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VomFleckWeg
Themenstarter
- Dabei seit
- 03.01.2016
- Beiträge
- 52
Servus,
hier meine Meinungen zur Navigations-App "CoPilot" auf einem Android Phonepad.
Einleitung:
Da ich bereits für viele Dinge ein Android Phonepad nutze, habe ich mir das CoPilot-App mit allen Karten Europas für den Offlinemodus installiert.
Primär setze ich es für meine Motorradtouren durch fremde Länder ein.
Um mich beim Motorradfahren nicht ablenken zu lassen, ist das Phonepad via Bluetooth mit meinem Helmlautsprechersystem verbunden und ich lasse mich allein von der akustischen Ansage leiten.
Gut geschützt vor Erschütterungen und Feuchtigkeit ist das Phonepad im obersten Fach meines Tankrucksackes deponiert, die Stromversorgung während der Fahrt erfolgt problemlos über ein externes USB-Kabel.
Die wichtigsten Vorteile CoPilot:
Für verschiedene Fahrprofile können jeweils die fünf verschiedenen Straßentypen von Autobahn bis herunter zur Nebenstrecke nach Wunsch priorisiert werden. Meine Einstellung für das Profil "Motorrad" lautet z.B.: Autobahn äußerst vermeiden und Landstraßen/Nebenstrecken äußerst bevorzugen.
Da letztere sich oft kurvenreich und verkehrsarm durch schöne Landschaften schlängeln, liegt die Trefferquote für schöne Motorradstrecken hier sehr hoch, in meiner Umgebung geschätzt bei 80%.
Vorsicht: Mit dieser für Deutschland optimierten Einstellung wird man in südlichen Ländern auch gerne über steile Wanderwege oder Treppen geführt...
Auf Wunsch kann man sich immer zwei Alternativroute vorschlagen lassen, von denen dann die kurvenreichste Variante ausgewählt werden kann.
Einfache, spontane Zielwahl mit Fingertipp auf die interaktive Karte.
Insgesamt sehr selten Programmabstürze oder -hänger.
Das Kartenmaterial wird jährlich upgedatet und ist recht aktuell; in nördlichen Ländern mehr, in südlichen weniger.
CoPilot-Stimme „Nicole“ trotz lauter Wind- und Fahrgeräusche sehr gut zu verstehen.
Automatische Verkehrskontrollen als POI kostenlos integrierbar und werden regelmäßig upgedatet.
Wichtigsten Nachteile CoPilot:
Obwohl die vielen "Potentiale" dieser App im CoPilot-Forum rauf und runter beschrieben sind, wurde über zumindest die letzten drei zurückliegenden Jahre keine dieser Macken substanziell behoben. In dem einschlägigen Forum von CoPilot wird vermutet, dass hinter dieser App nur noch eine Notbesetzung von Vertrieblern sitzt und keine Entwickler das App weiterentwickeln. Im Google App-Store ist diese App derzeit mit 4,0 von 5,0 Sternen bewertet; in meinen Augen auch zurecht.
Einmal im Jahr erfolgt meist zum Frühjahresbeginn ein App-Update. Nach den Updates der letzten beiden Jahre ließ sich das App dann morgens überraschend nicht mehr starten und ich strandete jedes mal unterwegs in der Pampa ohne Offline-Navigation. Aus diesem Grund habe ich mir als Plan B zusätzlich das Navigations-APP "Here" inkl. der benötigten Offline Karten installiert und führe nun wieder aktuelles Kartenmaterial mit.
Ein großes Problem sind abbiegende Vorfahrtstraßen. Die Erkennungsquote hängt vermutlich von der aktuellen Region ab. Insofern kann "links abbiegen" oftmals heißen, geradeaus weiter oder wirklich links einzubiegen. Hat man sich falsch entschieden, wird man von der App akustisch nicht gewarnt und man wird über einen großen Umweg weiter geleitet oder wird z.B. hektisch dazu aufgefordert, in den nächsten Feldweg einzubiegen.
Ebenso hat die App nach wie vor große Probleme mit T- oder Y-Kreuzungen. Hier erfolgt sehr oft gar kein Abbiegehinweis, so dass man schnell entschlossen nach Himmelsrichtung und Sonnenstand navigieren muss.
Kreisverkehre, besonders solche mit mehr als 4 Ein- und Ausfahrten sind extrem kritisch. Bei der Ansage "nehmen Sie die 8. Ausfahrt im Kreisverkehr" halte ich mittlerweile sofort an und prüfe, welche Ausfahrt die App denn da genau meint. Mal werden z.B. Abzweigungen zum Supermarkt gezählt, ein anderes mal wieder nicht. Auch bei V-förmiger Aufsplittung einer angebundenen Straße verzählt sich die App sehr gerne, da die Einfahrt dann gerne als Ausfahrt berücksichtigt wird.
Auf Autobahnen z.B. in Italien kommt des öfteren die Anweisung "links halten" obwohl man den Abzweig rechts nehmen musste. Oder dass Navi sagt nix, obwohl der aktuellen Autobahnnummer nur durch Abbiegen nach rechts gefolgt werden kann. Aus diesem Grund deponiere ich mir für Fernfahrten eine kleine handgeschriebene "Ralley-Map" mit Abbiegeanweisungen im Kartenfach des Tankrucksackes.
CoPilot kennt zwar die örtlichen Speedlimits wirklich sehr gut, wendet diese jedoch nicht für die Navigation an. Dies führt dazu, dass oftmals Umgehungsstraßen verlassen werden und die Route dann durch vielbeampelte und verkehrsdichte Innenstadtstraßen führt.
Der Hinweis "jetzt ... abbiegen" ist für verschiedene Entfernungen zum Abbiegeort einstellbar, in meinem Fall auf 150m. Trotzdem erfolgt der Abbiegehinweis oft aber geschwindigkeitsabhängig zwischen 200 und 20m vor der Abbiegung. So hat man in Innenstädten oftmals mehrere Möglichkeiten zur Auswahl oder der Abbiegehinweis kommt viel zu spät, so dass man sich nicht mehr rechtzeitig einordnen kann.
Die Einstellung "Autobahn äußerst meiden" funktioniert nicht immer zuverlässig. Besonders in Österreich mit seiner Mautpflicht und sehr drakonischen Strafen problematisch.
Hat man statt der empfohlenen Route sich für eine Alternativstrecke entschieden und biegt später einmal „falsch“ ab, wird sofort auf die alte Route zurückgestellt und die App führt einen erbarmungslos durch die Innenstadt von Kassel... Hier gilt es bei längeren Strecken durch unbekannte Gegenden, fleißig Wegpunkte auf Straßen(!) zu setzen, über die man dann geleitet werden möchte.
Wegpunkte rein über Städtenamen werden grundsätzlich in der absolut innersten Innenstadt gesetzt. Auch wenn dieser im Burgfried einer Altstadt liegt, muss dieser Wegpunkttyp dann auch sehr genau überfahren werden, sonst schaltet das App nicht auf den nächsten Wegpunkt um.
Die Wegfindungslogik kennt leider das berühmte mathematische Gesetz von Pythagoras nicht immer und folgt lieber den ingesamt längeren beiden Katheten denn der kürzeren Hypotenuse. Auch wird des öfteren gerne im Halbkreis geführt, obwohl eine direkte, gut ausgebaute und altbekannte Straße hier direkt zum Ziel führen würde.
Die Auswahl "kürzeste Route" wird oftmals nicht beachtet. In den Alternativroute werden dann überraschend Strecken angeboten, die deutlich kürzer sind als die zuerst vorgeschlagene Route.
Zusammenfassung:
Zum Autofahren nehme ich dieses App nie her, da mit viel zu viele Macken behaftet. Für das Motorradcruisen ohne Zeitdruck und Fernreisen verwende ich es sehr gerne wegen der Möglichkeit der Priorisierung des Straßentyps. Trotz der vielen Macken, auch weil ich immer wieder überraschend und oftmals zu meiner großen Freude über neue interessante Strecken geführt werde.
Viel Spaß beim GS-Fliegen!
hier meine Meinungen zur Navigations-App "CoPilot" auf einem Android Phonepad.
Einleitung:
Da ich bereits für viele Dinge ein Android Phonepad nutze, habe ich mir das CoPilot-App mit allen Karten Europas für den Offlinemodus installiert.
Primär setze ich es für meine Motorradtouren durch fremde Länder ein.
Um mich beim Motorradfahren nicht ablenken zu lassen, ist das Phonepad via Bluetooth mit meinem Helmlautsprechersystem verbunden und ich lasse mich allein von der akustischen Ansage leiten.
Gut geschützt vor Erschütterungen und Feuchtigkeit ist das Phonepad im obersten Fach meines Tankrucksackes deponiert, die Stromversorgung während der Fahrt erfolgt problemlos über ein externes USB-Kabel.
Die wichtigsten Vorteile CoPilot:
Für verschiedene Fahrprofile können jeweils die fünf verschiedenen Straßentypen von Autobahn bis herunter zur Nebenstrecke nach Wunsch priorisiert werden. Meine Einstellung für das Profil "Motorrad" lautet z.B.: Autobahn äußerst vermeiden und Landstraßen/Nebenstrecken äußerst bevorzugen.
Da letztere sich oft kurvenreich und verkehrsarm durch schöne Landschaften schlängeln, liegt die Trefferquote für schöne Motorradstrecken hier sehr hoch, in meiner Umgebung geschätzt bei 80%.
Vorsicht: Mit dieser für Deutschland optimierten Einstellung wird man in südlichen Ländern auch gerne über steile Wanderwege oder Treppen geführt...
Auf Wunsch kann man sich immer zwei Alternativroute vorschlagen lassen, von denen dann die kurvenreichste Variante ausgewählt werden kann.
Einfache, spontane Zielwahl mit Fingertipp auf die interaktive Karte.
Insgesamt sehr selten Programmabstürze oder -hänger.
Das Kartenmaterial wird jährlich upgedatet und ist recht aktuell; in nördlichen Ländern mehr, in südlichen weniger.
CoPilot-Stimme „Nicole“ trotz lauter Wind- und Fahrgeräusche sehr gut zu verstehen.
Automatische Verkehrskontrollen als POI kostenlos integrierbar und werden regelmäßig upgedatet.
Wichtigsten Nachteile CoPilot:
Obwohl die vielen "Potentiale" dieser App im CoPilot-Forum rauf und runter beschrieben sind, wurde über zumindest die letzten drei zurückliegenden Jahre keine dieser Macken substanziell behoben. In dem einschlägigen Forum von CoPilot wird vermutet, dass hinter dieser App nur noch eine Notbesetzung von Vertrieblern sitzt und keine Entwickler das App weiterentwickeln. Im Google App-Store ist diese App derzeit mit 4,0 von 5,0 Sternen bewertet; in meinen Augen auch zurecht.
Einmal im Jahr erfolgt meist zum Frühjahresbeginn ein App-Update. Nach den Updates der letzten beiden Jahre ließ sich das App dann morgens überraschend nicht mehr starten und ich strandete jedes mal unterwegs in der Pampa ohne Offline-Navigation. Aus diesem Grund habe ich mir als Plan B zusätzlich das Navigations-APP "Here" inkl. der benötigten Offline Karten installiert und führe nun wieder aktuelles Kartenmaterial mit.
Ein großes Problem sind abbiegende Vorfahrtstraßen. Die Erkennungsquote hängt vermutlich von der aktuellen Region ab. Insofern kann "links abbiegen" oftmals heißen, geradeaus weiter oder wirklich links einzubiegen. Hat man sich falsch entschieden, wird man von der App akustisch nicht gewarnt und man wird über einen großen Umweg weiter geleitet oder wird z.B. hektisch dazu aufgefordert, in den nächsten Feldweg einzubiegen.
Ebenso hat die App nach wie vor große Probleme mit T- oder Y-Kreuzungen. Hier erfolgt sehr oft gar kein Abbiegehinweis, so dass man schnell entschlossen nach Himmelsrichtung und Sonnenstand navigieren muss.
Kreisverkehre, besonders solche mit mehr als 4 Ein- und Ausfahrten sind extrem kritisch. Bei der Ansage "nehmen Sie die 8. Ausfahrt im Kreisverkehr" halte ich mittlerweile sofort an und prüfe, welche Ausfahrt die App denn da genau meint. Mal werden z.B. Abzweigungen zum Supermarkt gezählt, ein anderes mal wieder nicht. Auch bei V-förmiger Aufsplittung einer angebundenen Straße verzählt sich die App sehr gerne, da die Einfahrt dann gerne als Ausfahrt berücksichtigt wird.
Auf Autobahnen z.B. in Italien kommt des öfteren die Anweisung "links halten" obwohl man den Abzweig rechts nehmen musste. Oder dass Navi sagt nix, obwohl der aktuellen Autobahnnummer nur durch Abbiegen nach rechts gefolgt werden kann. Aus diesem Grund deponiere ich mir für Fernfahrten eine kleine handgeschriebene "Ralley-Map" mit Abbiegeanweisungen im Kartenfach des Tankrucksackes.
CoPilot kennt zwar die örtlichen Speedlimits wirklich sehr gut, wendet diese jedoch nicht für die Navigation an. Dies führt dazu, dass oftmals Umgehungsstraßen verlassen werden und die Route dann durch vielbeampelte und verkehrsdichte Innenstadtstraßen führt.
Der Hinweis "jetzt ... abbiegen" ist für verschiedene Entfernungen zum Abbiegeort einstellbar, in meinem Fall auf 150m. Trotzdem erfolgt der Abbiegehinweis oft aber geschwindigkeitsabhängig zwischen 200 und 20m vor der Abbiegung. So hat man in Innenstädten oftmals mehrere Möglichkeiten zur Auswahl oder der Abbiegehinweis kommt viel zu spät, so dass man sich nicht mehr rechtzeitig einordnen kann.
Die Einstellung "Autobahn äußerst meiden" funktioniert nicht immer zuverlässig. Besonders in Österreich mit seiner Mautpflicht und sehr drakonischen Strafen problematisch.
Hat man statt der empfohlenen Route sich für eine Alternativstrecke entschieden und biegt später einmal „falsch“ ab, wird sofort auf die alte Route zurückgestellt und die App führt einen erbarmungslos durch die Innenstadt von Kassel... Hier gilt es bei längeren Strecken durch unbekannte Gegenden, fleißig Wegpunkte auf Straßen(!) zu setzen, über die man dann geleitet werden möchte.
Wegpunkte rein über Städtenamen werden grundsätzlich in der absolut innersten Innenstadt gesetzt. Auch wenn dieser im Burgfried einer Altstadt liegt, muss dieser Wegpunkttyp dann auch sehr genau überfahren werden, sonst schaltet das App nicht auf den nächsten Wegpunkt um.
Die Wegfindungslogik kennt leider das berühmte mathematische Gesetz von Pythagoras nicht immer und folgt lieber den ingesamt längeren beiden Katheten denn der kürzeren Hypotenuse. Auch wird des öfteren gerne im Halbkreis geführt, obwohl eine direkte, gut ausgebaute und altbekannte Straße hier direkt zum Ziel führen würde.
Die Auswahl "kürzeste Route" wird oftmals nicht beachtet. In den Alternativroute werden dann überraschend Strecken angeboten, die deutlich kürzer sind als die zuerst vorgeschlagene Route.
Zusammenfassung:
Zum Autofahren nehme ich dieses App nie her, da mit viel zu viele Macken behaftet. Für das Motorradcruisen ohne Zeitdruck und Fernreisen verwende ich es sehr gerne wegen der Möglichkeit der Priorisierung des Straßentyps. Trotz der vielen Macken, auch weil ich immer wieder überraschend und oftmals zu meiner großen Freude über neue interessante Strecken geführt werde.
Viel Spaß beim GS-Fliegen!