Ein Navi könnt ihr euch getrost sparen, so viele Straßen gibt es – jedenfalls für Harleys – gar nicht, dass man großartig die Wahl hätte. In jedem WalMart könnt ihr für ein paar Dollar eine Rand McNally Autoatlas kaufen, damit seid ihr dann kartenmässig bestens ausgerüstet.
6-7 Tage für eine Tour von Las Vegas um den Grand Canyon sollte kein Problem sein, allerdings solltet ihr beachten, dass das Gebiet um den Grand Canyon auf knapp 2000m Meereshöhe liegt und es im September schon entsprechend kalt werden kann.
Tagesetappen von 500km sind sehr realistisch, es gibt ja auf weiten Strecken absolut nix außer der leeren Landschaft zu sehen und die kann man ja während der Fahrt genießen.
Wenn ihr von Süden her (also von Flagstaff / I-40) an den Südrand des Grand Canyon fahrt (der Südrand ist der touristisch erschlossene, der Nordrand ist nicht so gut zugänglich) möchte ich euch empfehlen, direkt bis an den Canyon zu fahren, also nicht erst im Hotel einchecken und dann zum ‚Rim‘ zu düsen. Der Eindruck ist dann meine Meinung nach viel gewaltiger, man fährt stundenlang durch flaches Land und auf einmal steht man an dem Graben. Dieser Kontrast kommt am besten zu tragen, wenn man ihn nicht zwischenzeitlich mit einer Pause im Hotel verwässert.
Monument Valley liegt ja auch noch im Bereich des Möglichen, das ist ja die typische Westernlandschaft, umso enttäuschender sind dann aber die Ortschaften in der Umgebung (Kayenta in AZ). Das ist Indianerreservat und nicht, dass ich was gegen Indianer hätte, aber schäbige McDonalds und nicht so ganz trockene Einwohner muss ich nicht haben. Also wenn ihr Monument Valley mitnehmen wollt dann nur so im vorbei fahren, nicht dort übernachten (Grand Canyon - Monument Valley – Paige an einem Tag sollte kein Problem sein).
Nördlich vom Grand Canyon, also sozusagen auf eurem Rückweg nach Las Vegas, kommt ihr ja mehr oder weniger direkt durch den Zion National Park. Noch schöner ist meiner Meinung nach Bryce Canyon, bei einem 6-7 Tage Trip liegt das auf jeden Fall im Bereich des Möglichen. Dort gibt es direkt am Eingang des Parks ein Best Western Hotel, sehr empfehlenswert. Bryce liegt dann noch ein paar Meter höher, also auch und speziell hier immer die Wettervorhersage checken.
Wenn ihr viel fahren wollt dann solltet ihr die US21 in Utah in Erwägung ziehen, ist zwar nicht ganz auf eurer ‚Rund um den Canyon‘ Route, aber trotzdem machbar (von Hanksville US24, Torrey, dann 21 Boulder, Escalante, Bryce). Das geht dann mitten durch den Capitol Reef National Park, Grand Escalante Staircase und am Kodachrome State Park vorbei. Die 21 ist meiner Meinung nach die schönste Straße in den USA und wird auch immer wieder von den diversen Reiseführern in die Top10 gewählt
Bei der Rückfahrt nach Nevada werdet ihr um ein bisschen Interstate kaum rum kommen, die I-15 ist aber gerade auf dem kleinen Abschnitt durch Arizona durchaus sehenswert, man fährt durch eine tolle Schlucht wieder runter nach Nevada.
Knapp 100km nach der Nevada- Stateline könnt ihr dann noch nach links ins Valley Of Fire abbiegen, hier wurden ein paar Szenen von StarTrek ‚Generations‘ gedreht (Plant Veridian, von wo aus Soran mit seine Kanone einen Planten vernichten wollte…). Vom Valley Of Fire geht es dann am Lake Mead gemütlich zurück nach Las Vegas.
Wie du ja jetzt sicher schon gemerkt hast, ich war schon öfters in der Gegend unterwegs, mit Auto und Motorrad, allerdings immer mit dem eigenen, so dass ich keine sinnvollen Tipps zum Thema mieten und Helm geben kann.
Übrigens, ich bin zwar ganz sampleman’s Meinung, dass eine ausreichende Wasserversorgung wichtig ist, große Gedanken würde ich mir aber nicht machen. Tankstellen sind selbst im Westen dicht genug gesät, dort kann man sich dann versorgen und eine oder zwei kleinere Flaschen für die Strecke zwischendrin mitnehmen. Ich bin jedenfalls bis jetzt immer ohne größeren Wasservorrat ausgekommen und bin schon bei weit höheren Temperaturen als sie dort im September herrschen werden unterwegs gewesen.
Gruß
Frank