Hilfe: Motor läuft sauber - und geht beim Öffnen der Drosselklappen aus!

[ARAL]

Hallo!

Mein um die Ecke und ich sind am Ende der Weisheit...
Nach einer Ultraschallreinigung der Vergaser meiner 100GS (1043, Doppelzündung, 40er BING) mit neuen Membranen und O-Ringen tritt folgendes Problem auf:

Der Motor springt einwandfrei an, ist top syncronisiert, läuft im Standgas einwandfrei und auch während der Fahrt ist bis an den roten Bereich alles top. Wenn ich sie aber im Leerlauf ein paar Sekunden laufen lasse und dann ganz sachte die Drosselklappen öffne, geht sie aus. Öffne ich schnell, verschluckt sie sich kurz, läuft aber. Fahre ich bergab, ziehe die Kupplung, lasse die Drehzahl auf Standgas fallen und bremse dann - geht sie aus.

Vergaser nochmal zerlegt, gereinigt, neu syncronisiert - keine Änderung.

Nadeldüsen und Düsennadeln sind vor kurzem auch erneuert worden (danach war noch alles in Ordnung), Nadeln in Standartposition. Schwimmerkammern sind sauber, Schwimmer neu und Schwimmerstände (schließen der Nadelventile) bei Parallelität "Kante Schwimmer" zu "Kante Gehäuse" eingestellt.

Mich wundert vor allem, dass sie beim Bergabrollen (Kupplung gezogen) und anbremsen bei Leerlaufdrehzahl ausgeht, wobei sie im ebenen Stand bei Standgas sauber läuft.

Hat jemand eine Idee woran es liegen kann???

Qrüße
ARAL

 

[Hermann (aus E)]

Hi Aral,
das hab ich im 2-Ventiler Forum schon häufiger gehört. Häufig sind die vertauscheten Drosselklappen(mechanik?) die Ursache, passiert häufig nach der Vergaserüberholung. Man kann wohl rechts und links vertauschen und dann läuft die Kiste nicht mehr richtig. Das sie im Standgas läuft liegt daran, das der Vergaser im Prinzip aus 2 Vergasern besteht, einen für Standgas und einen fürs Fahren (Drosselklappen). Sollte das nicht der Fall sein... 2-Ventiler.de

Gruß Hermann

 

[Peter Becker]

Hallo
Funktioniert dein choke einwandfrei?Die kann man in der Tat falsch einbauen
Gruß Peter

 

[Peter Becker]

Dann würde ich auch noch gucken ob die Membranen und Kolben richtig sitzen

 

[ehemaliges Mitglied]

Hallo Jens.
Das mit den Drosselklappen erscheint mir auch passabel. Also verkehrt oder evtl ausgeschlagen.
Da ja alles andere läuft wenn sie offen sind.

Viele gute Nerven bei Fehler finden.
Mfg HPMaggus

P.s. Gute Adresse ist Red Baron für Vergaser im 2V-Forum

 

[Peter Becker]

Drosselklappen

 

[ARAL]

Hallo Hermann, Peter und Edda,

danke erstmal für Eure Tipps. Dass alles richtig zusammengebaut ist setze ich mal voraus. Die erste Ultraschallreinigung hat ein sehr erfahrener 2V-Schrauber gemacht und nachdem das Problem bei der ersten Fahrt danach auftrat hat der Chef persönlich - ebenfalls ein alter Hase - die Vergaser noch mal zerlegt und kontrolliert. Bisher hatte ich noch nie Anlass, an seiner Kompetenz zu Zweifeln.
Membranen hab ich selbst gecheckt, passt.
Drosselklappen kann ich mir irgendwie schwer vorstellen, da sie bei dem Phänomen - bergab, geschlossene Klappen, bremsen und Motor geht aus eigentlich keinen Einfluss haben sollten.
Kolben könnte ich mir da schon eher vorstellen. Vielleicht nicht falsch eingebaut, aber vielleicht laufen sie nicht sauber. Werde ich mir mal anschauen sobald ich Zeit habe.

Qrüße, ARAL

 

[BigJay]

Hi Aral!

Dein richtiger Name???

Würde mich auch als "erfahrenen" 2V-Schauber bezeichnen, aber den
Choke hab ich auch schon um 180° verdreht zusammengebaut...
Aber noch vor dem Anbau ans Moped bemerkt.

Dreh mal je eine viertel Umdrehung die Leerlaufgemischschrauben rein
/ raus und teste das ganze nochmal. Hört sich nach zu wenig, oder auch
zu viel Sprit beim Angasen an. Ich tippe auf "zu wenig".

Reindrehen = fettes Gemisch, Rausdrehen = mageres Gemisch.

Diese Schraube regelt nicht (wie oft angenommen) die Spritmenge (die
durch die Leerlaufdüse vorgegeben ist), sondern die Luftmenge. Die
überall angegebenen Werte zu diesen Schrauben geben lediglich die
"Grundeinstellung" wieder, wenn man die Gaser zusammenbaut. Damit
läuft der Motor relativ sicher an. Aber das fast immer notwendige Fein-
tuning erfolgt danach durch ebendiese Schrauben auf oben beschriebene
Weise.

Fragen:

Hattest Du den Motorumbau auf 1043ccm schon vorher gut laufen,
oder das auch im Rahmen der Vergaserreinigung gemacht?

Wurde sonst noch irgendwo rumgeschraubt?

.....................

edit: Der Körnerpunkt auf der Chokewelle muss zum daran befestigten
Hebel hin zeigen!

 

[ARAL]

Hallo Jörge,

Chokes sind richtig verbaut - das Problem kenne ich aus eigener Erfahrung auch schon...
Der Motor läuft in der Konfiguration schon seit über 200.000 km und wurde vor 40.000 bei HPN komplett saniert. Sonst wurde nix verändert.

Gerade hat mir ein ebenfalls sehr erfahrener Schrauber auch sofort mit "Drosselklappen" geantwortet. Genauer gesagt die O-Ringe an den Wellen. Wenn die beschädigt oder nicht exakt eingebaut sind, zieht der Vergaser wohl um die Welle Falschluft, sobald die Drosselklappe bewegt wird. Klingt plausibel und würde auch zu dem "Bergabbremssymptom" passen, werde ich am WE mal anschauen, nachdem ich Deinen einfacher austestbaren Tipp mit den Gemischregulierschrauben ausprobiert habe.

Danke für Deine Hilfe und Qruß,
ARAL (Jens)

 

[BigJay]

Hi Jens!



Das evtl vorhandene DKW-Problem (Nebenluft über einen
defekten O-Ring) kannst Du ebenfalls recht einfach
ausschließen: Besprühe diesen Bereich mit Bremsenreiniger.
Schirme den Bereich zum Kopf hin dabei mit nem Stück Pappe
oder einem Lappen ab.

Sollte da was im Argen sein, müsste sich die Drehzahl ändern.

Weitere beliebte Falschluftfehlerquellen sind auch gerne die
Stutzen im Zylinderkopf, woran die Vergaser befestigt werden.
Sind die nicht richtig fest eingedreht, zieht dort Luft rein.
Manche (z.B. ich) nehmen zur Abdichtung der Stutzen ein flüssiges
Hydraulikdichtmittel (Loctite oder ähnliche). Das funktioniert
dauerhaft. Von Klebern halte ich an dieser Stelle eher wenig...

Auch hier kann man das mit Bremsenreiniger detektieren.

Vorsicht ist dabei grundsätzlich angesagt: Ein Honk hat mal
den Heinkelroller einer Freundin dadurch in Brand gesetzt...

 

[Michi (ein anderer)]

Klingt nach zu mager, was Richtung Falschluft deuten würde. Drosselklappen wurden ja schon diskutiert. Evtl. noch defekte Dichtung am Choke oder Niveau in der Schwimmerkammer zu tief (Könnte das Phänomen mit dem Bremsen vielleicht erklären (?)).

Gruss Michi

 

[ARAL]

Ergebnis:
Kein wirkliches.
Nach erfolgloser Suche hat meine Werkstatt schließlich das linke Vergasergehäuse gegen ein anderes gebrauchtes getauscht, das Innenleben meines Vergasers blieb mir bis auf die Drosselklappenwelle vollständig erhalten. Meine alte Drosselklappenwelle hatte Spiel, der O-Ring war aber noch top.
Jetzt läuft sie einwandfrei.
Wahrscheinlich war durch das Ultraschallreinigen irgendeine Bohrung verstopft...

Qrüße ARAL

 

[Luggi2]

Hi Aral!

Dein richtiger Name???

Würde mich auch als "erfahrenen" 2V-Schauber bezeichnen, aber den
Choke hab ich auch schon um 180° verdreht zusammengebaut...
Aber noch vor dem Anbau ans Moped bemerkt.

Dreh mal je eine viertel Umdrehung die Leerlaufgemischschrauben rein
/ raus und teste das ganze nochmal. Hört sich nach zu wenig, oder auch
zu viel Sprit beim Angasen an. Ich tippe auf "zu wenig".

Reindrehen = fettes Gemisch, Rausdrehen = mageres Gemisch.

Diese Schraube regelt nicht (wie oft angenommen) die Spritmenge (die
durch die Leerlaufdüse vorgegeben ist), sondern die Luftmenge.........

Das ist nicht richtig! Es handelt sich um Leerlaufgemischschrauben und die magern bei Reindrehen ab und beim rausdrehen fettten die an. Was Du beschreibst sind Leerlaufluftregulierschrauben wie z.B. bei den 26er Bing Schiebervergasern.

Für die Einstellung des Leergemisches gibt eine genaue Beschreibung. Mit ein bißchen rein- oder rausdrehen erreicht man nur manchmal gewünschte Ergebnisse.

Das Problem an sich ist ja gelöst.