D
Demokrit
Themenstarter
Moin in die Runde,
ich heisse Thomas, wohne in Vaals, im schönen Königreich, und bin hier neu. Ich selbst bin weniger neu, 56 Jahre alt, und fahre seit 1975 (fast) unterbrechungsfrei Motorrad.
Der Anfang war bereits brachial. Eine Honda DAX70, quasi als Sedativum für die panisch rotierende Mutter. Dann folgte eine Honda CB-450, perfekte Triumph Kopie, regelmässige Löcher im Kolben inklusive. Damals lernte ich Schrauben. Da ich immer Teile übrig behielt, und die Honda meistens zerlegt war, erjagte ich noch eine Yamaha DT-250, gefolgt von einer Suzuki TS-175. In Canada wurde es dann eine Honda XT-250, und irgendwann stand auch ne BSA im rostaffinen Fuhrpark. Seriöser wurde es schließlich mit einer Honda CB-550F, die ich 1977 neu und zu 50% des DE Preises in England kaufte. Schöne Maschine. Hat mich damals nie verlassen. Das war meine Japanische Phase. Im Duktus der damaligen Motorradfahrerscene waren Japaner wohl das einzig Wahre.
1986 setzte ich mich dann erstmalig und heimlich auf eine BMW. Eine nagelneue K100. Vierzylindrisch und damit fast so gut wie ein Japaner. Auch der Preis stimmte, denn der Verkäufer machte damals gerade Pleite. Ich kaufte sie, denn sie passte wie ein Handschuh, und ich fuhr sie 249.000 km durch ganz Europa und Teile von Afrika. War zwar ne peinliche BMW, aber wenigstens nicht so ein verschnarchter Boxer. Ich beschloss, dass mir BMW ab sofort nicht mehr peinlich wäre und entschied, fortan sogar Boxerfahrer zu grüßen.
2007 wurde ich 50. Also quasi tot. Ich verschenkte die K, um in Ruhe meine letzen Angelegenheiten regeln zu können. Zu alt für diesen Scheiss.
Die Depri-Phase hielt zum Glück nicht lange, und als mir eine K1100RS über den Weg lief, schlug ich zu. Perfekte und sparsame Reisemaschine, die mir über 50.000 km viel Spaß gemacht hat. Und das Beste daran war, dass mein Freundlicher mich nur als Teilekunde sah, denn man konnte noch alles selbst machen.
Letztes Jahr bin ich dann zusammen mit einem GS Fahrer nach Irland, und erlebte mein Waterloo. Während mir bei niedrigem Tempo bei Bodenwellen die Plomben aus den wenigen verbliebenen Zähnen sprangen, fuhr mein Begleiter entspannt neben mir her, und spielte gelangweilt auf dem Bordcomputer PacMan. Und wenn es ihm zu unkommod wurde, drückte er einen Knopf und fuhrt das Fahrwerk hoch. Sowas weckt Begehrlichkeiten. Zusammen mit dem Gefühl, dass 20 Jahre K-Fahren irgendwie genug wäre. Mir war auch klar, dass ich ein bisschen "abrüsten" musste, altersbedingt. Ein paar Kilo weniger sind da oft schon ein Feature, beim Fahrer wie bei seiner Maschine.
Jetzt habe ich eine K50 aus 06/2013, die mir in vielerlei Hinsicht viel Spaß macht. Ein geniales Fahrwerk, extrem einfaches Handling und Wumms vom Feinsten. Viel Licht also, aber leider auch einige Schatten. Extrem miese Abstimmung zwischen Getriebe und Kupplung, speziell bei warmem Motor. Schlagloses Schalten ist fast unmöglich. Dazu kommt, dass der Einsetzpunkt des Kupplungshebels stark variiert. Auch der gegenüber meinen (30 Jahre alten) K's um fast 1 Liter höhere Verbrauch erschreckt. Ebenso wie die totale Abhängigkeit vom BMW Service. Aber daran werde ich noch arbeiten. So ein CAN-Bus kann mich nicht schrecken.
In zwei Wochem muss sie sich bewähren. Dann geht's auf nach Schottland. 2 Wochen Camping. Hopefully without too much of liquid sunshine.
Soviel zu meiner zweirädrigen Vita,
Viele Grüße aus Vaals,
Thomas
ich heisse Thomas, wohne in Vaals, im schönen Königreich, und bin hier neu. Ich selbst bin weniger neu, 56 Jahre alt, und fahre seit 1975 (fast) unterbrechungsfrei Motorrad.
Der Anfang war bereits brachial. Eine Honda DAX70, quasi als Sedativum für die panisch rotierende Mutter. Dann folgte eine Honda CB-450, perfekte Triumph Kopie, regelmässige Löcher im Kolben inklusive. Damals lernte ich Schrauben. Da ich immer Teile übrig behielt, und die Honda meistens zerlegt war, erjagte ich noch eine Yamaha DT-250, gefolgt von einer Suzuki TS-175. In Canada wurde es dann eine Honda XT-250, und irgendwann stand auch ne BSA im rostaffinen Fuhrpark. Seriöser wurde es schließlich mit einer Honda CB-550F, die ich 1977 neu und zu 50% des DE Preises in England kaufte. Schöne Maschine. Hat mich damals nie verlassen. Das war meine Japanische Phase. Im Duktus der damaligen Motorradfahrerscene waren Japaner wohl das einzig Wahre.
1986 setzte ich mich dann erstmalig und heimlich auf eine BMW. Eine nagelneue K100. Vierzylindrisch und damit fast so gut wie ein Japaner. Auch der Preis stimmte, denn der Verkäufer machte damals gerade Pleite. Ich kaufte sie, denn sie passte wie ein Handschuh, und ich fuhr sie 249.000 km durch ganz Europa und Teile von Afrika. War zwar ne peinliche BMW, aber wenigstens nicht so ein verschnarchter Boxer. Ich beschloss, dass mir BMW ab sofort nicht mehr peinlich wäre und entschied, fortan sogar Boxerfahrer zu grüßen.
2007 wurde ich 50. Also quasi tot. Ich verschenkte die K, um in Ruhe meine letzen Angelegenheiten regeln zu können. Zu alt für diesen Scheiss.
Die Depri-Phase hielt zum Glück nicht lange, und als mir eine K1100RS über den Weg lief, schlug ich zu. Perfekte und sparsame Reisemaschine, die mir über 50.000 km viel Spaß gemacht hat. Und das Beste daran war, dass mein Freundlicher mich nur als Teilekunde sah, denn man konnte noch alles selbst machen.
Letztes Jahr bin ich dann zusammen mit einem GS Fahrer nach Irland, und erlebte mein Waterloo. Während mir bei niedrigem Tempo bei Bodenwellen die Plomben aus den wenigen verbliebenen Zähnen sprangen, fuhr mein Begleiter entspannt neben mir her, und spielte gelangweilt auf dem Bordcomputer PacMan. Und wenn es ihm zu unkommod wurde, drückte er einen Knopf und fuhrt das Fahrwerk hoch. Sowas weckt Begehrlichkeiten. Zusammen mit dem Gefühl, dass 20 Jahre K-Fahren irgendwie genug wäre. Mir war auch klar, dass ich ein bisschen "abrüsten" musste, altersbedingt. Ein paar Kilo weniger sind da oft schon ein Feature, beim Fahrer wie bei seiner Maschine.
Jetzt habe ich eine K50 aus 06/2013, die mir in vielerlei Hinsicht viel Spaß macht. Ein geniales Fahrwerk, extrem einfaches Handling und Wumms vom Feinsten. Viel Licht also, aber leider auch einige Schatten. Extrem miese Abstimmung zwischen Getriebe und Kupplung, speziell bei warmem Motor. Schlagloses Schalten ist fast unmöglich. Dazu kommt, dass der Einsetzpunkt des Kupplungshebels stark variiert. Auch der gegenüber meinen (30 Jahre alten) K's um fast 1 Liter höhere Verbrauch erschreckt. Ebenso wie die totale Abhängigkeit vom BMW Service. Aber daran werde ich noch arbeiten. So ein CAN-Bus kann mich nicht schrecken.
In zwei Wochem muss sie sich bewähren. Dann geht's auf nach Schottland. 2 Wochen Camping. Hopefully without too much of liquid sunshine.
Soviel zu meiner zweirädrigen Vita,
Viele Grüße aus Vaals,
Thomas