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Umbrien 14.05-20.05 2011
Da noch früh im Jahr wagen wir wegen möglicher Wetterunbilden in den Höhen der Alpen oder der Pyrenäen eine Tour nach Umbrien.
Wir buchen ein als Motorradfahrer freundliches Hotel (Vega-Hotel) nahe Perugia, der Hauptstadt von Umbrien.
Über Nacht zum 14. Mai reisen wir drei mit den Motorrädern (BMW 1200 GS, BMW K1200 RS, Ducati Multistrada) auf dem Anhänger aus Bayern an und erreichen zum Frühstück unser Hotel. Hier werden wir in deutscher Sprache begrüßt und können in unsere gebuchten Zimmer einchecken. Bevor wir uns noch etwas zur Ruhe legen, erhalten wir noch ein kleines Frühstück.
Samstag
Der erste Tag beginnt mit einer kleinen Rundfahrt zum nahe gelegenen Assisi und das weitere Hinterland. Am Ende stehen 150 km auf der Tripanzeige.
Sonntag
Im Vorfeld habe ich einige interessante Ziel ausgearbeitet und auf mein Navi (Magellan Crossover mit IGo8-Software) gespeichert von denen ich am Sonntag die Route zum Lago Bolsena abrufe. An Perugia vorbei fahren wir auf der SS220 in Richtung Piagora. Die Strecke zieht sich, da es immer wieder durch langezogene Ortschaften geht mit entsprechenden Geschwindigkeitsbegrenzungen - die auch kontrolliert wurden. Nach Piagora, auf der SP307 wird die Fahrt abwechslungsreicher. Wechselnde Strassenbeläge erfordern ständige Aufmerksamkeit. Derweil verduckelt sich der Himmel und verheißt nichts gutes. Als wir Orvieto erreichen fällt der Regen über uns herein. Wir brechen unsere Fahrt zum Lago di Bolsena kurz vor dem Ziel ab und flüchten über die SR448 in Richtung Todi und Autobahn. Anfänglich hatten wir für die Rücktour die SS79 geplant - die muss nun auf einen anderen Tag warten. In Todi legen wir eine kurze Rast ein. Beim Sturzregen habe ich vergessen mein Navi zu sichern (IPX4) - leider ist Wasser zwischen in den Touchscreen gekommen und daher war Schluss mit Navigieren neuer Art. Das Navi hat bis zum letzten Tag zum Trocken in der Sonne verbracht. Glücklicherweise hatten wir auch aktuelle Karten und die ausgearbeiteten Ziel habe ich auch mittels Karte navigieren können.
Montag
Auf den Weg nach Sienna kehren wir bei der Ducati-Vertretung in Perugia ein um ein Softwareproblem bei der Multistrada von Stefan zu beseitigen. Dann geht es teilweise über die Ruppelautobahn bis Sienna. Eine kleine Stadtbesichtigung in voller Kluft lässt uns schwitzen - aber es lohnt sich. Die Rückfahrt erfolgt über gut ausgebaute Strassen bis Castiglione del Lago am Lago di Trasimeno. Nach einer Pizza am See geht es entlang der nördlich des Sees zurück zum Hotel.
Dienstag
Wir nehmen die SS75 (Autobahnähnlich) bis Foligno und dann die SS77 eine gut ausgebaute Landstrasse mit viel LKW-Verkehr. Später biegen wir auf die SR209 in Richtung Visso ab. Jetzt wird es interessant - wir befinden uns im Parco Nazionale dei Monte Sibillini. Auf der Strasse nach Castellucio fegt uns ein eiskalter Wind fast von der Strasse. Am Randes Nationalparks machen wir halt in der „Schweinestadt“ Norcia. Hier gibt es die vielfältigsten Wurst und Schinkenspezialitäten und Trüffel zu kaufen. Auch wir erliegen dem Angebot und nehmen nach reichlichem Kosten einige Proben mit. Wir fahren weiter an Spoleto vorbei bis Acquasparta und wählen die eine kurfenreiche Strasse (SR316 ) bis Bevagna. Dabei fahren wir durch wunderschöne Landschaften mit Olivenbäumen und Weinreben. Von Bevagna geht es gradlinig zur Autostarada SS3 und zurück an Assisi vorbei zum Hotel.
Mittwoch
Zum Lago Bolsena wollten wir ja bereits am Sonntag - heute ist das Wetter gut und wir fahren auf dem kürzesten Weg bis Todi. Von Todi geht es die grandiose SS79 entlang bis Orvieto. Diese Straße ist eine reine Kurvenorgie. Leider wechselt der Belag oft sodass man gehörig aufpassen muss - Gegenverkehr - Fehlanzeige! Von Orvieto fahren wir weiter bis zum Lago Bolsena, der sich uns Sonnen überflutet an einem kleinen Aussichtspunkt öffnet. Nach einer Pause in Bolsena starten wir noch die Seeumrundung. Über Todi - leider die Alternativ-Strecke. Meine Mitfahrer haben gestreikt als ich die SS79 noch einmal in die andere Richtung fahren wollte. Auf einigen Nebenstrassen geht es zurück zu unserer Unterkunft, nahe Perugia.
Donnerstag
Vorbei an Gubio fahren wir auf relativ direktem Weg teilweise auf oder auch abseits der SS76 an die Adria-Küste (musste ich mal sehen). Über kleinere Strassen ging es dann zurück.
Freitag
An unserem Abreisetag machen wir noch einen Abstecher nach Gubio. Nach einer Besichtigung un dem obligatorischen Espresso geht es dank meinem wieder auferstandenen Navi über Pietralunga nach Citta di Castello. Endlich kann ich Strassen 4. Ordnung fahren - einfach eng und toll. Leider empfand unsere K1200-Fahrer das nicht ganz so.
Nach der Rückkehr am späten Nachmittag laden wir die Motorräder während eines heftigen Gewitterregens wieder auf den Hänger und treten unsere Heimfahrt gegen 21 Uhr nach Bayern an. Nach einem guten Frühstück fahre ich noch einmal 600 km über die Dosenbahn nach Hause.
Fazit:
Umbrien ist eine Reise wert - leider sind dort fast alle Strassen in einem teils sehr schlechten Zustand. Es gibt viele interessante Städte zu sehen die wir leider auf grund der kurzen Zeit zum Teil nur flüchtig besuchen konnten. In Mopedklamotten sind Stadtbesichtigungen nicht mein Ding. Als Motorradfahrerparadies stehen bei mir jedoch immer noch die Pyrenäen und die französischen Alpen ganz oben. Das Hotel war im Mai kaum gebucht und fast leer (Ruhe !!) und entsprach mit dem dazugehörenden Restaurant genau unseren Ansprüchen.
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