von mir auch noch ein bischen Senft dazu:
- Juli ist Urlaubszeit in Skandinavien. Speziell im Süden (wo eben viele Nordländer hinfahren) sind die Hütten oft ab 17 Uhr schon voll belegt. wir hatten 2008 Anfang Juli z.B. bei Lindesness nicht mal mehr einen Zeltplatz auf dem Campingplatz bekommen. Ein Notzelt ist sicher nicht verkehrt. Bei den Campingplätzen sollte man Hütte und vor allem Sanitäranlagen vor der Buchung mal in Augenschein nehmen. Die Qualität ist im Allgemeinen sehr gut, aber es gibt auch richtige Ausreisser.
- Ich kann nur empfehlen, über Schweden hochzufahren. Ihr werdet sehen, Ihr seid schneller oben als gedacht - und könnt so die gewonnenen Zeit im interessanteren Norwegen verbringen. Außerdem solltet ihr evtl. einen Reservetag einplanen, falls mal etwas schief geht (ich hab einen neuen Scheinwerfer gebraucht). Braucht ihr den Tag dann nicht, dann gibts in Südnorwegen halt einen extra Tag.
- 2008 gab es in Norwegen bei 2 Tankstellenmarken (eine davon war Statoil) einen speziellen Thermobecher zu kaufen (ca. 6...7€ für die zweite Jahreshälfte). Mit diesem konnte man an allen Tankstellen der Marke kostenlos den Automaten plündern (Kaffee, Schoko,...). Zahlt sich aus, vor allem wenns kalt ist - dann gab es alle 70km Kaffeepause. Funktioniert sogar an entlegensten Orten, da zückt der Tankwart dann die Kaffeekanne.
- vergleichsweise günstig Essen geht in Supermärkten - da gibt es wie bei uns diese heißen Theken (Hühnchen,...). In einem Restaurant wirst du staunen, wie wenig man für 30€ bekommen kann. Essen mitzunehmen rentiert sich gar nicht. Das Gewicht könnt Ihr euch sparen. Die Fertiggerichte hängen einem bereits am 2ten Tag zum Hals raus und die Supermärkte haben alles was das Herz begehrt.
- Kreditkarte mit PIN ist ein Muß
- Hütten sind oft, aber nicht immer mit Geschirr ausgestattet - also Campingkocher, Töpfe und sonstiges Kleinzeugs mitnehmen.
- Mücken (die kleine Kriebelmücke) ist ein ganz ekelhafter Geselle. An windstillen Orten kommen sie in Scharen. Deutsche Mückenmittel helfen gar nichts (ich hatte 3 vers. dabei). Ballistol soll evtl. helfen, aber da ist man nicht mehr gesellschaftsfähig. Auf jeden Fall sollte man eine dichte Kopfbedeckung haben (Stiche in die Kopfhaut jucken ungemein unterm Helm. Ich nehm nächstes Mal auf jeden Fall ein Moskitonetz für den Lederhut mit.
- Mautpflichtige Tunnels und Fernstrassen waren in 2008 für Motorrad frei (ich denke, das gilt immer noch so). Man fährt dann einfach durch die Automatikgates. Ausnahmen sind z.B. Tunnel zum Nordkap und einige Privatstrassen. Da ist dann die Moppedmaut angeschrieben
- Stationäre Blitzer sind fast immer angekündigt. Die Norweger sind aber sehr einfallsreich im Umgang mit den Laserpistolen. Es gibt keinen Toleranzabzug und bereits eine Überschreitung in DE typischer Manier kann den Verlust des Gesamten Urlaubsbudgets nach sich ziehen. (ab 27+km/h droht zudem Sicherstellung des Motorrads + 4stelliger Betrag). Zum Trost: bereits am 2ten Tag hat man sich ans Limit gewöhnt und genießt die Ruhe, Landschaft und Natur. Für Racer ist Skandinavien eh nix)
- Skandinavien kann kalt sein. Selbst im Sommer ist mit Tageshöchstwerten von 8° zu rechnen (ja, wir hatten 3 richtig kalte Wochen in 2008 - Nordkap am 18.06. bei 2,5° und Schneefall). Also die alte Bux nicht vergessen und entsprechenden Schlafsack einpacken. Den braucht man sowieso, weil in den Hütten keine Bettwäsche vorhanden ist (und die die ggf. da wäre, da will sich keiner wirklich reinlegen).
- viele kleine Nebenstrassen sind Sandstrassen, die i.A. aber so fest sind, dass sie auch mit Strassenreifen ohne Probleme befahren werden können. Gerade diese Strassen sind meist auch die schönsten bzw. führen zu wunderbaren Plätzen. Das gilt auch für die Sackgassen zu irgendeinem kleinen Hafendorf mit 5 Häusern.
- da so eine kleine Rundfahrt fast 10000km sind (zumindest wenn man von Süddeutschland hochfährt), sollten die Reifen noch gut Profil haben. Der Verschleiß hält sich zwar bei der angesagten moderaten Fahrweise in Grenzen, aber Reserve schadet hier nicht.
- Fähren: gut vorbereitet ist, wer sich auch für die kleinen Fähren die Fährpläne schon vorher aus dem Internet holt (wenn die Route schon einigermassen festgelegt ist). Blöd ist nämlich, wenn sie gerade bei Ankunft abgelegt hat und man im dümmsten Fall 30-60min warten muß. Auf den größeren Fähren sind Spanngurte und Zurrplätze vorhanden. Wer seinen Lack schützen will, der hat 2-3 Lederlappen mit dabei zum unterlegen. Auf den kleinen Fähren wird nicht verzurrt. Speziell beim Ab/Anlegen und bei unruhigem Wetter sollte man sicherheitshalber beim Mopped bleiben. Wenn der Matrose nach dem Anlegen übrigens wild zu euch gestikuliert, heißt das nur, ihr habt verpennt an den Autos vorbei nach vorne zu fahren. In Norwegen ist es üblich, dass die Motorräder als erstes an Bord und als erstes von Bord gehen. Also ruhig an den wartenden Autos vorfahren. Es regen sich auch maximal die Deutschen Autofahrer auf;-)
So ich glaub, mir fällt nix mehr sonst ein.