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duc-freund
Themenstarter
- Dabei seit
- 21.04.2008
- Beiträge
- 11
- Modell
- 1200er (2008 MÜ) + Ducati Mike Hailwood Replica
Hallo zusammen,
ich habe heute Abend mal etwas Zeit und möchte euch gerne eine wahre Geschichte aus dem Bergischen Land erzählen.
Ich fahre eine R 1150 R, Baujahr 2003 und war Mitte 09/07 bei einem ortsansässigem BMW-Händler für die 40.000er Inspektion. Nur nebenbei erzählt waren das gute 750 Euro. Und es war nichts defekt!
Samstags abgeholt, lief gut und Montags mit den Jungs nach Lauenförde/Harz, in die Villa "Löwenherz". Bereits auf dem Weg dorthin, Rast in Winterberg, machte die "Gummikuh" ihrem Namen alle Ehre. Sie quietschte beim Eintauchen des Stoßdämpfers hinten. Zunächst großes Gelächter und beim genaueren Hinsehen/Hinhören stellten wir fest, dass es aus dem Bereich Kardangelenk kam. Aber erst mal weiter gefahren. Abends beim Bier in der Villa wurde gefachsimpelt und es blieb bei der örtlichen Bestimmung des Übels. Abhilfe war aber nicht möglich.
Nach einer regnerischen Nacht wurde auch bei strömendem Regen der Ausflug in den Harz gestartet. Unterwegs fing dann meine rote Kontrollleuchte an, ab und zu aufzuleuchten und wieder zu erlöschen. Nach einer Weile beließ ich es dabei, ich wollte ja nicht andauernd anhalten, Motor aus, Motor an und weiterfahren spielen. Am Nachmittag waren wir durchnässt aber glücklich wieder in der Villa und habe mich im Handbuch schlau gemacht. Und siehe da, es stand nichts Brauchbares drin: "Wenn das Lämpchen die ganze Zeit über leuchtet, dann habe ich ein Rücklicht defekt." Dem war aber nicht so. Es war alles in Ordnung.
Am kommenden Tag fuhren wir bei halbwegs trockenem Wetter erneut durch den Harz und wollten dann wieder gen Heimat düsen. Nebem dem schon bekannten temporären Aufleuchten der Kontrolleuchte fing dann auch noch das ABS-Kontrolllicht an und die Bremswirkung hinten fiel nahezu aus. Ich werde jetzt nicht groß umschreiben, wie dick mein Hals mittlerweile angeschwollen war. Nicht nur wegen der frischen Inspektion....
Ich sofort die Tour abgebrochen, auf die Bahn und ab in die o.a. Fachwerkstatt. Dem Meister meinen Unmut spüren lassen und er war auch Willens sofort zu helfen. Er schloss das Diagnosegerät an und winkte schon ab. Kleines Problem, der Bremsschalter (hinter dem Fußbremshebel versteckt) war defekt. Bei diesem Bauteil geht auch "ein bißchen schwanger", im übertragenen Sinn. Kostet aber nicht viel, ca. 45 Euro. Plus Einbau. Waren schließlich 133 Euro. Und das Quietschen, ja das kam von den offensichtlich nicht mehr mit Schmiere versehenen Loslagern. Nach Ausbau des Schalldämpfers und des Hinterrades gab man mir zur Kenntnis, dass die beiden Lager wahrscheinlich erneuert werden müssten. Kostet aber nicht viel, ca. 45 Euro das Stück. Nur der Aus- und Einbau, der würde dann etwas teurer werden.....Und die Kontrolle der Lager gehört n i c h t zum Inspektionsumfang!
Sauer, ohne Geld und mit der Frage, wie erkläre ich es meiner Frau....
In dieser Situation ist es immer gut, mal ein paar Nächte darüber zu schlafen. Gesagt, getan und mal die Jungs befragt. Ich bekam den Tipp auf einen mittlerweile selbstständigen, ehemaligen BMW-Fachwerkstatt-Meister. Hingefahren, angeguckt und Problem erkannt. Kosten nur halb so hoch, also los. Was sollte ich auch anders machen.
Einen halben Tag später rief mich der Fachmann an und gestand, dass er das äußere der beiden Lager hat lösen können, dass innere Lager nicht. Weder mit Gewalt, noch mit aufwärmen der Schwinge. Letztlich blieb nur das Heraus-Flexen des Loslagers und der Einbau einer neuen Schwinge plus Lager übrig. Kosten sollte es diesmal aber doch, richtig viel.
Also erstmal wieder schlafen und denken. Dann fiel mir die Erfindung des Internets ein. Gesagt, getan und siehe da, eine gebrauchte Schwinge gefunden. Anrufen und....derzeit vergriffen. Ich kürze das an dieser Stelle mal ab. Nach vier Wochen hatte ich meine Schwinge, für einen nicht ernsthaft glaubhaften Preis. Mit dem erworbenen Ersatzteil wieder zum Fachmann, einbauen, zahlen und glücklich wieder fahren.
BMW wurde von mir schriftlich informiert, der Bremsschalter und das herausgeflexte Stück mitgeschickt und um Stellungnahme gebeten. Natürlich auch die Anregung, die Loslager bei einer Inspektion zu prüfen. Ergebnis war für die Tonne, aber auch nicht anders erwartet.
Der Fachmann war wirklich einer, ich bin stolz ob seiner Leistung und seines Preises.
Der Verkäufer der Schwinge war freundlich und hat noch tausende Teile für alle möglichen BMW's. Er bezieht die Teile aus England.
Adressen gibt's auf Nachfrage.
Warum ich soviel schreibe? Ihr solltet meine Erfahrung mit Loslagern mitnehmen, falls ihr mal etwas ähnliches habt oder hattet.
Bevor ich es vergesse. Das Moped selbst ist eine Wucht, in jeglicher Beziehung.
Gruß vom duc-freund
ich habe heute Abend mal etwas Zeit und möchte euch gerne eine wahre Geschichte aus dem Bergischen Land erzählen.
Ich fahre eine R 1150 R, Baujahr 2003 und war Mitte 09/07 bei einem ortsansässigem BMW-Händler für die 40.000er Inspektion. Nur nebenbei erzählt waren das gute 750 Euro. Und es war nichts defekt!
Samstags abgeholt, lief gut und Montags mit den Jungs nach Lauenförde/Harz, in die Villa "Löwenherz". Bereits auf dem Weg dorthin, Rast in Winterberg, machte die "Gummikuh" ihrem Namen alle Ehre. Sie quietschte beim Eintauchen des Stoßdämpfers hinten. Zunächst großes Gelächter und beim genaueren Hinsehen/Hinhören stellten wir fest, dass es aus dem Bereich Kardangelenk kam. Aber erst mal weiter gefahren. Abends beim Bier in der Villa wurde gefachsimpelt und es blieb bei der örtlichen Bestimmung des Übels. Abhilfe war aber nicht möglich.
Nach einer regnerischen Nacht wurde auch bei strömendem Regen der Ausflug in den Harz gestartet. Unterwegs fing dann meine rote Kontrollleuchte an, ab und zu aufzuleuchten und wieder zu erlöschen. Nach einer Weile beließ ich es dabei, ich wollte ja nicht andauernd anhalten, Motor aus, Motor an und weiterfahren spielen. Am Nachmittag waren wir durchnässt aber glücklich wieder in der Villa und habe mich im Handbuch schlau gemacht. Und siehe da, es stand nichts Brauchbares drin: "Wenn das Lämpchen die ganze Zeit über leuchtet, dann habe ich ein Rücklicht defekt." Dem war aber nicht so. Es war alles in Ordnung.
Am kommenden Tag fuhren wir bei halbwegs trockenem Wetter erneut durch den Harz und wollten dann wieder gen Heimat düsen. Nebem dem schon bekannten temporären Aufleuchten der Kontrolleuchte fing dann auch noch das ABS-Kontrolllicht an und die Bremswirkung hinten fiel nahezu aus. Ich werde jetzt nicht groß umschreiben, wie dick mein Hals mittlerweile angeschwollen war. Nicht nur wegen der frischen Inspektion....
Ich sofort die Tour abgebrochen, auf die Bahn und ab in die o.a. Fachwerkstatt. Dem Meister meinen Unmut spüren lassen und er war auch Willens sofort zu helfen. Er schloss das Diagnosegerät an und winkte schon ab. Kleines Problem, der Bremsschalter (hinter dem Fußbremshebel versteckt) war defekt. Bei diesem Bauteil geht auch "ein bißchen schwanger", im übertragenen Sinn. Kostet aber nicht viel, ca. 45 Euro. Plus Einbau. Waren schließlich 133 Euro. Und das Quietschen, ja das kam von den offensichtlich nicht mehr mit Schmiere versehenen Loslagern. Nach Ausbau des Schalldämpfers und des Hinterrades gab man mir zur Kenntnis, dass die beiden Lager wahrscheinlich erneuert werden müssten. Kostet aber nicht viel, ca. 45 Euro das Stück. Nur der Aus- und Einbau, der würde dann etwas teurer werden.....Und die Kontrolle der Lager gehört n i c h t zum Inspektionsumfang!
Sauer, ohne Geld und mit der Frage, wie erkläre ich es meiner Frau....
In dieser Situation ist es immer gut, mal ein paar Nächte darüber zu schlafen. Gesagt, getan und mal die Jungs befragt. Ich bekam den Tipp auf einen mittlerweile selbstständigen, ehemaligen BMW-Fachwerkstatt-Meister. Hingefahren, angeguckt und Problem erkannt. Kosten nur halb so hoch, also los. Was sollte ich auch anders machen.
Einen halben Tag später rief mich der Fachmann an und gestand, dass er das äußere der beiden Lager hat lösen können, dass innere Lager nicht. Weder mit Gewalt, noch mit aufwärmen der Schwinge. Letztlich blieb nur das Heraus-Flexen des Loslagers und der Einbau einer neuen Schwinge plus Lager übrig. Kosten sollte es diesmal aber doch, richtig viel.
Also erstmal wieder schlafen und denken. Dann fiel mir die Erfindung des Internets ein. Gesagt, getan und siehe da, eine gebrauchte Schwinge gefunden. Anrufen und....derzeit vergriffen. Ich kürze das an dieser Stelle mal ab. Nach vier Wochen hatte ich meine Schwinge, für einen nicht ernsthaft glaubhaften Preis. Mit dem erworbenen Ersatzteil wieder zum Fachmann, einbauen, zahlen und glücklich wieder fahren.
BMW wurde von mir schriftlich informiert, der Bremsschalter und das herausgeflexte Stück mitgeschickt und um Stellungnahme gebeten. Natürlich auch die Anregung, die Loslager bei einer Inspektion zu prüfen. Ergebnis war für die Tonne, aber auch nicht anders erwartet.
Der Fachmann war wirklich einer, ich bin stolz ob seiner Leistung und seines Preises.
Der Verkäufer der Schwinge war freundlich und hat noch tausende Teile für alle möglichen BMW's. Er bezieht die Teile aus England.
Adressen gibt's auf Nachfrage.
Warum ich soviel schreibe? Ihr solltet meine Erfahrung mit Loslagern mitnehmen, falls ihr mal etwas ähnliches habt oder hattet.
Bevor ich es vergesse. Das Moped selbst ist eine Wucht, in jeglicher Beziehung.
Gruß vom duc-freund
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