafür ihre 1100 GS doch ein wenig zu schwer - andererseits wollen wir eben eine Reise machen, die uns immer weiter führt.
Zur Erklärung: Manchmal bin ich 1 Woche an einem Ort und entdecke diesen intensiv. Das ist dann wirklich toll, weil man eine Region intensiv kennenlernt.
Lieber aber mache ich solche Rundreisen. Und da geht es dann weniger um Details, um spezielle besonders kurvige STrecken etc. - da geht es mir ums Resien an sich. Weiter, weiter, immer weiter... wenn ich allein reise, dann hat das fast etwas Meditatives. Weiter. Immer weiter gehts...
Erstmals 2011 hab ich meine eingefahrene Lebensweise unterbrochen und bin mit Chrissi zusammen auf Frankreichreise gegangen. Und so gut wie wir im Alltag miteinander auskamen, ging es auch unterwegs. Da, wo unser intuitives Sich-Verstehen versagte, half der Scala Rider nach.
Manchmal.
Manchmal gab ich meiner vorausfahrenden Leit-Q den erst dezenten, nachher fast gebrüllten Hinweis "LINKS!", den sie quittierte, indem sie lachend rechts abbog, um dann erstaunt zu fragen: "Ach, hier?"
...
Man(n) muss sie einfach gern haben
weshalb ich zwar die Route bestimmen muss, sie aber vorausfährt... 
Nun geht es also ans Werk, die Tour steht. Sie führt uns von Wien (bis dahin bringt uns ab Feldkirch der Autozug) über die slowakische Grenzregion mit einer Zwischenübernachtung bis nach Viesu de Sus.
Nachdem wir dort 4 Tage Quartier gemacht und die Gegend inspiziert haben,(Schluchten, Moldauklöster, Kurven, Pässe, eventuell KLEINE Schotteretappen - das klein muss sein, weil meine Mitreisende hier mitliest...) geht es weiter nach Sibiu.
Hier liefern wir die mittlerweile reichlich eingegangenen Stofftiere ab, übernachten in den Räumen der dortigen Kirchengemeinde und fahren dann weiter Richtung Wlachei. Wir werden, wenn offen, den Transfagarasan nehmen, den (noch) geschottertern XY-Pass werde ich einmal später entdecken. Dracula samt Touristengetöse lassen wir liegen, den gesamten Karpatenbogen etc. auch. Uns zieht es weiter. Immer weiter.
Irgendwo in der Walachei werden wir übernachten, dann am Eisernen Tor (Donaudurchbruch samt Stausee) Serbien erreichen. Knackige 400 km werden wir auf miesen Strassen zurücklegen und dann wie gerädert in ein schon jetzt gebuchtes Hotelbett sinken. Ich denke, man könnte mir in dieser Nacht 17 nackte Jungfrauen ins Bett legen - da ginge nichts mehr.
Falls jemand allerdings 17 Jungfrauen zur Verfügung hat, bin ich aber bereit, es darauf ankommen zu lassen
Weiter. Immer weiter. Mostar wartet auf uns. IN Bosnien& Herzegowina werden wir ebenfalls nur Transitfeeling aufkommen lassen. Wir wolln Mostar erreichen und dort in der Nähe der alten Brücke nächtigen.
Mal sehen, was Koschnik dort an Eindruck und Leistung hinterlassen hat, der olle Hanseat
Dann gehts passend zur Landschaft geruhsam weiter an die Aaaah-dria.
Letztlich werden wir in Split oder Umgebung landen. Aber wann und wo und wie - man wird es sehen.
Küstenstrasse oder nicht - das wird unsere Frage am Folgetag sein. Bleiben wir am Wasser, werden wir Pag geniessen. Wenn nicht, gibts ein paar Winnetouerinnerungen zum Auffrischen. Daqs entscheidet sich, wie ich uns kenne, beim Frühstück oder sogar erst beim Satteln der Hühner, äh, der Motorräder. Wenn überhaupt...
Tja, und nach einem Pausentag in der Region Rijeka geht es dann mit frischen Kräften zum Mangart, dem Predilpass und weiter bis zum Passo di Giau. Dort wartet das teuerste Hotel der ganzen Reise auf uns. Bella Italia
Aber das ist der Preis, wenn man bis ca. 20.00 fahren will...
Tja, und dann kommt der unglaubliche Luxus. Wir können von uns behaupten, dass eine Tagestour durch die Dolomiten mit zig Höhepunkten für uns grade mal ein lockerer Ausklang einer Ferienreise ist!!!!! Je nachdem gönnen wir uns noch schnell das Stilfser Joch zum Dessert. Allerdings hat mich Chrissi dann evtl. nicht mehr gern..... ja nu.
Der Schlusstag führt und dann über eine noch längst nicht feststehende Route zurück dorthin, wo andere Menschen Ferien teuer bezahlen müssen: In die schöne Schweiz
Egal wie, 2 oder 3 grosse Alpenpässe wird es wohl noch geben, um die etwas eckigen TKC wieder in Rundform zu bringen.
Tja, und Ende Juni wird dann hier gepostet, wie es dann wirklich war
Grad heut hat die Phase 2 der Vorbereitung begonnen: Es existiert nun eine offizielle Packliste, die von Ausländerausweis bis Zwirnsfaden alles beinhaltet, was Mann braucht und Frau dabei haben möchte.
Was noch: Wenn man es zelebriert, dann ist Reisevorbereitung etwas Tolles und verlängert die Reise gefühlt um Wochen.
Verglichen mit einer anderen, sehr erfüllenden Tätigkeit, kann man sagen, dass die Reiseplanung dem Vorspiel entspricht.
Und damit halte ich es eben immer so: Nix gegen einen Quicky - aber wer Zeit hat, sollte sie sich auch nehmen!!!
Jetzt, knapp 4 Wochen vor Reisebeginn, sind unsere Reisedokumente geprüft. Evtl. muss noch eine Reisekrankenversicherung abgeschlossen werden.
Nachdem sich meine begeisterte Freundin schnell mal eben ein Wunschkennzeichen an ihrem Bike gegönnt hat, musste ich heut schnell bei der ÖBB nachfragen, wie blöd die tun, weil ihr Töff ja mit einer anderen Nummer registriert ist. Antwort: Scheissegal.
Finanzen: IN der Schweiz wird zunehmend die TravelCash-Card modern. Der Nachfolger vom Traveller Cheque. Auf Basis des Maestro-Abrechnungssystems. Hab ich seit Jahren, ist eine gtute Ergänzung in Ländern, wo es mit Visa heikel ist. Nebenbei: In Deutschland, aber auch der Schweiz kommt es ja derzeit massenhaft zu diesen manipulierten Geldautomatengeschichten. Dennoch fällt der Bankangestellten nix besseres ein, als uns zu warnen, dass eben diese Dinge "im Osten" oft vorkommen würden.
Hallo? Mal die eigene Nasenspitze berührt? Aber das Thema Vorurteile hatten wir ja schon...
Die Motorräder sind in der INspektionsphase. Bremsen? Öl? Reparaturstau?
Verkabelung ok? Reifenwechsel terminiert? Besorgt sind die Wanderschuhe. Meine 1200 bekommt TKC, die 1100 GS von Chrissi läuft etwas eleganter auf Heidenaus K60 umher.
Die Navis haben bzw. bekommen noch das aktuelle Update. Sie 550, ich 660er Zumos.
In den verbleibenden drei Wochen haben wir beide recht wenig Zeit, da noch einige Anlässe bestritten werden müssen (Ironman, Pfingstrallye,...) sonst hätten wir mit dieser Technikphase noch 2 Wochen gewartet.
Ersatzteile? Letztlich nichts. Ein Werkzeugsatz inklusive 22er Inbus fürs 12er Vorderrad, Kabelbinder, Kaltmetall, etwas Draht und natürlich Flickzeug für die Reifen. Den Rest muss dann notfalls der TCS bzw. ADAC richten, wenn die lokalen Improviseure nichts ausrichten können.
KLar, Panzerband darf nicht fehlen - und ein paar Leuchtmittel für die beiden Boxer.
Wir sind akustisch verbunden über das Doppelset Scala Rider G4. Bewährt bei uns beiden Hübschen, ich möchte nicht mehr darauf verzichten!
Wir sind keine Minimalisten. Beide reisen wir mit Touratechs Alukisten herum, haben ein Topcase an Bord und vorn tut der VP45 als Tankrucksack seinen Dienst. Ihr findet es blöd, dass wir quasi Partnerlook haben? Ach was! Sie hat halt meine alte Maschine samt Ausrüstung übernommen! Und meine Neue habe ich altbewährt ausgerüstet
Dazu kommt wohl noch je 1 Packsack mit Spendenware für Sibiu. Und ab dann haben wir PLatz für Souvenirs, 17 Jungfrauen, Schmutzwäsche - was auch immer... Wir reisen also voll bepackt und werden dennoch einen Heidenspass haben. Vor allem, wenn die Fuhre dann im Dreck liegt und ICH den Töff aufheben darf, obwohl SIE es ist, die ihn hat fallenlassen....
So, und jetzt habt ihr wieder Ruhe vor mir, denn ich lese jetzt etwas über Tulove Grede nach...
Es kommen ja doch jedes Jahr ganz viele User und fragen schlichtweg, wie das Reisen geht. Und ich hab mir gedacht - mal so ganz fernab von überheblichen Kommentaren oder belehrenden Listen will ich einfach mal erzählen, wie diese Phasen bei mir so ablaufen. Nicht, dass ich nun ein Superreisender wäre. Ganz im Gegenteil. Einfach ein Normalo, der sich in seinen Ferien etwas vornimmt und das dann auch macht.
1.: Die Vorbereitungsphase
"Dieses Balkanien ist ja ganz schön gross. Und nicht zu verwechseln mit Balkonien!"
SO oder so ähnlich stellt sich das gesamte Wissen vieler meiner Kollegen über den Balkan dar. Ach ja, dazu kommt noch die laut oder leise ausgesprochene Abneigung gegen "die Jugos" sowie eine ganze Reisetasche voll mehr oder weniger irrwitziger Vorurteile vor der Fremde.
Umso grösser meine Freude, aber auch mein Erstaunen, als eine von diesen Figuren - nämlich meine beste Freundin - mich vor einem halben Jahr informierte: "Übrigens, wir beide fahren 2012 nach Rumänien!" Und wer Frauen kennt, weiss, dass diese Ausrufezeichen extrem deutlich im Raum stehen können...
OK, was interessieren schon meine Englandpläne - also gehts nach Rumänien. Ist ja auch schön. Und neu für mich. Ich war lediglich mit einer Reisegruppe vor vielen Jahren mal in diesem Land. Und ich liebe es, neue Länder zu bereisen. Freundin Christina (wurde etwas blass ums Näschen, als sie diesen Umstand erfuhr. Irgendwie dachte sie, der Unterschied zwischen Baltikum (2010 bereist) und Balkan sei eher gering...
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Janu, denn halt.
Im Laufe der letzten Monate hab ich dann also nach uns nach das gelesen, was ich von Christina und gemeinsamen Bekannten an Infos bekam (erstaunlich, wieviele grosse Gefahren unterwegs lauern können! Durchweg berichtet von Reisenden, die just in DIESEM Land noch gar nicht waren...

Und daneben hab ich dann noch eine kleine und feine Reiseroute zusammengestellt, die den unterschiedlichen Bedürfnissen in Bezug auf Streckenbeschaffenheit, Unterkunft etc. Rechnung tragen. Ich will mal so sagen: Dies sichert unterwegs mein Überleben...
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Herausgekommen ist eine recht durchgeplante Route mit teilweise recht stattlichen Kilometerleistungen. Da sind wir beide uns sehr einig - ein Motorradtag beginnt früh und endet spät. Entdeckt wird unterwegs, am Abend wird ausgeruht. 10-12 Stunden Tagesetappe ist für uns ok. Und manchmal werden wir es brauchen, denn wir haben durchaus auch mal 400 km Nebenstrassen eingeplant. Und ja: Wir wissen, was das bedeutet, weil wir das häufiger machen...
Warum durchgeplant mit vorgebuchten Hotels?
Nun, alleine würde ich weniger reservieren. Zu zweit ist es alles etwas weniger felxibel als alleine.
Vor allem aber kann die Suche nach einer geeigneten Unterkunft schnell mal eine Stunde Zeit in Anspruch nehmen. Und die fahren wir lieber. Hier gilt es einfach, die Reisegruppe gut zu kennen und abzuwägen, was den Teilnehmern wichtig ist. Vor allem aber: Die Quartiere dort sind so günstig, dass man es im Notfall auch verfallen lassen kann und dann halt hinterher zur Kasse gebeten wird. Bei 30 Euro für ein Doppelzimmer ist das machbar.
Auf echte Offroadpassagen habe ich bewusst verzichtet. Einerseits ist meiner Partnerin dafür ihre 1100 GS doch ein wenig zu schwer - andererseits wollen wir eben eine Reise machen, die uns immer weiter führt.
Zur Erklärung: Manchmal bin ich 1 Woche an einem Ort und entdecke diesen intensiv. Das ist dann wirklich toll, weil man eine Region intensiv kennenlernt.
Lieber aber mache ich solche Rundreisen. Und da geht es dann weniger um Details, um spezielle besonders kurvige STrecken etc. - da geht es mir ums Resien an sich. Weiter, weiter, immer weiter... wenn ich allein reise, dann hat das fast etwas Meditatives. Weiter. Immer weiter gehts...
Erstmals 2011 hab ich meine eingefahrene Lebensweise unterbrochen und bin mit Chrissi zusammen auf Frankreichreise gegangen. Und so gut wie wir im Alltag miteinander auskamen, ging es auch unterwegs. Da, wo unser intuitives Sich-Verstehen versagte, half der Scala Rider nach.
Manchmal.
Manchmal gab ich meiner vorausfahrenden Leit-Q den erst dezenten, nachher fast gebrüllten Hinweis "LINKS!", den sie quittierte, indem sie lachend rechts abbog, um dann erstaunt zu fragen: "Ach, hier?"
...
Man(n) muss sie einfach gern haben
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Nun geht es also ans Werk, die Tour steht. Sie führt uns von Wien (bis dahin bringt uns ab Feldkirch der Autozug) über die slowakische Grenzregion mit einer Zwischenübernachtung bis nach Viesu de Sus.
Nachdem wir dort 4 Tage Quartier gemacht und die Gegend inspiziert haben,(Schluchten, Moldauklöster, Kurven, Pässe, eventuell KLEINE Schotteretappen - das klein muss sein, weil meine Mitreisende hier mitliest...) geht es weiter nach Sibiu.
Hier liefern wir die mittlerweile reichlich eingegangenen Stofftiere ab, übernachten in den Räumen der dortigen Kirchengemeinde und fahren dann weiter Richtung Wlachei. Wir werden, wenn offen, den Transfagarasan nehmen, den (noch) geschottertern XY-Pass werde ich einmal später entdecken. Dracula samt Touristengetöse lassen wir liegen, den gesamten Karpatenbogen etc. auch. Uns zieht es weiter. Immer weiter.
Irgendwo in der Walachei werden wir übernachten, dann am Eisernen Tor (Donaudurchbruch samt Stausee) Serbien erreichen. Knackige 400 km werden wir auf miesen Strassen zurücklegen und dann wie gerädert in ein schon jetzt gebuchtes Hotelbett sinken. Ich denke, man könnte mir in dieser Nacht 17 nackte Jungfrauen ins Bett legen - da ginge nichts mehr.
Falls jemand allerdings 17 Jungfrauen zur Verfügung hat, bin ich aber bereit, es darauf ankommen zu lassen
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Weiter. Immer weiter. Mostar wartet auf uns. IN Bosnien& Herzegowina werden wir ebenfalls nur Transitfeeling aufkommen lassen. Wir wolln Mostar erreichen und dort in der Nähe der alten Brücke nächtigen.
Mal sehen, was Koschnik dort an Eindruck und Leistung hinterlassen hat, der olle Hanseat
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Dann gehts passend zur Landschaft geruhsam weiter an die Aaaah-dria.
Letztlich werden wir in Split oder Umgebung landen. Aber wann und wo und wie - man wird es sehen.
Küstenstrasse oder nicht - das wird unsere Frage am Folgetag sein. Bleiben wir am Wasser, werden wir Pag geniessen. Wenn nicht, gibts ein paar Winnetouerinnerungen zum Auffrischen. Daqs entscheidet sich, wie ich uns kenne, beim Frühstück oder sogar erst beim Satteln der Hühner, äh, der Motorräder. Wenn überhaupt...
Tja, und nach einem Pausentag in der Region Rijeka geht es dann mit frischen Kräften zum Mangart, dem Predilpass und weiter bis zum Passo di Giau. Dort wartet das teuerste Hotel der ganzen Reise auf uns. Bella Italia
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Tja, und dann kommt der unglaubliche Luxus. Wir können von uns behaupten, dass eine Tagestour durch die Dolomiten mit zig Höhepunkten für uns grade mal ein lockerer Ausklang einer Ferienreise ist!!!!! Je nachdem gönnen wir uns noch schnell das Stilfser Joch zum Dessert. Allerdings hat mich Chrissi dann evtl. nicht mehr gern..... ja nu.
Der Schlusstag führt und dann über eine noch längst nicht feststehende Route zurück dorthin, wo andere Menschen Ferien teuer bezahlen müssen: In die schöne Schweiz
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Grad heut hat die Phase 2 der Vorbereitung begonnen: Es existiert nun eine offizielle Packliste, die von Ausländerausweis bis Zwirnsfaden alles beinhaltet, was Mann braucht und Frau dabei haben möchte.
Was noch: Wenn man es zelebriert, dann ist Reisevorbereitung etwas Tolles und verlängert die Reise gefühlt um Wochen.
Verglichen mit einer anderen, sehr erfüllenden Tätigkeit, kann man sagen, dass die Reiseplanung dem Vorspiel entspricht.
Und damit halte ich es eben immer so: Nix gegen einen Quicky - aber wer Zeit hat, sollte sie sich auch nehmen!!!
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Finanzen: IN der Schweiz wird zunehmend die TravelCash-Card modern. Der Nachfolger vom Traveller Cheque. Auf Basis des Maestro-Abrechnungssystems. Hab ich seit Jahren, ist eine gtute Ergänzung in Ländern, wo es mit Visa heikel ist. Nebenbei: In Deutschland, aber auch der Schweiz kommt es ja derzeit massenhaft zu diesen manipulierten Geldautomatengeschichten. Dennoch fällt der Bankangestellten nix besseres ein, als uns zu warnen, dass eben diese Dinge "im Osten" oft vorkommen würden.
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Die Motorräder sind in der INspektionsphase. Bremsen? Öl? Reparaturstau?
Verkabelung ok? Reifenwechsel terminiert? Besorgt sind die Wanderschuhe. Meine 1200 bekommt TKC, die 1100 GS von Chrissi läuft etwas eleganter auf Heidenaus K60 umher.
Die Navis haben bzw. bekommen noch das aktuelle Update. Sie 550, ich 660er Zumos.
In den verbleibenden drei Wochen haben wir beide recht wenig Zeit, da noch einige Anlässe bestritten werden müssen (Ironman, Pfingstrallye,...) sonst hätten wir mit dieser Technikphase noch 2 Wochen gewartet.
Ersatzteile? Letztlich nichts. Ein Werkzeugsatz inklusive 22er Inbus fürs 12er Vorderrad, Kabelbinder, Kaltmetall, etwas Draht und natürlich Flickzeug für die Reifen. Den Rest muss dann notfalls der TCS bzw. ADAC richten, wenn die lokalen Improviseure nichts ausrichten können.
KLar, Panzerband darf nicht fehlen - und ein paar Leuchtmittel für die beiden Boxer.
Wir sind akustisch verbunden über das Doppelset Scala Rider G4. Bewährt bei uns beiden Hübschen, ich möchte nicht mehr darauf verzichten!
Wir sind keine Minimalisten. Beide reisen wir mit Touratechs Alukisten herum, haben ein Topcase an Bord und vorn tut der VP45 als Tankrucksack seinen Dienst. Ihr findet es blöd, dass wir quasi Partnerlook haben? Ach was! Sie hat halt meine alte Maschine samt Ausrüstung übernommen! Und meine Neue habe ich altbewährt ausgerüstet
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Dazu kommt wohl noch je 1 Packsack mit Spendenware für Sibiu. Und ab dann haben wir PLatz für Souvenirs, 17 Jungfrauen, Schmutzwäsche - was auch immer... Wir reisen also voll bepackt und werden dennoch einen Heidenspass haben. Vor allem, wenn die Fuhre dann im Dreck liegt und ICH den Töff aufheben darf, obwohl SIE es ist, die ihn hat fallenlassen....

So, und jetzt habt ihr wieder Ruhe vor mir, denn ich lese jetzt etwas über Tulove Grede nach...
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